Beiträge von Impidimpi

    Ja, kann man so machen, würde ich auch sagen. Wenn du dich nicht jedes Jahr neu mit dem Thema beschäftigen willst: du unterbrichst am Ende "nur" den Steuerstundungseffekt was die 6.000€ angeht. Du kannst ja ausrechnen, was das für dich bzw. deine Mutter bedeuten würde, wenn die 6.000 stattdessen weiter Rendite erwirtschaften würden über X Jahre. Aber hier fängt es an: wie willst du das seriös machen, wenn du mit Europa eine Regionenwette eingehst und auf der anderen Seite in der Regel mit einem wachsenden Weltmarkt gerechnet wird? Du weißt eben nicht, ob Europa oder die Welt besser laufen wird. Die Wissenschaft geht aber davon aus, dass sich Diversifikation langfristig lohnt und dass die Weltwirtschaft langfristig wachsen wird. Ob Europas Wirtschaft auch langfristig wachsen wird?

    und die ca. 14.000 EUR Nettogewinn auf ihr C24-Tagesgeld zu legen und für einen kommenden Dip bereitzuhalten um nachzukaufen.

    Das ist Market Timing. Das sollte dir klar sein. Das kann deutlich relevanter sein als die Frage, ob du 6.000€ Steuern jetzt oder in 10 Jahren zahlen musst. Wenn sich in der Zeit dann die 14.000 nicht weiterentwickeln, weil dir der "Dip" nicht groß genug war oder was auch immer, dann hast du eben unter dem Strich verloren. Kann gut gehen, kann schlecht gehen. In der Mehrzahl der Fälle wird es eben nicht gut gehen nach allen statistisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen. Du unterbrichst dann nicht nur den Steuerstundungs- sondern auch den Zinseszinseffekt.

    Insofern: Time in the market beats timing the market. Wenn das Geld nicht gebraucht wird und/oder der Sicherheitsbaustein nicht erhöht werden soll, dann würde ich es direkt komplett wieder investieren.

    Viel Erfolg!

    Hallo und herzlich Willkommen! :)

    In Deutschland zahlst du aktuell nur Steuern auf Kapitalerträge, die Kapitalertragssteuer. Der jährliche Freibetrag ist der Sparerpauschbetrag und das was man bei den Banken/Brokern einstellen kann ist dann der Freistellungsauftrag bis insgesamt maximal (aktuell) 1.000 bzw. 2.000 bei gemeinsamer Veranlagung.

    Kapitalerträge sind nur realisierte Gewinne. Das können Zinsen sein, das können Dividenden/Ausschüttungen sein oder auch Verkäufe von Wertpapieren. Ein Depotübertrag ist kein steuerlich relevantes Ereignis, du erwirtschaftest hier keinen Kapitalertrag. Es ist einfach so als wenn deine Wertpapiere nach wie vor genauso wie vorher da liegen. So ist es übrigens auch tatsächlich, da die Wertpapiere in aller Regel nicht beim Broker selbst liegen, sondern bei einer Depotbank bzw. einem Zentralverwalter, der dann einfach hingeht und statt Finanzen.net Zero ING drauf schreibt.

    Achtung: die verkauften Bruchstücke sind wiederum ein steuerliches Ereignis, denn da realisierst du die Gewinne, die auf diese Bruchstücke aufgelaufen sind.

    Heißt: ein paar Gewinne werden bei deinem alten Broker noch entstehen aufgrund des Verkaufs der Bruchstücke. Das sollte in der Abrechnung der Verkäufe stehen wieviel das ist und sollte auch im Depot dann angezeigt werden. Wenn du keine weiteren Kapitalerträge, also keine Ausschüttungen oder eben Verkäufe, bei deinem alten Broker erwartest, kannst du dann den Freistellungsauftrag auf den Betrag runtersetzen, der eben verbraucht wurde durch die Bruchstücke. Und bei der ING dann zum Beispiel den Rest. Dafür hast du in der Regel zumindest bis Anfang Dezember Zeit.

    Sollte übrigens mal etwas nicht stimmen, kannst du das in deiner Steuererklärung wieder glatt ziehen. Oder musst es sogar, solltest du den Sparerpauschbetrag überreizt haben. Abgesehen davon kann man aber nicht viel falsch machen aus meiner Sicht.

    Disclaimer: keine Steuerberatung, nur meine Laienmeinung.

    Eine Idee meinerseits: Wenn der eigene Finanzbedarf nicht so wirklich greifbar ist und das aktuelle Nettoeinkommen deutlich über dem liegt, was man für die eigene Lebensführung derzeit eigentlich benötigt, könnte man evtl. auch Nettogehälter von Berufsgruppen heranziehen, unter deren Lebensstandard man nicht rutschen möchte. Bei Akademikern könnte das z.B. die Vergütung nach TV-L sein (https://oeffentlicher-dienst.info/).

    Da käme dann zum Beispiel, wenn ich mich an der im obigen Artikel genannten Faustformel orientiere, eine minimale Brutto-BU-Rente von 2700/0,82 = 3300 Euro raus, wenn man sich mit einem Single-Akademiker beim Berufseinstieg im öffentlichen Dienst (TV-L E13, Stufe 1, ca. 2700 Euro netto) vergleicht. Tariferhöhungen und Steuererleichterungen durch Heirat/Kinder in der Zukunft und die entfallenden Zahlungen in die GRV wären da natürlich nicht berücksichtigt.

    Das halte ich tatsächlich für eine nachvollziehbare Idee, die einen praktischen Kompromiss darstellen könnte. Es bleibt natürlich eine individuelle Risikoabwägung. Aber diese kann man aus meiner Sicht durchaus so treffen: wenn Jemand nur für sich selbst sorgen muss, dann muss er/sie vielleicht keine 5.000 netto halten im Fall der Fälle, sondern kommt eben auch mit 3.000 gut zurecht ohne am Hungertuch zu nagen. An der Stelle ist dann natürlich trotzdem wichtig, dass die BU-Rente nicht netto ist.

    Nach wie vor halte ich es für legitim mit einer persönlichen (ich meine nicht die staatliche) Grundsicherung zu kalkulieren für den Fall der Fälle. Besser als wenn Jemand gar keine BUV abschließt. Und da ist es in Ordnung, wenn man sagt, dass das individuelle Risiko für einen gesunden Menschen unterhalb von 25% liegen wird - in dieser Zahl sind schließlich auch eine Menge Menschen mit Risikofaktoren - oder dass es eben weitere Auffangnetze wie die Familie gibt. Es ist individuell. Wichtig ist, dass man mit der BU-Rente und dem Lebensstandard, der sich aus ihr ergibt, auch längerfristig klarkommen können sollte. Sobald Kinder, eine Hausfinanzierung usw. dazukommen, haben wir eine andere Situation.

