Acht Jahre zur Rente - mit ETFs starten?

  • Kennt jemand eine Formel zur Berechnung von Ergebnissen bei einer

    angenommenen Zinsprozentsatz und einer Sparrate (anstelle eines Einmalbetrags), bei der man nicht jeden Monat einzeln ausrechnen muss?

    Wenn Du die Sparrate mit in die Formel schlüsseln willst, statt die Folge der Monate zeilenweise in der Excel-Tabelle abzuarbeiten, bist Du in höherer Mathematik und raus aus Excel. Wenn Du dabei auch noch Unsicherheiten verarbeiten willst, erst recht. Siehe hier in Wikipedia.

    ... dass Sie an einem Fondsrechner für Ihre Webseite arbeiten, der das SORR berücksichtigt und später eine Wahrscheinlichkeit des erreichten Depotwerts auswerfen soll.

    Mit 5% Wahrscheinlichkeit erreichen Sie nach y Jahren Summe X

    Mit 25% Wahrscheinlichkeit erreichen Sie nach y Jahren die Summe X

    usw.

    Das könnte man mit eine Monte-Carlo-Simulation angehen. Hier bei Kommer.

  • Ja, aber geraten heißt nicht, dass das Ergebnis kompletter Zufall ist.


    Sonst könntest Du auch ausprobieren, einen 50 € Schein in den Gulli zu stecken mit der Hoffnung, dass kurz darauf zwei Scheine von unten zurückkommen. Es könnte passieren. Man weiß es nicht. Das machst Du aber wahrscheinlich nicht, sondern steckst Dein Geld z.B. in ETF-Sparpläne mit der durchaus berechtigten Hoffnung, dass auf Dauer 5-6 % über Inflation dabei herausspringen. Und wenn die die Simulation machst, erfährst Du mehr über die Varianzen dieser Annahme. Immer unter der Prämisse, dass die Welt an der Stelle weiter so funktioniert wie in den letzten 100 Jahren.

  • Genau, 'Monte Carlo Simulation' nennt sich der Kram. :)

    Oliver von den Frugalisten hat sich in seiner Serie zu den Entnahmestrategien ja auch damit beschäftigt.

    Von den Zinsen leben – Entnahmestrategien unter der Lupe (Teil 1) – Frugalisten

    Ich habe mir das auch Alles mal durchgelesen, aber da ich (leider) erst viel zu spät mein Geld in ETF/Aktien investiert habe, ist das für mich eh nicht interessant.


    Hier mal meine persönliche 'Monte Carlo Simulation'

    • Risiko des Totalverlust meines ETF-Depots schätze ich extrem unwahrscheinlich ein
    • Risiko, dass ich auf 15 Jahre Einzahlungsphase in mein ETF-Depot einen Verlust mache stufe ich als gering ein
    • Risiko (Chance;)), dass ich auf 15 Jahre Einzahlungsphase in mein ETF-Depot eine positive Rendite mache stufe ich als realistisch ein
    • Von der Höhe der Rendite hängt dann letztlich ab, ob es mit dem Plan des vorzeitigen Rentenbeginns klappt, oder ob es dann eben doch bis 65 oder 67 weiter geht.
    • Best Case Szenario: Ich weiß schon mit 60, ob der Plan mit der Rente mit 63 aufgeht.
    • Worst Case Szenario: Mir ergeht es wie 10% der Männer in Deutschland und ich sterbe vor erreichen des 60 Lebensjahres.

    Und ja, ich habe auch noch etwas in der Hinterhand, so dass ich selbst bei einem Totalverlust im Depot, nicht Pfandflaschen sammeln müsste.

  • Ja, aber geraten heißt nicht, dass das Ergebnis kompletter Zufall ist.


    Sonst könntest Du auch ausprobieren, einen 50 € Schein in den Gulli zu stecken mit der Hoffnung, dass kurz darauf zwei Scheine von unten zurückkommen. Es könnte passieren. Man weiß es nicht. Das machst Du aber wahrscheinlich nicht, sondern steckst Dein Geld z.B. in ETF-Sparpläne mit der durchaus berechtigten Hoffnung, dass auf Dauer 5-6 % über Inflation dabei herausspringen. Und wenn die die Simulation machst, erfährst Du mehr über die Varianzen dieser Annahme. Immer unter der Prämisse, dass die Welt an der Stelle weiter so funktioniert wie in den letzten 100 Jahren.

