Beiträge von Sovereign

    Goldmicha

    Meine Reihenfolge wäre in Deinem "Fall - a) erstmal Ruhe bewahren, b) etwas mehr in das Thema "private Finanzen" einlesen, c) eine Art (ggf. neuen ... ?! - da "überraschender" Geldzufluß (!)) Lebensplan (Ziele, Prioritäten) machen, d) vor dem Hintergrund dann Deine objektive Risikotragfähigkeit und Deine subjektive Risikobereitschaft (Risikotoleranz) einordnen, dann erst e) Deine dazu passende Asset-Allocation definieren (Gewichtung "risikoarme" vs "risikoreiche" Anlagen/Anteile) und dies - last but not least - im finalen Schritt f) mittels passenden Produkten sprich Finanz-Vehikeln umsetzen.


    Solche Ansätze (noch dazu als finale Schritte vor den ersten Schritten)

    Die restlichen 800.000 können gut in einen Welt ETF wenn die Risikoneigungsermittlung es zulässt und Sie unteranderem 15 Jahre Zeit haben.

    würde ich es ganz einfach machen. Die gesamten 900k in einen Welt Etf.

    halte ich für ziemlich "sportlich-stramm".

    Erst recht, wenn bis dahin und trotz fortgeschrittenem "Vermögensaufbau"- bzw. "Altersvorsorge-Alter"

    ich bin 55 Jahre alt

    kaum oder sogar keine Erfahrungen mit Aktien vorhanden sein sollten.


    In dem Kontext

    Das Risiko, dass kein sehr auskömmlicher Lebensabend gestaltet werden kann, besteht bei einer Aktieninvestitionen von 900k aus meiner Sicht praktisch nicht.

    Diese Risiko besteht eventuell aber auch nicht, wenn die 900k nur zum Teil in Aktien oder ganz anders angelegt werden, statt diese neuen Mittel nahezu vollumfänglich oder vollumfänglich in Aktien zu schieben

    Denn, siehe hier:

    - ich bekomme mit 65 ca 120 000 Euro aus einem Versorgungswerk.

    vor allen Dingen und noch viel wesentlicher aber hier:

    außerdem bekomme ich eine gute Mischung aus Rente und Pension.

    Hierzu

    PS: Der oben zitierte Nikolaus Braun rät deshalb im genannten Buch bei Portfolios zu mindestens 30% Sicherheitsbaustein (Staatsanleihen/Geldmarkt) im Depot, weil er die Erfahrung gemacht hat, dass die meisten Privatanleger Kapitalmarktkrisen mit weniger als 30% Sicherheitsbaustein emotional gar nicht aushalten würden...

    kann ich nur sagen, daß der besagte Mann (Honorarberater ... ?) jedenfalls über reichlich Praxiserfahrungen verfügt.


    Ganz generell in dem Kontext:

    Last but not least - und zum wiederholten Male: Solche Special Interest Foren im Internet (hier: Private Finanzen) bilden - nach meinen Erfahrungen - nicht ansatzweise den Durchschnitt der Bevölkerung sprich den "Otto Normalverbraucher" ab. Angefangen vom Interesse am speziellen Thema über die Bereitschaft zur Beschäftigung mit dem Thema und damit den Kenntnisstand bis hin zum generellen Mindset das Thema betreffend. Oder: Ein solches Forum wie dieses hier dürfte das Thema Finanzen betreffend in etwa mit dem Durchschnittsbürger so viel gemein haben, wie ein Special-Interest-Marken-Forum-Oldtimer mit dem bundesdeutschen Durchschnitts-Autofahrer oder ein Special-Interest-Forum-Numismatik mit dem bundesdeutschen Durchschnitts-Münzen-Benutzer. Jedenfalls dürften solche Foren (den harten Kern betreffend) kaum bis gar nicht repräsentativ für die breite Bevölkerung sprich den Durchschnittsbürger stehen.

    Das gilt auch für Aspekte wie Erfahrungen, subjektive Risikobereitschaft, Mindset etc. pp.


    Dir, Goldmicha, gute Gedanken, gutes Einlesen und dann ebensolche Lebens- und dazu passende Finanz-Entscheidungen !