    Wenn man vorher nur für die persönliche Grundsicherung gesorgt hat sollte einem dann natürlich klar sein, dass man dann, also im Falle einer notwendigen Ergänzung, vermutlich nicht die gleichen Konditionen bekommt, wenn der eigene Gesundheitszustand es überhaupt zulässt.

    Wie stehst du zu den deutschen Staatsanleihen und der Staatsverschuldung?

    Ich halte deutsche Staatsanleihen und alle Produkte, die sich daraus ergeben, für sehr risikoarm - es gibt praktisch kaum etwas risikoärmeres. An (finanz-) politischen Diskussionen beteilige ich mich hier im Forum in der Regel nicht.

    Einen ETF mit kurzlaufenden deutschen Staatsanleihen (0-1 Jahr) gibt es auch als Thesaurierer: DBX0T8

    Ah, danke für den Hinweis. Das wäre dann auch eine Alternative. Der ist von der Fondsgröße her natürlich mit knapp 200 Mio. (noch?) nicht so riesig. Vielleicht ein Grund, weswegen er nicht so häufig genannt wird in den diversen Empfehlungen von Finanztip, Kommer und Co. Würde ich aber drüber nachdenken, wenn man keinen Swapper aber einen Thesaurierer haben wollte.

    Grundsätzlich halte ich mich lieber an die gängigen Empfehlungen. Die müssen nicht immer allumfassend oder fehlerfrei sein, aber es minimiert dann doch das Risiko irgendetwas selbst übersehen zu haben. Und vor allem ist es mir wichtig, dass es mehrere mir bekannte, seriöse, verbrauchernahe Quellen gibt dazu.

    Da ich derzeit geringe laufende Kosten habe, habe ich nach dem, was ich jetzt schon weglege (ca. 650 €), ca. 1300 € mtl. zur freien Verfügung. Davon plane ich, eine monatliche Sparrate von 300 € in den MSCI World zu stecken.

    Das klingt doch ordentlich. In der Regel orientieren sich die meisten an einer Sparquote in Prozent vom Nettogehalt. Als Faustregel spricht man hier von mindestens 10%, besser 15 und noch besser 20%. Alles darüber ist natürlich dann top - man sollte das Leben aber nicht vergessen. Wirkt bei dir aber wie alles im Rahmen.

    Wobei ein großer Teil deiner aktuellen Investitionen/Sparraten offensichtlich in ich sag mal zweifelhaften Produkten ist. Aber daran kann man arbeiten.

    Vor ein oder zwei Jahren habe ich auch mal etwas gehört über "Pantoffel-ETFs", müsste mich aber nochmal belesen, ob das eine gute Option ist.

    Ich schätze mal, dass du das Pantoffel-Portfolio von Stiftung Warentest bzw. Finanztest meinst? Siehe: https://www.test.de/Anlagestrategi…hase-5179990-0/

    Im Grunde genommen ist das auch nur die Aufteilung/Allokation deiner Investitionen in einen renditestarken und einen risikoarmen Baustein. Dem hat Finanztest einen Namen gegeben. Kann man machen. Finanztest ist eine grundsätzlich gute Quelle im Finanzbereich.


    Was nach Kaffee trinken und essen gehen noch übrig bleibt, kommt aufs Tagesgeldkonto und wird für Urlaub und kleinere Anschaffungen gespart.

    Wenn du deine langfristige Sparrate immer direkt nach Gehaltseingang abgehen lässt und diese stabil bleibt, auch wenn du mal viel Kaffee trinkst, dann kann man das so machen!

    Hatte die 30 T. € Erspartes bisher bei Trade Republic liegen, da gab es bis zum Juni noch 4 % p.a. Da das aber nun unsicherer geworden ist, überlege ich, das Geld umzuschiffen.

    Es gibt ja andere „richtige“ Tagesgeldkonten. Und/oder eben ein Geldmarkt-ETF, wenn du nicht Zins-Hopping betreiben möchtest.

    Theoretisch käme auch Festgeld infrage.

    Wäre für mich nichts, da zu unflexibel. Eine Zinstreppe kann man ggf machen (1, 2, 3 Jahre rotierend anlegen), aber aktuell sehe ich das nicht für notwendig an in den meisten Fällen. Wir haben eine negative Zinsstrukturkurve, das heißt, dass länger laufende Zinsanlagen weniger und nicht mehr Zins bringen, so auch Festgeld. Wenn man definitiv weiß, dass man an Tag X diese Summe braucht und dafür in Kauf nimmt vielleicht nicht den besten Zins zu haben, dann kann man das natürlich machen. Ich halte Festgeld eher für ein typisches Produkt für den typischen auf zu viel „Sicherheit“ bedachten Deutschen.

    Das ist tatsächlich ein älterer Bausparvertrag, den ich mit meinem Partner zusammen bespare - eben für den gemeinsamen Traum vom Eigenheim. ^^

    Oh je. So etwas hatte ich befürchtet. Kurz gesagt: die allermeisten Bausparverträge bringen nur genau einem etwas: dem Bausparvertragsverkäufer und seiner Bausparkasse. Die haben vermutlich gut an euch verdient und tun es weiterhin. Ihr spart euch mit diesem Produkt sehr wahrscheinlich arm. In einem Bausparvertrag hat man regelmäßig hohe Summen liegen, die nahezu unverzinst bleiben. Damit hat man neben den hohen Abschlusskosten noch viel höhere Opportunitätskosten, also das, was du nicht siehst aber dir in Form einer Rendite bei alternativen Anlage des Geldes entgeht. Zudem sind es unnötig hoch komplexe Produkte, bei denen die Zuteilung am Tag X nicht sicher ist und deren „sicherer“ Darlehenszins vor allem eine Zinswette ist, da niemand absehen kann wo die Zinsen in 7 und mehr Jahren liegen werden und ob dieser Zins dann gut ist oder nicht. Außerdem läuft die Tilgung dann schneller ab als bei normalen Darlehen, man hat von dem vielleicht (!) guten Zins also nicht ganz so lange. Nachteile über Nachteile. Leider verkaufen Finanzprodukteverkäufer diese Produkte sehr gerne und Kunden springen darauf an, häufig auch weil sie es aus dem Elternhaus so kennen.