    Das stimmt schon, aber was will man denn daraus für Schlussfolgerungen für die eigene Anlage-Strategie ableiten? Aus meiner Sicht gibt es drei grundsätzlich plausible Ansätze bei der Aktien-Anlage:


    - Man will an der generellen Marktentwicklung teilhaben = breit gestreut investieren

    - Man glaubt, die Zukunft besser vorhersagen zu können als andere Leute = Sektor-Wetten

    - Man investiert Zeit und Energie und versucht mit kurzfristigem Trading von Einzelwerten den Markt zu schlagen


    Ich sehe nicht so ganz, wo mir die Monte Carlo Simulation da jetzt viel weiterhilft. Dass Aktien voraussichtlich langfristig steigen und zwischendurch gerne auch einmal fallen, ist bekannt. Wie viel genau wird die Zukunft zeigen.

  • Hallo microcommerce, ich bitte um Entschuldigung. Da hatte ich wirklich katastrophal missverständlich geschrieben, so dass Du Dich angegriffen fühlen musstest. Aber Du hast sehr cool reagiert.


    Was ich eigentlich sagen wollte:

    1. Es gibt immer Leute, die es genau wissen wollen und sich nicht mit "das haben wir schon immer so gemacht" zufrieden geben.
    2. Die sind manchmal etwas anstrengend für die anderen, die lieber den leichteren Weg gehen. Insbesondere, wenn die es in ihrer Position eigentlich wissen müssten und merken, dass da jemand berechtigte Fragen stellt und sich nicht wie die meisten anderen mit Isso zufrieden gibt. Das sind auch die Leute, die die Grundsatzurteile bei den Gerichten erstreiten, von denen später alle anderen profitieren.
    3. Hier im Forum gibt es überdurchschnittliche viele davon. Ich bin auch so einer.

    Hallo Pantoffelheld,


    Danke Dir für Dein Posting und Deine offenen Worte! Ich war viel eher unsicher, wen Du meintest, als das ich mich direkt hab' angegriffen gefühlt hätte. Alles gut ! :)

  • Da hier auf fertige Lösungen, Programme und Internetrechner verwiesen wird - und das ist keine Kritik! :) - habe ich mal heute ein wenig gegraben.

    ACHTUNG! Dies ist Mathe und keine Glaskugel (tm) für Aktien-/Fondskurzentwicklungen.


    Hier wird alles linear durchgerechnet. Kurzeinbrüche, Huster im Performanceverlauf, Umschichtungen, Pandemien und Ähnliches - dafür habe ich keine Formeln gefunden.


    Ein paar Erklärungen vorweg, da ich nicht alle Fachtermini kenne, muss ich vorher

    schreiben, was ich meine...falls ich was falsch verwenden sollte...

    Zeichenerklärung: x^2 meint "x zum Quadrat"...also x * x... 4^2 ist also 16.

    Zins/en: Das was als Geldsumme hinten 'rauskommt

    Zinseszinz: Die Zinsen, die man auf bereits verzinstes Geld bekommt

    Zinssatz: Der Zahlenwert vor der Prozentangabe...also bei "Ich bekomme auf mein

    Sparbuch 0.0000025% Zinsen" - dann ist 0.0000025 der Zinssatz.

    Verzinsung: Monitäre Umsetzung einer Zinsrechnung auf einen Geldbetrag. Die "Realisierung" von Zinsberechnungen sozusagen.


    Berechnung der Zinsen auf eine einmalige Verzinsung auf einen fixen Geldbetrag:

    Zinseszinsberechnung:


    Ausgangspunkt: fixer Geldbetrag als Start, "thesaurierend" (das heisst, der Zins der vorherigen Verzinsung fließt unverändert in die aktuelle Verzinsung mit ein):

    Geldmenge * (1 + (Zinssatz/100))^(Anzahl der Verzinsungen).


    Anzahl der Verzinsungen: Wenn es einmal im Jahr 3% Zinsen auf ein Sparkonto gibt und einmalig eine Zinszahlung gibt, ist hier "Anzahl der Verzinsungen" = 1.


    Ahaber! :)

    Wenn jeden Monat mit 2% (pro Monat!!!) verzinst wird ist "Anzahl der Verzinsungen" auf das Jahr betrachtet = 12.


