Beiträge von Irving

    Beweis?

    Eigentlich entwickelt sich grad der Thread in eine falsche Richtung. Honorarberater sind gut und wichtig. Lieber zu einem HB gehen, als sich von Provisionsvermittlern über den Tisch ziehen lassen oder aufgrund von Dunning-Kruger sich selbst völlig falsch um seine Finanzen kümmern! Ich stimme dir da voll zu. Ich glaube aber nicht, dass IMMER ein HB besser ist, als ein Selbstentscheider.

    Wenn jemand wirklich sehr weitreichende Kenntnisse hat und sich mit dem Thema sehr intensiv und dauerhaft beschäftigt, kann ein Selbstentscheider genauso gute Ergebnisse erreichen. Aber ist das realistisch?

    Wer macht das wirklich und passt sein Portfolio immer an die aktuelle Situation und an den Finanzbedarf der kommenden Jahre und Jahrzehnte an?

    Wer reagiert auf alle rechtlichen Änderungen sofort und ideal?

    Wer hat immer genau die Versicherungen in genau der richtigen Höhe für die aktuelle Situation?

    Wer reagiert wirklich völlig rational bei Minus 55% und kauft nach?

    Wer hat alle Dokumente immer auf dem aktuellen Stand und griffbereit (Testament, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht,....)?

    Bei wem kann die Ehefrau die Finanzplanung sofort und ohne Probleme weiterführen, wenn der Ehemann stirbt? Und zwar ohne Opfer von einem Verkäufer zu werden.

    Wer hat genauso viel Risiko im Gesamtvermögen wie nötig und genauso wenig wie möglich?

    Wie oft baut sich einer ein ,,perfektes System" und nach 5 Jahren passt es hinten und vorne nicht mehr?

    Wir kennen doch aus Untersuchungen die Ergebnisse der Privatanleger. So gut wie alle liegen deutlich hinter einer risikoadjustierten Benchmark. Auch mit ETFs. Wir wissen, dass viele Versicherungen vergessen oder die Schwerpunkte falsch setzen. Du brauchst doch nur mal durchs Forum scrollen um zu erkennen was selbst in dieser ,,relativ rationalen" Blase für ein Humbug erzählt wird.

    Du gehst davon aus, dass HBs keinerlei (Klein)-Fehler machen. Vlt überschätzt du da etwas ;) ...

    Nach der Logik solltest du auch von Ärzten fernbleiben. Behandlungsfehler gibt es zu Hause nicht.

    Honorarberater haben eine Berufshaftpflichtversicherung und haften für Falschberatung.

    Klar, das greift nicht für alles und auch durch Beratung ist man nicht 100% sicher. Aber wenn sich ein neutraler Profi mit viel Erfahrung und ein nicht neutraler Kunde zusammen setzen, kommt in der Regel was besseres raus als wenn der nicht neutrale Kunde zu Hause mit youtube-Videos selbst was zusammenbastelt und pflegt. Insbesondere wenn es am Markt knallt oder sich die Situation ändert.

    Oder mal anders gedacht: Für was für einen Müll geben die Leute in diesem Land ihr Geld aus? Klar, jeder ist anders und jeder hat andere Prioritäten. Aber ich denke ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass das Thema Vermögensaufbau, Vermögensschutz, Schutz der Familie,.... evtl. doch wichtiger sein sollte als ein Urlaub auf Malle, das neuste Smartphone oder ein zweiter SUV in Berlin-Mitte. Die Anzahl der Honorarberater und die Anzahl der Malle-Urlauber, Autohäuser und die Umsatzzahlen von Apple sprechen allerdings eine deutliche Sprache wo der Hase lang läuft.

    Im anderen Thread will McProfit für seinen 60-jährigen Freund alles in einen Dividenden-ETF hauen. 1 Million Euro. Allein durch die höhere TER zahlt er jedes Jahr fast 2000 Euro mehr Gebühren als bei einem rationalen Portfolio mit risikoarmen und risikobehafteten Teil. Vom höheren Risiko und der geringeren Rendite dieses Vorhabens fangen wir gar nicht erst an.

    Für das Geld könnte sich die Person fast jeden zweiten Monat mit einem Honorarberater zum Kaffee treffen. In der Realität reicht ein Mal im Jahr oder weniger. Ich denke viele unterschätzen wie viel (mehr) sie ihre Finanzplanung in Eigenregie kostet und wie viel günstiger oder besser es wäre sich einen neutralen Profi mit an Bord zu holen.

