Beiträge von FinanztipUser

    Danke, aber auch bei Finanztest dürfte dieser ETF nicht als Empfehlung für den sicheren Vermögensteil gestanden haben. :/

    Doch! Das ist wirklich krass, aber die Finanztest propagiert(e) Anleihe-ETFs grundsätzlich als sicher oder als Sicherheitsbaustein, selbst wenn die Duration bei 7, 8 oder 10 Jahren liegt! Das verstehe ich genauso wenig, wie Staatsanleihe-ETF mit über 30% Italien grundsätzlich als ebenso "sicher" anzusehen, wie deutsche oder französische Staatsanleihen, was man damit in so einer Pauschalität ja auch macht...

    Es gibt ja auch noch Geldmarkt-ETFs. Wäre das eine Alternative zur 21ger Staatsanleihe, wenn man nicht 10 Jahre warten will?

    Stimmt, und die schwanken auch weniger. Nur: Wenn die Zinsen jetzt in den nächsten 1-3 Jahren wieder deutlich fallen sollten, hättest du damit gewissermaßen das schlechteste aus beiden Welten mitgenommen. Erst den deutlichen Kursverlust der langlaufenden Staatsanleihe-ETF und dann bei einer Zinssenkung eben nur sehr geringe Vorteile bei den Geldmarkt-ETF und insg. auf lange Sicht eben niedrigere Renditen im Geldmarkt verglichen mit den längerfristigen Anleiherenditen. Je nach Entwicklung wärest du dann ggf. zum ungünstigsten Zeitpunkt ausgestiegen. Frag dich doch mal von rund 4% Leitzinsniveau ausgehend: a) Wie hoch würdest du die Wahrscheinlichkeit einschätzen, dass die Zinsen in den nächsten 2-3 Jahren weiter steigen bzw. b) wie hoch siehst du die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass sie von jetzt an eher fallen. Meine persönliche Einschätzung: Vom historisch gesehen in der Eurozone höchsten jemals existierenden Zinsniveau aus gesehen, sollte der Trend eher nach unten gehen. Der Inflationspeak (über 10%!) ist deutlich überwunden und wir sind fast am Ziel der EZB von fast 2% angekommen. Kann man da sicher sein und habe ich die vieldiskutierte Glaskugel? Nein! Aber meine Tendenz geht in Richtung fallender Zinsen...

    Ich persönlich würde deshalb die Verluste wie gesagt nicht unbedingt realisieren, m.E. ist gerade eher ein guter Einstiegszeitpunkt in länger laufende Anleihen und Anleihe-ETF. Du bist praktisch schon drin und kannst den Verlust - Stand heute - nicht rückgängig machen. Aber wenn du bei fallenden Zinsen investiert bleibst, profitierst du wie gesagt ähnlich wie du zuvor verloren hast. Was ist denn dein Anlagehorizont, also zeitlich gesehen? Je länger ich den für mich sehen würde, umso eher würde ich aktuell in länger laufenden Anleihe-ETF investiert bleiben und das ganze aussitzen.

    Die absehbare Erholungsperspektive ist bei Anleihe-ETF wie gesagt deutlich klarer! Berechnungen der Finanztest nach sollten die meisten Anleihe-ETF in 2-3 Jahren wieder ins Plus drehen, je nach Entwicklung des Zinsniveaus. Wie gesagt: Es kommen dir ab sofort sowohl fallende Zinsen (unsicher!) als auch steigende Kupons der Anleihen in deinem ETF (ziemlich sicher!) zu Gute, da bei einem festgelegten Laufzeitband ja jetzt sukzessive niedrig verzinste Anleihen durch höher verzinste ausgetauscht werden, was die Rendite bzw. den Kurs deines ETF inkl. Ausschüttungen absehbar steigern wird.

    Daher mein Tipp: Mach dich nochmal schlau bzw. schlaf nochmal über die Entscheidung, bevor du etwas überstürzt. Verkaufen ist möglich, aber damit gibst du die Erholungsmöglichkeiten des ETF auf, die m.E. wie gesagt relativ zur Erholungswahrscheinlichkeit von Aktien-ETF nach einem Aktienmarkt-Crash gesehen "sicherer" sind bezogen auf die kommenden 2-3 Jahre.

