Beiträge von Irving

    warum denn überhaupt? Die Daten zeigen eindeutig, dass es keinen Vorteil hat. Ein S&P500 hat die eindeutig bessere Rendite, auch "risikoadjustiert" (nach Deiner Sicht auf Risiko = sharpe ratio) als ein MSCI World und der ist besser als ein FTSE All World....risikoadjustiert...und ein Nasdaq100 wäre sogar noch besser.

    Das ist schlichtweg falsch.

    Zitat von Taust

    Man muss schon extremes cherrypicking (um es mit Deinen Worten zu sagen) betreiben um da Zeiträume zu finden, in denen es anders war als alles auf den S&P500....
    Und wenn die USA als Aktienmarkt ausfallen, ist es eh doch egal weil dann alles den Bach runtergeht. Warum willst Du also weiter diversifizieren, das hat absolut keinen Vorteil...?

    Auch das ist falsch. Auf welchen Daten beruht deine Annahme? Du hast doch die Cederburg-Studie gelesen und sogar als Argument verwendet. Sein Ergebnis ist genau das Gegenteil was du behauptest: Globale Streuung im Equity-Teil senkt das Risiko deutlich im Vergleich zu ,,Nur-US".

    Zitat von Taust

    Aber wenn man nun schon innerhalb einer Assetklasse bestmöglich diversifiziert ist, dann kann man nur noch dadurch besser diversifizieren, indem man weitere Assetklassen ins Gesamtvermögen aufnimmt und darüber noch breiter seine Anlagen diversifiziert. Je größer das Vermögen, desto mehr Möglichkeiten hat man aber erst wirklich ausgewogen breit zu diversifizieren... aber wenn man die Möglichkeiten hat, dann sollte man das tun.

    Ich glaube du hast nicht verstanden, dass Immobilien, Gold und Bitcoin dem risikobehafteten Teil des Portfolios zuzuordnen sind und du mit deiner Aufteilung 90% im Risiko stehst. Deine Argumentation der niedrigen Korrelation ist Wunschdenken, weil diese regelmäßig dann ausfällt, wenn man sie am nötigsten hat. Als 2001 die Aktien ins Bodenlose gefallen sind, hat Gold 83% nachgegeben. Hätte es Bitcoin gegeben, wäre es sehr wahrscheinlich ebenfalls abgeschmiert. Zumindest macht es das regelmäßig in Krisen. Und ob deine Immobilien einem Sturm an den Kapitalmärkten standhalten, kannst du heute nicht sagen. Kann gut sein, dass die in den nächsten 30 Jahren real negativ rentieren und somit als Krise-Hedge nur dann was wären, wenn die Krise sofort kommt und Immobilien genau in der Zeit nicht betroffen sind.

    Das ist bei Staatsanleihen und Unternehmensanleihen einfach anders, wenn sie eine hohe Bonität haben und insbesondere wenn sie kurz laufen. In einer Panik wird in der Regel Geld von Risiko-Assets in Anleihen mit guter Bonität geschichtet und einer Panik folgt meistens eine Rezession, die mit niedrigen Zinsen bekämpft wird. Beides ist positiv für Anleihen mit guter Bonität.

    Wenn du wirklich Risiko senken willst (das ist ja eine löbliche Strategie im Alter und mit Geld), kannst du das nur mit einer Erhöhung des risikoarmen Teils. Zum Beispiel mit 30-40% Staatsanleihen. Oder indem du das ganze Portfolio schwankungsärmer aufstellst, wie im LS60.

    Keine Ahnung warum du es dir so schwer machst. Wenn du den LS60 nicht willst, leg 50-60% in einen breiten Aktien-ETF (z.B. den Gerd-Kommer-ETF) und 40-50% in kurzlaufende deutsche Staatsanleihen (z.B. xtrackers Germany 0-1) und es kann kommen was will. Das Portfolio wird dich und deine Kinder überleben. Du bist immer liquide, musst dich um nix kümmern, hast eine Rendite deutlich oberhalb der Inflationsrate, ist später einfach aufzuteilen und zu verschenken, breit diversifiziert,....