    Und da fängt halt die Schwurbelei an, wenn man dann glaubt einen sicheren Ausweg zu haben.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Die einzige Sicherheiten im menschlichen Leben sind die Alterung und der Tod.

    Und die einzigen Sicherheiten im Bereich Finanzen sind die Inflation, die Steuern und die mit jedem Investment verbundenen (mehr oder weniger) hohen Kosten.

    Alle andere ist "Pillepalle" oder "Schnullibulli" - wie ein Junge in der Nachbarschaft hier zu sagen pflegt.

    An "sichere" Auswege (um Deine Formulierung aufzugreifen) habe ich noch nie und keine Sekunde geglaubt. An was ich aber sehr wohl glaube - ist eine "möglichst" robuste persönliche finanzielle Aufstellung im Sinne einer persönlichen "möglichst" guten finanziellen Resilienz. Diese beinhaltet sowohl Kautelen für finanzielle Verwerfungen (aber auch Experimente; Beispiel: Experiment einer Einheitswährung (Euro)) als auch für sehr unangenehme politische und/oder rechtliche Entwicklungen im Land bzw. der gegebenen Jurisdiktion meines Standorts. Für meinen Teil bin ich darauf gerne vorbereitet.

    Nicht mehr - aber eben auch nicht weniger.

    Fast wäre ich geneigt gewesen zu schreiben, daß alles andere

    Schwurbelei

    sei ... - entscheide mich aber lieber für Formulierungen in die Richtung "Naivität", "mangelnder Realitätsbezug", "Unkenntnis", "Illusion", "Träumerei", "Hybris" etc. pp.


    Dir nichtsdestotrotz weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

    Als sichere Anlage sehe ich diese auch nur bedigt, eher als Klumpenrisiko.

    Was ist denn in Deinen Augen eine "sichere" Anlage ... ?

    Danach habe ich über die Jahrzehnte hinweg gesucht - aber keine solche entdeckt. Die einzigen "Sicherheiten" im Bereich Finanzen sind nach meinen Erfahrungen die Inflation, die Steuern und mit jedem Investment verbundenen (mehr oder weniger hohen) Kosten/Gebühren.

    Ich bin hier anderer Meinung. Eine Immobilie halte ich im Alter einfach für keine gute Investition mehr.

    Eine selbst genutzte Immobilie jedenfalls ist zudem ohnehin keine Investition - sondern eine Melange aus Lebensstil/Konsum einerseits und Vermögensaufbau/Altersvorsorge andererseits - mit im Einzelfall (sehr) unterschiedlicher Gewichtung der beiden Aspekte.

    Wenn in jüngeren Jahren und dann über Kredit finanziert.

    Eine jedenfalls selbst genutzte Immobilie würde ich empfehlen (egal in welchem Alter) entweder (als bester Fall) aus dem Cash zu bezahlen (falls irgend möglich) oder zumindest schnellst möglich zu tilgen (wenigstens bis in den Realkreditbereich hinein). Schon allein deshalb, weil die Schuldzinsen für selbst genutzte Immobilien hierzulande steuerlich nicht in Ansatz bringbar sind.

    Über Kredit würde ich dagegen stets vermietete Objekte finanzieren (Leverage-Effekt; Hebelwirkung auf das eingesetzte Eigenkapital, steuerliche Absetzbarkeit der Schuldzinsen). Beleihungsauslauf dabei gemäß dem Rahmen der objektiven Risikotragfähigkeit und der subjektiven Risikobereitschaft (Risikotoleranz).

    In den meisten mir als Finanz-Laie bekannten Einstufungen nach Risikoklassen (von 1-3 bis hin zu einer 1-8 Abstufung) kenne ich so gut wie keine, bei der Immobilien unter die gänzlich "risikoarmen" Anlageklassen (RK 1) subsumiert werden ... ? Eigengenutzte kreditfinanzierte Immobilien tauchen nach meiner Erinnerung meist unter RK 2 auf und vermietete Immobilien unter RK 3 und ggf. bei (sehr) hohem Fremdkapitalanteil unter RK 4 (wenn ich mal von einem Modell mit beispielsweise 6 oder 7 Risikoklassen ausgehe).

    Egal wie seltsam es bei euch da unten im Kaninchenbau der Schwurbler so abgeht . . .