    Was würdest du mit dieser Anlage (ca. 20.000 €) tun, wenn sie sich in deinem Portfolio befände? Meine Vermutung: Verkaufen und eine renditekräftigere Anlage, z. B. Geldmarkt- oder Aktien-ETFs, suchen.

    Nüchtern betrachtet ist von heute aus gesehen die Perspektive dieser Anlage sehr viel besser als in 2021! Das Zinsniveau ist von fast Null bereits deutlich gestiegen und wir sind jetzt langsam auf dem Rückweg mit fallenden Leitzinsen. Da sich so ein Anleihe-ETF gegenläufig dazu verhält, hast du bei den stark steigenden Zinsen verloren, würdest jetzt aber bei fallenden Zinsen wieder gewinnen! Ist dir das bewusst?

    Wenn so ein Teil in meinem Gesamtportfolio (auch im Sinne eines individuell halbwegs passenden Risikoprofils) z.B. mit 20-30% Anteil liegen würde: Ich würde es glaube ich aussitzen und drauf warten, dass der ETF wieder ins Plus dreht. Dauert ggf. etwas, wird aber auf z.B. 10 Jahre gesehen absehbarer so kommen als bei Aktien! Allein schon weil neben den potenziell fallenden Zinsen langfristig die höheren Kupons wieder Rendite beisteuern werden. Aktien sind auch Zinsunabhängig deutlich volatiler, deshalb jetzt 100% Aktienquote zu fahren, erschließt sich mir nicht so ganz. Hängt aber wie so oft von der individuellen Situation ab…

    Ich habe auch noch diesen Altvertrag (Abschluss im Dezember 2010 als 21-jähriger Bengel) und werde einen Teufel tun, den zu kündigen. :) Für mich die perfekte Ergänzung zu meinem ETF-Sparplan, in den ich deutlich mehr investiere.

    Von den Konditionen her natürlich auch eindeutig attraktiver als der Vetrag von da2023sche.

    Jo, seh das auch als "Sicherheitsbaustein" neben ETF, Immobilien etc. und bin mal gespannt, was letztlich bei rumkommt. So wie die Rechtslage aktuell aussieht, sollte man auf jeden Fall am Ende der Laufzeit juristisch prüfen lassen, ob a) ob der Zins gemäß der BGH-Urteile korrekt berechnet wurde und b) sicherstellen, dass das Verrentungsangebot ohne zusätzliche Kosten bzw. Abschlussgebühren erfolgt (ebenfalls ein BGH-Urteil gegen die Sparkassen).

    Von beidem würde ich mir einen Verbesserung des Gesamtvertrages versprechen und dann würde ich prüfen, ob/wie und wann ich den Vertrag verrenten lasse, (teilweise) Kapital entnehme, oder ggf. sogar ganz kündige. All diese Optionen liegen dann ja auf dem Tisch und wollen durchgerechnet werden... ;)

    ...meine Tochter ist bald 22 Jahre jung und steht kurz vor dem 1. Staatsexamen. Ich bespreche das Thema mit ihr.

    Macht Sinn! Und wenn ihr schon dabei seid und ohnehin die Gesundheitshistorie für die Gesundheitsfragen aufarbeiten müsst: Ich würde bei der Gelegenheit auch gleich mal an eine BU/DU-Versicherung denken, die ist gerade in den ersten Jahren des Jobs (auch verbeamtet) essenziell! Ggf. auch Pflege-/Risikolebensversicherung, falls ein Hauskauf geplant ist, aber das ist m.E. nachrangig ggü. einer BU/DU-Versicherung.

    Gerade am Ende des Studiums macht das ganze sehr viel Sinn, bei den Verbeamtungsuntersuchungen können sich bislang unbekannte gesundheitliche Probleme herausstellen, im Referendariat sogar einstellen. ;) Da ist man froh, wenn man die sinnvollen Versicherungen vorher gesund abgeschlossen und in trockenen Tüchern hat!

