Glasfaserausbau auf dem Land
Bild: teamwork / IMAGO

Strom kommt aus der Steckdose, Wasser aus dem Wasserhahn und das Internet aus der Telefonleitung, richtig? Für die meisten von uns stimmt das, doch waren die Kupferkabel natürlich nie für die massenhafte Datenübertragung aus dem Internet gedacht. Ein Überblick über die Alternativen.

 

1. Glasfaser: Besser geht’s nicht

Eine Glasfaserleitung (siehe Bild oben) ist wie geschaffen für schnelles und stabiles Internet. Doch der Ausbau ist aufwendige Handarbeit. Gerade mal jeder und jede Siebte von uns hat einen Glasfaseranschluss im Haus. Tendenz immerhin steigend.

Das schnelle Internet musst Du Dir ein bisschen was kosten lassen. Die Gigabit-Anschlüsse gibt es in der Regel für 80 bis 100 Euro im Monat. Dafür hast Du ein Download-Tempo von 1.000 Mbit/s, sprich Megabit pro Sekunde – solch hohen Geschwindigkeiten braucht aber kaum eine Privatperson. Kleinere Glasfasertarife mit 200 Mbit/s bekommst Du für die Hälfte.

 

2. Fernsehkabel: Fast so schnell wie Glasfaser

Wer kein Glasfaserkabel im Haus hat, kann meist auf das TV-Kabel zurückgreifen. Das ist in zwei von drei Haushalten verlegt.

Das Fernsehkabel ist vielerorts vergleichbar schnell wie Glasfaser. Allerdings teilst Du Dir die Leitung mit Deinen Nachbarn. Daher steckst Du zur Internet-Rush-Hour manchmal im Datenstau.

Hält die TV-Leitung, was der Anbieter verspricht, kannst Du damit am günstigsten surfen. Allerdings bekommst Du den Kabeltarif, ähnlich wie bei Glasfaser, allein bei dem Anbieter, der das Fernsehkabel bei Dir verlegt hat.

 

 

3. Telefonleitung: Sie kann erstaunlich viel

Die DSL-Geschwindigkeit hängt maßgeblich davon ab, wie gut die Telefonleitung ausgebaut ist. 50 Mbit/s bekommen mittlerweile neun von zehn Telefonleitungen hin. Das reicht für die meisten Internetnutzer aus. 200 Mbit/s schafft nur jede zweite.

Bei den DSL-Anbietern hast Du die freie Auswahl. Besonders die großen vier, nämlich Telekom, Vodafone, 1&1 und O2, übertrumpfen sich regelmäßig mit Neukunden-Rabatten. Noch günstiger als beim Anbieter selbst kommst Du in der Regel per Vergleichsportal an Deinen Tarif: Check24* und Verivox* bieten einen Extrabonus.

 

4. Keine Leitung: Dann eben übers Handynetz

Abseits der Großstädte ist schnelles Internet hier und da immer noch Mangelware. Gibt es in Deiner Nachbarschaft wenigstens guten Handyempfang, kann ein LTE-Zuhause-Tarif helfen.

Diese Tarife mausern sich langsam zu einer echten Alternative, wenn Du unter chronisch langsamem Internet leidest. Ein vollwertiger Ersatz sind sie noch nicht: Bei vielen ist das Datenvolumen begrenzt oder es gibt je nach Wohnort nur mäßigen Empfang.

Starlink-Leuchtspur am Nachthimmel
Nachthimmel fotografiert mit längerer Belichtung: Das macht einen Satelliten von Starlink
sichtbar. Foto: phototek / IMAGO

5. Zukunftsmusik: Das Internet aus dem All

Bis jetzt war Internet per Satellit nur die allerletzte Notlösung. Für teures Geld gibt es ein relativ kleines Datenvolumen. Außerdem sind die Reaktionszeiten der Satelliten so lang, dass zum Beispiel Videokonferenzen unmöglich sind. Dies möchte das Unternehmen Starlink rund um den Weltraum-Investor Elon Musk nun ändern.

Im Laufe des Jahres soll das neue Satelliten-Internet in Deutschland verfügbar sein – Du kannst es bereits vorbestellen. Der Tarif von Starlink begrenzt die Datenmenge nicht und ist in ersten Praxistests erstaunlich flink für eine Satelliten-Verbindung. Er kostet allerdings happige 100 Euro im Monat, plus 500 Euro für die Satellitenschüssel.

Rund 200.000 Haushalten in Deutschland kann weder Kabel noch Mobilfunk weiterhelfen. Deshalb will die Große Koalition ein Förderprogramm für die Kosten der Schüssel einrichten. Wir geben Dir hier im Newsletter Bescheid, wenn es soweit ist.

Arne Düsterhöft
Autor

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