Zustimmung zur neuen Zinsänderungsklausel

  • Hallöchen Zusammen!


    Ich habe von meiner Bank ein Formular bekommen. Ich soll der neuen Zinsänderungsklausel zustimmen.


    Ich verstehe das nicht ganz - was bedeutet das ganz genau. Bedeutet das, dass mein Zins nicht mehr fest sein wird wenn ich die Klausel unterschreibe. Muss ich die Klausel unterschreiben? Was ist wenn ich nicht unterschreibe - was für Konsequenzen können entstehen?

  • Ich vermute einfach mal, wenn du nicht unterschreibt, bist du bald kein Kunde mehr.

    Wenn ich unterschreibe, dann habe ich nicht mehr den günstigen Zins den ich vor 5 Jahren abgeschlossen habe ????

  • Wenn ich unterschreibe, dann bekomme ich ab dem 1. Juli eine Zinsänderung - muss ich dann einen neuen Darlehensvertrag abschließen oder läuft der dann einfach weiter mit dem veränderten Zins?

  • Ich vermute einfach mal, wenn du nicht unterschreibt, bist du bald kein Kunde mehr.

    Einen Darlehensvertrag kann die Bank nicht einfach kündigen.


    Um zu entscheiden, ob die Änderung aus Sicht des Darlehensnehmers akzeptabel ist, müsste man die bisherige Regelung kennen. Aber es kommt selten vor, dass Banken von sich aus und ohne Gegenleistung dem Kunden nicht geschuldete Wohltaten anbieten. Also eher vorsichtig sein.

  • So wie ich das verstanden habe, betrifft das nur die Kunden die keinen festen Zins vorher vereinbart haben. Allerdings muss die Klausel von allen Kunden unterschreiben werden

  • Müssen müssen die Kunden gar nichts. Zunächst einmal gelten beiderseits die ursprünglich vereinbarten Regeln. Und solange unklar ist, wen das betreffen soll, ist es besser,nicht zu unterschreiben.

  • Bedeutet das, dass mein Zins nicht mehr fest sein wird wenn ich die Klausel unterschreibe.

    Wenn du eine Zinsbindung hast, bleibt diese unberührt.

    Solltest du einen variablen Zins haben, ändert sich die Berechnungsmethode.


    Steht aber eigentlich schön am Ende zusammengefasst.

  • Wenn du eine Zinsbindung hast, bleibt diese unberührt.

    Solltest du einen variablen Zins haben, ändert sich die Berechnungsmethode.


    Steht aber eigentlich schön am Ende zusammengefasst.

    Vielen lieben Dank! Das stimmt, war mir aber nicht 100 % sicher

  • Dann gibt es aber weder für die Bank noch für den Darlehensnehmer einen Grund, die Vereinbarung zu treffen. Übrigens war in den letzten Jahren der 3-Monats-Euribor immer niedriger als der Hauptrefi-Satz der EZB. In sachlicher Hinsicht bedeutet die neue Berechnung also im Ergebnis eine Zinserhöhung.

  • Dann gibt es aber weder für die Bank noch für den Darlehensnehmer einen Grund, die Vereinbarung zu treffen. Übrigens war in den letzten Jahren der 3-Monats-Euribor immer niedriger als der Hauptrefi-Satz der EZB. In sachlicher Hinsicht bedeutet die neue Berechnung also im Ergebnis eine Zinserhöhung.

    Und wann? Wenn ich eine Zinsfestschreibungszeit auslaufen lasse und keine neue Vereinbarung unterzeichne oder zeitnah das Darlehen ablöse.


    Wer macht das? Wirtschaftlich gesehen keiner, denn der variable Zins wird immer teurer sein, als der festgeschriebene, insofern wäre es klug, zu reagieren, wenn ein Darlehen ausläuft, statt sich jetzt darüber gedanken zu machen, ob man dann bei einem ohnehin höheren Zinssatz 0,02 % mehr bezahlt!