    Ich persönlich hab mich geärgert, die BUs nicht früher abgeschlossen zu haben und die Risikolebensversicherung stand bei mir erst bei einem Wohnungskauf an (Anforderung der Bank). Beides wäre jünger deutlich günstiger und einfacher gewesen…

    Alles aktive Fonds, oder? Hier werden ja eher die extrem viel günstigeren und i.d.R. auch performanteren passiven ETF empfohlen… Ist die Liste an Auswahloptionen abschließend bzw. hast du da irgend eine Chance auf ETF auszuweichen?

    Die Betonung würde ich dabei auf das "persönlich" legen. Es spielen so viele objektive aber auch subjektive Parameter bei dem Thema eine Rolle, daß kaum allgemein verbindliche Aussagen möglich sind.

    Definitiv "persönlich"! Ich würde nur argumentieren, dass ab einem gewissen Grad von passenden Rahmenbedingungen oder viel mehr passenden Kennzahlen, sich eine deutliche Tendenz in die eine oder andere Richtung abzeichnen dürfte. Selbst ein Immobilien-Skeptiker, der später nicht Vermieter sein möchte, wäre mit der Immobilie hier über relativ kurze Zeiträume wie 5-8 Jahre sehr gut gefahren, selbst im Fall eines steuerpflichtigen Weiterverkaufs unter 10 Jahren. Bei einem Kaufpreis-Miet-Verhältnis von 19 ist die Bruttomietrendite über 5%. Wenn ich davon dann 0,5% Zinsen abziehe und z.B. 4% Tilgung mit der Bank vereinbare, bleibe ich mit der Rate bei einer gewaltigen Tilgung unter dem, was ich hier woanders an Miete zahlen müsste. Ich war und bin der Meinung, dass eine Entscheidung gegen einen solchen Wohnungskauf fast egal von welcher Warte aus betrachtet geradezu hirnrissig gewesen wäre. So viel Vermögensaufbau statt Mietzahlung in so kurzer Zeit wäre mir bei praktisch keiner anderen Option möglich gewesen. Und ich bin jetzt nach rund 8 Jahren mit der gesamten Finanzierung durch und hab den gesamten Wohnungswert an Vermögen aufgebaut. Letztlich waren der Zeitpunkt und das Preis- bzw. Zinsniveau zu diesem Zeitpunkt pures Glück. Aber ich würde mich heute sowas von in den Allerwertesten beißen, wenn ich unter den gegebenen Bedingungen nicht "pro Kauf" votiert hätte.

    Daher: Seid vielleicht etwas weniger sentimental bei der Kiste und rechnet einfach durch, ob sichs eben rechnet! Das Kaufpreis-Miet-Verhältnis bzw. die Mietrendite sind dabei m.E. die unromantischen aber relevanten Zahlen... ;)

    Das halte ich für ein Gerücht, dass Du als privat versicherter Beamter regelmäßig hohe Beträge selbst für Deine ambulante Behandlung aufbringen müsstest. Auf jeden Fall nicht mehr als in der GKV, eher weniger. Im Zahnbereich sicher eher sehr viel weniger.

    ... Schau dir doch z.B. nur mal die Ruhestandsregelungen der Beihilfe an. Wenn du beim Bund zum Beispiel im Alter rund 70% Beihilfeanspruch hast, dann werden die Kosten am langen und teuren Ende der Beitragszahlung (nämlich im Rentenalter) auch wieder deutlich reduziert, selbst wenn es vorher zu einem Aufschlag kommt. Von 30% anteiligem PKV-Beitrag bei vollen PKV-Leistungen würde ich als Angestellter im Alter nur träumen!

    Bei den BU-Regelungen kenne ich die Möglichkeit, dass man nach 5 Jahren mit einer Überprüfung der Aufschläge diese bei belegter Gesundheit in diesem Zeitraum auch wieder rausnehmen kann. Ob das bei einem PKV-Tarif mit Zuschlägen jenseits der Öffnungsaktion möglich wäre, würde ich einen guten Versicherungsmakler fragen.