    Hier mal ein empfehlenswerter Artikel zu dem Thema: https://hartmutwalz.de/bausparkasse-lebt-vom-irrtum/

    Man sollte sich immer den individuellen Fall anschauen. Beispielsweise wie lange der BSV schon bespart wird und wieviel drin ist. In vielen Fällen sollte man über eine Kündigung nachdenken und das Ganze als Lehrgeld abhaken. Lieber auf einem Tagesgeldkonto oder im Geldmarkt-ETF sparen bei aktuellen Tagesgeldzinsen. Oder notfalls auch Festgeld. Davon so viel Eigenkapital wie möglich einbringen. Und als Fremdkapital dann ein normales Annuitätendarlehen.

    Das werde ich morgen einmal nachgucken, die Zahl weiß ich aus dem Stegreif nicht. Die Entgeltumwandlung meinerseits ist flexibel und variabel anpassbar. Ich kann den Beitrag flexibel senken, pausieren oder zu einem anderen Arbeitgeber mitnehmen. Gem. Angaben ohne Verlust oder zusätzliche Kosten.

    Ja, schau es dir an. Leider rechnen sich viele bAVen nicht, wie gesagt. Und die Mitnahmemöglichkeit zu einem anderen Arbeitgeber ist nicht immer sicher. Der neue Arbeitgeber muss da mitmachen.

    Ihr habt damit natürlich völlig recht. Von Grundstück bis Bauplatz bis Art und Ort des Eigenheims ist noch gar nichts konkret und während ich an einen Zeitraum in den nächsten fünf Jahren träume, geht mein Partner eher von <10 Jahren aus. Ich denke, er hat in dieser Hinsicht eher recht.

    Wenn ich das alles so lese dann bleibe ich dabei, dass ihr erstmal für euch klären solltet, wie groß dieser Wunsch/Traum vom Eigenheim ist. Wenn der so groß ist und ihr in den nächsten paar Jahren auf die Suche geht, dann sind Aktien eben ein Risiko. Kann man eingehen, sollte man sich aber bewusst sein. Für mich hört sich das eher schon so konkret an, dass ich glaub ich eher nicht mit Aktien beginnen würde. Zumal du bisher noch keine Erfahrung mit Aktien hattest und bislang in risikoärmeren Anlageklassen unterwegs bist. Aber das Ganze ist individuell. Deine Erfahrungen mit ein bisschen Aktien (-ETFs) zu machen per Sparplan wird der Eigenheimidee wie bereits gesagt wurde vermutlich nicht groß schaden.

    Vielen Dank, dass ihr das Thema für mich etwas konkretisiert und vor allem kontextualisiert habt! Ich freue mich aufs Sparen (vermutlich bis zum ersten Kursknick) - das Depot ist eröffnet. :)

    Das sind Erfahrungen, die Jeder machen muss der in Aktien geht. Wenn man im Falle eines Kursknicks nicht (einigermaßen) ruhig bleiben kann, dann ist es vielleicht nichts für einen. Aber das muss/kann man lernen und weiß man vorher nicht.

    Viel Erfolg!

    Kleiner Funfact am Rande, was ausschüttende ETFs angeht:

    Würde ein ETF die Dividenden bis zur Ausschüttung rumliegen lassen, würde dieses Geld sich anders entwickeln als der Index.

    Daher werden von den Dividenden sofort neue Aktien gekauft.

    Am Ausschüttungstag werden dann Aktien verkauft, deren Anteil rechnerisch der Dividendenrendite des ETF entspricht. Aus den Verkaufserlösen wird dann die Ausschüttung finanziert.

    Das zeigt eigentlich schon die Absurdität.

    Soviel dann zum Thema des häufig geäußerten Wunschs nicht den „Kern“ oder an die „Substanz“ eines Fonds oder einer Investition gehen zu müssen.

    ishares eb.rexx government 0-1 Jahr

    Impidimpi

    gfusdt5

    Danke für euer Feedback. Ich habe es mir schon fast gedacht, dass das die Gründe wohl sein mögen. Nur hatte es mich gewundert dass dieser so gut wie nie im Forum genannt wird obwohl er ja auch von Finanztip und Gerd Kommer genannt wird.

    Der ist definitiv eine Alternative, wenn es darum geht ein NOCH geringeres Risiko zu haben, da man das Kontrahentenrisiko nicht hat und man definitiv nur physisch deutsche Staatsanleihen als Sondervermögen hat. Dafür eben etwas weniger Rendite und soweit ich weiß zwangsläufig als Ausschütter. Ich habe es aktuell nicht ausgerechnet, hatte ich aber vor einigen Monaten als der €STR bei 3,9% lag und die zugehörigen Geldmarkt-ETFs um die 4% herum gemacht haben, da haben die physisch replizierenden Bundesanleihen-Geldmarkt-ETFs meine ich auch inklusive Ausschüttungen deutlich weniger Rendite gemacht. Ich hab etwas um die 3% im Kopf. Das ist dann schon ein Unterschied, je nach Summe. Allerdings kommt es im Sicherheitsbaustein am Ende eben vor allem auf Sicherheit an.

    Ich sehe das Kontrahentenrisiko nicht als allzu groß an und dafür habe ich auch weniger kurzfristige Schwankungen. Das ist auch noch ein Argument „gegen“ einen der physisch replizierenden Geldmarkt-ETFs: kurzfristig kann es zum Beispiel bei schnellen Zinserhöhungen zu stärkeren Schwankungen kommen. Innerhalb eines Jahres, vermutlich deutlich früher, glättet sich das natürlich wieder. Aber das hab ich bei einem synthetisch replizierenden Geldmarkt-ETF auf den €STR nicht, da der Kurs hier jeden Tag abgesichert wird.

    Wie immer hat beides Vor- und Nachteile. Ebenso wie die anderen Geldmarktalternativen wie die prominenteste: Tagesgeld.

    C24 kann ich irgendwie nicht ganz vertrauen, was die mit den Daten machen, da ja ein Vergleichsportal dahinter steckt :/

    Du kannst der Analyse durch Check24 bei der C24 Bank widersprechen bzw. umgekehrt, du musst der explizit zustimmen. Im Gegenzug bekommst du dann einen kleinen Cashback. Auf den kann man verzichten. Dass C24 ansonsten trotzdem mit den Daten mehr Schindluder als andere Banken betreibt glaube ich nicht, dafür sind die Datenschutzregelungen zu streng, das kann sich so eine Bank nicht leisten. Ist aber nur eine Vermutung und wollte ich ergänzen. Wer sich unsicher fühlt und einer Bank nicht vertraut, der sollte zu einer anderen gehen. Genügend Alternativen gibt es ja.

