Vertragslaufzeit bis 31.12.23, jetzt neue abschließen?

  • Hallo zusammen,

    ich möchte meinen derzeitigen Strom & Gasvertrag bei meinen Stadtwerken kündigen um zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Die Vertragslaufzeit läuft noch bis zum 31.12.2023 bei den Stadtwerken. Nun frage ich mich, wenn ich heute einen neuen Strom und Gasvertrag abschließe, der erst ab dem 01.01.2024 in Kraft tritt, gelten dann auch die Preise zum Vertragsabschluss? Oder bindet mit der neue Anbieter dann zum Zeitpunkt 01.01.2024 geltende Preise auf, die ggf. höher sein können, wie heute.


    Vielen Dank

  • Ich möchte meinen derzeitigen Strom & Gasvertrag bei meinen Stadtwerken kündigen, um zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. [Die Verträge bei den Stadtwerken laufen] noch bis zum 31.12.2023.

    Wenn ich heute einen neuen Strom- und Gasvertrag abschließe, der erst ab dem 01.01.2024 in

    Kraft tritt, gelten dann auch die Preise zum Vertragsabschluss?

    Ja.


    Die meisten Versorger bieten Dir einen Vertrag auf Sicht von 4 Monaten (heute abgeschlossen, tritt in 4 1/2 Monaten in Kraft) - aber halt nicht jeder.

    Wenn Du heute einen Vertrag schließt, gelten ab Vertragsbeginn die Preise, die der Versorger Dir im Vertrag bestätigt.


    Tip am Rande: Beim Stromvertrag ist der Vertragsbeginn im Jahresverlauf egal. Beim Gas ist aber ein Vertragsbeginn zum 1.10. oder 1.11. besonders günstig. Du tust gut daran, das bei einem zukünftigen Wechsel so hinzudengeln.

  • Wenn Du jetzt abschließt, gelten die Preise, zu denen Du das jetzt tust (bei Preisbindung).

    Wie lange ein Anbieter das im Vorraus ermöglicht ist seine Sache, aber 6 Monate im Vorraus geht es meist.


    Gilt natürlich auch umgekehrt: Wenn Der Preis im Januar nur halb so teuer ist, zahlst Du trotzdem das Jahr den jetzigen Preis.


    Unterm Strich würde ich mir zumindest für Gas aber auch langsam einen Vertrag suchen. Tendenziell wird es zum Winter eher teurer.

  • Tip am Rande: Beim Stromvertrag ist der Vertragsbeginn im Jahresverlauf egal. Beim Gas ist aber ein Vertragsbeginn zum 1.10. oder 1.11. besonders günstig. Du tust gut daran, das bei einem zukünftigen Wechsel so hinzudengeln.

    Könntest Du bitte kurz erläutern, warum der Vertragsbeginn zum 1.10. oder 1.11. besonders günstig ist? Ich könnte aktuell direkt wechseln, würde dann aber wegen dieser Empfehlung noch etwas warten. Danke!

  • Könntest Du bitte erläutern, warum der Vertragsbeginn zum 1.10. oder 1.11. besonders günstig ist? Ich könnte aktuell direkt wechseln, würde dann aber wegen dieser Empfehlung noch etwas warten. Danke!

    Der Stromverbrauch vieler Haushalte ist übers Jahr einigermaßen kontinuierlich. Man braucht zwar im Winter mehr Licht als im Sommer, das macht sich im Verbrauch aber praktisch nicht bemerkbar.


    Der Verbrauch an Heizgas hingegen (Heizung und Brauchwasser) ist jahreszeitlich sehr stark unterschiedlich. Im Juli fällt 1% des Jahresverbrauchs an, im Januar 17%. Die Abschläge sind aber üblicherweise konstant, bei korrekter Höhe betragen sie also 100% /12 = 8,3% der Jahresrechnung.


    Im Oktober verbraucht man etwa 8% des Jahresverbrauchs. Der Abschlag zahlt also die Monatsrechnung, wenn Du so willst. Der Oktober ist somit neutral.


    Im November verbraucht man 12% und bezahlt 8%, im Dezember verbraucht man 16% und zahlt 8%, im Januar verbraucht man 17% und zahlt 8%. In den Wintermonaten unterzahlt man die (fiktive) "Monatsrechnung", im Sommer überzahlt man sie. Über das ganze Jahr hinweg gleicht sich das aus.


