Beiträge von Jemand123

    Moin, willkommen im Forum. Vermietete Immobilien hätte ja auch vor allem das Problem, dass das Geld gebunden ist und man dann tatsächlich nur von der Miete leben kann (abzüglich Instandhaltungskosten). Eine Miete mit den gewünschten 3000-4000 EUR halte ich auch nicht für realistisch. Zumal man ja auch noch das Risiko eines Leerstandes hat. Und wer kümmert sich im Alter?

    Pflegeleichter dürfte ein Portfolio mit Aktien / ETF und Tagesgeld / Festgeld / Anleihen sein. Ich denke allerdings, dass die anvisierten 3000 EUR im Monat eine vergleichsweise hohe Entnahmerate für die Depotgröße wären (6 %). In dem Blog Finanzen erklärt werden viele Beispiele zu möglichen Entnahmeplänen gerechnet. Die Größenordnung einer sicheren Entnahmerate für 30 Jahre (mit keinem oder geringem Risiko, alles gerechnet anhand historischer Daten, ohne Garantie des Zutreffens in der Zukunft) wird in einer Größenordnung von 3,5% angegeben. Das wären 21000 EUR brutto im Jahr bzw. 1750 EUR brutto im Monat.

    Die von euch gewünschte Größenordnung wird meiner Meinung nach nur mit einem hohen Risiko einer vorzeitigen Pleite zu erreichen sein. Und ich persönlich rechne auch mit einer höheren Lebenserwartung. Mag sehr gut sein, dass ich keine 90 werde, aber ich möchte keinesfalls mit Anfang 80 mit einem entsparten Depot konfrontiert sein.

    Wie auch immer ihr euch entscheidet, ich wünsche euch viel Glück auf eurem Weg.

    Bei der selbstgenutzten Immobilie kann ich meinen Bedarf bezüglich regelmäßig anfallender Nebenkosten ja relativ genau einschätzen. Wobei die letzten Jahre auch gezeigt haben, dass hier ein ausreichender Puffer sinnvoll und notwendig ist. Dazu kommt natürlich noch ein Budget für Instantsetzung und ggf. Modernisierung (Stichwort altersgerecht, Dämmung, Heizung). Und worst case ggf. auch noch Tilgungskosten. Alles zusammen wären für mich aber Posten in meiner Bedarfsplanung analog zu einer Miete, insofern sehe ich hier keinen so großen Unterschied in der Handhabung für die Berechnung der Rentenlücke. Zumindest, wenn ich davon ausgehe, dass die Immobilie meist nicht selbst verrentet sondern eher vererbt wird. Oder ggf. irgendwann für Pflegekosten draufgeht.

    Excel oder OpenCalc is your friend ;)

    Nun liest man ja immer wieder, dass man nicht so oft ins Depot schauen soll, aber ich für meinen Teil tracke den Depotstand mit einem Datenpunkt pro Woche und gleiche das mit der geplanten Entwicklung bei angenommener Rendite und Sparplansumme ab. Auf der Basis kann ich meinen Informationsbedarf befriedigen und bei Bedarf nachjustieren.

    Zum obigen Zitat: Ihr seit zwar (sozusagen jetzt gefühlt) auf 100% Aktien gegangen bzw. umgestiegen - aber de facto werden es eben nur 10, 20 oder 30% in der Gesamtschau sein - eben wegen eurer weiteren "Ansprüche aus Rente, Pension, BAV" (vielleicht noch Wohneigentum) etc. !

    Das ist richtig. Sofern denn die vielen getroffen Annahmen die Realität in 11 Jahren hinreichend genau bescheiben, werden wir ca. 25% unseres Bedarfs aus dem Wertpapierdepot bestreiten müssen. Mit Dividenden und auch Anteilsverkäufen. Das Depot selbst besteht aber zu 100% aus globalen Aktien ETF.

    monstermania , das ist sicherlich richtig und die Dividenden werden auch bei uns nicht für beide reichen. Letztendlich wird canuck die allgemeingültige Antwort hier im Forum aber auch nicht finden. Für mich liegt der Wert dieses Forums v.A. darin, Denkanstöße für die eigene Entscheidungsfindung zu bekommen. Insofern ist mein Anliegen auch nur, jenseits der meist steuerlastigen Abwägung auf weitere mögliche Bewertungskriterien hinzuweisen.

    Bei extraetf haben sie verschiedene Musterportfolios nachgebaut, da kann man sich verschiedene Ansätze im wenn auch befristeten zeitlichen Verlauf anschauen. Zudem findet man auch im Blog Finanzen erklärt Material in dieser Richtung.

    Ich schließe mich aber an, das ich von einer holzschnittartigen Übertragung auf die eigenen Verhältnisse nichts halte. Nach eingehender Klärung unseres Bedarfs und unserer Ansprüche aus Rente, Pension und ruhender BAV haben wir z.B. unseren anfänglichen risikoarmen Teil im Depot gestrichen und sind auf 100% Aktien ETF gegangen. Für das Risiko eins Crashs zu Beginn der Entsparphase planen wir mit einem Barbestand für die ersten zwei Jahre und den danach fälligen Auszahlungen aus der BAV. Ist keine Empfehlung, dass auch so zu tun, aber für uns passt es.

