Du kommst von einem Candybar, also einem Handy "üblicher" Bauart: Ein Kästchen mit Knöpfen dran, die die halbe Vorderseite in Anspruch nehmen und ein kleiner Bildchirm. Manche Leute schätzen auch ein (herkömmliches) Klapphandy, das den Vorteil hat, daß man die Tastatur nicht bedienen kann, wenn das Ding zugeklappt ist (Kein sog. "butt dialling" möglich).
Solche Geräte sind viel kleiner als jedes gängige Smartphone, passen daher gerade in Damenhosentaschen besser rein.
Sie können aber nichts mehr als nur telefonieren.
So ein Gerät bekommst Du ab 20 € neu, etwa ein Swisstone SC 230. In unserem lokalen Krankenhaus haben sie die Pieper abgeschafft und durch Geräte solcher Bauart ersetzt. Vorteil solcher Geräte in unser heutigen Zeit: Überragende Akkulaufzeit von vielen Tagen ohne Nachladen.
Ja, es gibt auch spezielle Seniorenhandies mit vergleichbarem Funktionsumfang. Die sind räumlich größer, damit die größeren Tasten aufs Gerät passen, und sind auch teurer, vermutlich deswegen, weil sie in kleinerer Stückzahl produziert werden.
Dies hier ist ein Forum, in dem es wesentlich ums Sparen geht, und unter diesem Aspekt ist das oben genannte Gerät mit 20 € schlichtweg billiger als ein typisches "Seniorenhandy" für 60. Insoweit verstehe ich nicht, daß einer vehement für die teureren Gerät eintritt, selbst wenn der Preisunterschied in absoluten Zahlen nicht besonders groß ist.
Smartphones gibt es heute in unglaublicher Vielfalt. Wenn Du in einen Elektromarkt gehst, liegen da 50 Geräte, die für Dich (und mich) alle gleich aussehen, die aber einen höchst unterschiedlichen Preis haben. Selbst das billigste und schlechteste weist heute Leistungen auf, die Dich staunen machen werden. Du kannst damit alles photographieren, was man als "Knipsen" bezeichnen mag, selbst die unter Kenner als "schlecht" bezeichnete Handykamera kann das. Ich bin immer wieder verblüfft, was mein Billighandy für damals 120 € selbst nachts noch für Bilder macht. Klar: Die Kamera eines 1000-Euro-Handies kann noch viel mehr, sie fokussiert beispielsweise viel schneller, und vermutlich hat sie auch einen optischen Stabilisator, den mein Handy nicht hat. Die überwiegende Zahl meiner Photos sind "Notizphotos": Statt mir etwas aufzuschreiben, knipse ich es einfach, das geht schneller. Und damit ich mir sicher sein kann, daß ich das Bild nicht verrissen habe, drücke ich zwei oder dreimal auf den Auslöser. Speicherplatz habe ich ja genug.
Wenn Du Dir als Preisgrenze 150 € setzt, bekommst Du dafür ein Handy, das die Kenner als "Einsteigerklasse" abqualifizieren, das Deine Bedürfnisse aber vermutlich vollauf abdeckt. Der große Gewinn von so einem Ding ist, daß Du überall (na ja: überall, wo Empfang ist) schnell etwas googeln kannst. Und das ist schon enorm praktisch. Ich wollte das nicht mehr missen. Das aber wiederum kann jedes Smartphone. Bei dieser Funktion ist das 1000-Euro-Ding nicht zehnmal so gut wie das 100-Euro-Handy. Worauf ich bei meinem nächsten Handykauf achten werde, ist die Akkukapazität. Das Neugerät bringt Dich sicher über den Tag, aber wenn Du auf Nachhaltigkeit Wert legst und das Gerät mehrere Jahre nutzen möchtest, solltest Du daran denken, daß der Akku, den Du bei praktisch keinem aktuellen Handy mehr unproblematisch wechseln kannst, mit den Jahren weniger wird und dann das praktikable Lebensende des Handies markiert. Bei meinem (an dem ich den Akku noch wechseln kann) bringt mich der Akku noch über den Arbeitstag, aber wenn ich dann nach Hause komme, darf ich nicht vergessen, es einzustöpseln, damit ich auch bei einer Abendveranstaltung noch Internet in der Hosentasche habe. Das ist lästig, ich muß mich mal um einen Ersatzakku bemühen.
Eine Schutzhülle ist total unsexy, spart aber die Spider-Äpp (so nennt man es scherzhaft, wenn der Bildschirm vom Runterfallen zerbrochen ist. Er funktioniert zwar dann in aller Regel noch, aber das Glas hat halt Sprünge.
Übrigens: Wenn Dir ein Billighandy runterfällt, kann es mit Pech genauso kaputt sein wie ein Gerät für 1000 €. Das kann das Einsteigermodell also genauso gut wie das Profigerät.
"SIM only" ist kein Handy, sondern (der Name sagt es schon) nur die Karte allein, die Du mit einem Vertrag bekommst.
Das ist wirtschaftlich sinnvoll, denn die "1-Euro-Handies", die in jedem Handyladen zu kaufen sind, sind ja schlichtweg Ratenkaufverträge. Du zahlst über einen teuren Vertrag das Handy binnen 24 Monaten ab, und wenn Du dann den Vertrag nicht wechselst, weil Du Dich an Vertrag und Handy so schön gewöhnt hast, legst Du jeden Monat 20 € oder so drauf.
"Double SIM" bezeichnet eine Eigenschaft des Handies, zwei Karten zu unterstützen. Du kannst in dieses Gerät zwei SIM-Karten hineinstecken (etwa eine dienstliche und eine private) und entscheidest vor jedem Telefonat, mit welcher Karte Du nun telefonieren willst (z.B. dienstlich und privat). Es ist nur eine kleine Mühe, das Gerät so einzustellen, daß es bei der dienstlichen Nummer anders klingelt als bei der privaten.
Festnetz verliert definitiv an Bedeutung. Junge Leute lassen sich zwar oft noch ein Festnetz legen, aber nur des Internetzugriffs wegen. Mehrere hundert GB im Monat sind per Handy mittlerweile zwar realisierbar, aber halt viel teurer als ein Festnetz für z.B. 40 €/m. Meistens kommt mit dem Festnetz eine Nummer mit. Wenn man diese Leute dann nach dieser Nummer fragt, kommt ein Achselzucken: "Weiß ich nicht, wir verwenden diese Nummer nicht." Ich telefoniere noch per Festnetz (vor allem längere Telefonate), weil mir der Hörer sympathischer ist und ich ihn leichter halten kann als das Handy. Ja, Freisprechen hat es, aber man hört den anderen besser, wenn der ins Mikrophon spricht und nicht irgendwo im Raum herum.
Übrigens: Beim Festnetz bietet Winsim einen Deal (bietet nämlich das, wofür die T 43 €/m will, für 27 €/m). Aber das führe ich in diesem Thread nicht auch noch aus. 