    Dein Bicoin, Gold, Equal-Weight, Dividenden-ETF, Immobilien, market-cap ETF....Klimbim ist Murks. Du denkst nur, dass es sicher wäre.

    ja, kann man machen, habe ich oben doch auch gesagt: wenn das Ziel ist das Vermögen zu mehren und man mit dem Risiko dahinter leben kann (und das kann seine Witwe sicher bei dem Vermögen), dann ist das ein guter Weg...wenn morgen USA als Kapitalmarkt ausfällt dann war es das halt mit diesem Ansatz...das ist eben ein big risk das seine Witwe damit nimmt

    Ne du, er rät das jedem Rentner. Er weiß halt, dass wenn morgen der Kapitalmarkt ausfällt, alles ausfallen wird und die Wahrscheinlichkeit praktisch Null ist. Wenn die 10% für ein paar Jahre reichen, ist das Ding bombensicher. Ich würde es nicht ganz so extrem machen, globale Aktien nehmen und nicht nur 10% im risikoarmen Teil aber das Prinzip passt. Nochmal: Es braucht nicht mehr Assets. Zwei reichen.


    Zitat von Taust

    aber fällt Dir was auf? Da sind keine riskanten Anleihen drin...sondern eben nur Aktien und maximal sichere Anleihen...merkst Du was? Habe ich Dir oben auch schon mehrfach geschrieben, dass in dem LS60 riskante Anleihen keinen Sinn ergeben und schon gar nicht in einem Produkt zusammen.

    Das sehe ich doch ähnlich wie du. Hab ich dir auch schon geschrieben. Mir wäre auch lieber, wenn statt dem Aggregate Bond ein Aggregate Bond 1-3 drin wäre. Du kannst das ja auch so machen. 70/30 mit Kurzläufern kommt vermutlich aufs Gleiche raus. Riskant sind die Anleihen aber nicht im LS60. Die Hälfte läuft maximal 5 Jahre und fast alle maximal 10 Jahre. Das Rating liegt im Schnitt bei AA-. Mehr Zinsänderungsrisiko, dafür 1 Prozent mehr Rendite. Das Produkt wird langfristig funktionieren. Und die Unterschiede zu Marke Eigenbau mit Kurzläufern werden auf lange Sicht minimal sein. Ich sehe das Risiko, dass man sich als Anleger mit viel Geld und vielen Produkten verhaspelt als viel größer an. Und du bist gerade drauf und dran das zu tun. Und die Tatsache, dass die Mehrzahl der Vermögensverwalter 60/40 (auch mit längeren Laufzeiten) nicht schlagen, gibt mir recht.

    Denk das doch mal zu Ende mit 4,5,6 Assets. Je mehr Zeit du im Alter hast, desto mehr wirst du daran rumfummeln. Irgendwann hast du 15 Assets drin und betreibst market timing. Das ist eher die Regel als die Ausnahme. Ich finde den LS60 Klasse für die meisten. Und wer es unbedingt besser weiß, soll hat 2 ETFs nehmen und auf Kurzläufer gehen. Aber Gold, Bitcoin, Immobilien . . . Das wird nicht besser. Auch nicht beim Risiko. Ein bisschen Bitcoin hier. Ein bisschen Equal Weight dort. Dann ein Dividenden-ETF und noch Gold. Immobilien halt auch noch. Sieht man eh nicht wie sich die entwickeln. Und warum nicht auch Silber? Oder einen Rohstoff-ETF? Kunst? Uhren? Oldtimer? Am Ende läuft das aus dem Ruder und wird zur Hauptbeschäftigung. Die Finanzindustrie ist in dem Bereich unglaublich clever einen Bedarf zu kreieren, der eigentlich nix bringt. Und wenn es ans Verschenken geht, gehen die Probleme erst richtig los. Bei einem oder zwei Produkten im Depot ist das Risiko praktisch Null.

    Du hast das Spiel doch gewonnen. Hör auf zu spielen! Du könntest alles in einen Geldmarkt-ETF investieren und es würde dich aushalten. Auch 100% Aktien-ETF würde dich aushalten. Solange du es aushältst. Also warum so einen Terz machen?

    ach...der entgangene Gewinn zu einem anderen Portfolioansatz sind jetzt also schon Kosten? Faszinierend...