    Bei einem Vertragsbeginn 1.10. hat man bis Ende Januar etwa 53% des Jahresverbrauchs an Heizgas verbraucht, bei gleichbleibenden Abschlägen aber mit 33% deutlich unterzahlt. Wenn also der Gasdiscounter den Winter nicht übersteht (Sowas soll ja schon einmal vorgekommen sein!), hat er von Dir Geld zu bekommen und nicht Du von ihm. Finanziell ist das für Dich die deutlich angenehmere Position.


    Im umgekehrten Extremfall schließt Du den Vertrag zum 1.5. ab und hast dann bis Ende September bereits 42% der Jahresrechnung bezahlt, aber lediglich 11% des Jahresverbrauchs verbraucht. Formal gibst Du damit dem Versorger einen Kredit. Wenn der Vertrag dann unversehens endete, hättest Du vom Versorger Geld zurückzubekommen. Ob Du es wohl im Falle einer Insolvenz noch bekommst?


    Das oben Gesagte gilt für Haushalte, die mit Gas heizen.


    Heizt jemand allerdings mit Strom (Wärmepumpe ...) dürfte der Stromverbrauch dieses Haushalts eher nicht jahreszeitunabhängig sein, sondern im Winter höher sein als im Sommer. Dann gilt die obige Überlegung natürlich auch für die Stromrechnung.


    Tendenziell steigen Heizmittelpreise zum Winter zu. Dieses Jahr war das Preisminimum um den 01.06.2023. Ok, ich hätte wechseln können, meinetwegen auf Wunschtermin 1.7. und hätte dann in meinem Fall Grundpreis gespart, aber dem Anbieter im Laufe des Sommers einen Kredit gewährt. Ich hätte auch Wunschtermin 1.10. oder 1.11. wechseln können, 5 bis 6 Monate in die Zukunft machen das die meisten Versorger. Das habe das dann aber nicht gemacht.


    Im Juli war es für meinen Verbrauch dann wieder 100 € teurer, da habe ich dann auf den 1.10. abgeschlossen. Seither haben sich die Preise nicht mehr nennenswert verändert. Heute bekäme ich den gleichen Preis wie vor 6 Wochen. Irgendwas ist ja immer. :)

  • Ich überlege ebenso den Gas Tarif bereits jetzt zum 1.1.24 zu wechseln. Wegen mangelnder Tarifauswahl im letztjährigen Herbst bin ich aktuell in einem Tarif mit knapp 12 Cent Arbeitspreis. Die aktuellen Angebote belaufen sich auf rund 8 Ct/kWh, also ist eine Ersparnis von gut 1/3 möglich, allerdings wieder mit 12 monatiger Bindung.


    Wie wahrscheinlich ist es, dass es bis zum Winter noch weiter runter geht (bspw. wegen Speicher voll, etc..)? Ich schätze, es wäre jetzt eine gute Gelegenheit.

  • Ich überlege ebenso, den Gastarif bereits jetzt zum 1.1.24 zu wechseln. Wegen mangelnder Tarifauswahl im letztjährigen Herbst bin ich aktuell in einem Tarif mit knapp 12 Cent Arbeitspreis.

    Das war zum 1.1.23 ein tolerabler Preis.

    Die aktuellen Angebote belaufen sich auf rund 8 Ct/kWh, also ist eine Ersparnis von gut 1/3 möglich, allerdings wieder mit 12monatiger Bindung.


    Wie wahrscheinlich ist es, dass es bis zum Winter noch weiter runtergeht?

    Prognosen sind immer schwierig, vor allem dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.

  • Die Frage ist ja auch wie sehen die Tarife sonst so aus UND wie waren die Konditionen vor der Gaskrise.

    Diese Preise werden wir sicherlich nie wieder erreichen, aber es ist zumindest ein Anhaltspunkt was im deinen Augen "günstig" oder "teuer" ist.


    Ich persönlich würde 8 Cent wohl eintüten. Das ist bei uns aktuell nicht zu erreichen, denn dann müssten die Preis nochmals ca. 13 % sinken.

    Aktuell ist das günstigste 9,17 Cent.

    Hier gab es vor der Krise aber auch schon nichts unter 6 Cent, von daher wären 8 Cebt für mich persönlich ein "No Brainer"


    Nur hilft das niemanden, weil keiner weiß ob 8 Cent für den einen eben günstig oder teuer ist.