    Was mir gerade noch einfällt und was ich selbst (Thema: Wohnungskauf) sehr hilfreich zum Einstieg fand, sind diese Bücher, mit denen man die o.g. Infos noch ergänzen könnte:

    Finanzplaner Berufseinsteiger: Geld, Steuern, Versicherungen, Altersvorsorge, Vermögensaufbau verständlich erklärt
    Dieser Ratgeber der Stiftung Warentest erklärt Berufseinsteigern alles, was sie wissen müssen in Sachen Versicherungen, Steuern, Altersvorsorge und Börse.
    www.test.de
    Finanzplaner Beamte: Private Krankenversicherung, Beihilfe, Pension, Geldanlage, Steuern optimieren
    Individuelle Finanzplanung für Beamte: von der privaten Krankenversicherung und Beihilfe über die Pension bis hin zu Geldanlage und Steuern.
    www.test.de

    Buchtipp zur Ausgangsfrage des Threads: "Kaufen oder Mieten – Wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen" von Gerd Kommer, gerne bei Interesse dann auch das Buch zur Immobilienfinanzierung für Selbstnutzer. Die Summen, die man durch solche Ratgeber spart, lassen sich kaum mit dem Buchpreis aufwiegen. Infos hier: https://gerd-kommer.de/buecher/

    Mein persönliches Fazit: Auf jeden Fall kaufen, am besten günstig! ;) Wir hatten hier vor 5 Jahren eine Kaufpreis-Miet-Relation von etwa 19. Das war in Verbindung mit den damaligen Zinskonditionen (0,5-0,8%) ein absoluter No-Brainer und ich bereue es keine Sekunde! Bauen würde ich mir bei den aktuellen Bauspreisen extrem gut überlegen bzw. durchrechnen. Da sind die Zahlen aktuell ziemlich ernüchternd...

    Da besteht m.E. ganz viel Beratungsbedarf an ganz vielen Stellen, damit Du Dir nicht selbst schadest.

    Aber mal im Ernst und zurück zur Anfrage von Seether907: Was Wanderslust schreibt, würde ich alles unterschreiben. Und ich würde auch sagen, dass es an all den angesprochenen Punkten Bedarf und die Notwendigkeit gibt, sich genau zu informieren, möglichst genau zu rechnen und dann die Dinge zu bewerten. Also konkret: Bewertung einer Option zur Verbeamtung, Abschätzung der jeweiligen aktuellen und zukünftigen finanziellen Situation, Preis und Leistungen der beiden grundverschiedenen Versicherungssysteme GKV und PKV, etc.

    Nur: Wer soll diese "Beratung" denn vollumfänglich und neutral leisten? Dazu bräuchte man praktisch einen unabhängigen "Verbeamtungsberater", einen unabhängigen (auf Stundenbasis bezahlten) Versicherungsberater, einen unabhängigen Finanzberater bzw. Finanzplaner in eigener Sache, u.s.w. Meine Vermutung: Eine so umfängliche und vor allem neutrale "Beratung" gibt es nicht und wird es auch absehbar nicht geben. Und wie die meisten hier im Thread richtig schreiben: Bei den Fragen geht es ans Eingemachte, also Art des Jobs (angestellt vs. verbeamtet), Art der Krankenversicherung (PKV/Beihilfe vs. GKV), Finanzielle Lebensplanung mit Folgen im Bereich von locker etlichen 100.000€!

    Daher mein Tip an Seether907: So viele Informationen von allen möglichen Seiten sammeln, zusammentragen und bewerten. D.h. vom Betriebs/Personalrat, ggf. einer Gewerkschaft, von Verbraucherzentralen, Versicherungsmaklern aber auch der GKV, von Bekannten, Verwandten, Kollegen/innen, die deinen Weg vor die gegangen sind, aber auch hier im Forum von denjenigen, die von deiner Situation Ahnung haben.