    Nur der guten Ordnung halber: Für meinen Teil sitze ich nicht "unten im Kaninchenbau" - sondern "oben in meinem Arbeitszimmer am Schreibtisch" mit noch dazu sehr schönem Fernblick. Ausgeschlossen in Kaninchenbauten.

    So "seltsam" finde ich das keineswegs.

    John Bogle beispielsweise (mit dem ich einen netten Austausch via "Konversation hatte, der sich aber inzwischen leider abgemeldet hat und unter "Gast" firmiert) hat dies ebenso eingeschätzt.

    Siehe hier:

    Mich erinnert das ganze an die Inkarnation von Thomas Schreiber 😃

    oder hier:

    Ich denke da eher an Thomas Schreiber. Zu viele Parallelen 😉


    Auch jeden mit einer anderen Meinung oder Haltung als der Deinigen als

    Schwurbler

    zu bezeichnen - fügt sich perfekt ins Gesamtbild.


    Dir (bzw. ggf. euch Drei) nichtsdestotrotz weiter ganz viel Glück mit den privaten Finanzen !

    Dann bin ich mir jetzt endgültig komplett sicher, dass wir hier über Micho reden...kaum war der Ende Feb weg, kam Irving Anfang April und redet genau das gleiche im gleichen überheblichen beleidigenden Ton :D ...zu Thomas Schreiber Zeiten war ich noch nicht so oft hier, vielleicht ist er das auch noch wie andere vermuten...eine multiple Persönlichkeit quasi ^^

    Nach aller Wahrscheinlichkeit gilt da "Drei in einem" - also Irving, Micho und Thomas.Schreiber.

    Oder a la Kaufmannsladen: "Heute im Angebot: Im Viertel Dutzend billiger" ... :)

    Die Quelle ist die Weltwirtschaft. Immer. Und ich investiere in die Quelle. Alles andere liegt weiter unten im Strom. Auch Bitcoin. Die Denke, dass man sich weiter unten im Strom Sicherheit bauen könnten, wenn die Quelle vielleicht mal Gülle speit, hat das Grundprinzip dieser Welt nicht verstanden.

    "Das Grundprinzip" in Sachen persönlicher finanzieller "Antifragilität" (nur um diese Deine Formulierungen aufzugreifen - mir gefallen Begrifflichkeiten wie persönliche finanzielle "Robustheit" oder persönliche finanzielle " Resilienz" deutlich besser) "hat nicht verstanden", (nur um Deine Formulierung zu verwenden) - wer bei seiner Finanzaufstellung völlig unberücksichtigt läßt, daß die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen am eigenen Wohnsitz eine entscheidende Rolle spielen.

    Dies nicht adäquat zu berücksichtigen zeugt bestenfalls von erstaunlicher Naivität - oder von fehlenden eigenen Erfahrungen und/oder von Unkenntnis der politischen Geschichte und auch der Historie von Staaten bzw. Nationen.

    Generell ist auch da GMV (Gesunder-Menschen-Verstand) hilfreich.


    "Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen (Anmerkung von mir: Auch Fachwissen), aber keine Bildung (Anmerkung von mir: Auch Fachwissen) den natürlichen Verstand"

    (Arthur Schopenhauer 1788 - 1860)


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

    Wenn man in alle ca. 9000 gelisteten Unternehmen dieses Planeten investiert, ist man Teilhaber der Weltwirtschaft.

    Theoretisch mag das so sein.

    Es reicht in praxi aber schon, wenn sich im eigenen Land (des amtlichen Wohnsitzes) das politische System verändert oder auch nur der Rechtsrahmen signifikant ändert - und es ist vorbei mit der persönlichen "Antifragilität" jedenfalls.

    Das ist ein antifragiles System

    Dazu (falls solche Umstände präziser Zustände nicht schon selbst gesehen) empfehle ich stets Gespräche mit Protagonisten, die eine DDR, eine UdSSR, diverse Ostblock-Staaten usw. noch live erlebt haben ...

    das sich selbst erneuert.

    Kleines Problem bei der "Erneuerung": Die kann zum einen in verschiedene Richtungen gehen und zum anderen kann die ziemlich lange dauern und/oder vom Zeitrahmen her die persönliche Restlebenserwartung übersteigen ...