    Geht auch andersrum: Hier im Forum beim ETF jede Nachkommastelle bei der TER ausdiskutieren und sich endlose Schlachten liefern, ob Geldmarkt-ETF oder deutsche Staatsanleihen und dann keine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht haben. Wie soll man solche Versäumnisse, die das ganze Leben einer Familie zerstören können, beziffern?

    Viel zu viel (unnötiges) Risiko oder viel zu wenig, prozyklisches Verhalten (auch bei erfahrenen Anlegern), keine Ahnung was man im Alter Geld hat oder benötigt,... viele hier im Forum überschätzen meines Erachtens ihre Fähigkeiten. Und das hier ist ja eine Blase von informierten Anlegern. Wie katastrophal sieht es wohl bei Anfängern und Menschen ohne Interesse aus?

    Viele, die hier kräftig mitschreiben und Meinungen haben, scheinen nicht einmal die basics der ,,zu beratenden Person" zu kennen.

    Er hat mit 60 Jahren. Burn out dazu eine Augenkrankheit und sucht schlicht und einfach eine Inflation sichere Anlage mit regelmäßiger automatischer Rendite,

    so ähnlich, wie er es von seinen Immobilien gewohnt waren, die er nach und nach verkaufen muss

    Er hat sich bisher selbst nicht mit Aktien beschäftigt...

    Er hat eine Inflations-sichere Basisanlage und zusätzlich regelmäßig 2-3 % Nettoausschüttung und muss sich um nichts mehr kümmern. Selbst die Steuer wird automatisch abgeführt.

    Bei seinem Kapital von rund 1 Million € sind das immerhin rund 20-30.000 € im Jahr versteuert plus Wertzuwachs beim Aktienkurs.

    McProfit Du kannst es ja auch mal andersrum versuchen: Macht doch mal ein paar Beratungsgespräche mit Honorarberatern. Das erste Gespräch kostet ja nichts oder wenig. Wenn du einen einzigen findest, der für deinen Freund ,,100% in Dividenden-ETFs" empfiehlt, weißt du ja, dass deine Strategie gut war.

    Genau. Ein 80-jähriger, der keine Bilder ins Forum hochladen kann und ein 60-jähriger, der noch nie Aktien hatte und keinen Auszahlplan einrichten kann, laden sich eine App runter, schätzen ihr Risiko ein und strukturieren und pflegen ein Millionen-Portfolio bei einem neobroker für die Entnahmephase. :rolleyes:

    Und dann hast du einen Unfall, das Gericht bestellt einen Berufsbetreuer und der muss dein gesamtes Vermögen glattstellen, weil zu riskant. Deine Familie bekommt nur Geld, wenn er zustimmt. Kann nicht sein? Think again.

    Wie gesagt . . . der overconfidence bias in diesem Forum ist sehr stark ausgeprägt.

    Wenn jemand so fett unterstreicht, wie du es tust, was 'man' in einer solchen Situation (auf McProfits Freund bezogen) mit seiner Kohle tun sollte, dann stellt sich mir die Frage nach der Kompetenz des Ratgebers.

    Ich pflege in solchen Dingen zu hinterfragen, wie der 'Ratgeber' in welchem Zeitrahmen welches Vermögen aufgebaut hat ;)

    It's you turn now, dear Irving

    Ob das ein gutes Auswahlkriterum ist? Viele Direktionsleiter bei der Deutsche Vermögensberatung verdienen mehr als 50k im Monat und sind Multi-Millionäre. Ich würde mich trotzdem ungern von ihnen oder ihren Drückern beraten lassen.

    Von einem gut ausgebildeten Honorarberater, den ich zahle und nicht das Finanzprodukt, schon eher. Ich denke sogar, dass für jemanden, der wenig bis nix weiß und einiges an Geld zum Anlegen hat, so jemand die einzige rationale Möglichkeit ist keine Dummheiten zu machen.

    Liste Honorar-Finanzanlagenberater nach §34h GewO
    Hier finden Sie eine Liste von Honorar-Finanzanlagenberatern nach §34h GewO. Sie wird fortlaufend aktualisiert.
    hartmutwalz.de

    Ich möchte mal freundlich hervorheben, dass ich selbst dich deswegen nicht „gesteinigt“ habe.

    Deine Aussage ist nämlich völlig richtig.

    Dividenden-ETF sind kein gutes Mittel zur langfristigem Vermögensanlage.

    Allerdings ist es immer noch besser, dass jemand solche Produkte kauft als gar nichts zu machen.

    Das ist kein gutes Argument in einem Forum. ,,Besser als Heroin" würde man auch nicht durchgehen lassen beim Thema ,,Nikotin ja oder nein?".

