Grunderwerbsteuer

  • Wenn ich von meinem Schwiegersohn eine Eigentumswohnung erwerbe, ist dieser Kauf dann möglich, ohne dass eine Grunderwerbssteuer anfällt?

  • Wenn du es für maximal 2.500 Euro kaufst, dann ja.

    Wieder was gelernt:)

    Ich kann also meinem Schwiegersohn - oder wem auch immer (?) - ein kleines Grundstück, das z. B. einen Wert von 10 T€ hat, für 2.500 € notarvertraglich abkaufen, lasse ihm die restlichen 7.500 € in bar zukommen und habe dann noch nebenbei 650 € Grunderwerbsteuer gespart, die ich dann meinen Enkeln unter den Weihnachtsbaum lege - abzüglich des Notarhonorars natürlich?

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Ja, das würde wohl so durchgehen. Bei einer größeren Differenz zwischen beurkundetem Kaufpreis und tatsächlichem Wert, könnte das Finanzamt aber auf die Idee kommen, dass das ein Scheingeschäft ist.


    Dann gibt es aber noch die Möglichkeit mit dem Umweg über die GmbH. Du gründest gemeinsam mit Deinem Schwiegersohn eine GmbH, an der Dein Schwiegersohn mit 5,01% beteiligt ist und Du mit 94,99%. Als Geschäftsanteil bringst Du das Grundstück in die Gesellschaft ein. Anschließend kauft Dein Schiegersohn Dir Deinen 94,99%-Anteil an der GmbH ab. Damit kontrolliert er dann das Grundstück zu 100%, ohne dass Grunderwerbsteuer anfällt. Wenn das Grundstück privat selbst genutzt werden soll, geht das nicht. Wenn es vermietet werden soll, geht es durchaus und hat zusätzlich den Vorteil, dass die von der GmbH zu zahlende Körperschaftsteuer nebst Gewerbesteuer meistens niedriger ist als die persönliche Einkommensteuer auf die Mieteinkünfte wäre.

  • Ja, das würde wohl so durchgehen. Bei einer größeren Differenz zwischen beurkundetem Kaufpreis und tatsächlichem Wert, könnte das Finanzamt aber auf die Idee kommen, dass das ein Scheingeschäft ist.


    Dann gibt es aber noch die Möglichkeit mit dem Umweg über die GmbH. Du gründest gemeinsam mit Deinem Schwiegersohn eine GmbH, an der Dein Schwiegersohn mit 5,01% beteiligt ist und Du mit 94,99%. Als Geschäftsanteil bringst Du das Grundstück in die Gesellschaft ein. Anschließend kauft Dein Schiegersohn Dir Deinen 94,99%-Anteil an der GmbH ab. Damit kontrolliert er dann das Grundstück zu 100%, ohne dass Grunderwerbsteuer anfällt. Wenn das Grundstück privat selbst genutzt werden soll, geht das nicht. Wenn es vermietet werden soll, geht es durchaus und hat zusätzlich den Vorteil, dass die von der GmbH zu zahlende Körperschaftsteuer nebst Gewerbesteuer meistens niedriger ist als die persönliche Einkommensteuer auf die Mieteinkünfte wäre.

    Vielen Dank, @R.F. für diese Info - kein Scherz.

    1:1 umsetzen kann ich sie nicht, da es mir dazu schon an einer Tochter mangelt, also auch nix mit Schwiegersohn.

    Aber ganz nebenbei werden damit die wahren Hintergründe der Ehe zwischen Ivanka Trump und Jared Kushner ans Tageslicht gezerrt und warum D.T. seither grunderwerbssteuerfrei den Golfschläger schwingen kann.

    Besser "könnte", denn deutsches Steuerrecht gilt ja vorerst in Florida noch nicht.

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    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Vom jährlichen Aufwand und den Kosten abgesehen solltest du die Nachteile nicht vergessen - Steuern auf den Veräußerungsgewinn auch nach 10 Jahren.

    Natürlich. Und auch von den niedrigen 15% Körperschaftsteuer auf den zu versteuernden Gewinn darf man sich nicht täuschen lassen, denn auf Ausschüttungen hat der Gesellschafter dann auch nochmal 25% Kapitalertragsteuer nebst Soli zu zahlen. Trotzdem kann es je nach Konstellation im Einzelfall bei einer vermieteten Immobilie sinnvoll sein.