    Will man nicht mehr festschreiben, weil man weiß, an löst bald ab, dann ist der Unterschied zwichen dem 3-Monat-Euribor und dem Hauptrefinanzierungszins der EZB so erschwindend gering, als dass sich das Tastendrücken hier für den Text gar nicht rechnet!

  • Für die Bank rechnet es sich offenbar schon, sonst würden sie den Aufwand nicht treiben. Wenn es für alle Beteiligten egal oder gar für den Kunden besser wäre, würde die Bank wohl kaum den damit verbundenen Personal- und Sachkostenaufwand auf sich nehmen, um den Kunden zur Änderung laufender Verträge zu bewegen. So ganz losgelöst von wirtschaftlicher Vernunft agiert die Deutsche Bank nicht.

  • Ja und? Alles was sich für eine Bank rechnet, muss zum Gegenteil für den Kunden sein??! Zumal, der kleine Beitrag des Einzelnen, der in der Summe der Masse einen Vorteil für die Bank bringt, schadet dem einzelnen Verbraucher?


    Möglicherweise optimiert die Bank mit dem neuen Verfahren Refinanzierungskosten. Kostenoptimierung müssen nicht zwingend mit Nachteilen für Verbraucher eingehen, denn was nutzt es mir, wenn ich 0.01 % einspare, aber aufgrund Kostendruck der Bank irgendwo anders Gebühren auferlegt zu bekommen oder die Bank ihre Zinsmarge erhöht und bei der Prolongation an den Kunden weiter gibt??

  • Es geht dabei nicht um 0,01 Prozentpunkt, sondern aktuell ca. 0,6 und in den letzten Jahren um durchweg 0,4 bis 0,6 Prozentpunkte. Bei einer Immobilienfinanzierung summiert sich das schnell zu ein paar Tausend Euro.

  • Das ist doch Blödsinn, sorry, wer und wie viele Verbraucher stellen auf variabel um?? So gut wie gar keiner, weil es per se schon zu teuer ist, eben der Zins so und so viel über dem zugrunde legenden Referenzzinssatz liegt.

  • Wir haben das Schreiben auch bekommen.

    Ich werde mir das mal in Ruhe anschauen, aber tendenziell kommt das in die Blaue 240 Liter Ablage die vor dem Haus steht.


    Ich/Wir haben Vertrag und die Anschluss Finanzierung ist schon längst in trockenen Tüchern bei einer anderen Bank.


    Selbst wenn sich für uns nichts ändert, warum sollte ich das dann unterschreiben ?

  • Kann man so machen, wundere dich aber nicht, wenn die Banken das mit den Briefen der Verbraucher genauso manchen

  • Wenn ich der Bank, trotz bestehendem Vertrag, einfach eine selbst verfasste Änderung schicke, dann werden sie diese Bearbeiten und Unterschreiben? :/


    Geil, werde ich mich mal gleich an die Arbeit machen.

    Ich habe ganz viele Ideen unsere bestehende Geschäftsbeziehung zu "optimieren" :thumbup:

  • Wer macht das? Wirtschaftlich gesehen keiner, denn der variable Zins wird immer teurer sein als der festgeschriebene.

    Kannst Du diese (ziemlich gängige) Ansicht denn auch belegen? Vermutlich nicht.


    Häufig ist der variable Zins günstiger als der festgeschriebene, allerdings hat man mit einem festgeschriebenen Zins das Zinsänderungsrisiko (und die Zinsänderungschance!) für die Laufzeit des Darlehens ausgeschlossen. Der gute Deutsche ist bereit, für "Sicherheit" zu bezahlen. Die Bank nimmt das Geld gern.


    Wir kommen zinsmäßig aus einer außergewöhnlichen Zeit und sind aus ihr noch nicht heraus. Wenn man mir für ein 10jähriges Darlehen null Komma anbietet und für ein 15jähriges nur 2 Zehntelpunkte mehr, ist es sicherlich einen Zock wert, die längere Festschreibung zu wählen und auf ein Zinsdifferenzgeschäft zu hoffen. In normalen Zeiten ist es aber wirtschaftlich sinnvoll, im Haben lang zu gehen und im Soll kurz.