Beiträge von ehirsch

    Wenn sie ihrem Bruder etwas schenken möchte, sollte man das als guter Schwiegersohn aber auch akzeptieren.:)

    "Akzeptieren" werde ich alles - es ist schließlich ihr Geld. Sie ist aber wie gesagt auch nicht beratungsresistent, daher bin ich überzeugt, dass sie versteht, warum sie das ein oder andere nicht machen sollte - verschenken will sie das Geld ja auch nicht.
    Sie kennt sich halt nur nicht aus und hat auch kein Interesse, sich selbst da schlau zu machen. Wenn man es ihr aber erklärt, welche Vor- und Nachteile ein Investment hat, versteht sie das durchaus :)

    Ich würde da nicht zu kompliziert denken. Nach Deiner Beschreibung braucht sie es nicht und will sich damit auch nicht auseinandersetzen. Daher würde ich mich Sovereign erster Idee anschließen. Drei Girokonten und gut ist.

    Tagesgeld oder Festgeld ist tatsächlich eine aktuelle Überlegung. Aber auch hier ist die Frage: Nimmt man eine womöglich "komplizierte" Abwicklung bei einer kleinen 08/15-Bank oder einer EU-Bank für 2% Zinsen wahr, oder bleibt bei einer Bank, die "vor Ort" 0,5% zahlt... zumal aufsplitten ja eh nötig ist.

    Die 250 Euro eigene Miete klingen eher nach einer strukturschwachen Gegend ? Ob man da unbedingt eine Immobilie zwecks Vermietung erwerben sollte ? Stichworte: Werterhalt bzw. Wertsteigerung, Vermietungssicherheit - um nur zwei Aspekte zu nennen.

    Ja, Erzgebirge. Die zu kaufende Immobilie wäre sicherlich nicht dort, sondern eher bei einer ihrer Töchter, alleine schon, weil dann sich jemand drum kümmern könnte, ohne dass es meine Schwiegermutter müsste.

    Zu vermieteten Immobilien generell hatte ich an anderer Stelle hier gerade etwas sehr ausführlich geschrieben ("Beste Quellen für Wissen rund um Immobilieninvestments").

    Vielen Dank, das ist ein sehr klares Statement, das sehr hilfreich ist!

    Zumal, wenn man einen attraktiven Standort für die Immobilie (weiter weg vom eigenen Wohnort) wählt. Dann wäre eine sog. komplette "Mietsonderverwaltung" wahrscheinlich zu empfehlen, die sich zwar um Alles kümmern aber schnell 10% oder mehr der Nettomiete verschlingt - und so die Rendite (neben den erheblichen Kaufnebenkosten) weiter schmälert.

    Ja, so etwas wäre die Idee gewesen. Aber das ist vermutlich dann doch zu viel Aufwand für sie.

    Ich würde mir überlegen, welchen Einfluss auf meine Beziehung zu ihr es hätte, wenn am Jahresende ein Depotauszug kommt und die dortige Summe um eine Jahresrente reduziert wäre.

    Das ist ein sehr wichtiges Argument! Danke!
    Du hast Recht: Wenn irgendwas "schief" geht, fällt es auf mich zurück.

    Es ist für mich halt irgendwie wichtig, die Balance zu finden, zwischen "ihr die freie Entscheidung überlassen", aber eben zu verhindern, dass sie "Dummheiten" damit macht ;)
    Das heisst, ich kann sie nur beraten und muss ihr alle Vor- und Nachteile ihres Handelns (oder Nichthandelns) aufzeigen.

    Ihre erste Idee war nämlich, 50% an ihren Bruder zu verschenken (der wurde beim Erbe übergangen).
    Ihr Bruder hat allerdings bereits angekündigt, dass er mit dem Geld genauso wenig anfangen würde und hat in etwa die gleichen Ansprüche wie sie und gibt in der Regel weniger Geld aus als er Rente hat. Es würden also nicht nur 26k Schenkungssteuer bei der Schenkung anfallen, sondern nach seinem Tod nochmal dasselbe, wenn es an meine Schwiegermutter bzw. deren Kinder zurückfallen würde.

    Glücklicherweise ist sie nicht beratungsresistent und versteht, dass ihr Handeln oder auch "Nichthandeln" viel Geld kosten kann (sie hat beim Erbe bereits 50.000 Euro an Vater Staat "verschenkt", weil sie vor 24 Jahren einem Vorerben zugestimmt hat statt ihm wie im Testament eigentlich geschreiben nur einen Niesbrauch zuzugestehen).
    Entsprechend muss also jemand, der kein Eigeninteresse hat, sie entsprechend beraten.
    Sie braucht also jemand, der mit ihr einen Plan ausarbeitet, der ihre Wünsche berücksichtigt, aber das Geld trotzdem beisammenhält.