    Ich finde es einfach erschreckend, dass hier ein älterer Herr im Forum nach einem Tipp für einen Dividenden-ETF für einen anderen älteren Herrn frägt und dann 99% der Foristen Beifall klatschen, weil jemand sein Geld in Aktien anlegen will. Jemand, der noch nie in Aktien investiert hat, jetzt mit 60 einen Batzen Geld investieren will und auf Rat seines Freundes das Geld in einen Dividenden-ETF pumpt . . .so beginnen Horrorgeschichten. Der gute Mann benötigt einen guten Berater, der sich auskennt und kein Geld vom Produktanbieter erhält und keine Freunde, die ihm Tipps geben.

    @astroX

    Ich arbeite schon sehr lange mit einem Honorarberater zusammen und wenn ich mir überlege was ich mit ihm erarbeitet habe, kann ich über den overconfidence bias bei vielen hier im Forum nur lächeln.

    Es kommt natürlich immer auf die Vermögenshöhe und Komplexität an. Ein junger Angestellter ohne Kinder, der 1000 Euro im Monat übrig hat um einen ETF zu besparen, kann vermutlich auch mit einem Buch von Walz, Braun oder Kehl einen vernünftigen Plan aufsetzen. Sobald man jedoch für mehrere Familienangehörige oder Mitarbeiter Verantwortung trägt, ein paar Euro mehr verdient und/oder hat, kann ein Berater Sinn machen. Auch für Menschen, die sich unsicher sind, ist ein Honorarberater gut investiertes Geld.

    Eine langfristige Liquiditätsplanung, die auch die Entnahmephase einschließt und berücksichtigt, dass man selbst einmal nicht mehr sein wird, lässt sich mit ,,MSCI World und gut ist" schlecht umsetzen. Ich kenne wenige Privatanleger, die wissen wie viel Risiko sie benötigen und die alle (bürokratischen) Ecken sauber abgedeckt haben. Ich empfinde es auch beruhigend, dass meine Familie weiß wo sie hingehen muss, wenn ich nicht mehr kann. Wenn ich mir überlege für welchen Müll viele ihr Geld ausgeben, ist das Honorar ein lächerlich geringer Betrag.

    Ich rate dir mit mehreren Beratern aus der Nähe zu reden und mich genau über die Kosten und Leistungen zu informieren.

    Du hast dein Problem immer noch nicht erkannt. Du gibst einem Bekannten einen Rat wie er sein Geld anlegen soll und hast bereits die vorgefertigte Meinung ,,Es muss ein Dividenden-ETF sein". Andere Ansätze kommen überhaupt nicht in Betracht, weil du einen extremen confirmation bias hast.

    Wenn es dein Geld wäre, ist das auch okay. Aber es geht ja nicht um dich, oder? Du berätst jemanden, der kaum Kenntnisse in dem Bereich hat und hast selbst auch offensichtlich erhebliche Wissenslücken wie man Vermögen in der Entnahmephase sinnvoll strukturiert. Das ist nicht despektierlich gemeint, sondern das geht aus deinen Beiträgen hervor. Dieser Mangel an Wissen ist bei dir und deinen Finanzen egal. Falls deine Angaben zu deiner Vermögenshöhe stimmen, spielt es für dich keine Rolle. Selbst wenn du alles im Garten vergräbst, wirst du sehr wahrscheinlich keine finanziellen Probleme bekommen. Das sieht bei einem Menschen, der 60 ist und deutlich weniger Geld hat, anders aus.

    Ich denke du solltest so ehrlich sein, anerkennen, dass du es nicht kannst und deinen Bekannten zu jemanden schicken, der sich auskennt und neutral beraten kann.

    Was wir hier schreiben, wen du wie findest und wer sich wie verhalten soll, ist irrelevant. Das Einkommen deines Freundes nicht.

    Darfst du ohne Nachweis gerne behaupten.

    Du musst immer dazu sagen, welche Benchmark gewählt werden soll.

    Interessant, dass ,,bessere Ergebnisse" eine Benchmark benötigen. Im anderen Thread wurde ich fast gesteinigt, als ich behauptete, dass ein Dividenden-Fokus mehr Risiko bei weniger Rendite habe und jetzt ist plötzlich eine Benchmark relevant.

    Ist dein overconfidence bias wirklich so ausgeprägt, dass du behauptest, dass du und viele Selbstentscheider hier perfekt sind und ein Honorarberater nichts beitragen könnte? Wenn ich mir die emotionalen Beiträge während des Mini-Crashs durch Trump anschaue, denke ich nicht. Hat hier wirklich jeder an alles gedacht? Alle Versicherungen? Testament, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, langfristige steuerliche Planung, Rente, Erbschaft,...

