Ein ETF ist kein Zaubertrick – aber er nutzt die Regeln des Spiels
"Die Regeln des Spiels" ...
Fast könnte man - pointiert formuliert - sagen, daß die schon seit langer Zeit so auszusehen:
Banken (die schöpfen das Geld bei jeder Kreditvergabe aus dem Nix (Stichwort: Giralgeldschöpfung) und kassieren Zinsen für Geld, daß es vor der Kreditvergabe noch gar nicht gab ... ) und Versicherungen "liegen und kuscheln" zusammen mit Staaten (bedingt auch durch die staatliche Regulatorik - Staatsanleihen werden per se als ausfallsicher definiert beispielsweise ...) im "gleichen Bettchen" (und Banken und Versicherungen saugen sich daher auch gerne mit Staatsanleihen voll). Wenn beide Seiten (Staat sowie Banken und Versicherungen) nicht mehr weiter wissen und daher Gefahr im Verzug ist - kommt die "Tante" staatliche Notenbank und senkt die Zinsen und/oder pumpt ein paar frische aus dem Nix geschaffene Billiönchen ins System ... nicht selten gegen in die Notenbank-Bilanz aufgenommen mediokere bis fraglich Sicherheiten (Anleihekäufe).
Womit oftmals die Grundlage für die nächste Boom-Bust-Phase schon gelegt ist ...
Zumal sich in einem solch inflationär angelegten System Verschuldung lohnt (das Einsammeln von Sachwerten auf Kredit bei guter Bonität und vorhandenen Pfändern wird in der Regel lukrativ sein). Zudem hilft permanente Inflation (idealerweise in Verbindung mit orchestrierter "Finanziellen Repression" (negative Realzinsen)) allen hoch verschuldeten Marktteilnehmern (die größten Schuldner sind in aller Regel die Staaten selbst)
Viele Menschen unterschätzen, wie schwer es ist, den Kapitalmarkt dauerhaft zu schlagen.
Die meisten Menschen, die ich kenne (und deren Finanzen ich ein bißchen kenne), versuchen gar nicht den "Kapitalmarkt dauerhaft zu schlagen". Sie versuchen unter den Bedingungen des Fiat-Money-System sich und ihre Mittel (sprich deren Kaufkraft) bestmöglich zu schützen. Lebt man in der Eurozone, kommt der Schutz vor dem politisch motivierten Experiment einer Einheitswährung noch hinzu (sowie der vor den Folgen der Euro-Rettungspolitik seit 2010 ff, spätesten seit 2012 ff).
Es gibt übrigens nicht nur den Aktienmarkt - sondern auch einen Immobilienmarkt, einen Markt für Edelmetalle (z. B. Gold und Silber), einen Markt für Tangible Assets usw. Aufgrund der extremen Marktverzerrungen durch die Interventionen der staatlichen Notenbanken scheint es mir mehr als fraglich, ob man beispielsweise noch vom einem "Markt" für Anleihen (insbesondere für Staatsanleihen) sprechen kann ...
Weil der Markt effizient ist.
Schaut man auf all die Krisen, Unter- und Übertreibungen, Kurskapriolen, Blasen und Vermögenspreisblasen, geplatzte Blasen, plötzlich durch die Decke gehende Spreads für Staatsanleihe in der Eurozone, Crashs, MDDs etc. pp. dann kann man diese Aussage auch mit einer gewissen Skepsis sehen.
Dynamische auch gruppendynamische Prozesse, Psychologie, Hypes, Trends, Markteilnehmer oszillierend zwischen Gier und Angst, demzufolge eruptive Entwicklungen etc. pp. dürften jedenfalls auch in dem Bereich Finanzen eine gewisse Rolle spielen.
Die entscheidende Frage lautet also nicht: „Wie schlage ich den Markt?“
Was ohnehin nicht das Anliegen mancher bis vermutlich vieler Privatanleger sein dürfte siehe schon oben)
sondern: „Wie investiere ich so, dass ich ruhig schlafen kann
Und zwar bezogen auf den jeweiligen Einzelfall.
und langfristig
meine Mittel so strukturiere, daß ich zum einen (nach Steuer und Inflation) die Kaufkraft meiner Mittel (in der Gesamtschau betrachtet, also Nominalwerte und Sachwerte zusammen) möglichst erhalten und vielleicht sogar moderat steigern kann und zum anderen auch für in der Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte auftretende typische unangenehme Szenarien gut aufgestellt bin - die gab es nämlich reichlich ("really bad outcomes") und wird es auch weiter geben (vermutlich noch reichlicher - bei zudem immer weiter steigender Fallhöhe (Stichwort: Verschuldung).
Last but not least: Paragraph Eins - jeder macht Seins.