    Und nochmal: woher willst Du wissen, dass Dein 60/40 mehr Rendite bringt als mein 50/25/10/10/5 die nächsten sagen wir 30a? Mal noch ganz abgesehen von den "big risks"

    Woher willst du wissen, dass dein Portfolio mehr Rendite und/oder weniger Risiko hat?

    Gold hat einen negativen Cashflow. Das sind Kosten, mein Freund. Kennst du überhaupt die langfristige reale Rendite von Gold und Immobilien? Ach, ich vergaß: Deine ist ,,special", nicht wahr? Für jetzt und immer... Und weil du zwei oder drei hast, gibt es auch keinen Klumpen, oder? Breit und global diversifiziert. :D

    Die größten Vermögen dieser Welt wurden komplett vernichtet (z.B. Vanderbilt), weil man es nicht geschafft hat in der Erhaltphase ausreichend zu diversifizieren.

    Da hat aber einer das Video von Kommer und Beck angeschaut. ;)

    Die Vernichtung dieser Vermögen liegt daran, dass sie alles in einem Unternehmen und nicht in vielen Unternehmen (Fonds, heute:ETF) hatten. Das hat überhaupt nichts mit Immobilien, Gold oder Bitcoin zu tun. Hätten sie alles in den S&P500 investiert (oder in alle Aktien, die handelbar waren), wären sie heute immer noch steinreich. Kein Bitcoin, kein Gold und keine Immobilien nötig.

    Und wenn wir von großen Vermögen reden: Warren Buffet hat ein paar Dollar mehr als du. Er rät seiner Witwe (und allen anderen auch) 90% des Geldes in den S&P500 und 10% in kurz laufende Staatsanleihen zu investieren. Und zwar in die Fonds von Vanguard (=O). Er rät explizit davon ab ein kompliziertes Portfolio zu erstellen. Einfach ein Idiot. Ohne Gold, Immobilien und Bitcoin, nicht wahr?:D

    Das hatten wir doch bereits mehrfach:

    Das liegt daran, dass die Finanz-Hansels von der Stiftung, den Deppen Geldgebern der Stiftung suggerieren müssen, dass sie ungeheuer was auf dem Kasten haben. Andernfalls käme man schnell auf die Idee, dass man Finanz-Hansels gar nicht benötigt.

    Das kann doch gar nicht sein. Das sind doch alles Profis. Warum sollten die ihre Benchmark nicht schlagen? Alle behaupten doch, dass sie ein einfaches Portfolio schlagen würden und/oder das Risiko senken könnten. Lügen die etwa? Na ja, sobald es eine externe Preisfeststellung über einen Fonds oder ein Zertifikat oder eine Untersuchung gibt, packen es 90% nicht mehr . . .aber die anderen . . .die, die ihre Zahlen nicht veröffentlichen - die schlagen alle die Benchmark. Die sind auch super ausgebildet und verdienen gut.

    Ich sage, wenn man die Möglichkeit hat (und das geht eben erst bei höheren Vermögen), dass man z.B. Immobilien beimischt ohne dass sie selber einen Klumpen darstellen, dann ist das eine weitere Diversifizierung der Anlagen und Diversifikation ist immer gut um Konzentrationen zu reduzieren und im besten Fall auch noch Korrelationen der Renditen zu reduzieren. Das 60/40 kann auch 40% und mehr fallen und über 10 Jahre im Minus bleiben, in Zukunft vielleicht auch noch tiefer und länger, das weiß keiner...je mehr unkorrelierte Assets man hat, desto besser fürs Gesamtvermögen, wenn das primäre Ziel durchgängiger Vermögenserhalt ist.

    Wer seinen recency bias ausblendet, erkennt, dass sowohl Immobilien wie auch Gold die meiste Zeit gerade so die Inflation geschlagen haben und für sehr lange Zeit real negativ rentierten. Rücksetzer von 50-60% (sogar von 83% bei Gold in 2001) waren mehrfach der Fall. Oft sogar dann, wenn auch der Aktienmarkt in die Knie ging. Die Gesamtrendite war so schlecht, dass die geringere Korrelation keinen großen Unterschied gemacht hat. Um das zu erkennen muss man sich mit langen Datenreihen beschäftigen. Das Risiko deines Porfolios ist m.E. höher als ein 60/40 Portfolio und deine Meinung, dass zusätzliche Assets das Risiko senken würden ist halt nur eine Meinung ohne Basis. Wie gesagt: Ein Blick in die Ergebnisse von Vermögensverwaltern genügt um zu erkennen, dass mehr Assets keinen Mehrwert bringen. Deine Aussage, dass du es schaffen könntest, ist ein overconfidence bias.