    Was spricht z.B. erstmal dagegen, in der GKV zu bleiben und mittelfristig darauf zu hoffen, dass auch der Bund einen Zuschuss wie bei Angestellten zur GKV bezahlt? Ggf. sind die gesundheitlichen Themen nach einigen Jahren raus aus dem Betrachtungszeitraum und damit eine Versicherbarkeit in einer passenden PKV (wieder) gegeben. Den Job nach der Krankenversicherungssituation auswählen würde ich persönlich auf keinen Fall! Wie schon geschrieben geht der Beamtenstatus mit deutlichen Vor- aber auch Nachteilen einher, die man sich klar machen sollte. Gerade wenn schon längerfristige Zahlungsverpflichtungen bestehen, kann ein planbares und sicheres Einkommen mit relativ guter Absicherung im BU/DU-Fall wertvoll sein, gerade wenn private BU-Versicherungen aktuell kaum möglich sind. Aber das musst du für dich vor allem auch im Zusammenhang mit der Tätigkeit bewerten.

    Da steht offensichtlich gerade ziemlich viel auf dem Spiel bei dir und ich würde dir wünschen, dass du a) die Nerven behälst, b) die Dinge für dich in Ruhe sortierst und bewertest und dann anschließend c) möglist fundiert die für dich optimalen Entscheidungen je nach den eben möglichen Optionen triffst! :thumbup:

    Mal ne Frage, weil ja immer wieder der hohe US-Anteil im MSCI World bemängelt wird. Würde sich das nicht eh entsprechend anpassen, wenn die Wirtschaft in den USA jetzt total in den Boden kracht? Dann fliegen doch entsprechende Unternehmen eh aus dem ETF, richtig?

    Ja, klar! Nur verliert dann der Wert des ETF eben auch entsprechend viel Boden. Sprich: Der Kurs fällt entsprechend! Und entsprechend lang dauert es dann, bis sich dein ETF wieder erholt hat! Daher macht eine breitere Streuung durchaus Sinn finde ich…

    Meinte weniger die Detailartikel, als die grundlegenden zur Geldanlage, den die meisten vermutlich als erste Anlaufstelle lesen dürften. Den hier zum Beispiel:

    Was sind ETFs? Die besten Indexfonds im Vergleich
    ETFs bilden Aktienindizes wie den Dax nach, sind günstig und brauchen wenig Pflege. Unser Vergleich weist auf die besten ETFs und potentielle Risiken hin.
    www.finanztip.de

    Zitat bzw. die zusammenfassende Empfehlung daraus:

    • Finanztip empfiehlt folgende weltweit ausgerichtete ETFs: iShares (ISIN: IE00B4L5Y983), Invesco (IE00B60SX394), Xtrackers (IE00BJ0KDQ92) und Vanguard (IE00BK5BQV03). In Klammern steht die Identifikationsnummer.

    Fazit: Mehrfach „nur“ der MSCI-World und einmal der FTSE Developed-World. Allesamt m.E. gerade nicht so ganz „weltweit ausgerichtet“ und auch ohne die kleineren Unternehmen, egal aus welcher Region der Welt…

    Ja, es sind 25.000€ Unterschied (im Rückspiegel). Aber mir wäre es ehrlicherweise völlig egal, ob ich nun 415K€ oder 440K€ im Depot hätte. ;)

    Interessant an der Darstellung sind neben dem Endergebnis vor allem auch die Diskrepanzen im Zeitverlauf: Insb. das Platzen der New-Economy-Blase nach der Jahrtausendwende sieht man in der relativ besseren Performance der EM, genau wie die Finanzkrise ab 2007. Beides größere Krisen der westlichen Industriestaaten, die heute primär den MSCI-World betreffen würden. Über die Jahre hat das bisher selbst die Flaute der EM in den letzten Jahren überkompensiert.

    Mein Punkt: Wie sich die Weltregionen zukünftig entwickeln steht in dem Sternen. Aber wenn man doch mit dem MSCI-EM und dem MSCI-Small-Cap zwei Indizes hat, die den MSCI-World (in meinen Augen aktuell echt eine Sektor- bzw. Landeswette auf die USA und Big-Tech) weltweit weiter streuen, mit welchen guten Argumenten sollte man das nicht tun? Also egal ob in 3 ETF oder in einem ACWI-IMI natürlich. Die weltweite Streuung / Diversifikation erhöht sich, die Sharpe-Ratio verbessert sich. Was spricht bei einem Anlagehorizont von 30 Jahren also rational dagegen und für den begrenzteren MSCI-World? :/

