Wie machst Du das praktisch? Hast Du Immobilien zum Vermieten, nur eine selbstgenutzte oder beides? Und wie bestimmst Du da fortlaufend den Wert? Nimmst Du einfach nur den Kaufpreis, oder Kaufpreis plus (angenommene) Wertsteigerung gemäß Inflation, oder ganz anders?
Um die aktuellen Bewertungen (Bestandspreise) mach ich mir gar keinen Stress oder größere Gedanken: Wer Buy-and-hold nicht nur bei Aktien macht, der interessiert sich bei Immobilien deutlich mehr für die Vermietbarkeit und die Mieterträge, nicht für den gerade angesagten Kaufpreis. Ich schau gelegentlich mal in die Immobilienpreistabellen der Finanztest bei den jeweiligen Landkreisen nach Lage, Ausstattung etc., aber eher um die Veränderungen im Zeitverlauf grob tracken zu können, nicht um mögliche Verkaufspreise zu erfahren, die ich wie gesagt eh nicht realisieren möchte.
Steuerlich macht eigentlich (fast) nur Vermietung Sinn. Bei mir teilt sichs aktuell auf drei Wohnungen zu je 250K auf. Meine bessere Hälfte und ich peilen noch ein Eigenheim an, was realistisch sein sollte. Die aktuell noch laufenden Kredite sind sehr überschaubar und wir können beide dank guter Jobs/Abschlüsse aktuell jeweils rund 1K p.M. zusätzlich sparen. Sobald die Immobilienkredite weg sind, gehen die Mieteinnahmen nach Steuern und Rücklagen komplett ins Depot. Dann sollte die Sparquote steigen in Richtung 3-4K und das ggf. für die nächsten 30 Jahre bis zur Rente.
Da sollten in heutigen Preisen (also real) gerechnet am Ende Summen im Depot realistisch sein, die dem Wert der Immobilien entsprechen (daher 50:50 Immos und Depot) und wir beide sollten jeweils noch Altersversorgungsansprüche haben, ich auch nochmal dem Wert der Immos entsprechen. Wenn man die mit einbezieht geplant also praktisch eine Drittelung des Nettobarwerts zum Renteneintrittszeitpunkts zwischen a) Altersversorgung (bei mir aus unterschiedlichsten Systemen), b) den Immobilien und c) dem Depot. Mir scheint die Aufteilung sinnvoll! Neben der Altersversorgung mehr als 50% in Immobilien stecken würde ich langfristig nicht, viel mehr als 50% in Aktien aber auch nicht. Wenn ich meiner Überschlagsrechnung nach etwa Parität zwischen den Immos und dem Depot habe, plane ich sukzessive den Gold-/Anleihe-/Geldmarktanteil („Sicherheitsbaustein“) des Depots auszubauen. Elgob hat das treffend als „won the game“ beschrieben. Das wäre für mich dann der Punkt!
Angenommen, das Depot (heute schwerpunktmäßig Aktien) hätte dann mit 67 etwa eine Aktienquote von 50-60%, dann wäre meine Tendenz aktuell (da Ausschütter gewählt), nur die Ausschüttungen zu entnehmen. Das mit der Folge, prozentual eher wenig (ca 2% mit Schwankungen) zu entnehmen und eben dass der Anleiheanteil in der Rente abschmelzen würde. Aber das wäre dann für die nächste Generation vielleicht gerade ein passender Start in Punkto Vermögensstruktur (also dann wieder z.B. 80/20 oder eine noch höhere Aktienquote, je nach Zinsniveau, Aktienmarktentwicklung und Lebensdauer). 