    Zitat von Taust

    Und ich verstehe auch nicht wieso Du meinst, dass meine Assets mehr Kosten verursachen als Dein LS60 oder dass ich Vermögensverwalter beschäftigen werde.

    Du musst dich unbedingt weiterbilden. Die TER sind nur ein kleiner Teil der Kosten. Du kannst ja mal mit dem Thema Opportunitätskosten anfangen...

    Aber zurück zum Thema: Warum schaffen es denn die meisten Vermögensverwalter mit vielen zur Verfügung stehenden Assets nicht ein 60/40 Portfolio zuschlagen (bei Risiko und Rendite)? Hast du dafür einen Grund? Nach deiner Logik müsste das ja einfach sein. Zumal die ja richtig gut ausgebildet sind und das hauptberuflich machen (also dir etwas voraus haben - und du willst das ja schaffen).

    Walz und Kommer sagen, bei grösseren Vermögen solle man ruhig über Assetklassen hinweg diversifizieren.

    Ist das so?:/ Von Hedge Fonds, Private Equity und Bitcoin halten ja beide nicht so viel.

    Und von Gold auch eher wenig. Wie stark eine Beimischung von 5% oder 10% das Ergebnis wirklich beeinflusst, ist ein anderes Thema. Ein paar Barren im Keller, die man streicheln kann, wenn es an der Börse knallt, vielleicht? ;)

    Ich finde die Aussage trotzdem immer witzig: ,,Macht eigentlich keinen Sinn, aber wenn man viel Geld hat, kann man das schon machen." Und wenn man dann richtig viel Geld hat wie Buffet, ist es wieder dumm Gold zu haben (so sagt er selbst). Hört sich nicht überzeugend an.:/

    Was mir an Gold gefällt ist, dass es in Krisen eigentlich immer noch mehr absäuft als Aktien.

    Gold Teil 1 - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Gold und Goldbesitz werden kontrovers diskutiert. Damit Sie sich leichter im Wirrwarr der völlig konträren Empfehlungen zurechtfinden, hier mein Beitrag.
    hartmutwalz.de
    Gold als Investment – braucht man das?
    In diesem Beitrag befassen wir uns mit Gold als möglicher Beimischung in Privatanlegerportfolios.
    gerd-kommer.de

    Liegt Baden-Baden nicht auch im "Ländle"?

    Auf jeden Fall ist das Ländle einfach Klasse. Ich bin so stolz auf ,,The Länd".

    "Unglaublicher Skandal": 1.400 Lehrer-Stellen einfach nicht besetzt - die Folgen sind gigantisch
    Über 20 Jahre fällt niemandem auf, dass hunderte Lehrerstellen unbesetzt sind. Das Kultusministerium ist peinlich berührt, kann nun aber kräftig einstellen.
    www.swr.de

    mich würde nur interessieren wie Du denken würdest, wenn Du ein hoch 7stelliges Vermögen hättest (und wie Du das aufgebaut hast) und die nächsten ca. 40 Jahre davon leben willst. Wenn die Antwort lautet "alles bis auf den Notgroschen in einen LS60", dann viel Glück...ich mach das sicher nicht sondern teile auf Assetklassen auf.

    Ich finde das ist ein sehr interessanter Gedankengang und vermutlich dein hauptsächliches Verständnisproblem. Das ist 1 zu 1 aus dem Werbeprospekt der Vermögensverwalter für große Vermögen. Es dient als Rechtfertigung für hohe Gebühren und zahlreiche ,,alternative Investments". Mit dem LS60 beteiligt man sich an 95% des Aktienmarkts dieses Planeten und leiht praktisch allen relevanten Ländern und Unternehmen Geld.