  • Hallo Alex777,

    Wie wahrscheinlich ist es, dass es bis zum Winter noch weiter runter geht (bspw. wegen Speicher voll, etc..)?

    Wie meine Vorschreiber schon bemerkt haben: Prognosen und die Zukunft.


    Wenn Sie allerdings nach Wahrscheinlichkeiten fragen, versuche ich mich mal an einer Antwort. Die derzeit relativ entspannte Lage am Gasmarkt beruhte auf drei Faktoren: den milden Winter 22/23, dem aggressiven Einkauf von LNG am Weltmarkt und auch der Weiterlieferung russischen Gases über Umwege. Der nächste Winter kann auch kalt werden. Die Umgehungsgeschäfte laufen zurück und noch einmal werden wir Pakistan, Bangladesch u.a. nicht das Gas vor der Nase wegkaufen können. Außerdem fehlen ca. 3GW Kapazität an Kernkraftwerken, die durch Gaskraftwerke ersetzt werden müssen.


    Wenn ich mich recht erinnere, decken die Speicher nur den Bedarf von 2 bis max. 3 Monaten im Winterhalbjahr. Volle Speicher sind deshalb kein Anlass für niedrige Gaspreise. Umgekehrt gilt es aber sehr wohl.


    Für mich ist deshalb die Wahrscheinlichkeit, dass die Gaspreise zum Ende 2023 wieder anziehen, deutlich höher, als dass sie noch weiter sinken.


    Gruß Pumphut

  • Für die Miete einer Wohnung oder den Erwerb eines Hauses fallen Kosten an, die man auf den Monat rechnen kann und meinetwegen als "Kaltmiete" bezeichnet (Auch Hypothekenkosten plus anteilige Reparaturkosten sind in diesem Sinne "Kaltmiete").


    Eine solche Immobilie ist im Winter erst dann zu Wohnzwecken tauglich, wenn sie beheizt wird. Das Heizmaterial ist allerdings im Vergleich zur "Kaltmiete" billig. Bei mir machten Versorgerkosten (also Strom, Wasser und Gas) im langjährigen Mittel etwa 8% der "Kaltmiete" aus, in diesem Jahr sind es etwa 13%. Ich mußte also quasi eine Mieterhöhung in Höhe von 5% verkraften.


    Das freut mich nicht, das bringt mich aber auch nicht in Not.

    Diese Preise [von vor der Gaskrise] werden wir sicherlich nie wieder erreichen, aber [sie sind] zumindest ein Anhaltspunkt, was im deinen Augen "günstig" oder "teuer" ist.

    Nein.


    Die 5 bis 6 ct/kWh, die ich über lange Jahre bezahlt habe, waren billig. Die etwa 12 ct/kWh, die ich jetzt zahle, sind es immer noch, gemessen etwa an dem Aufwand, der getrieben werden müßte, wollte man den Heizenergieverbrauch reduzieren, oder etwa das, was die Umstellung auf eine Wärmepumpe kosten würde. Eine Dach- oder Fassadenisolierung etwa ist schnell mal fünfstellig, dafür könnte man viel Erdgas verheizen rein finanziell gesehen, Umweltaspekt nicht berücksichtigt). Die Wärmepumpe wird mit Strom betrieben, und der ist ja auch nicht gerade preisgünstig im Land. Da hilft eine Arbeitszahl von 4 (die für den Winter schöngefärbt sein dürfte) auch nicht viel.


    Entsprechend müßte die vielgeschmähte CO2-Steuer astronomische Höhen erreichen, damit sie wirklich einen Preisanreiz setzt.

    Ich persönlich würde 8 Cent wohl eintüten. Das ist bei uns aktuell nicht zu erreichen, denn dann müssten die Preis nochmals ca. 13 % sinken.

    Aktuell ist das günstigste 9,17 Cent.

    Auch das ist ein Preis, den man für 1 Jahr (oder gar 2) fixieren könnte.

    Hier gab es vor der Krise aber auch schon nichts unter 6 Cent, von daher wären 8 Cent/kWh für mich persönlich ein No-Brainer.


    Nur hilft das niemanden, weil keiner weiß, ob 8 Cent für den einen eben günstig oder teuer ist.