    Was im Ergebnis dann für den Betroffenen ein bißchen schade bis tragisch ist.


    Bei Realitätsbezug hat daher persönliche "Antifragilität" (nur um diese Begrifflichkeit aufzugreifen) die eigenen Finanzen betreffend etwas weitergehende Voraussetzungen, als hier manchmal insinuiert wird.


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

    Zu den Kanaren: wem dort langweilig wird im Winter, dem kann man auch sonst nicht mehr helfen😉. Es gibt dort nichts, was man nicht machen könnte.

    Einen Flieger wird es nichtsdestotrotz für jeden Besuch dort brauchen (Flugzeit knapp 5 Stunden nach meiner Erinnerung).

    Eine anderweitige Anreise (Schiffe, Fähre) ist eine ziemlich aufwendige und langwierige Angelegenheit - im Vergleich zu einer Autofahrt aus der Mitte Deutschlands nach Ascona am Lago Maggiore beispielsweise.

    Aus Sicht der "Linken" ist das natürlich sehr verwerflich. Du willst dich aufgrund eines "leistungslosen" Einkommens (so nennen die es glaube ich) "aus der Produktion" davon stehlen. Da haben die "Linken" dann versagt, weil sie deine starken Schultern nicht genug zur Finanzierung des "Gemeinwohls" herangezogen haben. Wenn du aktuell so viel sparen kannst, dass du womöglich sogar vor der Rente Privatier werden kannst, hat man dir zu viel Nettogehalt gelassen.

    Sowohl ein :thumbup:als auch ein schallendes ^^

    Das scheint dabei dann der ideale erstrebte Endzustand zu sein

    Wenn nichts mehr zum Umverteilen existiert, dann heißt das nur, dass es gerecht aufgeteilt wurde.

    Demnach ist auch Bitcoin nicht ewig.

    Was währt schon ewig ?

    Die meisten Astronomen gehen davon aus, daß nicht mal das Universum ewig währt. Und das gibt es ja schon eine Weile (immerhin knapp 14 Milliarden Jahre meines Wissens).

    Währungen als Fiat-Geld haben, wie eine kundigere Kollegin (als meine Wenigkeit als Finanz-Laie) beim intensiveren Blick in die Währungsgeschichte mal ermittelte, eine durchschnittliche Lebensdauer von 28,5 Jahren.

    So gesehen hat Bitcoin (Erscheinen 2009) schon deutlich mehr als die Hälfet der durchschnittlichen Lebensdauer von Fiat-Währungen geschafft. Von der Ratio "Store of Value" bzw. "Schatzcharakter oder Wertaufbewahrungsmittel" vs "Fiat-Money" und vs "Bitcoin" ganz zu schweigen ...

    Ausnahmen betätigen die Regel und gehen in den Durchschnitt ein (Stichwort: Britisches Pfund mit einem Bestehen von rund 1.200 Jahren - um das bekannteste Beispiel zu nennen).

    Das Experiment der europäischen Einheitswährung (Euro) beispielsweise mußte schon 10 Jahre nach seiner Einführung als Bargeld (2002) im Jahr 2012 vor dem Untergang gerettet werden (und zwar "Whatever it takes" - also um jeden Preis oder koste es, was es wolle ...).

    In der Deutschen Währungsgeschichte beispielsweise konnten allein in nur gut 100 Jahren - neben einer Hyperinflation (1914 - 1923; ab 1919 anziehend und ab Mitte 2022 in Hyperinflation übergehend) und einer Währungsreform (1948) - insgesamt sechs (für einen Ostdeutschen sieben) Währungen "erlebt" werden.

    Im Moment ist gerade der Euro (siehe oben) die Währung ...


