Beiträge von ThomasPfister

    Das ist erfreulich. Dann kannst Du mir sicherlich erklären, wie das mit dem Zurückholen des Solis funktioniert.

    Ich bin überzeugt davon, daß das auch andere Foristen interessiert.

    :)

    Gerne, natürlich nur im groben Überblick,

    - erstens, möglichst alle steuerrelevanten Ausgaben auch angeben. Nach meiner Erfahrung sind die Kernthemen Werbungskosten, Krankheitskosten und Handwerkerrechnungen.

    - zweitens, sich mit dem Thema Steuer mal ein bischen beschäftigen; ein paar Bücher lesen oder auch im Internet nach Themen suchen.

    - und drittens, natürlich die Anlage KAP vollständig ausfüllen.

    Natürlich müssen gewisseEinkommensgrenzen unterschritten werden, um tatsächlich den Soli erstattet zu bekommen.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ThomasPfister da ganz im Stoff steht.

    Ich habe schon einige Steuererklärungen im Freundes- bzw. Verwandtenkreis erstellt. Außerdem bin ich ehrenamtlich in der Schuldnerberatung tätig.

    Aber zum eigentlichen Thema. Nach dem Eingangspost des Fragestellers bezweifel ich, daß er so adhoc überblicken kann, wie sich welche Beträge in seiner Steuererklärung auf das Ergebnis sprich Steuerlast auswirken. Einfach etwas weglassen in der Steuererklärung kann zu verhängnisvollen Ergebnissen führen. Mal ein paar Beispiele aus der Praxis:

    - weil es zu viele Arztrechnungen sind und weil es zu umständlich ist einfach ein paar weglassen. Mögliche Folge: Das Finanzamt erkennt von 5 nur 4 Rechnungen an und man verzichtet auch einen Teil des Abzugsbetrags. Hätte man alle 7 Rechnungen eingereicht, wären 6 anerkannt worden und man hätte den maximalen Betrag rausgeholt. Ähnliches Bequemlichkeitsdenken trifft für Handwerksrechnungen zu.

    - Vor Jahren hat das Bundesverfassungsgericht die Werbungskostenpauschale als zu niedrig angesehen und die Steuerbescheide wurden rückwirkend geändert. Plötzlich hatte man Anspruch auf die Förderung des vermögenswirksamen Sparens. Blöd nur, daß man es nie angegeben hat, weil es sich ja "sowieso nicht lohnt." Folge Diskussion mit dem Finanzamt. Gut, das Finanzamt war gnädig.

    - Noch ein Beispiel: Vor Jahren gab es noch die Bauförderung, die sich nach den letzten Steuerbescheiden richtete. Da gab es so Schlauköpfe, die ihre Steuererklärung nur so halbherzig gemacht hatten, weil "alles zu umständlich ist". Dann ist ihnen spontan eingefallen eine Immobilie zu kaufen und natürlich haben sie keine Förderung erhalten. Wenn ich mich recht erinnere, gab es als Förderung 8.000,- Euro verteilt über einige Jahre. Tja, 8.000,- Euro verschenkt.

    Mein Fazit: Lieber zuviel, als zuwenig angeben. Bezogen auf die KAP heißt daß, erstens, das Ausfüllen ist kinderleicht, einfach die Daten von der Bank übertragen, bei mehreren Banken natürlich Summen bilden. Zweitens, bei der Bank wurde schon die 25%-Steuer mit Soli und evt. Kirchensteuer berücksichtigt. Also das Steuermaximum. Es kann also nur weniger werden. Und nach dem ersten zu Post urteilen, weiß keiner wie hoch die weiteren Einkünfte sind. Vielleicht greift sogar die Günstigerprüfung.

    Und wenn ich dann solche Tipps lese "Im Eingangs geschilderten muss man natürlich keine Ankage KAP abgeben. Wozu auch?", kann ich nur sagen Vorsicht.

    Neben dem Thema Soli, gibt es noch das Thema ausländische Einkünfte. Auch aus meiner Erfahrung, viele sagen zwar, ich habe nix mit dem Auslang zu tun, doch siehe da, dann sind Fonds vohanden, die vielleicht nur mit einem kleinen Anteil auch im Ausland investiert sind.

    Der Fragesteller zahlt im schlechten gleich viel Steuer, im besten Fall sogar weniger.

    Im Finanztest Artikel vom 16.7.2025.