    Darf ich fragen was die mehrheitlich Beweggründe hier im Forum sind auf die genannten Geldmarktfonds zurück zugreifen als Tagesgeldersatz anstatt auf den ishares eb.rexx government 0-1 Jahr ? Dankeschön.

    „Zins“/Rendite (€STR) und Thesaurierung und damit Steuerstundung. Ich hab meinen Sparerpauschbetrag dieses Jahr bereits aufgebraucht. Ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber nehme ich gerne mit.

    Die Bewertungen von "Finanzen.net Zero" und "Scalable.Capital" sind ja so mittelprächtig, aber wenn Du zufrieden bist ist das wahrscheinlich nebensächlich.

    Bewertungen/Rezensionen im Internet sind sehr häufig größtenteils negativ, weil sich in erster Linie die um eine solche Bewertung oder Rezension bemühen, die unzufrieden sind. Die meisten zufriedenen bewerten/rezensieren nicht. Das ist leider eine Art Paradoxon im Internet. Was übrigens nicht bedeuten soll als würde es keine Probleme geben.

    Einige berichten von Problemen mit der Baader Bank. Ich hatte noch keine großen Probleme bisher, das kann sich aber jederzeit ändern. Es muss einem klar sein, dass man sehr wenig zahlt - also kann man auch weniger Leistung erwarten. Für das was ich persönlich mache reicht es aus. Ich kann aber generell den Wunsch nach gutem Service/Support bei Banken und Depots nur bedingt nachvollziehen. Wer das haben will, der sollte etwas mehr Geld in die Hand nehmen.

    Bei längerer Berufsunfähigkeit könnte ich in der oberen Etage meines Elternhauses ohne Miete wohnen. Dies ist nicht optimal, senkt aber ganz generell das Risiko im Vergleich ohne ein solches familiäres Auffangnetz.

    Wer zahlt denn für das Haus und dass du dort wohnen könntest? Ich vermute bisher deine Eltern? Hast du dir Gedanken darüber gemacht was passiert, wenn sie nicht mehr dort wohnen (können), wenn sie vielleicht irgendwann nicht mehr da sind? Kannst du dann immer noch für 0€ dort wohnen bleiben? Reicht eine mögliche Erbschaft, um das Haus zu unterhalten? Erben vielleicht auch Geschwister?

    Erbschaften und familiäre Auffangnetze sehe ich für mich persönlich immer eher als Bonus. Ich würde mich nicht 100%ig auf so etwas verlassen. Natürlich kannst du diese Risikoabwägung so treffen und sagen, dass du dieses Risiko eben bewusst eingehst, dass diese Auffangnetze, die du nicht wirklich selbst in der Hand hast, vielleicht doch reißen. Ich bin nicht der Meinung, dass man generell den vollen Bruttolohn versichern muss, auch wenn ich den Ansatz dahinter ebenso nachvollziehen kann. Gerade wenn man nur für sich selbst sorgen muss. Aber man sollte sich dieser Entscheidung eben bewusst sein.

    Ich habe meine Rentenlücke mit diesem Video berechnet und bin auf 320k gekommen. Diese Lücke schließe ich bereits mit dem, was ich mir bisher angespart habe und mit den Zinsen die ich darauf vermutlich erhalten werden. Deshalb kann ich hier 0€ eintragen.

    Kannst du dich darauf verlassen, dass das reicht? Ist es nicht sinnvoll zumindest etwas hier einzuplanen? Ok, du hast die Beiträge zur GRV schon mit drin. Das ist auch Altersvorsorge und könnte man theoretisch auch für einen ETF-Sparplan nehmen, wenn man sich davon eine bessere Absicherung verspricht.

    Es ist vermutlich sinnvoll, irgendwann einmal damit anzufangen.

    Mit dem ETF auf world basis hast du eins mehr was unsicher sein könnte. - UND?

    Man kann viele Jahre auf sein Häuschen vorab sicher sparen (oft relativ unter der Inflationsrate), oder zum Zeitpunkt wenn man will, prüfen was die Finanzen hergeben. (Ergebnis: jetzt bauen oder noch einige Jahre in der Mietwohnung,...oder..)

    Das sind finde ich nachvollziehbare Sichtweisen! Ich möchte meinen langen Post oben übrigens so verstanden wissen, dass sie beim Thema Aktien-ETFs eher vorsichtig sein sollte, wenn sie diese Perspektive Eigenheim etwas konkreter sieht.

    Beispiel von mir selbst: ich bin ein paar Jahre älter, kann mir diese ganzen Punkte die sie schreibt auch vorstellen - aber das ist für mich eine relativ unkonkrete Zukunft. Lebensplanung ist wichtig - aber man kann eben nicht alles im Leben planen. Ich hab mich dazu entschieden, dass ich es noch nicht absehen kann ob und wann ich mal ein Eigenheim haben werde. Bei der Option nun das eine Risiko "Aktien" oder das andere Risiko "Nichtstun" bzw. "Geldmarkt" und damit potenziell wichtige Jahre des Zinseszins hinten raus zu verlieren, hab ich persönlich mich für das Risiko "Aktien" entschieden und damit das Risiko, dass ich vielleicht doch mal ein Eigenheim möchte. Wohl bewusst, dass ich mit meinem Aktien-ETF wenn die Entscheidung dann kommt vielleicht einen Verlust realisieren müsste, oder sogar der Wunsch eines Eigenheims zurückstehen müsste.

    Das ist übrigens ein Punkt, den ich bei Finanztip immer eher etwas kritisiert hab, weil genau dieser Fall, der nicht so selten sein dürfte, nicht wirklich betrachtet wird. Also was ist, wenn man die Entscheidung noch nicht treffen kann oder will. Bei Finanztip und einigen anderen heißt es dann eben, dass man die Entscheidung treffen solle. Nicht immer ist das möglich im Leben. Auch wenn man rational natürlich sagen kann: so früh wie möglich entscheiden. Ich kann das in meinem 30ern immer noch nicht und hätte das mit Mitte 20 erst recht nicht gekonnt.

    madize: Ja, das ist amüsant, praktisch, ulkig.