    Das gehört bei Realitätsbezug zum ganzen Bild dazu - und relativiert auch Aussagen und/oder Behauptungen, Prognosen, Prophezeiungen usw. zum Thema Bitcoin (wie die jahrelangen "Hass-Tiraden" gegen Bitcoin der hohen EZB-Herren Bindseil und Schaaf). Bisher waren die jedenfalls nur unter einem Aspekt zuverlässig: Als Kontraindikator ...:)

    Ganz klar: eine schöne Immobilie am Meer auf den Kanaren kaufen

    Eine Anmerkung auf Basis von Beobachtungen in meinem näheren und weiteren Umfeld:

    Ferienimmobilien (sei es nun Wohnungen oder Häuser), die mit Auto, Zug, Motorrad oder Bus erreichbar sind (wie Tessin, Oberitalienische Seen, italienische Rivera, Cote d`Azur, Toskana, Provence, Bretagne etc. pp.) werden tendenziell häufiger sprich intensiver genutzt als solche, die erst nach mehreren Flugstunden erreichbar sind.


    Den Hinweis aus Nr. 16 von 90 Prozent Aktien würde ich zudem unbedingt beachten. Ebenso den Gedanken aus Nr. 17 von monstermania , da es nicht jedem liegt, die nächsten 20 oder 30 Jahre immer am selben Ort seinen Urlaub zu verbringen oder genau dahin vor dem deutschen Winter zu fliehen.

    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Finanzielle Freiheit eben.

    "Finanzielle Freiheit" im Sinne von zumindest weitgehend frei von "finanziellen Einschränkungen" oder "finanziellen Überlegungen" - scheint mir ein nur sehr schwer erreichbares und damit auch sehr schwer realisierbares Ziel.

    "Finanzielle Unabhängigkeit" im Sinne von "nicht mehr für Geld arbeiten" zu müssen (es aber zu können, falls man mag) scheint mir ein zwar anspruchsvolles Ziel (umso anspruchsvoller, je früher der Status erreicht werden soll) - aber im Vergleich deutlich realistischer.

    Da Du Dich mit länderspezifischen Besonderheiten - "der Deutsche" - offensichtlich gut auskennst; siehe hier

    Aber so isser halt der Deutsche.

    Kannst Du mir netterweise kurz auch eine Info zu "dem Polen" und "dem Ungarn" geben ... ?

    Hintergrund ist der folgende:

    Da ich mich im privaten Kontext gerade etwas mit Polen und Ungarn beschäftige ...


    Vielen Dank im Voraus !


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

    Aber selbst wenn man nur 1x pro Woche den Spiegel lesen würde

    Zum einen würde ich - ganz persönlich - Dir eher internationale Presse empfehlen - und wenn schon nur nationale, dann eher die FAZ - als ausgerechnet den Spiegel (oder gar die taz).

    Ich fragte mich aber schon, ob der damit verbundene Optimismus nicht auch etwas damit zu tuen hat, dass immer mehr Menschen weltweit auf den Aktienzug aufspringen. Es sich also um so eine Art Schneeballeffekt handelt.

    Zum anderen:

    Berufsoptimisten sind nicht selten Menschen, die davon profitieren oder sogar davon leben positive Stimmung zu verbreiten und/oder für Produkte/Vehikel direkt oder zumindest konkludent zu werben - oder oftmals auch Menschen, die richtige Crashs (wie 2000 ff und/oder 2008 ff) nicht live und mit eigenem relevanten Engagement an den Börsen sprich in Aktien miterlebt sprich mitgemacht haben.

    Die meisten anderen dürften um einen eher realitätsbezogenen Blick bemüht sein.

    Dazu kommt, daß an Aktien (mit einer mehr oder weniger großen Dosis innerhalb der Asset-Allocation) schwerlich ein Weg vorbei führt, wenn man entweder über längere Zeit Vermögen aufbauen oder über längere Zeit Vermögen zumindest real erhalten will - sprich nach Inflation, Steuern und Kosten bzw. Gebühren, die jedes Investment mit sich bringt.

    Zur Realität gehört aber auch: Nicht jeder ist darauf (Aktien) angewiesen, da seine finanzielle Melange - beispielsweise für das Alter bzw. die Rente - auch schon so (also ohne Aktien) auskömmlich ist (Rente, Pension, bAV, PRV, KLV, Sparvermögen, Wohneigentum, Gold usw.). Oder die "freien Mittel" sind so erheblich, daß ein realer Kapitalerhalt (nach Inflation, Steuern und Gebühren) für die Erreichung des eigenen Finanz-Ziels nicht zwingend erforderlich ist sprich auch ohne einen solchen ausreichend sind (ohne diese Mittel also in "risikoreiche" Anlageklassen wie Aktien zu schieben).