    Ursprünglich hatten wir auch vor, nach einem anfänglichen Ansparen mit ausschüttenden ETFs auf thesaurierende umzuschwenken. Ich habe allerdings auch festgestellt, dass bei meiner Liebsten das Interesse und die Auseinandersetzung mit Anteilsverkäufen eher gering ausgeprägt ist. Insofern haben wir dann nach zwei Jahren entschieden, nur noch die ausschüttenden weiter zu besparen. Da wir in bereits in ungefähr 11 Jahren zum Entsparen übergehen wollen, ist auch der Zeitraum überschaubar. Für den Fall, dass sie sich dann doch alleine um das Depot kümmern müsste, denke ich, dass die regelmäßigen Ausschüttungen die Handhabung für sie einfacher machen werden. Zusammen mit dem geplanten Cashpuffer aus der BAV werden die Dividenden dann auch den Bedarf für unsere Finanzierungslücke erstmal einige Jahre abdecken. Und bis dahin gibt es ja vielleicht auch bei der DiBa einen automatischen Auszahlplan. Keep it simple :)

    Wir sind auch seit 2 Jahren bei Ing. DiBa mit eigenem und Kinder Depot. Beide Depots gut in App integriert, leicht umschaltbar, überwiegend einfache Bedienung, viele ETF im Sparplan auch ohne Sonderaktionen ohne zusätzliche Kosten besparbar. Falls doch mal etwas außerhalb des normalen Sparplans angelegt werden soll, nutzen wir diese flexibel und legen auch mal einen für 1-2 Zahlungen an, insofern kann man Einmalzahlungen auch gut abbilden, wo sonst andere Broker günstiger sein mögen. Insgesamt sehr zufrieden.

    Ist schon vieles Richtige gesagt. Ein Aspekt, den ich noch anführen möchte, ist dass ich die allgemeine Finanztip Empfehlung erstmal als halbswegs sinnvollen Start betrachten würde. Letztendlich sind die persönlichen Lebensumstände zu individuell, um das unreflektiert zu übernehmen. Ich weiß nicht, wieviele Jahre Ansparphase es noch sind, aber man kann sich mit bei dem ganzen Thema auch leicht in Details verlieren, die einen davon abhalten, einfach mal loszulegen. Und dann ist schon wieder ein halbes Jahr um. Insofern bin ich der Meinung, dass die Empfehlungen von Finanztip vor allem am Anfang ein hilfreiches Konstrukt sind, um mit brauchbaren Ergebnis das Thema Altersvorsorge in die eigene Hand zu nehmen.

    Wenn du mehr Sicherheit in deiner Planung haben möchtest, wirst du letztendlich nicht darum herumkommen, Fragen wie z.B Einnahmen, Ausgaben, Depotaufteilung, erwartete Rendite, Inflation, Besteuerung, Entnahmestrategie zu klären, Plan und Ist regelmäßig zu aktualisieren und zu verfeinern. Mit der Zeit ergibt sich dann ein klareres Bild und mehr Gelassenheit. Und dann kommt ja sowieso noch das reale Leben dazwischen ;)

    Als von einer derartigen Zweckentfremdung eines Geldgeschenks der Großeltern Betroffener (inzwischen >50) kann ich davor nur warnen. Waren vielleicht andere Zeiten und mag auch eine spezielle Familienkonstellation sein, aber obwohl mir das inzwischen ziemlich egal sein kann, merke ich doch, dass das nie zurück gezahlte Geld in verschiedenen Zusammenhängen doch nicht ganz abgehakt ist, nicht zuletzt, weil den Geschwistern letztendlich unterschiedliche Startbedingungen gewährt wurden. Ein Thema, dass nie wirklich geklärt werden konnte und wohl auch nicht mehr wird. Hat für uns zumindest viel Input geliefert, wie wir es für uns nicht machen wollen.

    Es kommt ja allmählich wieder zum eigentlichen Thema zurück :)

    Ich sehe den primären Sinn des Kinderdepots auch darin, dem Kind Verantwortung zu übertragen, was man natürlich auch durch den Vorteil des zusätzlichen Freibetrages ergänzen kann. Das wäre für mich aber nie der Hauptgrund, insofern stellt sich für mich die Ausgangsfrage nicht. Allerdings verläuft die Pubertierzeit bei uns auch noch im gut erträglichen Bereich.

    Falls man Sorge vor einer unerwünschter Nutzung hat (was ja unter Umständen keine einfache Entscheidung ist), ist vielleicht ja auch ein pragmatischer Weg, das Kinderdepot nicht zu sehr anwachsen zu lassen (falls sich diese Problematik mit der eigenen Sparrate überhaupt stellt).

    Wir haben für uns folgenden Weg gewählt. Wir möchten unserem Sohn mitgeben, dass er sch auch Gedanken zur Vorsorge machen sollte und haben ein Kinder-Depot explizit für die Altersvorsorge deklariert und werden das so mit ihm auch durchsprechen. Das läuft mit Sparplan und einem der üblichen ETFs.