    Man kauft faktisch den Gesamtmarkt von Beteiligungskapital. Der einzige Treiber von Wertschöpfung. Deine Denke, dass es weitere Assets gäbe, die sich losgelöst von diesem Treiber entwickeln könnten, ist schlichtweg naiv und bedarf extremes cherry picking beim Zeitraum. Systematisch ist das langfristig völlig ausgeschlossen und die Daten zeigen das sehr deutlich. Insbesondere die von den Ergebnissen der Verkäufer, die bisher versucht haben mit ,,Alternativen", ,,weiteren Asset-Klassen" und ,,mehr Komplexität" mehr Rendite oder weniger Risiko zu generieren.

    Es fasziniert mich trotzdem. Wenn sogar Menschen wie du auf den Verkäufer-Apparat hereinfallen - welche Chance hat dann Otto Normalverbraucher kein LEO zu werden? Eigentlich keine.

    Und so mache ich das.

    Ich wünsche dir dabei viel Erfolg. Ich habe mehrfach versucht es dir zu erklären und dich gebeten dich weiterzubilden. Es hat leider nicht funktioniert. Du bist und bleibst beratungsresistent. Es ist aber auch nicht so wichtig. Das Faszinierende an einer weniger idealen Asset-Allokation und/oder zu hohen Kosten ist, dass der Anleger das oft gar nicht merkt und gerade deshalb glücklich ist.

    Seit doch froh das es so wenig sind, je mehr das machen würden desto eher würde der Staat davon mehr abgreifen, solange aber auch ein Großteil ihrer "Sponsoren" da mit macht bleibt da vieles unter dem Radar. Es ist immer leichter für einen Staat vielen Leuten wenig abzuknöpfen (dafür wird es aber regelmäßig in kleinen Dosen nach oben geschraubt) als wenig Leuten viel abzunehmen.

    Ich glaube das Gegenteil wird der Fall sein. Die Lobby der Aktionäre ist extrem schlecht. Greift man denen in die Tasche, kräht kein Hahn danach. Die kapitalmarktfreindliche Denke ist sehr stark verwurzelt in der deutschen Gesellschaft. Man kann diese (Un-)Kultur auch sehr schwer ändern, weil es eben Kultur ist und überall gelebt wird (Politik, Bildungswesen,...).

    Es wird immer wahrscheinlicher, dass fast die Hälfte der zukünftigen Rentner weniger als 1500 Euro Rente im Monat erhalten werden. Da rollt ein Tsunami an Altersarmut auf uns zu und ein vernünftiger Weg dem zu begegnen wird bekämpft als hätte der Teufel die Unternehmensbeteiligung erfunden.

    Dabei müsste es der Bürger gar nicht selber machen. Ein kapitalmarktgedeckter Staatsfonds wäre ja mal ein Anfang. Aber das will man ja auch nicht. Zocker-Rente und so. Wahnsinn.

    ..und habe wenig Lust die Welt (gegen ihren Willen) zu belehren....

    Ist auch schwierig. Problem ist halt, dass es sich um ein gesellschaftliches Problem handelt, dessen Tragweite viele noch nicht verstanden haben. Der Babyboomer-Tsunami kommt und das GRV-System wird gewaltig wackeln. Das kann so eine Gesellschaft sprengen. Trotzdem fehlt es vollkommen am Willen das Ruder rumzureißen. Bei (fast) der gesamten Bevölkerung.

    Entnahmen zu planen ist deutlich komplizierter als ein ETF-Sparplan.

    Prof. Weber hat zu diesem Thema einige interessante Ideen:

    https://www.behavioral-finance.de/wp-content/uploads/go-x/u/cf830ad9-b702-4725-ad30-ff52aacfa8f7/BF_BAND_01.pdf

    Eine perfekte Strategie gibt es eigentlich nicht. Das Ergebnis hängt zu sehr von der Renditereihenfolge ab (also wann, welche Rendite erwirtschaftet wird).

    Ich persönlich würde es mir sehr einfach machen, wenn die Fixkosten bereits gedeckt sind:

    1. Gesamtes liquides Vermögen in einen Multi-Asset-ETF (Vanguard, Arero oder Portfolio-ETF)
    2. Restlebenszeit großzügig schätzen. Zum Beispiel: 30 Jahre x 12 Monate
    3. Die erworbenen Anteile des Multi-Asset-ETFs durch die Monate teilen.
    4. Jeden Monat die gleiche Anzahl an Anteilen verkaufen.


