Hallo,
ich bin 63 Jahre, habe ein kleines Erbe (70.000€) erhalten und weiß nichts damit anzufangen. Ausgeben will ich es nicht. Momentan liegt es auf einem Tagesgeldkonto (leider schon seit 1,5 Jahren). Das will ich nun ändern. Will 40.000 € irgendwo anlegen, damit es wenigstens nicht weniger wird. Brauche es wohl die nächsten Jahre nicht. Sind ETF´s eine gute Möglichkeit? Kenne mich leider im Finanzwesen gar nicht aus und habe auch keine Lust mehr als mal im Quartal nach irgendwelchen Aktien zu schauen und dann wieder überlegen zu müssen, ob ich doch in einen anderen ETF oder sonstwas anlegen soll.
Ich hoffe, dass ich nicht allzu unkonkrete Angaben gemacht habe, um gute Antworten zu erhalten.
Vielen Dank im Voraus
Arno
Falls du das Geld wirklich nicht benötigst und deine laufenden Einnahmen jetzt und während des Rentenbezugs deine Ausgaben komfortabel decken, kannst du das Geld investieren.
Eine Investition in einen ausschüttenden Multi-Asset-ETF zum Beispiel. Mit dem könntest du mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:
- Das Geld wird sehr wahrscheinlich langfristig nach Ausschüttungen und Inflation wachsen
- Du hättest einen regelmäßigen Ertrag von 2-3% p.a. mit dem du dir etwas gönnen kannst
- Das Geld wäre sehr breit diversifiziert und kostengünstig angelegt
- Du musst nicht selbst Hand anlegen und dir auch keine Gedanken mehr machen
Diese Kapitalanlage setzt allerdings ein gewisses mindset voraus. Legt du heute 40.000 Euro an ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich dieser Betrag in den kommenden 20 Jahren mehr als verdoppeln wird. Selbst nach Ausschüttungen. Das wird aber nicht linear passieren, sondern mit erheblichen Schwankungen. Kann also auch sein, dass nächstes Jahr im Depot nur 30.000 Euro drin stehen und es erst wieder in einigen Jahren aufwärts geht.
Hast du den mindset, dass das Geld für viele Jahre gebunden sein wird, du auch in schwierigen Zeiten nicht verkaufen wirst und dich nur über die Ausschüttungen freuen wirst, kann man das machen. Ansonsten würde ich es lassen (insbesondere wenn du dir nicht 100% sicher bist, ob du das Geld wirklich nicht in den kommenden Jahren brauchst).
Die oben erwähnte ,,Strategie" ist nur ein Beispiel. Ohne deine genauen Umstände zu kennen, ist Rat immer schwierig. Aber es handelt sich um eine Strategie, die m.E. sehr vielen (deutlich komplizierteren) Strategien überlegen ist.