    Die Formel für den Zinseszins gibt's in Excel übrigens als Funktion ZW(). Funktioniert leider nur für jährliche Zahlungen gut. Bei monatlichen Zahlungen sagen manche Erklärer, man solle einfach alles durch 12 teilen, aber da gibt es Abweichungen zur iterativen Berechnung. Als Schätzeisen kann man einen Korrekturfaktor einfügen.


    https://excelnova.org/zwden-zukunftswert-mit-excel-berechnen


    Ich vermute, Du meinst folgende Rechnung, Tobias:

    Ausgangspunkt: Ich bekomme 3% Zinsen pro Jahr - dann rechne ich aus, wieviel Zinsen ich im Jahr bekomme ("Anzahl der Verzinsungen" =1 ) und teile den Geldbetrag durch 12 um den monatlichen Gewinn zu erhalten....was nicht vollkommen richtig ist, da der Zinseszins-Effekt aus dem Auge verloren wird - ich brauche also einen Korrekturfaktor.

    Das ist so ähnlich wie "2 + 2 ist 5 für besonders große Werte von 2"... ;)


    Meiner Meinung nach geht das so etwas genauer (bitte im Korrektur, falls ich da falsch liege....darum schreibe ich das ja hier...):


    Dem Zins ist es eigentlich völlig egal, wieviel Tage zwischen den Verzinsungen liegen, wichtig ist nur die Häufigkeit.


    Wenn ich also eine Performance eines ETFs von 6% im Jahr habe (pures Zahlenbeispiel!!!) und möchte gerne den Gewinn pro Monat errechnen, dann müsste das so gehen

    1.) Teile den Zinssatz pro Jahr durch zwölf - ergibt in diesem Beispiel 0.5

    2.) In die Formel damit:

    (Geldbetrag * ( 1 + 0.5/100 ) ^ 12) => Zins im Jahr

    (Geldbetrag * ( 1 + 0.5/100 ) ^ 2 ) => Zins nach zwei Monaten

    usw.

    Das setzt aber vorraus, dass dann auch tatsächlich jeden Monat der Zins ausgeschüttet wird!!! Ansonsten ist die Rechnung komplett Asche.


    Nochmal zu aller Verdeutlichung: Dies sind lineare, mathematische Rechnungen, die die sprunghaften Entwicklung von Kursen nicht im Geringsten abbilden oder gar voraussagen können!


    Auf der anderen Seite: Auf irgendetwas muss man sich dann doch verlassen, wenn es um die Planung geht....selbss in den Factsheets der Fonds gibt es Performanceangaben ("Zinssätze" aus mathematischer Sicht) als einen Blick auf die Vergangenheit und als mögliche Prognose in die Zukunft gedacht.


    Wenn da Fehler drin sind: Her damit! :) Darum schreib ich das ja hier auf...

  • Wenn Du bei gegebenem Jahreszins den entsprechenden Monatszins ermitteln willst (der aufgrund des Zinseszinseffektes immer etwas kleiner als 1/12 des Jahreszinses sein muss), kannst Du in Excel folgende Formel verwenden:


    Monatszins =(1+Jahreszins)^(1/12)-1


    ^(1/12) zieht die zwölfte Wurzel


    Allgemein geht es dabei um die Auswirkungen des Unterschieds zwischen dem arithmetischen und dem geometrischen Mittel.

  • Nachtrag:

    OK- scheint nicht zu funktionieren. Keine EDIT-Option.

    Es ist nur in den ersten ... Minuten möglich, sein Posting korrigieren. Danach wird es eingefroren.


    Aus meiner Sicht ein sehr guter Kompromiss. So kannst Du noch schnell Deine Tippfehler korrigieren, aber nicht Monate später ein Posting total verändern, so dass die 100 Antworten darauf keinen Sinn mehr ergeben.

  • Da ich im Moment eh' kein Auge zu bekomme (zum Schlafen), hier eine kurzes Ausscheren aus dem Thema - eine Forum-bezogene Frage:

    Darf ich hier Absätze anderer verwandter Seiten aus dem Internet unter Angabe der Quelle via Copy'n'Paste zitieren ? Wenn nicht - wie kann ich mich konform auf

    Textpassagen anderer Seiten beziehen, ohne das das für Lesende dieses Threads zu einem Textabenteuer wird?