    Ein zweites Depot haben wir für das „mittelfristige“ Anlegen gemacht, teils mit ETF, teils mit Geldmarktfonds. Das wird nur aus Einmalzahlungen gefüllt (meist Großeltern), für die der Sohn keine direkte Verwendung sieht und ist eigentlich als Lerndepot gedacht. Das besprechen wir aber mit Blick auf sein normales Konto, ob wir einen Teil abzweigen wollen.

    Wir hoffen, das wir es ihm so leichter machen, die Vorsorge gedanklich von den sonstigen großen Wünschen zu trennen. Ob das klappt, wird sich zeigen, aber das ist dann irgendwann auch seine Entscheidung.

    Ich nutze die prognostizierten Brutto Monatswerte für Rente für eine Einahmen- / Ausgabenrechnung zur Ermittlung der zu erwartenden Lücke und aktualisiere diese einmal im Jahr, um zu schauen, ob die getroffenen Annahmen noch halbwegs passen.

    Ansonsten habe ich die akkumulierten Netto Rentenzahlungen bis zum Alter von 95 in eine Gesamtübersicht aufgenommen, um mir und vor allem auch meiner Liebsten ein Gefühl dafür zu geben, das unser Depot als 100% Aktien ETF Depot nicht gleichbedeutend mit einem hohen Risiko für die Absicherung unserer Altersversorgung ist.

    Bin auch bei der ING, da können pro ETF mehrere Sparpläne parallel angelegt werden, aber dafür gibt es soweit ich weiß eine maximale Anzahl. Pro Sparplan gilt eine maximale Summe von 1000 EUR. Deshalb wird sich mit einem ETF bei einer größeren Summe zwangsläufig eine Streckung auf mehrere Monate ergeben. Was ja auch nicht unbedingt verkehrt ist. Oder man wählt mehrere ETFs aus und hat dann entsprechend neue Grenzen.

    Ich habe Anfang 2022 auch bei der ING angefangen. Mir hat es geholfen, eine vergleichbar große Summe über mehrere Monate über die Sparpläne zu investieren. Vorteil ist eh, dass du dir dann noch ein paar Kaufkosten sparst. Bist allerdings natürlich abhängig vom Kursstand am Tag des Kaufs. Du kannst bei der ING maximal 1000 EUR pro Sparplan haben. Mehrere Sparpläne pro ETF sind problemlos möglich, es mag da aber ggf. eine Obergrenze geben. Du kannst dann mit Sparplänen jeweils am Monatsanfang und zur Monatsmitte kaufen entsprechend deiner gewünschten monatlichen Kaufsumme. Wenn die ETF Anteile gekauft sind, löscht du einfach die nicht benötigten wieder. Für mich hat es gut funktioniert.

    Viel Glück

    Hallo allerseits, nachdem die vorherige Frage bzgl. der Versteuerung der BAV etwas abgedriftet ist, würde ich hier gerne nach einer konkreten Einschätzung meines BAV Vertrages als Direktversicherung bitten. Ich habe von den 15% Arbeitgeberanteil gelesen, ab denen die Verträge tendenziell lohnender werden. Bin aber auch unschlüssig, inwieweit ich überhaupt den Garantiezahlen trauen kann.

    Startzeitpunkt: 1.9.2009

    Einzahlung: Jährlich aus Weihnachtsgeld: 1481 EUR

    Arbeitgeberanteil: rundet auf 1800 auf, also 319 EUR = 21,5% von 1481

    Versicherungsablauf: 11/2036

    Eigene Anzahlungen bis Ende 2035: 39987 EUR

    Garantierte monatliche Rente derzeit: 252 EUR

    Garantierte Kapitalauszahlung derzeit: 63805 EUR

    Prognostizierte monatliche Rente: 284 EUR

    Prognostizierte Kapitalauszahlung: 71771 EUR

    Die prognostizierte Kapitalauszahlung ist in den letzten Jahren mit schöner Regelmäßigkeit gesunken. Steht wohl in den Sternen, ob sie sich jetzt weiter der Garantiesumme annähert oder ob sie sich mit den Zinsschritten ggf. wieder erhöht.

    Fragen dazu:

    - Wie schätzt ihr den Vertrag ein? Auf jeden Fall weiterführen oder beitragsfrei stellen?

    - Wie garantiert ist sind eigentlich die Garantiewerte?

    Wäre über Rückmeldung sehr dankbar.

    Beste Grüße

    Aktuell geht es darum, daß Du die Versicherung bis zum Ende durchhältst.

    Kündigen werde ich mit Sicherheit nicht. Variante Durchhalten bzw. beitragsfrei stellen werde ich mir noch durchrechnen. Auszahlungsart festlegen hat noch etwas Zeit. Im Grunde habe ich erstmal genug Informationen, um in der nächsten Zeit mit den Zahlen zu spielen. Die Steuerverschiebung macht ja nur dann wirklich Sinn, wenn durch die Rendite der Zinseszins forciert wird. Da wären wir mit einem thesaurierenden ETF eher besser aufgestellt gewesen.