    Offenbar ist auch dieses Forum für manchen der Platz im Leben, wo er gnadenlos reinprügeln kann, ohne im direkten Gespräch Gesicht zu Gesicht sich benehmen zu müssen.

    Das ist dann „die niedrigste Stufe dieses Forums“. (Zitat siehe Irving).

    Ach komm, sei doch ehrlich: Foristen wie Schwachzocker und ich sind doch wichtig damit man endlich mal den Moralapostel raushängen lassen kann. Man könnte uns ja ignorieren, aber nach Tausenden von Beiträgen und den täglichen, ja stündlichen, immer gleichen Tipps zu den immer gleichen langweiligen Themen, kommen doch Querulanten, die sich nicht in die Gruppenumarmung einfügen wollen, gerade recht.

    Dieses Forum entwickelt sich mehr und mehr zu einer Bubble in der einige Vielschreiber, die praktisch jeden Tag und den ganzen Tag hier rumhängen, die immer gleichen Thesen vertreten und jeden Abweichler und Kritiker eines dieser Vielschreiber angreifen als würde er oder sie Jesus vom Kreuz abnehmen.

    Ich möchte nicht meine finanzielle Situation im Forum/Internet breittreten.

    Ich möchte auch verstehen, wie ich das ganze steuerlich gestalten kann.

    Etc.

    Da ist mir lieber ich treffe jemanden, der die komplette Übersicht hat in seinem Büro und dort bleibt die Info dann.

    Deine Vorgehensweise ist begrüßenswert. Ein guter Berater (siehe Beitrag von johu) kann dir diesbezüglich für relativ wenig Geld viel helfen. Meine Erfahrung ist, dass sich viele Deutsche schwer tun für einen Berater beim Thema ,,Finanzplanung" Geld auf den Tisch zu legen. Insbesondere wenn es die Provisionsvertriebe ,,umsonst" machen. Du wirst in diesem Forum hauptsächlich Selbstentscheider antreffen, die alles selbst machen wollen. Ob die Ergebnisse besser sind als Anleger, die zusammen mit einem Honorarberater arbeiten, bezweifele ich. US-Amerikaner haben diesbezüglich eine andere Einstellung und Studien belegen, dass Anleger mit Berater deutlich besser fahren als Selbstentscheider. Selbst dann, wenn die Selbstentscheider keine provisiongeschwängerte Produkte kaufen.

    Ob das in dem Fall so ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Was ich dagegen aus eigenen Erfahrungen weiß: Die dezidiertesten Meinungen zu diversen Anlagenklassen (vermietete Immobilien, Direktanlagen in Aktien (Einzelwerte), Tangible Assets) aber auch "Versicherungen" (Gold, Fremdwährungen, Bargeld, fremde Sorten) haben nicht selten ausgerechnet jene Protagonisten - die selbst davon kaum oder gar nichts in ihrem Bestand haben ...

    Dies dürfte teilweise auch für ein "Vehikel" wie Bitcoin gelten - ohne daß ich dabei definieren will und kann unter welche Kategorie dies derzeit zu subsumieren wäre ("Alternativ-Währung" zum staatlichen Papiergeld und dem Umgang der Staaten und staatlichen Notenbanken damit, "Spekulationsobjekt" mit begrenztem oder ohne inneren Wert, auf dem Weg zum "digitalen Gold" usw.).

    Es darf natürlich jeder eine Meinung haben. Freies Land und so.

    Ich finde es allerdings immer wieder erstaunlich wie manche Foristen innerhalb sehr kurzer Zeit und mit sehr wenig skin in the game (wenig Geld im Markt und ohne Erfahrungen bzgl. großer Krisen) zum Profi mutieren, Ratschläge erteilen und über die verschiedenen Anlagestrategien philosophieren, die sie irgendwo aufgeschnappt haben. Viele Beiträge erinnern mich an Mike Tyson:

    ,,Everyone has a plan until they get punched in the face."

    Geht es eigentlich auch eine Stufe niedriger bei dir ?

    Ich denke, wenn mehr als 10 Foristen Beiträge liken, in dem jemand die Absicht verkündet seinem älteren und kranken Bekannten ohne Aktienerfahrung zu raten sein (relativ weniges) Geld in einen Dividenden-ETF zu investieren, haben wir die niedrigste Stufe dieses Forums erreicht.