    „Bei gekündigten Riester-Verträgen besteuert das Finanz­amt nämlich nur den Betrag, der nach Abzug von Eigenbeiträgen, Zulagen und Kosten vom Guthaben übrig bleibt – oft sogar nur die Hälfte davon, und zwar, wenn

    • der Vertrag vor der Auszahlung mindestens zwölf Jahre gelaufen ist und
    • das Kapital erst ab dem 60. oder – bei Verträgen ab 2012 – 62. Geburts­tag ausgezahlt wird. „

    Ach so. Das Halbeinkünfteverfahren ist eigentlich folgendes:

    "Das Halbeinkünfteverfahren war in Deutschland eine steuerliche Regelung, die von 2002 bis 2008 galt und in erster Linie dazu diente, die Doppelbesteuerung von Gewinnen aus Unternehmensbeteiligungen zu vermeiden. Für Privatanleger wurde es 2009 durch die Abgeltungssteuer ersetzt." Quelle: google KI

    Stell dir mal einen normalen Arbeitnehmer vor, der seine Steuererklärung einreicht und laut seiner Software eine Erstattung erwartet.

    Bei einer wirtschaftlichen Arbeitsweise müsste der Betrag laut Software einfach überwiesen werden und kein Mitarbeiter darf Zeit aufwenden, da diese Zeit flächendeckend nicht dazu führt, dass die niedrigere Erstattung durch das Finanzamt die aufgewandte Arbeitszeit kompensiert.

    Stell dir mal vor es gibt eine Überweisungssoftware, die automatisch Überweisungen in die Zukunft terminieren kann.

    Es gilt zu bedenken: Jeder Mensch handelt aus eigenem Interesse. So gesehen ist jeder ein Egoist. Heißt, man muß immer mit kritischen Nachdenken, Nachfragen an allen Themen herangehen. Blindes Vertrauen ist selten zielführend. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen man - leider - blind vertrauen muß, z. B. wenn man im Koma liegt.

    Dem Finanzamt liegen keine Angaben zur Höhe deiner Kapitalerträge vor. Das Finanzamt bekommt nur Informationen zu der Höhe der freigestellten Kapitalerträge. Da hierzu Unterlagen angefordert werden, scheinst du beim erfassen der Erträge einen Fehler gemacht zu haben. Es sei denn es sind auch ausländische Erträge dabei.

    Ich habe regelmäßig ausländische Erträge dabei und es werden trotzdem keine Belege verlangt. Nach meiner Erfahrung werden Belege angefordert, wenn sich eine deutliche Änderung zum letzten Jahr ergibt oder man macht eine Korrektur geltend. Mit Sicherheit wird es noch so etwas wie Zufallskontrollen geben.

    Die große Frage ist, wie weit greift ein solcher Krieg um sich. Selbst in der Ukraine funktioniert das Wirtschafts- und Finanzwesen noch. Und wenn man zurück in den zweiten Weltkrieg schaut. In England, die Schweiz, die USA und natürlich vielen anderen Ländern lief die Wirtschaft einfach weiter.

    Zurück zu Novo. Aktien sollten immer eine langfristige Geldanlage sein und da liegt Novo nach meiner kurzen Analyse in den letzten 10 Jahren sehr gut. Der Wert hat sich mehr als verdoppelt. Noch länger betrachtet schneidet Novo sogar noch besser ab. Klar, kann ich immer so eine Rakete wie Nvidia als Gegenbeispiel heranziehen, aber auch sehr viele deutlich schlechter laufende Aktienwerte.

    Diese "personalisierte Werbung" wird in meinen Augen ohnehin überschätzt.

    Interessiere ich mich beispielsweise für einen Rasenmäher, recherchiere danach und kaufe schließlich einen (vielleicht sogar mithilfe der gewonnenen Informationen), dann kaufe ich in den nächsten Wochen einen Artikel mit Sicherheit nicht, nämlich einen Rasenmäher. Womit werde ich in den nächsten Wochen aber zugeschmissen? Richtig: Mit personalisierter Werbung für Rasenmäher.

    Das ist Werbung noch aus dem alten Neuland. Die neue Neuland weiß, Du hast einen Garten - außer natürlich der Rasenmäher war ein Geschenk -, sprich Du brauchst mal Rasendünger, oder eben sonstige Geräte für den durchschnittlichen Gärtner. Also zahlt ein Gartencenter schon mal mehr für eine so personalisierte Adresse.