      Beispiel: Mit 250.000 Euro kann man 7812 Anteile am Vanguard LifeStrategy 60% kaufen. Also verkauft man jeden Monat maximal 22 Anteile (oder weniger, wenn man will). Momentan ca. 700 Euro im Monat. Dieser Betrag wird schwanken. Mal 20% weniger. Mal 20% mehr. Aber auf 30 Jahre wird er immer mehr werden. Das gleicht die Inflation aus und bildet noch ein bisschen Vermögen für eine eventuelle Pflege oder ein Erbe (wenn man nicht alles verprasst und auch mal weniger als 22 Anteile/Monat verkauft hat).

      Mit einer Annuität wie es Weber macht, wird das Ganze noch etwas besser, weil man in ,,fitten Jahren" zu Beginn etwas mehr entnehmen kann. Wird aber auch komplizierter und die Frage ist immer, ob man das will und das Geld benötigt. Pleite gehen kann man mit beiden Strategien nur, wenn man richtig alt wird.

      ,,Verbessern" kann man viel. Wenn der Fonds läuft etwas mehr Anteile verkaufen und Geld das man nicht benötigt in einen Geldmarkt-ETF für schlechtere Zeiten packen, immer 5-6 Jahre auf dem Tagesgeld halten usw. Ob das am Ende aber wirklich besser ist, darf bezweifelt werden. Sobald die Entnahmen Richtung 4%p.a. und mehr betragen, wird es meistens eng (=riskant).


    Nur 17,2% der Deutschen besitzen Aktien, ETFs oder Fonds. Zieht man davon die Einzelwertzocker und LEOs (Leicht erreichbares Opfer der Finanzindustrie) ab, bleiben vermutlich deutlich weniger als 3%, die einigermaßen rational fürs Alter vorsorgen oder Vermögen verwalten (das belegt auch die Studie der Plattform Getquin, die 330.000 Depots ausgewertet hat).

    Besonders erschreckend: Umfragen zeigen, dass das ,,Sicherheitsbedürfnis" sogar noch zugenommen hat und noch weniger als früher ihr Geld am Kapitalmarkt investieren wollen.

    Zahl der Aktionäre in Deutschland schrumpft erneut
    Erneut gibt es weniger Aktionäre in Deutschland: Die Zahl ist im zweiten Jahr in Folge gesunken, hält sich aber über der Zwölf-Millionen-Marke. Ist die…
    www.tagesschau.de

    Ich bin übrigens nicht auf dem richtigen Weg, wie Irving schreibt, sondern bereits am Ziel.

    Endlich mal einer, der weiß wo es lang geht. Kannst du uns bitte mal dein Portfolio inklusive Eurobeträge mitteilen? Vielleicht können wir alle was davon lernen. Mit der idealen Asset-Allokation tut sich die Kapitalmarktforschung ziemlich schwer. Erleuchte uns.

    Zitat von Uwe2025

    Er liest schlaue Bücher und denkt, das darin Geschriebene ist die alleinige Wahrheit und gilt für alle.

    Bei dem Punkt muss ich wirklich etwas ändern. Ich lese viel zu viele Bücher, obwohl ja eigentlich klar ist, dass die Wahrheit im Internet steht. ,,Bücher lesen" ist ohnehin überbewertet und insbesondere bei den weniger Intelligenten und weniger Vermögenden eine weit verbreitete Unart. Und jetzt wieder zu Dir, Uwe2025 vom Finanztip Forum...

    Schon immer. Und dubios ist da nix dran. Du hältst halt nur nix davon. Ist ja auch ok. Ist aber halt auch nur deine Meinung. Kein Fakt.

    Also ich finde es auf jeden Fall dubios, wenn am 18.07.2025 Finanzfluss für eine Firma Werbung macht, die sich 2024 aus dem deutschen Markt verabschiedet hat, die deutschen Kunden damals gezwungen hat in sehr kurzer Zeit ihre Konten zu räumen und heute aus den Niederladen wieder deutsche Kunden umwirbt. Aber hey . . . jeder hat andere Ansprüche....;)

    Zitat von BS.C

    Whataboutism? :/

    Nö. Das Thema dieses Threads (siehe Titel).