    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

    Mal über den Tellerrand geschaut, der in diesem Fall die polnische Grenze ist: In Polen will man ein "persönliches Anlagekonto" einführen, was einer sehr geringen Besteuerung unterliegen soll.

    Auf jeden Fall ein begrüßenswerter Ansatz ...


    In dem Kontext: Von dem EU-Projekt "Europarente"(Pan European Personal Pension Product (PEPP)) habe ich dagegen schon länger nichts mehr gehört. Gestartet wurde das Ganze vom Grundgedanken her bereits um 2013. Die PEPP-Verordnung wurde nach meiner Erinnerung im Sommer 2019 veröffentlicht und ist dann ca. ein Jahr später offiziell in Kraft getreten (2020). Ob das Ganze auch in der Praxis "Pepp" entfaltet hat oder jemals entfalten wird, wage ich aber zu ernsthaft bezweifeln ...


    Demographische Probleme im Hinblick auf das Thema "Altersvorsorge und diesbezügliche staatliche Systeme" dürften sehr viele Länder bzw. entwickelte Industrienationen haben.

    Ein großer Vorteil kann es dann zum einen sein, wenn man als Land gut aufgestellt und damit attraktiv ist für "Köpfe" (qualifizierte Zuwanderung) und/oder für "Kapital" (Anlagen/Investitionen), am besten für beides - wie beispielsweise (bislang) die USA.

    Zum anderen haben besser regierte Länder vor dem demographischen Hintergrund schon vor längere oder sehr langer Zeit strukturelle Veränderung bei dem Thema vorgenommen (wie USA, Schweden, Dänemark, Norwegen, Niederlande - in Sachen steuerlicher Rahmenbedingungen, Staatsfonds, Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge, Renteneintritt mit gewisser Kopplung an Lebenserwartung, Einbezug kapitalgedeckter Elemente via Aktien usw.).


    Hierzulande und für die EU gilt: Die Hoffnung stirbt wie immer zuletzt ...

    Der Vorschlag kommt ja immerhin vom

    ...

    Da sollte man schon erwarten können, dass er etwas sorgfältiger ausgearbeitet und abgesichert ist und nicht die Qualität hat, als ob er einer Eingebung nach 5 Weizen im Biergarten entspringt.

    ... (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW))


    Aus meiner Sicht hast Du da eventuell zu hohe Anforderungen an das DIW.

    Nur zur Erinnerung (siehe schon Nr. 563): Hatte hier schon vor geraumer Zeit mal einen in eine ähnliche Richtung gehenden Vorschlag des DIW vorgestellt (Umverteilung auch innerhalb der GRV). Bei dem hatte sich das DIW auch wenig bis gar nicht schon um die rechtlichen Rahmenbedingungen gekümmert (Rspr. des BVerfG, Äquivalenzprinzip, Ratio geleistete Beiträge/spätere Rente). Von Anreizen oder Fehlanreizen ganz abgesehen.

    Dazu kommt (siehe schon Nr. 563):

    Die "Umverteilungskönige" vom DIW jedenfalls - mit ihrer generellen Kernkompetenz "Umverteilung"

    Das DIW hat einen gewissen bis starken Fokus auf die Umverteilung von Mitteln ihm "fremder Dritter" zu ihm "fremden Dritten" hin.

    Der Präsident des DIW wird in Fachkreisen pointiert auch gerne mal als "Claqueur" der SPD bezeichnet.

    Generell sollte man meines Erachtens solche "Vorschläge" (noch dazu bei dem Grad der Unfertigkeit) - oder "Testballons" aber vielleicht auch "Nebelkerzen" - stets auch vor diesem Hintergrund sehen:

    "Im Zusammenhang mit statistischen Daten (Anmerkung von mir: Das gilt oft auch für Studien, Gutachten usw.) mahne ich einen kritischen Umgang an. Politiker benutzen nämlich die Statistik (Anmerkung von mir: Das gilt oft auch für Studien, Gutachten usw.) wie ein Betrunkener Laternenpfähle; also nicht, um eine Sache zu beleuchten - sondern um sich daran festzuhalten".