    Allgemein: Nur ein Kommentar zum Abheben, also zwei große Direktbanken (1822 und DKB) sind ja 100%e Töchter der Sparkasse (Frankfurt) bzw. Landesbank (Bayern) und laut meines Wissens beide noch im Sicherungssystem der Sparkassen, im Fall der Fälle - oder die DKB nicht mehr? (Ich glaube die DKB sollte mal Mitglied in der Einlagensicherung der privaten Banken werden, ist es bis dato aber nicht?)

    Die DKB ist im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands e. V.

    Stand heute nicht. Aber wer weiß, wie sich bis in 30 Jahren die Steuergesetze ändern. Wenn man irgendwann mal in der Entnahmephase sämtliche Kapitalerträge mit dem persönlichen Steuersatz versteuern muss, freut man sich vielleicht über alles, was man schon mit "günstigen" 25% versteuert hat.

    Wobei ich in dem Fall davon ausgehen würde, dass dieses Gesetz nicht von heute auf morgen freifen würde. Man hätte also höchstwahrscheinlich Zeit Gewinne zu realisieren zu 25% Steuer. Wahlweise komplett oder in Höhe der Dividenden der vergangenen 30 Jahre aus deinem Beispiel. Dabei gehe ich davon aus, dass man seinen Sparerpauschbetrag ohnehin immer genutzt hat. Führt aus meiner Sicht auch in so einem Fall zum Mehr an Flexibilität des Thesaurierers. Oder begehe ich hier einen Denkfehler?

    Aber ja, die Diskussion ist alt und lässt sich gut so zusammenfassen wie ichbins es getan hat. Es gibt hier kein richtig oder falsch, es gibt unterschiedliche Vor- und Nachteile. Hier würde ich das Bauchgefühl entscheiden lassen, wenn die Ratio es nicht kann.

    Ich hab mich für einen Thesaurierer entschieden von Anfang an weil für mich (!) einfacher, flexibler und vermutlich (relativ) steuersparender, würde aber glaube ich auch nicht komplett wechseln, hätte ich einen Ausschütter genommen. Vielleicht ist es sinnvoll einfach einen neuen Thesaurierer zu starten und den Ausschütter liegen zu lassen. Wenn es dir psychologisch ohnehin nicht hilft, dann ist das doch naheliegend. So würde ich es machen, denke ich.

    Übrigens um die "Problematik" mit dem aufgebrauchten Sparerpauschbetrag zu umgehen, kannst du was deinen risikoarmen Baustein, also dein Tagesgeld, angeht überlegen einen thesaurierenden Geldmarkt-ETF zu nehmen. Damit kannst du dann auch Steuern stunden.

    Was die Finanztip 3x10-Strategie angeht: daraus kannst du auch eine 4x10 oder 5x8 Strategie machen oder was auch immer. Warum nicht. Geht schließlich nur darum, dass du unterschiedliche Tranchen hast, die du dann flexibel nach FIFO verkaufen kannst. Nach aktueller Lage lässt sich das auch über Depotüberträge optimieren.

    Ich schließe mich darüber hinaus Achim Weiss an: Steuern zahlen mag nicht begeisternd sein, aber es ist notwendig und man muss nicht den letzten Euro versuchen rauszuholen, sondern sich an der (langfristigen) Rendite erfreuen.

    Dass das "Trägerportfolio angepasst werden muss" (oder "sollte" oder "könnte") ist m.E.n. eine Option, die erst mal nichts mit dem o.g. EU Gesetz zu tun hat. Und ob die Option umgesetzt werden kann, wie schnell das erfolgen kann und ob es Erfolg hat, dafür gibt es keine Regelung und keinen Automatismus mit garantierten Erfolg.


    Oder liege ich da falsch?

    Weiss hier jemand, was damit konkret gemeint ist?

    Genauer als ich es geschrieben habe, weiß ich es auch leider nicht. Bzw. das ist mein Verständnis. So wie ich es verstanden habe erfolgt vertraglich geregelt täglich die Absicherung des Kurses und ich hab es so verstanden, dass das Trägerportfolio angepasst werden muss bei einer Abweichung von 10% und mehr. Da kann ich mich aber auch irren. Das kann gerne nochmal Jemand recherchieren. Mir persönlich reicht das was ich bislang zu Geldmarkt-ETFs seitens der bekannten Experten gehört hab, um das Risiko als gering einzuschätzen. Was nicht bedeutet, dass ich es nicht auch interessant fände noch mehr darüber zu erfahren.

    Hier übrigens die Verordnung der EU, wer da näher reingehen möchte. Mir fehlen dafür gerade Zeit und Muße: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/…EX%3A32017R1131

    Wer das Swap-Risiko nicht haben will, der kann ja in physische Geldmarkt-ETFs gehen - oder klassisch beim Tagesgeld bleiben.

    Swap Geldmarkt-ETFs aufblenden €STR haben gegenüber ihren physischen Geschwistern übrigens den Vorteil, dass sie gar kein Zinsänderungsrisiko haben konstruktionsbedingt. Die „Physiker“ können kurzfristig bei einem raschen Zinsanstieg schon mal verlieren, was dann innerhalb maximal eines Jahres wieder ausgeglichen werden dürfte, da in eine, Geldmarkt-ETF nur Anleihen bis zu einem Jahr Laufzeit sind. Die „Swapper“ haben hier den Vorteil, dass ihr Kurs jeden Tag an den Index angepasst wird. Dafür eben das Kontrahentenrisiko.

    Ja, ich bin ziemlich verunsichert. Das ist ja eine Entscheidung mit enormen Ausmaß.

    Du musst es am Ende wie schon häufig erwähnt selbst entscheiden. Selbst entscheiden, ob du die Dinge in die eigenen Hände nehmen willst, oder ob du dich lieber fahren lassen möchtest. Ob du dem Verkäufer glaubst, oder verbrauchernahen Experten, die praktisch alle von solchen Rentenversicherungen dringend abraten. Aus meiner Sicht musst du dich nicht verunsichern lassen.

    Und wegen des „enormen Ausmaß[es]“: du musst die Entscheidung ja nicht übers Knie brechen. Du kannst dir schon etwas Zeit nehmen, vielleicht mal ein Buch lesen über Finanzen oder in sonstigen Quellen stöbern. Dir vielleicht mehr Sicherheit verschaffen bei dem was du machen willst. Irgendwann sollte man natürlich handeln.