    Frage bleibt: Könnte die Dame die dann wohl unvermeidlichen Schwankungen im Wert des Erbes mental aushalten (subjektive Risikotragfähigkeit) ?! Zumal das - wenn man die Prozent in Euro umrechnet - für ihre finanziellen Verhältnisse sehr große Summen sind.

    Vermutlich nicht.
    Kurzfristig galt meine Überlegung daher erstmal in Richtung Festgeld, bis ne bessere Idee kommt ;)

    Aufgrund ihres Alters hätte ich erst einmal vermutet, dass das Anlagehorizont für ETFs eher zu kurz sein könnte. Wobei, wenn ich so nachdenke, könnte man ihr vielleicht auch die Risiken verständlich machen, wenn man z.b. 25-40% in einen ETF nach dem Motto "fire&forget" mit Anlagehorizont 15 Jahre+ legen könnte, der direkt fürs Erbe ist.

    Auch eine Immobilie zur Vermietung hatte ich überlegt, um von den Mieteinnahmen zu leben. Der Markt konsolidiert ja gerade etwas und viele Käufer, die sich Geld leihen müssen, verschwinden aus dem Marktumfeld. Als Investor mit Cash dürfte man da aktuell anders dastehen und wenn man mit vernünftigem Kaufpreis/Miete-Verhältnis kauft, sollten da auch 700-1000 Euro Miete monatlich realisierbar sein.
    Vorteil: Sollte der Markt doch etwas nachgeben, ist das nicht auf dem Kontoauszug sichtbar und die monatlichen Einnahmen weiterhin gesichert.
    Nachteil: Eine Vermietung ist natürlich auch nicht ganz frei von Risiken, die ihr Stress erzeugen könnten, selbst wenn man z.b. eine Hausverwaltung mit der gesamten Organisation beauftragen könnte.

    Danke für Eure ersten Reaktionen und Empfehlungen!

    Meine Schwiegermutter ist Rentnerin, sehr genügsam, lebt in Sachsen in einer Mietwohnung im Betonblock für 250 Euro und sparte bislang von ihren ca. 1100 Euro Rente jeden Monat noch was weg. Umzug in Eigentum möchte sie nicht, Ihr Bruder (65, ewiger Junggeselle) lebt noch im ehemaligen Elternhaus, vielleicht zieht sie da in ein paar Jahren wieder ein (das gehört ja zur Hälfte ebenfalls noch ihr) ....ansonsten will sie eigentlich auch gar nicht viel ändern. Noch nichtmal ein neues Auto in absehbarer Zeit.

    Pläne? Vielleicht ab und zu mal nen Urlaub machen und den Enkel ein paar Wünsche erfüllen. Finanzbedarf fürs Erfüllen ihrer Wünsche? Vielleicht 3000-5000 Euro im Jahr.

    Sie sieht es nicht als "ihr Geld" an, sie hat keinen Bezug dazu.
    Entsprechend will sie es am ehsten an die Kinder/Enkel weitergeben. Da aber auch ihre Kinder finanziell unabhängig sind, haben beide bereits signalisiert, dass sie das nicht brauchen.

    Gleichzeitig ist sie aber auch gar nicht der Typ, der sich mit sowas auseinandersetzen möchte. Alles, was sie vor "Entscheidungen" stellt, mag sie nicht gerne. Alleine die Erbsache (ein paar Briefe ans Amtsgericht schreiben und mal zum Notar gehen) war ihr schon zu viel, ebenso der Verkauf des geerbten Hauses - beides hab ich für sie organisiert (darüber war sie auch recht dankbar).

    Sie würde das auch auf dem Girokonto liegen lassen, aber seitdem es auf dem Konto ist, hat sich natürlich gleich die Sparkassenberaterin gemeldet.
    Ich würde gern verhindern, dass ihr die Sparkassenberaterin irgendeine Anlage aufschwatzt, an der am Ende vor allem die Sparkasse verdient. Selbst wenn sie es nur auf ein Tages- oder Feldgeldkonto legen sollte, wäre es bei der Sparkasse kaum mit vernünftigen (vergleichsweise guten) Zinsen angelegt.

    Hallo,

    meine Schwiegermutter hat ca. 300.000 Euro geerbt.
    Sie hat überhaupt kein Interesse, sich darum zu kümmern und lässt es aktuell erstmal auf dem Girokonto liegen.

    Sie ist 67 und sehr fit, dürfte also vermutlich noch ein Weilchen leben - gleichzeitig ist sie sehr genügsam und weiss eigentlich gar nicht, was sie damit anfangen soll. Klar, ein paar Urlaube kann man schon machen.

    Welche Anlagen würdet ihr machen, damit das Vermögend vorhanden bleibt (als Erbe für die Enkel), sie aber z.b. durch eine monatliche Rendite ihren Lebensstandard ein bisschen angeben könnte?