    Unternehmen kommen, Unternehmen gehen. Mal gehts Ihnen besser, mal schlechter. Wie einem Heuhaufen… mal ist er auf der einen Seite naß vom Regen, mal auf den anderen. Jetzt kann man wie alle immer mehr von der gerade trockenen Seite kaufen als von der nassen, aber regelmäßig kommt halt ein Platzregen von der falschen Seite und durchfeuchtet genau das schön trockene Heu, dann hat man halt ganz schön viel nasses Zeug im Lager (MCAP), oder man kauft immer von allem gleich viel von jeder Seite 😂

    Für jemanden, der kaum in Aktien investiert ist, schreibst du ziemlich viel über Aktien und Anlagestrategien.

    Ist das der Versuch sich aus der Wette zu mogeln oder gilt das jetzt?

    Einem 60-jährigen mit ,,nur" 1 Mio. Euro zu raten das Geld in einen Dividenden-ETF zu investieren ist grob fahrlässig und das hat überhaupt nichts mit der zu erwartenden Rendite zu tun. Das Renditereihenfolgerisiko wird durch den Dividendenfokus oder die Tatsache, dass ausgeschüttet wird nicht reduziert.

    Kann es sein, dass du einfach deine Anlagestrategie auf deinen Bekannten übertragen willst ohne erkannt zu haben, dass ihr völlig andere Voraussetzungen habt? Du bist ja (angeblich und nicht erwiesen) deutlich vermögender als dein Bekannter. Mit deutlich mehr Geld spielt z.B. die Aktienquote keine Rolle. Kommt natürlich immer darauf an wie viel Einkommen dein Bekannter sonst noch hat und wie egal ihm das Depot sein wird, aber dein Rat ist trotzdem ziemlich schlecht.

    Wenn ich du wäre, würde ich ihn zu einem Honorarberater schicken, der ihm ein vernünftiges und breiteres Portfolio (auch mit anderen Assets) und eine auf seine Situation passende Entnahmestrategie aufbaut. Der wird ihm auch sagen, dass mit 1 Mio. und ,,Häusle" eine Stiftung völlig abwegig ist und es für ihn andere und wichtigere Baustellen gibt.

    Wenn er das partout nicht will oder er zu geizig ist 1000 Euro Honorar zu zahlen, soll er von mir aus einen Portfolio-ETF von Vanguard nehmen, damit in den ersten Jahren die Vola runter kommt und das Geld auch reicht bzw. er in den ersten Jahren was damit anfangen kann. Warum das ausschüttend sein muss und nicht über einen Auszahlplan laufen kann, verstehe ich zwar nicht, aber anscheinend ist das in deiner Welt wichtig. Dann mach es halt so. Aber nicht über einen Dividenden-ETF, nicht mit 100% Aktien und nicht bei ,,nur" einer Million.

    An alle, die den netten, aber völlig falschen Ausführungen von McProfit aus falscher Rücksichtnahme ständig schulterklopfend zustimmen: Schämt euch! Der wird das bei seinem Bekannten umsetzen und das wird offensichtlich in die Hose gehen. Und wenn aus Glück nicht, dann zumindest zu sehr viel weniger Lebensqualität in Form von weniger und unsichererem monatlichem Einkommen sorgen. Spätestens wenn es an den Märkten wieder knallt.

    Ich sehe das entspannt (jedenfalls entspannter als Irving ), wegen mir kann jeder anlegen, wie er oder sie möchte. Und wer (aus welchen irrationalen Gründen auch immer) lieber einen Fokus auf Dividenden legt, Markttiming betreibt oder an irgendwelchen Sektorwetten Spaß hat und/oder meint, mit Einzelaktien den Markt zu schlagen, soll das gerne tun.

    Woher kommt eigentlich dieser Drang in jedem zweiten Satz ,,soll jeder machen wie er will" zu erwähnen? Von fast jedem Forist. Was soll das bzw. was bringt das? Ist sowas wichtig zu erwähnen? Es macht doch ohnehin jeder was er will. Es geht hier um Fakten und wenn jemand Humbug behauptet, dann sollte das klar benannt werden ohne ihn bei jedem zweiten Wort gleichzeitig in den Arm nehmen zu müssen.

    ,,Ich finde ABC überhaupt nicht sinnvoll, aber soll jeder machen wie er will".

    Was ist denn das für eine Aussage?

    Wenn die Aussage ABC falsch ist, dann ist sie falsch. Punkt.

    Hier will jemand einem älteren Sicherheitssparer mit dem Großteil seines Geldes einen Dividenden-ETF empfehlen, weil er das für eine sichere und sinnvolle Strategie hält und das halbe Forum klopft ihm auf die Schulter und verharmlost mit irgendwelchen Pseudoausreden.