Vergleich der Fernwärmekosten für ein neues Mehrfamilienwohnhaus 2020 bis 2022

Liebe Community,
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  • Hallo in die Runde!


    Wir sind Anfang 2020 in eine Wohnung in einem neuen Mehrfamilienhaus mit 13 WE gezogen. Da die Werte im Energieausweis sehr gut waren, habe ich mir geringe Heizkosten erhofft. Die Abrechnungen der ista von den letzten drei Jahren gibt mir einige Rätsel auf, hier benötige ich einmal fachlichen Rat.


    In der Tabelle habe ich die Energieverbräuche von 2020 bis 2022 zusammen gestellt. Es gibt zwei Häuser mit je 13 Wohnungen, die alle über einen Fernwärmeanschluss versorgt werden. Im Jahr 2022 fällt eine Differenz (Fernwärme - Verbrauch) von 55.292 kWh auf, was im Vergleich zur Nutzergruppe WMS (neues Mehrfamilienhaus Baujahr 2019) mit einem Wärmeverbrauch von 38.464 kWh schon verwunderlich ist.


    Meine Frage: Wo ist diese Energie in Höhe von 55.292 kWh hin?


    Anmerkungen:

    *) Die Differenz von 40.702 kWh könnte sich ggf. dadurch erklären, dass das Gebäude der Nutzergruppe 1) ab Feb. 2020 neu bezogen worden ist. Die Wärmemengenzähler wurden dann im März 2020 installiert. Daher hatte ich vermutet, dass der Wert für Nutzergruppe 1) ggf. zu gering ist.

    **) In diesem Jahr 2021 dachte ich, dass meine Vermutung sich bestätigt. Der Energieverbrauch mit 109.571 kWh war allerdings für einen Neubau von 2019 hoch. Die Begründung vom Vermieter war, das Gebäude muss austrocknen und das Nutzerverhalten prägt den Verbrauch. Die Differenz (Fernwärme - Verbrauch) mit -5.756 kWh habe ich mit einer Ungenauigkeit der Messzähler mir erklärt.

    ***) Im Jahr 2022 wurde ab Herbst wohl bei uns allen Energie gespart. Der Energieverbrauch hat sich halbiert von 109.571 auf 38.464 kWh, sehr verwunderlich, da eine Absenkung der Raumtemperatur um 1 Grad einen Energiegewinn von 8 bis 10% ergibt. Was ich mir aber überhaupt nicht erklären kann, ist die Differenz Fernwärme - Verbrauch in Höhe von 55.292 kWh? Wo ist diese Wärme/Energie hin?


    Beste Grüße
    Hannes

    Beste Grüße aus Hannover
    ;)

  • Da sind einige Äpfel und Birnen dabei. Wärmebedarf für Heizung und WW verglichen mit nur Heizung, unterschiedliche Belegungen, vermutlich unterschiedliche Standards beim Neubau und sanierten Gebäude. Mal abgesehen von externen Faktoren wie Wetter (bezieht sich die Abrechnung auf Kalenderjahre oder auf einen anderen Zeitraum?) und dem Versuch Energie zu sparen. Da finde ich es schwierig, was Seriöses zu sagen.


    Nach Daumenregel braucht ein Neubau zwei Winter, bis er ordentlich getrocknet ist. Danach sollten die Heizkosten deutlich abfallen. Eine andere Daumenregel sagt, dass Warmwasser im Neubau oder entsprechend sanierten Altbau ein Viertel bis ein Drittel der Heizkosten ausmacht.


    Bei Differenzen von einem Viertel bis Drittel würde ich auch einen Fehler bei der Abrechnung nicht ausschließen

  • Hallo LebenimSueden!

    Danke für die Hinweise. Alle Daten sind aus den ista Heizkostenabrechnung. Es sind drei Häuser einer Liegenschaft (ein Neubau und zwei Altbauten), die alle an einem Fernwärmeanschluss hängen. Ich persönlich, hätte eine Auftrennung vorgenommen, da mit unterschiedlichen Vorlauftemperaturen von <30° Fußbodenheizung im Neubau und +60° Vorlauf in den Altbauten geheizt wird.

    Mir geht es vorrangig um die Frage, wo die nicht von den Wärmemengenzählern erfasst Energie hin sein könnte.

    Für das Jahr 2022 wurden 180.111 kWh Fernwärme eingespeist und nur 38.464 kWh für Neubau und 86.355 kWh für die beiden Altbauten verbraucht (gesamt 124.819 kWh).

    Wo sind die fehlenden 55.292 kWh hin? :?:


    Dargestellt ist immer ein Abrechnungsjahr von 01.01. bis 31.12.

    Beste Grüße aus Hannover
    ;)

  • Ideen:

    Evtl sind die Ablesezyklen bei den Ausgangszählern anders als bei den Eingangszählern?

    Anders kann ich mir die negative Differenz in 2021 nicht erklären, da müsste ja Wärme hinzugefügt werden.

    Desweiteren habt ihr vermutlich ein Zirkulationssystem, d.h. die Rohre sind ständig heiss, auch wenn niemand Wärme entnimmt (und damit gemessen wird).


    Allerdings erklärt das nicht den Unterschied 2022 und davor.

    Wenn man sich die zahlen anguckt, hatte Nutzergruppe 1 in 20 und 21 einen leicht geringeren Verbrauch als Nutzergruppe 2. in 22 ist es weniger als die Hälfte. und nur ein drittel des Vorjahres.


    Ich würde also genauer bei den Verbrauchszählern 2022 von Nutzergruppe 1 nachforschen. Vielleicht standen einige Zählerstände auf der zweiten Seite und wurden vergessen beim abtippen oder dergleichen. Fehler passieren...


    Andererseits war der unterschied 2020 auch schon groß, ohne diese Anomalien... :/

  • Hallo itschytoo!

    Vielen Dank für die Ideen.

    Ablesezyklen bei den Ausgangszählern anders als bei den Eingangszählern?

    >> Die Zeiträume sind immer vom 01.01. bis 31.12. bei allen Zählern.

    Zirkulationssystem

    >> Kann ich mir Vorstellen, zwischen Einspeisung Fernwärme und den drei Häusern. Die Leitungen sollten aber gut isoliert sein.Verbrauchszählern 2022 von Nutzergruppe 1

    >> Das sind alles neue Fernablesbare Wärmemengenzähler der ista. Eine zweite Seite gibt es nicht.


    Die Abrechnungen sind sonderbar. ?(

    Beste Grüße aus Hannover
    ;)

  • da mit unterschiedlichen Vorlauftemperaturen von <30° Fußbodenheizung im Neubau und +60° Vorlauf in den Altbauten geheizt wird.

    Bist du dir da sicher? Bei einer Sanierung 2018 sollte der Vorlauf auch mit Heizkörpern deutlich geringer sein. Sofern "Sanierung" ernsthaft gemeint und nicht nur ein neuer Anstrich ist. Die Verbräuche sprechen auch nicht unbedingt für den großen Unterschied (unter der Annahme, das die Wohnflächen vergleichbar sind).

    Dargestellt ist immer ein Abrechnungsjahr von 01.01. bis 31.12.

    Das macht es natürlich ein bisschen aufwändiger, die unterschiedlichen Winter herauszurechnen.


    Grundsätzlich würde ich an deiner Stelle als Mieter die Abrechnung zurückweisen, da sie offensichtlich nicht aufgeht. Dann den Vermieter auffordern, den Fehler suchen lassen und eine fehlerfreie Abrechnung zu erstellen