    Es werden sich also oftmals bis meist politische Kräfte oder Richtungen finden lassen, die nach dem obigen Motto verfahren, schlicht und einfach, weil der Vorstoß in Richtung ihrer politische Agenda geht.

    Siehe dazu ganz aktuell:

    Der Vorsitzende der Jungsozialisten in der SPD, Philipp Türmer, hat mit Blick auf die geplanten Beschlüsse zur Rentenpolitik im Kabinett "mehr Umverteilung" im System gefordert, wie er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte. "Höhere Löhne und die Einbeziehung aller Berufsgruppen also auch Beamte, Selbständige und Bundestagsabgeordnete". Außerdem benötige man "mehr Umverteilung und hohe Kapitalerträge müssten endlich einen Beitrag zur Sicherung der Altersvorsorge leisten" (Anmerkung von mir: Gemeint ist damit ein Beitrag zur Altersvorsorge von anderen sprich fremden Dritten). Die Sprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, äußert sich in eine ganz ähnliche Richtung: "Die Kosten des demographischen Wandels müsse nicht nur nach Alter sondern nach Vermögen und Leistungsfähigkeit verteilt werden. Unsere Rentenpolitik ist kein Generationen- sondern ein Verteilungskonflikt"

    Entweder gilt das oben Gesagte - oder die ganze Diskussion wurde ggf. auch vom DIW-Vorstoß initiiert bzw. orchestriert.

    In dem Fall bin ich mir aber unsicher, ob das einer SPD überhaupt gefallen wird. Es gibt da immerhin noch einige Protagonisten, die ihre Partei nicht nur als Beistand und Garant für Transferempfänger oder finanziell Bedürftige sehen und verstehen (sondern auch andere Leitbilder und weitere Zielgruppen im Auge haben).


    Das eigentliche Faszinosum aus meiner Sicht: Es ist mehr als erstaunlich, daß über einen derartig unfertigen Vorstoß des DIW (und nach Meinung viele Experten noch dazu in die falsche Richtung gehenden Ansatz), dann derart intensiv diskutiert wird ... so wie auch hier beispielsweise.

    Goldmicha

    Bin mir etwas unsicher, ob Deine Fragen ernst gemeint sind ... ? Nichtsdestotrotz bemühe ich mich um eine seriöse Antwort - im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse natürlich.


    1.) Allerdings habe ich große Angst davor, das Geld jetzt vor dem großen Crash anzulegen.

    Die erste Frage wäre aus meiner Sicht schon, wie Du Crash definierst - also 10, 20, 30, 40, 50, 60 oder mehr Prozent abwärts am Aktienmarkt ... ?

    Dazu kommt: Der nächste (mehr oder weniger starke) Crash am Aktienmarkt kommt auf jeden Fall sprich ist unvermeidlich (so war es jedenfalls bislang stets). Mir ist aber kein Mensch bekannt, der den genauen Zeitpunkt dafür zuverlässig kennt. Du scheinst aber zu wissen, daß dieser nächste Crash "jetzt" zeitnah bevorsteht. Wie kommst Du zu dieser Erkenntnis ?

    Wäre es sinnvoll vielleicht noch zu warten und dann beim Crash flüssig zu sein?

    Nur am Rande: "Flüssig zu sein" sprich liquide zu sein halte ich - ganz persönlich - immer für wichtig.

    Nochmals zum - aus meiner Sicht - unsicheren, da unbekannten Zeitpunkt des nächsten Crashs: Wie willst Du agieren, wenn dieser erst in 10 Jahren eintritt ... ? Bis dahin den genannten Betrag gar nicht anlegen oder investieren ... ?

    Und wie identifizierst Du im Crash - so dieser denn im besagten Zeitraum der nächsten "5 bis 10 Jahre" kommt - den "richtigen" Zeitpunkt, um da ggf. in den Aktienmarkt einzusteigen ?

    2.) Wie würdet ihr es denn anlegen?

    Fließt Menschen eine bestimme Summe sozusagen auf einen Schlag zu, verfahren nicht wenige so: Sie legen dieses Geld an oder investieren diese Geld, wie sie auch bisher schon angelegt oder investiert haben (gemäß der schon bestehenden Asset-Allocation).