  • Da ich im Moment eh' kein Auge zu bekomme (zum Schlafen), hier eine kurzes Ausscheren aus dem Thema - eine Forum-bezogene Frage:

    Darf ich hier Absätze anderer verwandter Seiten aus dem Internet unter Angabe der Quelle via Copy'n'Paste zitieren ? Wenn nicht - wie kann ich mich konform auf

    Textpassagen anderer Seiten beziehen, ohne das das für Lesende dieses Threads zu einem Textabenteuer wird?

  • microcommerce

    Könntest Du evtl. in einigen Sätzen erläutern, was Du genau mit der Mathematik genau erreichen willst!? :/

    Geht es Dir nur um die Freude Berechnungen selbst nachvollziehen zu können, oder steckt dahinter ein anderer Sinn?

    Na klar! :)


    Ich mag Dingen gerne auf den Grund gehen. Durch ein paar sehr blöde Erfahrungen habe ich mir angewöhnt, Dinge verstehen zu wollen, weil Versprechungen, die sich auf Dinge beziehen, die ich nicht verstanden habe,

    auch nicht wirklich vertrauenswürdig sind. In dieser scharfen Form gilt dies

    insbesondere für Dinge, die stark mit meiner weiteren Existenz in Zusammenhand stehen....

    Natürlich hinterfrage ich nicht jedes Brötchen, das ich kaufe...;)


    Ja, man kann unmöglich den Aktien/Index-Verlauf und diverse Uppers und Downers vorausberechnen.

    Unter vollständiger "Hingabe an die Unbestimmtheit des monitären Schicksals" ;)

    und der daraus folgenden wissenschaftlich mathematischen Abstinenz kann ich dann auch einfach irgendeinen ETF "schießen" und anfangen zu hoffen.

    Seiten wie JustETF und ähnliche bieten jedoch eine Fülle von Informationen, die allesamt einen rückwärts gerichteten Blick haben (mal abgesehen von "Axiomen" wie der ISIN und dem Herkunfstland etc. ;)).

    Sieht man sich - sagen wir einmal - einen Performanceverlauf eines ETFs an (eines vernünftigen ETFs) einer großen Zeitspanne an, befindet sich das "Jetzt" am Ende des Graphen und direkt vor dem "Niemandsland der Erkenntnis" - der Zukunft.


    Interessanterweise galt dies auch für jeden Zeitpunkt vorher. Setzt man seinen "Point of View" z.B. in die Mitte eines solchen Graphen und tut mal eben so, als sei es März 1999 (das Datum ist absolut willkürlich und spielt auf kein Ereignis auf die

    Zeit danach an!!!) , kann dieser Graph -- einen entsprechend langen Betrachtungszeitraum in die Zukunft vorausgesetzt -- so weitergeführt werden.

    MIt der Mathe oben, kann man so ein wenig herumrechnen und spekulierten.

    Alternativ kann man mit Bleistift und Lineal die Steigung näherungsweise herausbekommen und darauf etwas ableiten. Da finde ich die Formeln schon praktischer.

    Auf irgendetwas muss ich meinen Planung beziehen und halbwegs vernünftig agieren zu können. Dabei helfen die Formeln ein wenig.


    So...mal sehen ob ich jetzt noch eine - besser zwei Runden Schlaf bekomme...

  • Hier die ersten Stücke eines "Planes":


    SoRR ("Sequence of Return Risk") Quelle:

    https://www.finanzen-erklaert.de/sequence-of-return-risk/


    Ich beziehe mich hier auf das "Fazit" am Ende des Artikels.


    Acht Jahre bis zur Rente und damit geplant der früheste Start der

    "Entnahmephase". Das ist mehr als die fünf Jahre, die als kritische Phase in

    Bezug auf die SoRR genannt werden.


    Analog zu (siehe oben): "Wer beispielsweise für den Ausbruch einer

    Weltwirtschaftskrise analog zu der von 1929 einen Tag nach Beginn der

    Entnahmephase gerüstet sein will, der soll nur 2,6% p.a. entnehmen." lehne ich

    mich zurück und sage: In den ersten fünf Jahren plane ich eine Entnahmerate von

    0.00%. Das klingt für mich so, als könne man so der SoRR aus dem Weg gehen.