    Ich verstehe in der Hinsicht die Finanztip-Empfehlung auch nicht so ganz. Der 1-ETF-Ansatz in allen Ehren, aber wenn man keinen SRI will, warum wird dann als „einziger“ ETF nicht der ACWI-IMI empfohlen? Mir scheint das Festhalten am MSCI-World langsam aus der Zeit gefallen bzw. aus einer Zeit zu stammen, als ein MSCI-World-ETF noch innovativ war und Ergänzungen bzw. der ACWI-IMI noch nicht verfügbar…

    Die Korrelation zwischen Apple und Co. und dem Zustand des Landes/der Demokratie ist wie hoch? Welche Schlüsse wären dann zu ziehen?

    Ziemlich, würde ich mal argumentieren: Wenn die US-Demokratie weiter so zerbricht, dürften US-Unternehmen nicht nur im Binnenmarkt zunehmend Probleme bekommen. Wo und wie sollen den die Arbeitnehmer/innen genau leben, die sich heute selbst in Kalifornien zunehmend wg. fehlender bezahlbarer Wohnmöglichkeiten, bezahlbarer Ausbildungsmöglichkeiten für die Kinder, fehlender Sicherheit, etc. umorientieren und teilweise sogar in andere Länder ziehen, um dort zu arbeiten. Mein Schluss daraus: Nicht "all eggs in one basket", sprich keine 70%+ auf die USA setzen, sondern weltweit streuen. ;)

    Im Falle von markanten Veränderungen wird auch ein MSCI World-ETF seine Zusammensetzung ändern.

    Genau. Nur dann eben erst nachträglich, wenn die Blase dann schon geplatzt ist. So wie damals Ende der 1980er bzw. Anfang der 1990er Jahre nach dem Platzen der Japan-Blase. Es hat bekanntlich massiv lange gedauert, bis sich der dortige Index aber auch der (zurückgerechnete) MSCI-World wieder erholt hat. Das ist historisch gesehen der Hauptgrund, warum die letzten 50 Jahre ein BIP-Portfolio besser gelaufen wäre, als eins nach der Marktkapitalisierung der MSCI-World. Eben weil man die Blasen nicht ganz so stark mitnimmt...

    In EM möchte ich ungern investieren, auch nicht zu 30%. Man schaue sich den Vergleich hier an.

    Das willst du ernsthaft begründen mit so kurzen rückblickenden Laufzeiten? Klar, die EM sind insb. in den letzten drei Jahren schlecht gelaufen, aber daraus würde ich über Jahrzente niemals schließen, dass sie schlechter laufen als der Weltmarkt. Stimmt einfach bezogen auf die letzten 30-50 Jahre auch nicht, da waren oftmals die Emerging-Markets besser (Stichwort: "Political Risk Premium"). Ich seh das aktuell so: Die Schwellenländer sind historisch gesehen im Gegensatz zu den USA und dem MSCI-World extrem günstig bewertet, egal ob nach KGV oder welchem anderen üblichen Maßstab auch immer. Man streut über den EM-Index auch relativ stark über unterschiedliche Regionen / Kontinente, also da kaufe ich gerade mit sehr viel Optimismus ehrlich gesagt! :)

    Ich denke, wenn man schon historische Verläufe von Kursen betrachtet, dann nur die über mehrere Jahrzehnte. Die letzten 3-5 Jahre zu extrapolieren führt fast immer zu Schlussfolgerungen, die eben auf noch dünnerem Eis stehen, als die über 30-50 Jahre...

    70% im MSCI und rest in Emerging Markets (würde es überhaupt sinn machen da würde die Gewichtung in emerging markets sich vergrössern oder)

    Also das wäre mein Favourit! Wenn du, wie aktuell wieder, fast 70% US-Anteil im MSCI-World hast, warum dann den US-Anteil noch weiter erhöhen? Das wäre ein gewaltiges Klumpenrisiko und eine Wette auf nur ein Land der Erde. Und schau dir den Zustand dieses Landes und der Demokratie dort doch mal genauer an…

    Wenn du auf mehre Bausteine stehst: Warum nicht noch die Small-Caps ergänzen, die fehlen in allen deinen Ansätzen für ein „vollständiges“ Weltportfolio?