    Hier ist, was mir der Verkäufer geschickt hat:

    Joa. Der Verkäufer baggert ordentlich an dir bzw. wirft seine Angel nochmal deutlich aus und hofft, dass du anbeißt. Ich gehe jetzt nicht alles durch was er dir geschickt hat, nur so viel: 20 Jahre mit weniger Ertrag… das ist eine ganze Menge. 40€ auf 20 Jahre wären ohne Rendite gut 11.000€ und mit 7% Rendite ca. 21.000€, die deinem Vermögensaufbau fehlen. Und das sind nur die Servicekosten. Abschlusskosten und Kosten des Fonds noch gar nicht mitgerechnet. Dass diese Versicherung nach allen Kosten besser sein soll als die Anlage in einen Standard MSCI World glaube ich nicht. Steuerersparnisse sind Köder Nummer eins bei den Deutschen, dabei werden diese Ersparnisse, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind (meist ist es nur eine Steuerverschiebung), von den Kosten aufgefressen.

    5,19% p.a. seit 2016 ist übrigens schlecht, selbst wenn ich diese Zahl mal für korrekt nehme. Daran ändern auch Behauptungen nichts, dass sein Unternehmen mal in der Vergangenheit bessere Renditen eingefahren hätte. Das halte ich auch für unglaubwürdig. Seit 2002 soll die Rendite besser gewesen sein als deine Rendite seit 2016? Obwohl die letzten 10 Jahre bestens gelaufen sind und die 0er Jahre eher nicht so? Und wie kommt er auf 15% in den letzten Jahren? Das passt für mich alles nicht wirklich zusammen. 15% in den letzten Jahren war übrigens auch keine Kunst. Lieferte der MSCI World auch.

    Solltest Du Alternativen in Erwägung ziehen, vergleiche ich Deinen Vertrag auch gerne damit. Einfach das Geld anzulegen und darauf zu hoffen, dass Du es bis zum Lebensende nicht mehr bewegen musst, halte ich für ein riskantes und möglicherweise teures Unterfangen.

    Er versucht dich massiv zu beunruhigen, dir ein schlechtes Gewissen einzureden. Weil seine Provision, sein Verdienst von dir abhängt. Ich würde so ein Geschäftsgebaren nicht mitmachen und gar nicht mehr mit ihm darüber diskutieren. Je mehr du mit ihm diskutierst, desto mehr wird er dich verunsichern, fürchte ich.

    Wie gesagt: dein Geld, deine Entscheidung. Viel Erfolg!

    Hallo und herzlich Willkommen :)

    Ich vermute, dass du dich einmal ganzheitlich mit dem Thema Vermögensaufbau beschäftigen solltest. Das geht über gute Bücher, über verbrauchernahe, seriöse Internetquellen und ebensolche Podcasts und Videos.

    Hier zwei Internetquellen, die ich für einen Überblick gut finde:
    - https://www.finanzfluss.de/start/

    - https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-ve…eldanlage-10622

    Und hier zwei empfehlenswerte Bücher (welches dir mehr zusagt):

    - Thomas Kehl/Mona Linke: "Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest"

    - Hartmut Walz: "Ihre Finanzen fest im Griff" (2. Auflage)

    Ein Buch hat den Vorteil, dass es bei A anfängt ohne zu überfordern und durcheinander zu gehen. Aber Jeder lernt anders.

    Ich vermute wie du schreibst, dass du bereits die ein oder andere Information bekommen hast, beispielsweise die genannten "15 Jahre". Das ist ein Anfang, aber man sollte Finanzplanung immer ganzheitlich betrachten. Deswegen wird eine generelle Antwort auf deine Frage(n) schwierig. Es geht viel auch im Lebensplanung.

    Wichtig sind auch gerade in deinem noch jungen Alter Fragen wie die, ob du hinreichend versichert bist (PHV, BU?). Hast du einen hinreichenden Notgroschen (hast du wohl aktuell)? Das findet sich auch alles in den oben genannten Quellen wieder.

    Ich empfehle, dass du dich einliest/einhörst/einguckst in das Thema. Dafür kannst du dir ruhig ein paar Wochen oder auch ein paar wenige Monate Zeit nehmen. Natürlich sollte man dann auch zu einer Entscheidung kommen und entsprechend handeln. Wichtig ist, dass du selbst diese Entscheidungen treffen solltest, wenn du zur finanziellen Selbstentscheiderin werden möchtest. Fragen kannst du hier natürlich stellen - am besten mit dem angesammelten Wissen dann so konkret wie möglich. :)

    seit Jahren rät mir mein Umfeld dazu, in ETFs anzulegen. Rational betrachtet weiß ich, dass das die langfristig klügste Entscheidung ist.

    Ganz generell kann man das so nicht sagen. Das ist ein häufiger Rat, der auch in eine richtige Richtung geht, aber eigentlich zu kurz greift. Zudem sind ETFs nicht gleich ETFs. ETFs sind eine Verpackung um das was drin ist. Fonds, die an der Börse gehandelt werden, in denen aber sowohl risikoärmere und damit renditeschwächere Anleihen als auch risikoreichere und damit renditestärkere Aktien drin sein können. Es können sinnvoll weltweit breit gestreute "Aktienkörbe", bestehend aus tausenden von einzelnen Aktien/Unternehmen sein, es können aber auch ganz kleine Körbe sein, die nur eine bestimmte Region, Branche oder einen aktuellen Trend abbilden. Dann spricht man meist von einer Sektorwette. ETFs können aktiv gemanaged sein, was in der Regel nicht zu empfehlen ist - sie können aber auch weitgehend passiv einem Index folgen. Was dein Umfeld hoffentlich meint sind diese passiven Index-ETFs, in denen weltweit breit gestreute Aktien sind. Das wird aber gerne durcheinander geworfen.

    Dennoch schreckt mich die geratene Anlage-Dauer von 15 Jahren immer wieder ab.

    Es ist tatsächlich wissenschaftlich-statistisch der Stand der Dinge, dass eine Einzelinvestition in einen o.g. Welt-ETF nie zu einem negativen Ergebnis geführt hätte nach 15 Jahren. Kurz- und mittelfristige Schwankungen am Aktienmarkt sind normal und konnten damit immer ausgeglichen werden. In den meisten Fällen kann man ein deutlich besseres Ergebnis erwarten. Sicher ist das aber nicht. Absolut sicher anlegen kann man nicht, nicht einmal auf einem Tagesgeldkonto einer Bank.

    Bei Sparplänen, die du monatlich laufen lassen würdest, wird übrigens eher von 20 Jahren ausgegangen als Minimum, denn es gilt die Faustregel, dass jeder einzelne gekaufte ETF-Anteil ab Kaufdatum 15 Jahre lang nicht angerührt werden sollte. Also der Anteil, den du im Rahmen deines Sparplans in 10 Jahren kaufst, der sollte aus heutiger Sicht ebenfalls ab dann 15 Jahre lang liegen bleiben und so weiter.