    Planpuzzleteil (1) ist also in den Jahren bis zur Rente keine Entnahme

    vorzunehmen. Dies sollte möglich sein, da ich vollständig von meinem Verdienst

    versorgt bin. Ausnahme: Arbeitslosigkeit, schwere Krankheit.


    Ein völlig anderen Blick entwirft dabei dieser Text:

    https://www.finanzen-erklaert.…versus-gesetzliche-rente/

    Hier liege ich mit meinem ALter genau auf dem "break even point". Die häufige

    Verwendung des Wortes "dynastisch" hat bei mir einige Fragezeichen erzeugt, da

    ich eine passende Erklärung dieses Begriffs nicht finden konnte. "Auf die

    Dynastie bezogen" haut ja wohl nicht so ganz hin...


    Was empfiehlt ihr hier?


    Geldanlage von den Größenordnungen betrachtet: 100-Alter ergibt

    Investitionsanteil. Also in meinem Fall 40% des Gesparten in ETFs stecken.


    Entsprechen der Entnahmemodelle sind 3.14% sicher.


    Wenn meine Rentenlück gedeckt sein soll, nehme ich diese als diese 3.14% und

    rechne aus, wie groß der Anlagebetrag sein muss, damit ich diese 3.14% aus ihm

    entnehmen kann.


    Danach teste ich, ob der Anlagebetrag größer ist, als die 40% des gesamten mir

    zur Verfügung stehenden Betrages, was er nicht ist. Passt also ersteinmal.


    Ein weiterer Anteil ist zu beachten: Ich kenne Angaben zwischen 5 Jahren bis zu

    15 Jahren für den Zeitraum, in dem man durch Sicherheitreserven keine Entnahme

    durchführen muss. Dies ist hierfür gedacht, Börsencrashs aus dem Weg zu gehen.


    Nehme ich einmal die fiktive Größe von 20000 EUR/Jahr an, um die Rentenlücke zu

    schließen. Betonung ist hier eindeutig auf "fiktiv"!


    Welche Inflationsrate kann man hier als eine vernünftige Rate annehmen? 3%?


    Ein Betrag von 20000 EUR auf einen Zeitraum von 15 Jahren ergibt:


    20000 * (1 * 3/100)^15 ~= 31160


    31160 - 20000 = 11160 EUR


    11160 *15 /2 = 83700 (Anmerkung zu dieser Rechnung. Ich habe auf das

    "Rechteck" aus den 20000 ("Höhe" des Rechtecks) mal 15 Jahre ("Breite" des

    Rechtecks) den Inflationsanstieg als rechtwinkliges Dreieck on top gesetzt.

    Dessen Fläche ist das zusätzlich benötigte Kapital. Fläche eines rechtwinkligen

    Dreiecks ist "Breite" (15 Jahre) mal "Höhe" (zusätzliche Geldmenge am Ende der

    15 Jahre) geteilt durch 2).


    20000 *15 = 300000


    Es muss also eine Gesamtsumme von 383700 EUR als Reserve vorhanden sein, um 15

    Jahre Entnahmepause abzudecken. Das sind die 60%, die sich zu den obigen 40%

    gesellen.


    Die 100% (als Basis nehme ich hier die 15 Jahre Notgroschen) sind also rund

    640000 EUR.


    Dieses Kapital steht mir nicht zur Verfügung.


    Das wird so nichts. Und bei dieser Betrachtung fehlt auch noch der

    Inflationsausgleich in der Entnahmestrategie.


    Dies ist jetzt ersteinmal "ins Grobe gedacht" und hat sicherlich so einige

    Fehler -- weswegen ich das hier ja poste.


    Fragen:


    (1) Berücksichtigen die auf den oben verlinkten Seiten genannten

    Entnahmestrategien die Inflation und wenn ja in welcher Höhe? - ich habe das

    für mich nicht abschließend beantworten können.


    (2) Welche Inflationsrate nimmt man bei solchen Berechnungen als vernünftigen

    Wert an?


    (3) Sind 15 Jahre als Zeitraum für die Berechnung des Notgroschens der richtige

    Wert? Hier habe ich zuviele sich widersprechende Angaben gefunden.


    (3) Wo kann man sinnvoller Weise den Notgroschen für die 15 Jahre ablegen? Das

    sollen ja nun nicht gerade ETFs sein.... ;)


    (4) Und vor allen Dingen: Wo habe ich bei obiger Betrachtung Fehler gemacht?