    Möglich wäre z.b. 60% Welt, 20% Emerging-Markets, 20% Small-Caps. Sowas mit Nachhaltigkeitsfilter / SRI in etwa peile ich an, das scheint mir ökonomisch sinnvoll…

    Fragen, an alle mit Interesse am o.g. KfW-Programm:

    Wie seht ihr die Entwicklung des Förderzinses aktuell? Nach sehr attraktiven Konditionen bis letzten Herbst und einer Aussetzung zum Jahresende wurde das Programm dann Anfang 2024 wieder aufgelegt. Nur: Statt 0,0x% Zinsen sind wir aktuell selbst bei optimaler Tilgung binnen 10 Jahren bei 2,55%, was imho nur noch bedingt was mit "Förderung" zu tun hat, wenn selbst bei richtig guten Bedingungen der Hausbank aktuell statt einer 3 eine 2 vor dem Komma steht... 8|

    Daher:

    - Gibt es irgend eine Transparenz über das Zustandekommen der Programme (Zinsen, Prognose)? Wird das jedes Jahr hinter den Kulissen ausgewürfelt?

    - Für wie wahrscheinlich würdet ihr es halten, dass das Programm diesen Herbst wieder leerläuft?

    - Gibt es irgendeine transparente Verbindung zwischen den KfW-Zinsen und dem Marktzinsniveau (z.B. Euribor +/- X oder so ähnlich), sodass man wenigstens basierend auf einer eigenen Zinsschätzung das Zinsniveau der KfW-Förderung abschätzen könnte?

    - Hofft noch wer aktuell auf das Programm und/oder bessere Konditionen?

    Mir scheinen diese KfW-Programme aktuell mehr als völlig intransparente Wunderkiste, denn als planbare Unterstützung für eine Schaffung von Wohnraum. :/

    Hi erstmal hier im Forum Spigenneo! Große Anwartschaft scheint mir sehr sinnvoll bzw. notwendig, falls man dann nach Ende der freie Heilfürsorge genau bei diesem Anbieter bleiben will. Was ich auf jeden Fall einmal machen würde: Verträge BU/DU und die PKV-Anwartschaft durch einen unabhängigen Versicherungsmakler prüfen lassen, zum Beispiel einen von denen hier: https://www.finanztip.de/empfehlungen/

    Angenommen ein Dr. Schlemann oder einer der anderen Makler weist auf massive Schwächen deiner Verträge hin und bietet (je nach deinem Gesundheitszustand) bessere Alternativen an, dann würde ich wechseln, ansonsten nicht! 😉

    Die 900€ BU/DU-Grenze gibt es bei anderen Anbietern nicht. „Bereicherungsverbot“ ist daher Blödsinn! Die versicherbaren Obergrenzen richten sich nach den Tarifbedingungen der einzelnen Tarife / Anbieter, da würde bei Bedarf mehr gehen! Was die die o.g. Makler nicht anbieten können, sind Anbieter wie die Debeka (PKV ggf. gut, BU/DU m.E. und auch nach allen Tests z.B. von Finanztest und co. eher schlecht bzgl. der Leistungen und Preise), die Provinzial-Versicherung, die bei BU/DU zuletzt sehr gut getestet war und weitere mehr. Solche nicht über Makler erhältlichen Verträge / Anbieter würde ich dann noch zusätzlich in Betracht ziehen, falls ein Wechsel in Frage kommt!

    Ganz genau vergleichen würde ich an deiner Stelle die schon zitieren Beamtenklauseln („echt“?, „vollständig“?, Teildienstfähigkeits- und Spezialregelungen für Polizisten, etc.) und eben die genauen Leistungen der jeweiligen PKV.

    Und: Auf keinen Fall irgendeinen Vertrag kündigen, bevor du die jeweils neue Police nich auch wirklich sicher hast!

    Ansonsten: Bleib am besten erstmal Gesund, damit die Verbeamtung ohne Probleme klappt! 👍