    Preise sind immer relativ. Die Leute gewöhnen sich daran und halten dieselben dann für normal. Dazu ist der Preis einer Einheit nur ein Aspekt, es kommt schließlich der Verbrauch dazu. Sagt man: "Die Heizrechnung steigt von 120 €/m auf 160 €/m (oder auf 240 €/m)", dann sagt das viel mehr aus als wenn man sagt, der Erdgaspreis sei von 6 ct/kWh auf 8 (oder 12) ct/kWh gestiegen. Selbst 12 ct/kWh (also eine Verdoppelung des Preises) war im vergangenen Winter nicht das Problem. Manche Versorger haben aber 25 oder gar 35 ct/kWh Erdgas verlangt. Das war dann doch eine andere Nummer.


    Etwa 50% der Bevölkerung lebt von der Hand in den Mund. Die haben keinerlei Reserven. Wenn dort irgendwas teurer wird, bedeutet das unmittelbar Einschränkung anderswo. Das hat mit dem Erdgaspreis nur bedingt zu tun.


    Bei unveränderter Baulichkeit kann man aber schon sparsam oder weniger sparsam heizen. Nicht wenige Leute heizen eher weniger sparsam, was den Schluß zuläßt, daß das Heizmaterial billig ist (sonst würde man ja sorgsamer damit umgehen). Wenn nun letzlich eine Preissteigerung von 6 ct/kWh (Vorkriegswert) auf 9 ct/kWh (Nachkriegswert) übrigbleibt, können das die meisten Leute irgendwie verknusen. Eine weitergehende Reaktion erwarte ich mir davon nicht.

  • Für mich ist deshalb die Wahrscheinlichkeit, dass die Gaspreise zum Ende 2023 wieder anziehen, deutlich höher, als dass sie noch weiter sinken.


    Ja, ich denke auch. Daher habe ich den Tarifwechsel für 2024 nun erstmal eingetütet.


    Dabei ist mir noch folgendes aufgefallen: Aktuell gilt die ermäßigte Mehrwertsteuer von 7% auf den Arbeitspreis. Ich bin gespannt, ob diese Regelung über März 24 hinaus verlängert wird, oder ob wir wieder die gewohnten 19% sehen werden. Dann wären die günstigen 8 Cent wohl doch eher vorüber als gedacht.

  • Auch das ist ein Preis, den man für 1 Jahr (oder gar 2) fixieren könnte.

    Ich kann nur noch nichts fix machen.

    Dafür muss ich bis zum 01.10. Warten denn der aktuelle Tarif läuft noch bis 30.04. mit Preisbindung.

    Von daher warte ich jetzt weiter ab, bleibt mir nicht viel anderes übrig.


    Wo habe ich eigentlich was zum Thema Preisanreiz oder Co2-Steuer geschrieben?

    Es geht und ging hier erstmal nur um den Stinknormalen Preis pro kwh für Gas.

    Du magst damit ja kein Unrecht haben, interessiert bei einem ganz einfachen Preisvergleich nur überhaupt nicht

  • Wo habe ich eigentlich was zum Thema Preisanreiz oder CO2-Steuer geschrieben?

    Es geht und ging hier erstmal nur um den stinknormalen Preis pro kWh für Gas.

    Der Deiner Einschätzung nie wieder so gering sein wird, wie er einmal war.

    Du mußt in einer öffentlichen Diskussion nicht alles gleich auf Dich beziehen.

  • Wenn du jeden meiner Sätze zitierst, berichtigst und darauf antwortest fühle ich mich sehr wohl angesprochen.


    Wenn du dich nicht auf einen Satz beziehst dann zitiere ihn nicht. Man kann auch ohne Zitate seine Meinung kund tun.


    Eine Persönliche Meinung:

    Davon ab das ich bisher in keinem Forum jemanden getroffen habe der im Zitat Sätze korrigiert. Streng genommen dürfen Zitate jeglicher Form überhaupt nicht verändert werden ;) das einzige was erlaubt ist sind Zusätze die Markiert werden müssen.

    Das kann auch überheblich oder abwertend dem Zitierten gegenüber wirken. Das muss ja nicht sein, denn hier steht keiner höher als der andere Zumal man seinen Persönlichen Sprach,- und Rechtschreib-Kentnisse nicht kennt.


    Ich persönlich empfinde es eher als lächerlich und albern. Kann ich aber drüber stehen 8) Wollte es aber nur mal anmerken weil es gerade passt.