    Du siehst: ja, es geht um eine langfristige Perspektive. Der Vorteil: du hast diese Zeit und du bist mit dem Produkt "Aktien-ETF" sehr flexibel. Falls sich doch mal etwas ändert im Leben, dann kannst du die Wertpapiere wieder zu Geld machen. Im Gegensatz zu vielen Versicherungen.

    Übrigens sollte niemand ausschließlich in Aktien anlegen. Einen Teil sollte man immer auch in risikoarmen Anlageklassen haben. Tagesgeld beispielsweise. Zumindest ein Notgroschen sollte vorhanden sein. Hier geht es um das persönliche Risikoprofil. Wieviel kannst du an Risiko tragen objektiv (aufgrund deiner kurz-, mittel- und langfristigen Lebensplanung) und wieviel kannst du subjektiv ertragen? Also kannst du es aushalten, wenn die Kurse auch mal 50% runter gehen? Wenn statt 100.000 mal für ein paar Jahre ein deutlich geringerer Betrag im Depot steht? Dieser Betrag wird sich höchstwahrscheinlich und nach allem was wir wissen wieder erholen und dann darüber hinaus wachsen. Aber auch Crashs und Crash-Phasen gehören dazu. Teils mehrere Jahre lang. Darauf sollte man sich einstellen.

    Ich bin 26 und verdiene sehr gut, habe derzeit kaum laufende Kosten. Ich habe jedoch mittelfristig den Traum von Hochzeit, Eigenheim, Kind, was aufgrund meines Alters wahrscheinlich in die nächsten 15 Jahre fällt und für den man wahrscheinlich viel EK braucht.

    Wenn du ganz sicher weißt, dass das dein Traum mit einem Horizont von unter 15, ich sag mal mindestens unter 10 Jahren ist, dann sind Aktien-ETFs vermutlich nicht das "klügste" wie du schriebst. Hochzeit und Kind würde ich dabei nicht als Ausschlusskriterium sehen. Für das Kind musst du vorher nicht sparen, da fährst du im Zweifel dann eben deine Sparrate zurück. Für eine Hochzeit solltest du genügend Geld in sicheren Anlagen haben, aber auch das kriegen die meisten wohl im Zweifel auch kurzfristig hin. Auch dafür lässt sich ein Sparplan mal aussetzen, vielleicht wenn es nicht anders geht der Notgroschen teils einsetzen. Oder du sparst eben jetzt schon einen Teil dafür.

    Der Hauptpunkt, die Hauptfrage, ist das Eigenheim. Wenn das dein relativ konkreter Wunsch ist, dann bleiben zum Sparen auf dieses Eigenheim leider nur risikoarme und damit auch renditearme Anlageklassen. Klassisch Tagesgeld, Geldmarkt-ETFs (eine komfortable Alternative/Ergänzung zum Tagesgeld), ggf. Festgeld. Denn du gehst wenn du eventuell innerhalb der nächsten 10, 15 Jahre ein Eigenheim kaufen/bauen willst ein großes Risiko ein, wenn du in dieser Zeit mit Aktien (-ETFs) versuchst dein Vermögen zu vermehren. Es gab Zeiträume, in denen ein o.g. Welt-ETF eine Rendite im Durchschnitt gemacht hätte, die deutlich im negativen Bereich lag. Die Faustregel mit den 15 Jahren kommt nicht von ungefähr. Und beim Erwerb eines Eigenheims "butterst" du in der Regel am besten so viel Eigenkapital rein wie möglich. Anschließend (!) kannst du wenn es zusätzlich zur Tilgung möglich und sinnvoll ist wieder mit Aktien-ETFs anfangen. Oder nach der Tilgung.

    Wichtig: Ein Eigenheim ist in erster Linie eine Lifestyle-Entscheidung. Diese Entscheidung ist gleichzeitig dann vermutlich auch die größte finanzielle deines Lebens, aber rein aus finanzmathematischer Sicht nicht unbedingt die (in deinen Worten) "klügste". Man hat ein hohes Klumpenrisiko mit einem Eigenheim. Keine weltweite Streuung, sondern alles in einer Immobilie. Muss man wollen - und ich kann es vollkommen nachvollziehen, dass man es will. Viele fahren mit ihrer eigenen Immobilie sehr gut, lernen dadurch sogar das sparen besser als andere. Wenn diese anderen, die zwangsläufig ihr Leben lang zur Miete wohnen, stattdessen dann in Aktien-ETFs investieren, dann ist am Ende des Lebens nicht gesagt wer besser dasteht. Das sollte dich von deiner Lifestyle-Entscheidung nun aber nicht zwangsläufig abbringen. Finanzielle Erwägungen können ein Grund sein sich gegen ein Eigenheim zu entscheiden, aber ein Eigenheim bringt eben (hoffentlich!) auch einiges an Lebensqualität, zu Lasten der Flexibilität.

    Die Frage ist nun wie groß dein Wunsch nach einem Eigenheim ist und wie konkret dieser Wunsch ist. Das kann dir hier niemand beantworten, das kannst nur du selbst, ggf. mit deinem Partner zusammen. Lebensplanung, wie gesagt.

    Ich habe knapp 30 T. € auf einem Tagesgeldkonto geparkt, welches ich regelmäßig gem. den besten Zinsen wechsle.

    Das ist doch eine gute Grundlage für Mitte 20!

    Ich spare monatlich zusätzlich rund 275 € brutto in die Betriebsrente meines Arbeitgebers (welcher von sich aus bereits für mich anspart)

    BAVen sind leider häufig nicht sehr rentabel wie leider die meisten Rentenversicherungen. Wieviel zahlt dein Arbeitgeber denn ein? Das würde ich auf jeden Fall an deiner Stelle überprüfen, ob sich ein Weitersparen in dieses Produkt lohnt.

    Schaue mal hier:

    Betriebliche Altersvorsorge (bAV) - Wann lohnt die Betriebsrente?

    Betrübliche Altersversorgung – leider oft eine herbe Enttäuschung - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Betriebliche Altersvorsorge heißt: der Arbeitgeber schließt für seine Arbeitnehmer eine Kapitallebens-, Renten- oder fondsgebundene Lebensversicherung ab. Ist…
    hartmutwalz.de

    Vielleicht kann dir auch hier Jemand helfen, wenn du weitere Infos dazu lieferst.

    sowie 380 € netto in einen anderen Sparvertrag

    Was für ein "andere[r] Sparvertrag"?