  • Dynastische Perspektive bedeutet, dass man nicht nur an sich selbst denkt sondern am Ende des Lebens auch noch gerne etwas zum Vererben übrig hätte.


    Inflationsrate: Inflationsziel der EZB ist 2%. Angesichts der anhaltenden Geldschwemme mit 3% zu rechnen dürfte kein Fehler sein.


    Wenn Du die Inflation berücksichtigen willst, musst Du in Deinem Entnahmemodell die Entnahmen entsprechend steigen lassen. Man kann aber auch überlegen, ob man mit 85 wirklich die gleiche Kaufkraft benötigt wie mit 65. Mit 65 ist man vielleicht noch fit und will reisen, mit 85 ist man vielleicht froh, wenn man einfach einen Spaziergang in der Nachbarschaft machen kann…


    Notgroschen für 15 Jahre: Sehr sicherheitsorientiert. Wenn man es so plant, dass man von 65 bis 80 vom Notgroschen leben kann, bleibt logischerweise relativ wenig zum investieren übrig. Die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen, die must Du treffen und dann mit den Konsequenzen leben.


    Notgroschen anlegen: Leider nicht viele Möglichkeiten. Auf ein paar Tagesgeldkonten verteilen um den Negativ-Zinsen zu entgehen, ggf. teilweise in seriöses Festgeld, wobei die Zinsen da auch nahe 0 sind.

  • microcommerce

    Viele der Gedanken, die ich mir auch gemacht habe!

    Ob das wohl am ähnlichen Alter liegt? ;)

    Ich weiß, wie viel Geld ich zur Verfügung haben möchte, wenn ich in Ruhestand bin.

    Die Rentenhöhe kann ich so langsam absehen und damit weiß ich auch, was ich unter Berücksichtigung der 4%-Regel an Vermögen benötige um meine Wunschsumme auch im Alter zur Verfügung zu haben.


    Bei der ursprünglichen 4% Regel ist Inflationsausgleich vorgesehen. D.H. bei jeder Entnahme aus Deinem Vermögen berücksichtigst erhöhst Du den Entnahmebetrag um den Inflationsausgleich. Auch das erläutert Georg auf seinem Blog:

    "Wer sich mit dem Thema Entnahmestrategien beschäftigt, stößt recht schnell auf die 4% Regel. Die 4% Regel geht auf die Trinity Study aus dem Jahr 1998 zurück.

    ...

    Darüber hinaus zeigt die Studie: wird der Entnahmebetrag jährlich um die Inflation angepasst, dann ist das Risiko eines vorzeitigen vollständigen Vermögens-Verbrauchs immer noch recht gering. Auch hier ein klarer Vorteil der 4% Regel."


    Genau wie Du, stelle ich mir die Frage, wie ich nach meiner Ansparphase die Entnahmephase gestalte. Nur habe ich das Problem, dass mein Vermögen aktuell noch nicht reicht um meine 'Vision' umzusetzen.;)

    Nehmen wir mal an, ich würde mein Ziel (Summe X) bis zu meinem 60 Lebensjahr erreichen, dann würde ich ab genau diesem Zeitpunkt mit der 'fiktiven' Entnahme aus meinem Vermögen beginnen. Mit 63 hätte ich dann fast schon den 'kritischen' Zeitraum von 5 Jahren überbrückt und könnte entspannt mit 63 in Rente gehen.

    Aktuell tendiere ich zu folgender Entnahmestrategie, die ich wie gesagt dann umsetzten würde, so bald ich die Summe X erreicht habe:

    Entnahmestrategien optimieren – mit dem C(r)ash Puffer ist die 4%-Regel bombensicher! - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)

    Ist ein 'Plan', jetzt muss halt nur noch Mr. Market mitspielen, damit ich den Plan auch umsetzten kann. :D


    Mit 65 ist man vielleicht noch fit und will reisen, mit 85 ist man vielleicht froh, wenn man einfach einen Spaziergang in der Nachbarschaft machen kann…

    Das ist doch der Punkt!

    Das ist es auch, was mich an den Entnahmestrategien stört. Eigentlich will ich am Anfang der Entnahmephase mehr Geld entnehmen, so lange es uns noch gut geht.