Beiträge von Hornie

    Kannst du das genauer erläutern, Hornie ?

    Ok, monstermania war aber schneller, als ich. ;)

    Wenn Dein persönlicher Höchststeuersatz also ca. 37% ist, sind von der Steuerbelastung das Halbeinkünfteverfahren und die Abschlagssteuer etwa gleich, jeweils ca. 18,5%.

    Wenn Du neben der gesetzlichen Rente noch weitere Einkünfte hast, z.B. Mieteinnahmen, bist Du schnell auf/über diesem Level. Wenn nicht, ist das Halbeinkünfteverfahren tatsächlich besser, aber eben nur ein bisschen und nicht so, wie der Wortanfang "Halb-" suggeriert. Wenn Du eine Einmalauszahlung aus der Versicherung anschließend verrentest, zahlst Du wieder zusätzliche Steuern.

    Diese ganzen Rechnungen beziehen sich natürlich auf die aktuellen Steuerregelungen. Wenn Du in Rente gehst, gelten vermutlich wieder andere Regelungen. Daher würde ich generell steuerliche Auswirkungen bei einer Produktauswahl nicht überbewerten.

    Die Nachfinanzierung würde doch nicht parallel zum Hauptdarlehen fällig werden, es sei denn, man nimmt 9 Jahre Laufzeit, oder sehe ich das falsch?

    Nein, das ist formell korrekt.

    Jedoch ist 1 Jahr nicht der ganz große Unterschied. Ok, die letzten 12 Monate sind natürlich das totale Gegenbeispiel, hier hat sich die Zinswelt in kurzer Zeit total verändert.

    Generell kann ich nur bedingt verstehen, warum die Meisten eine Finanzierung über nur eine Laufzeit machen. Ich bin bei einer Standardfinanzierung über 10 Jahre halt voll davon abhängig, wie die Zinsen zufällig zu einem Stichtag aussieht. Heute ist ja gar nicht abschätzbar, ob wir uns in 10 Jahren in einer Hochzinz- oder Tiefzinsphase befinden.

    Ich habe meine Kredite immer über verschiedene Laufzeiten aufgeteilt. Wenn dann ein (kleiner) Kredit in einer Hochzinsphase verlängert werden muss, haut es mich nicht um. Zusätzlich habe ich die Möglichkeit, beliebig viel davon sonderzutilgen.

    Bausparen ist entgegen der Werbung ein hoch komplexes Produkt mit sehr hohen Kosten. Es kann sich lohnen, wenn Du in einer Niedrigzinsphase ansparst und in einer Hochzinsphase den Kredit aufnimmst.

    Ist Deine Erwartung, dass die Zinsen in den nächsten 10 Jahren niedrig sind und dann steigen?

    Ein flexibler Vertrag kann Sinn machen, wenn Du stark steigende Zinsen erwartest und nicht weißt, wann Du den Kredit brauchst. Bei einer Refinanzierung ist der Termin jedoch fest. Also brauchst Du keinen flexiblen Tarif, sondern einen optimierten Tarif, bei dem Mindestbewertungszahl und Mindestsparsumme genau gleichzeitig erreicht werden, und zwar fix zum Zeitpunkt der Refinanzierung.

    Bis 50T€ sind i.d.R. Darlehen als Blankodarlehen möglich, darüber ist eine dingliche Sicherung notwendig, jedoch reicht zweitrangig. Hilfreich können Bauspardarlehen daher sein, wenn damit die erstrangige Finanzierung z.B. unter 60% gedrückt werden können. Dann verbilligen sie die Gesamtfinanzierung.

    Meine Meinung: Es macht wenig Sinn, zu 0,10% oder 0,25% über 10 Jahre anzusparen (Nach Kosten sind die Renditen deutlich negativ!), wenn Du parallel die Möglichkeit hast Sondertilgungen zu leisten. Sondertilgungen sind die beste Zinssicherung!

    Eventuell kannst Du Dir das Thema in 4-5 Jahren noch einmal anschauen, je nach Zinseinschätzung und Einkommenseinschätzung. Meistens tilgt man mehr, als geplant, da auch Dein Einkommen mit der Inflation steigen wird.

    Nochmal:

    In deinem Depot liegt ja kein Geld, das du entnimmst. Im Depot sind ETF-Anteile, welche du verkaufst um damit Geld zu erlösen.

    Also, angenommen, Du hast 48.000€ in 480 Anteile zu je 100€ investiert.