    Ganz generell: Ohne nähere Informationen zu Deinem "Fall" ist ein solider Rat ohnehin nicht möglich (Alter, Einkommen, Sicherheit desselben, Plan für die Altersvorsorge, schon vorhandene Anlagen, Aufteilung derselben (Asset-Allocation), schon vorhandene Altersvorsorgeansprüche, Deine objektive Risikotragfähigkeit und subjektive Risikobereitschaft (Risikotoleranz) - um einige typische Stichworte zu nennen).

    Zudem können je nach Einzelfall 900.000 € ein großes Vermögen, ein mittleres Vermögen, ein kleines Vermögen aber auch eine eher oder fast zu vernachlässigende Summe sein.

    Außerdem stellt sich die Frage, für was der Betrag verwandt werden soll ? Und/oder, ob der gesamte Betrag oder nur ein Teil davon zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt wird.


    Fragen über Fragen - bevor man es überhaupt mit einer Antwort versuchen könnte ...


    Dir dennoch eine gute Entscheidung in Sachen private Finanzen und dem besagten Betrag !

    Natürlich macht er dafür Werbung. Aber da er nichts daran verdient ...

    Die konkrete diesbezügliche Frage blieb allerdings ohne Antwort:

    So oft wie Du permanent und penetrant (wie damals auch ein gewisser Thomas.Schreiber ...) den Gerd Kommer, seine Bücher, seine Videos, seinen ETF etc. pp. hier erwähnst - bis Du an der "kommer"ziellen Vermögensverwaltung von Herrn Kommer ("Kommer Invest" - oder so ähnlich) eventuell unternehmerisch beteiligt und/oder erhältst Du vielleicht eine interne Provision für dort neu angelegte Gelder ... ?

    :)

    Ich sehe diese Vehemenz nur bei religiösen Menschen und Anhängern von non-productive assets.

    Beim Blick auf die Goldbestände der weltweiten staatlichen Notenbanken (> 36.000 Tonnen) und den Zukäufen der staatlichen Notenbanken in Sachen Gold per annum (1.000 Tonnen):

    So viel "Vehemenz" in Sachen "Religiosität" und "Anhängerschaft von non-productive assets" hätte ich bislang - ohne diesen guten Hinweis zum wirklichen Hintergrund - bei den staatlichen Notenbanken gar nicht vermutet ...


    Aus meiner Sicht spielen da prioritär Aspekte wie Diversifikation, Resilienz, Robustheit usw. eine wichtige Rolle; neben dem generellen Versicherungsgedanken bezüglich ggf. sehr unangenehmen bis schlimmen (u. a. auch geopolitischen) Entwicklungen - Rendite dagegen dürfte eine eher nachrangige Rolle spielen.


    Nichtsdestotrotz und apropos Rendite:

    Um einen kundigeren Protagonisten als meine Wenigkeit als Finanz-Laie vom heutigen Tage zu zitieren:

    "Wer Gold im Portfolio hat, kann sich glücklich schätzen. Der Preis für die Feinunze Gold in Euro ist seit Einführung der Gemeinschaftswährung (Anmerkung von mir: Einheitswährung scheint mir die treffendere Formulierung) um 826 Prozent gestiegen" (*)

    Da für einen Privatanleger oder Ruheständer ein gutes Vierteljahrhundert einen sehr relevanten Zeitraum darstellt, kann man die "Versicherung" Gold gegen das Experiment Einheitswährung (samt Folgen der Dauerrettung derselben) als ein sehr taugliches Instrument einstufen. Bis zum heutigen Tage jedenfalls.

    Ob nun Gold wirklich so viel "wertvoller" geworden ist - oder der Euro nur so viel an Wert verloren hat (durch eine sehr lange Ära ultra-expansiver Geldpolitik mit Niedrig-, Null- und Negativzinsen und einer massiven Ausweitung der Euro-Geldmenge durch Billionen schwere Anleihekäufe der EZB - nicht zuletzt verursacht durch die Eurokrise und in Folge die Euro-Dauerrettung) kann letztlich dahinstehen. Oder liegt im Auge des Betrachters.


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !


    PS: Die Rendite-Berechnung des Fachmanns habe ich selbst nicht nachgeprüft. Der Autor hatte dies heute in einer Tageszeitung (FAZ; Rubrik: Finanzen) jedenfalls so dargestellt.