weniger Geld durch Jobwechsel, aber ....

  • Liebes Finanztip Forum,

    ich überlege den Job zu wechseln. Ich bin 38 Jahre alt und spare seit ca. 5 Jahren per ETFs. Hier haben sich derzeit ca. 80T Euro angesammelt.


    Derzeit spare ich monatlich 600 Euro in drei ETFs und habe noch einen kleinen Riester-Vertrag und spare noch auf ein Festgeldkonto. Alles zusammen 850 Euro pro Monat.


    Ich werde mich durch meinen Jobwechsel finanziell etwas verschlechtern, sodass ich wahrscheinlich 'nur noch' 200 - 300 Euro für meine ETFs sparen kann. Mein Sparziel von ca. 350T Euro in 30 Jahren ist dadurch wahrscheinlich nur noch bedingt erreichbar.


    Nun ist es aber so, dass ich erfahren habe, dass ich von meinen Eltern ein Erbe erwarten kann. Dieses Erbe umfasst zwei Wohnungen, bei denen ich jeweils eine Monatskaltmiete von ca. 400 Euro erwarte.


    Meine Frage wäre nun, ob ich die Mieteinnahmen wie einen Entnahmeplan für meine Altersvorsorge rechnen kann? Bzw. kann ich mein Sparziel entsprechend runterschrauben, wenn ich weiß, dass ich entsprechende Mieteinnahmen erreiche?

    Wie kann ich zukünftige Mieteinnahmen in mein Gesamtsparziel einrechnen?


    Und noch eine Frage zum Riester:

    Mein Riester Vertrag ist schon 10 Jahre alt. Er hat einen Garantiezins von 1,75%. Ich habe diesen vor zwei Monaten eingestellt und zahle nichts mehr ein. So ganz wohl ist mir dabei aber nicht. Immerhin ist das eine sichere Sache im Vergleich zu den ETFs. Mein Festgeld-Topf bringt mir derzeit ja nur sage und schreibe 0,01% Zinsen. Mit dem Riester verdient zwar die Versicherung auch etwas, aber ich ja auch.

  • Dass Du zwei Wohnungen erben wirst ist auf jeden Fall besser, als wenn Du nichts erben würdest ;). Wieviel die dann Wert sein werden und welchen Mietertrag sie bringen werden, und wieviel sie andererseits für Instandhaltung oder gar Kernsanierung kosten werden, ist schwer vorher zu sagen. Das kommt natürlich maßgeblich auch auf Lage und Zustand an. Vielleicht willst Du sie dann auch lieber verkaufen und das Geld anderweitig anlegen/nutzen. Oder Du ziehst in eine selber ein…


    Ich würde mir da jetzt nicht den Kopf zermartern. Du hast noch fast 30 Jahre bis zur Rente, weiß der Kuckuck was da noch alles passiert. Ich würde einfach soviel als möglich in den ETF sparen. Ob das Festgeldkonto Sinn macht (über die klassische Notfall-Reserve hinausgehend) weiß ich nicht.

  • Hallo.


    Riester kann nur ein kleines Zubrot sein und entscheidet nicht über die Frage "Herrschaftliche Villa oder sozialer Wohnungsbau?".

    Ja, so sehe ich das auch. Der Vertrag ist relativ klein, ich hab keine Kinder. Deswegen liegt der aktuell auf Eis, vielleicht aktiviere ich den wieder, vielleicht auch nicht.



    Dass Du zwei Wohnungen erben wirst ist auf jeden Fall besser, als wenn Du nichts erben würdest ;). Wieviel die dann Wert sein werden und welchen Mietertrag sie bringen werden, und wieviel sie andererseits für Instandhaltung oder gar Kernsanierung kosten werden, ist schwer vorher zu sagen. Das kommt natürlich maßgeblich auch auf Lage und Zustand an. Vielleicht willst Du sie dann auch lieber verkaufen und das Geld anderweitig anlegen/nutzen. Oder Du ziehst in eine selber ein…


    Ich würde mir da jetzt nicht den Kopf zermartern. Du hast noch fast 30 Jahre bis zur Rente, weiß der Kuckuck was da noch alles passiert. Ich würde einfach soviel als möglich in den ETF sparen. Ob das Festgeldkonto Sinn macht (über die klassische Notfall-Reserve hinausgehend) weiß ich nicht.

    Danke für den Tip :) Das fällt mir tatsächlich recht schwer. Mit dem Festgeldkonto fühle ich mich tatsächlich einfach recht wohl. Dass das spartechnisch keinen Sinn macht, ist mir - leider - selbst klar ;)

  • Guten Morgen,


    bei Vermietung muss man sehr genau hinschauen und rechnen - gerade im Moment in dem die Immobilienpreise recht hoch sind.


    Bei Eigentumswohnungen gehen von den Mieteinnahmen noch EEG-Umlage, Instandhaltungen für die Wohnungen selber und ggf. Steuern ab. Dazu kommt das allgemeine Vermietungsrisiko durch Leerstand, die Nichtzahlung von Miete, etc. Bei kleinen Wohnungen ist häufig die Fluktuation höher.


    Letztlich bedeutet ein Erbe zu erwarten eben auch nicht, dass der Erbfall auch so eintreten wird, da keiner weiß ob nicht doch noch längere Pflegezeiten den Topf ordentlich schröpfen.


    Einfache Rechnung ohne die Daten zu kennen, nur um aufzuzeigen das sich Vermietung nicht immer lohnt: Ich gehe davon aus, eine Wohnung könnte zur 25-fachen Jahresmiete (der Markt gibt teilweise auch 30x und mehr her, je nach Lage und Zustand) verkauft werden - folglich 120.000 EUR.


    Nach Abzug aller Kosten und Rückstellungen blieben tatsächliche Einnahmen von 200,- EUR pro Monat folglich 2.400 EUR pro Jahr (eine eher eine optimistische Schätzung). Das entspräche einer Verzinsung von gerade einmal 2% und läge damit deutlich unter den Erwartungen einer alternativen langfristen Geldanlage. Wenn nun noch der persönliche Grenzsteuersatz über 25 % liegt verschiebt sich das ggf. noch weiter nach unten.


    Besten Gruß