    Am Tag X willst Du 1000€ entnehmen, ein Anteil ist jetzt 125€ wert, also verkaufst Du 8 Anteile.

    Gewinn 8*(125€-100€)=200€, davon steuerpflichtig 70%=140€.

    Wenn diese 140€ noch in Deinen Freibetrag passen, zahlst Du keine Steuern, sonst 26,375%*140€ = 36,93€.

    Diese Logik wiederholt sich jeden Monat.

    Erst mal Sachstand klären ist auf jedem Fall richtig.

    Meint ihr es ist realistisch, eine Richtigstellung der Daten von der Postbank zu verlangen wenn man den Kauf mittels Kontoauszug belegen kann?

    So einen Versuch würde ich auch machen, falls notwendig.

    Auf jedem Fall ist es gut, alte Abrechnungen aufzuheben. Dann ist notfalls immer eine Korrektur über die Steuererklärung möglich.

    Schauen wir mal wieder bei der Helaba, da bekommt man für 2,5 Jahre eine Rendite von über 3,5% (www.helaba-zertifikate.de - Produktdetails HLB4QS).

    In der Summe für die Laufzeit sind das fast 9%, für mich ist das mehr als Klimpergeld.

    Das ist natürlich weniger, als die Inflation, aber die Inflation kann man nur mit Risiko schlagen. Das würde ich bei dieser Laufzeit nicht machen.

    Sicher und fristenkongruent anlegen wäre für mich hier die richtige Wahl.

    Zum Glück kann ja heute jedes Schulkind Excel ;), daher hänge ich Dir ein Rechensheet an.

    Die Sondertilgung durch die LV muss fest vereinbart sein, da sie sonst höher als die 5,6% p.a. wäre. Alternativ wäre eine Zinsfestschreibung für nur knapp 8 Jahre denkbar. Sind weitere Sondertilgungen geplant?

    Bei einer (regelmäßigen) Tilgung von 2% hättest Du eine Rate von 589€ pro Monat und eine Restschuld von 30T€ nach 10 Jahren. Bei einer Tilgung von 3,95% (Rate knapp 800€) bist Du nach 10 Jahren schuldenfrei.

    Weitere Varianten in Excel ausprobieren.

    ImmoKredit.xlsx

    Offensichtlich kannst Du es Dir leisten, den Kredit innerhalb von 5 Jahren komplett zu tilgen.

    Wenn Du statt dessen erst innerhalb von 10 Jahren tilgst, hast Du in den ersten 5 Jahren mehr Liquidität zur Verfügung.

    Jetzt ist die Frage, was Du mit dieser Liquidität machst.

    Angenommen, Du legst jeden Monat diese Liquidität in 5-Jahresgeld an und angenommen Du findest jeden Monat eine Anlage, die Dir genau die gleiche Rendite zahlt, wie Dein Kredit. Dann wäre Dein Cashflow vor Steuern in beiden Varianten gleich.

    In diesem idealisiertem Beispiel hättest Du aber nach Steuern einen Vorteil, da die Habenzinsen mit 25% versteuert werden, die Sollzinsen aber bis zu 45% Steuern sparen. Anders formuliert, Dein Habenzins darf etwas niedriger sein, als der Sollzins.

    Letztlich also die Frage, ob Du eine Anlage auf Kredit möchtest, wenn der Kreditzins steuerlich etwas subventioniert ist.

    Generell sollte Dein Interesse sein, möglichst geringe Kosten zu haben, da die Steuer immer nur einen (kleinen) Teil der Kosten ersetzen kann.

    Derzeit ist die Zinskurve sehr flach, d.h. für 10 Jahre zahlst Du nur minimal höhere Zinssätze, als für 5 Jahre. Für sehr lange Laufzeiten ist die Zinskurve sogar invers.

    Beispiel: Dir wird für 5 Jahre 3,8% und für 10 Jahre 3,9% angeboten.

    Wenn Du im ersten Fall in 5 Jahren für die Kreditverlängerung um weitere 5 Jahre 4,0% zahlen musst, dann hast Du in Summe über 10 Jahre etwa die gleichen Zinsen gezahlt (und etwa die gleiche Steuerersparnis).

    Meine Baucheinschätzung: In 5 Jahren zahlst Du mehr als 4%, daher würde ich, wenn Du die Immobilie 10 Jahre halten willst, auch 10 Jahre finanzieren.