    Nun plane ich, einen monatlichen Sparplan von ca. 300 € in einen ETF zu stecken, ohne dabei mein Erspartes als Einmalzahlung in den ETF hinzuzugeben.

    Welche Sparquote hast du insgesamt bezogen auf dein Nettogehalt?

    Ich bin überfordert und überfragt, was ich tun soll, wenn ich voraussichtlich in den nächsten 15 Jahren größere Ausgaben haben werde, für die ich ggf. Geld aus dem ETF abschöpfen werden muss. Kann mir jemand mit etwas mehr Lebenserfahrung, Durchblick und Weisheit etwas Kluges raten?

    Mein Rat, siehe ganz oben: dich in das Thema einlesen/einhören/eingucken - und die Sache mit dem Eigenheim für dich so gut es geht zu klären. Denn nur du kannst das entscheiden. Betonung vollkommen positiv auf kannst. Du kannst bzw. schaffst das! Schon mal jetzt viel Erfolg dabei!

    und wenn ich dann nach dem Studium mit dem All-World-Sparplan anfange hat sich hoffentlich alles beruhigt und ich lasse dann eben die USA noch als kleine Wette übergewichtet.

    Die Frage ist halt, was du machen würdest wenn es sich nicht so entwickelt wie du es beschreibst als "hoffentlich alles beruhigt". Wie gesagt: es wird immer Krisen geben. Und auch in den USA gibts genügend Potenzial für Krisen. Und meistens sind es solche, die man nicht erwartet.

    Jedoch hat sich die Entscheidung und die Überlegungen mit weniger TER, Small Caps usw. erübrigt (glaube ich zumindest - bitte um Zustimmung oder Aufklärung, ob ich etwas falsch verstanden habe :) ), da es anscheinend den Steuerstundungseffekt in Österreich mehr oder weniger nicht gibt und man hier auch bei einem Thesaurierer laufend Steuern zahlt, jedoch macht Vanguard anscheinend irgendwas besser als die anderen, weshalb man als Österreicher praktisch diesen nehmen muss: https://docs.google.com/spreadsheets/d…dit?gid=0#gid=0

    Dazu kann ich nicht viel sagen. Wir haben hier immer mal wieder Österreicher und da kommen dann häufiger Fragen, die die allermeisten hier nicht beantworten können. Neulich gab es einen Fall von Jemanden (aus Österreich), der in einen thesaurierenden Geldmarkt-ETF investiert hatte und der auf einmal deutlich negativ lief. Das hatte wenn ich es richtig im Kopf hab auch irgendwas mit der Steuer zutun.

    Klar: nimm den, der dir am günstigsten erscheint. Die Steuer außen vorgelassen spielt es keine große Rolle, wie gesagt.

    Zusätzlich finde ich bei c24 die Sparregel zum Aufrunsen super. Je nach Einstellung wird bei jeder Kartenzahlung auf den nächsten vollen, die nächsten 5 oder 10 Euro aufgerundet und die Differenz auf das Tagesgeldkonto gespart.

    Da kommt bei mir doch einiges Zusammen.

    Bei mir wird einfach jeden Monat kurz vor Gehaltseingang das Girokonto "gekappt" auf den Puffer. Solche Rundungsregeln sind am Ende eine Möglichkeit die eigene Psyche auszutricksen. Ich brauche es nicht, aber wenn das bei einem anderen funktioniert - warum nicht :)

    Besonderen Dank an Impidimpi für Deine ausführlichen und wertvollen Ausführungen. Als Geldmarkt-ETFs wurden von Finanztip in 2023 u.a. DBXOAN und DBX0A2 empfohlen - sind das immer noch die "Bevorzugten"?

    Gerne :)

    Ja, das ist der / sind die nach wie vor meist empfohlenen. Ich selbst hab die thesaurierende Version, also den DBXOAN, da ich keine Ausschüttungen brauche. So werden Steuern gestundet bis ich Geld daraus brauche.

    Für den ETF-Kauf habe ich keinen "kostenlosen Broker" - jedoch bin ich В2В-Kunde bei comdirect und DAB-Bank.

    Manchmal werden solche Geldmarkt-ETFs auch als Aktion kostenlos bei Direktbanken angeboten. Bei der DKB weiß ich das beispielsweise. Dennoch sollte man sich, wenn man es als Tagesgeldalternative sieht, in Betracht ziehen sich einen Broker zu suchen, der möglichst niedrige Kosten hat. Sprich einen Neobroker. Ich nutze Finanzen.net Zero, da ist alles ab 500€ gebührenfrei. Scalable.Capital ist auch eine gute Alternative, hier ist der Kauf kostenlos (ab 250€) und der Verkauf kostet 99 Cent. Einen gewissen Spread zahlt man natürlich immer.

    Ich bin z.Zt. großteils in kurzfristigen Bundesanleihen u.a. DE000BU22007 investiert und ziehe da alle paar Monate Beträge ab - die ich dann aufs Tagesgeldkonto schieben möchte zum Verbrauchen.

    ... oder halt Geldmarkt-ETFs, die hatte ich noch nicht.

    Die meisten Geldmarkt-nahen ETFs sind in kurzfristigen Staatsanleihen bis zu einem Jahr Dauer investiert. Wenn man eine physische Replikation haben möchte, also wirklich auch gesichert nur deutsche Staatsanleihen beispielsweise, dann gibt es auch dafür ETFs. Die sind etwas anfälliger für kurzfristige Schwankungen, sind letztlich aber nochmal etwas sicherer wenn man so will, da DBXOAN und DBX0A2 immer noch ein Kontrahentenrisiko haben, weil es synthetische ETFs ("Swap-ETFs") sind. Die sind auch in Anleihen investiert, aber nicht unbedingt ausschließlich in die besonders sicheren Bundesanleihen. Wird aber meine ich im Artikel von Finanztip erklärt.

    Ich persönlich halte das Risiko für gering und nehme dann lieber den "€STR-Zins" als den schon deutlicher darunter liegenden Zins kurzlaufender Bundesanleihen. Ist aber Geschmackssache und entsprechend dem persönlichen Sicherheitsbedürfnis. Bankeinlagen sind auch nicht ohne Risiko, auch nicht innerhalb der Einlagensicherung. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Ich halte den DBXOAN für ideal als Tagesgeldalternative, bei mir eher eine Tagesgeldergänzung für den Teil, an den ich nicht kurzfristig ran muss.