Wieso so gute Kurse bei Ebayverkauf von "Resturlaubsgeld"?

  • Hi, beim "Entrümpeln" eines geerbten Hauses bin ich auch auf diverse "Urlaubskassen-Restbestände" von ausländischen Münzen und Geldscheinen gestoßen.


    Da mir keine Bank das bei den relativ kleinen Beträgen tlw. von "Vollexoten" (Nigeria, Kenia), aber auch nicht mal so wirklich bei zb. Schweizer Franken, eintauschen wollte, oder nur mit krassen Gebühren drauf, die Münzen sowieso nicht, habe ich das dann alles, nach Währungen getrennt, einfach zu jeweils 1€ Startgebot (und Versand zahlt Empfänger) bei Ebay eingestellt und 1 Woche "laufenlassen"...


    ...und war sehr positiv überrascht über das was bei 'rauskam.

    Nämlich durch die Bank weg Beträge, die, über dem jeweils aktuellen Wechselkurs lagen, und zwar teils ERHEBLICH, und der Versand kam ja noch obendrauf.


    Den Vogel schoss aber die Schweizerfrankenauktion ab. Da gab es satte 20 Prozent über dem, was dem EUR/CHF Kurs entsprochen hätte, wie gesagt noch plus Versand, und der Höchstbietende war noch dazu selber Schweizer!

    Der hat für CHF124,75 satte CHF 152.- nach damaligem Umrechnungskurs geboten und dann noch das Porto für ein Auslandseinschreiben dazu...


    Und da waren keine irgendwie "exotischen" Münzen dabei, das hab' ich vorher gecheckt...


    Und das war kein Einzelfall, habe andere ebay-Auktionen mit ähnlichen "Überhöchstgeboten" gesehen.


    OK, sollte mir recht sein, aber: wer haut solche Gebote raus und warum?

  • Es ist Grundsätzlich verboten bei ebay Banknoten zu verkaufen wenn diese noch als aktuelles Zahlungsmittel nutzbar sind.

    Einfach weil man um Geld zu "Tauschen" eine Lizenz braucht und die gesetzlichen Rahmenbedingungen einhalten muss.

    Ebay Richtlinien


    Und nur weil es andere machen ist es nicht legal oder schützt vor (möglicher) Strafe nicht.


    Weitere Infos dazu auch gerne bei der BaFin

  • Das muss man nicht verstehen. Bei ebay bieten auch Menschen mehr als den Neupreis für gebrauchte Elektronik (z.B. smarte Thermostate). Nett als Verkäufer, aber eine Erklärung habe ich auch nicht.

    Bietet aber einen Eindruck davon, dass der Mensch eben gerade kein "Homo ökonomicus" ist...

  • Kommt drauf an, ob die Teile zum Neupreis zu erhalten sind (bei Rolex-Uhren ist das üblicherweise nicht der Fall). Weiterhin ist die Frage, was genau der Neupreis ist - der Listenpreis oder aber ein Preis, der irgendwohl zu haben ist, wo nicht jeder Zugang hat?


    Aber ja, es gibt definitiv auch bei Ebay irrationale Situationen.

  • Wie alt waren denn die Schweizer Münzen? Die 2-, 1- und 1/2-Frankenmünzen hatten bis 1967 einen hohen Silbergehalt. Die alten silbernen Franken sehen genauso aus, wie die aktuellen, sind auch immer noch gesetzliches Zahlungsmittel, aber der aktuelle Metallwert ist deutlich höher als der Nennwert. Mit der 2 Fr.-Münze von 1967 (10 gr. 835er-Silber) kann man für 2 Franken einkaufen gehen, oder die Münze für aktuell ziemlich genau 5 € an eine Scheideanstalt verkaufen. Das gilt analog auch für die 1 Fr.- und 1/2 Fr.-Münzen der Jahrgänge bis 1967, auch bei denen ist der Metallwert deutlich höher als der Nennwert. Und diese Jahrgänge sind natürlich auch Sammlerstücke, obwohl sie sich vom Aussehen her außer durch die Jahrgangsprägung nicht von den aktuellen Umlaufmünzen unterscheiden, die seit dem Jahrgang 1968 aus Kupfer und Nickel bestehen und etwas weniger wiegen als die Silberfränkli.

  • Es ist Grundsätzlich verboten bei ebay Banknoten zu verkaufen wenn diese noch als aktuelles Zahlungsmittel nutzbar sind.

    Mag sein, interessiert aber viele offenbar nicht. Nicht mal ebay selber, zumindest nicht bei gelegentlichen Privatverkäufen.

    Nachbar macht das seit >20 Jahren nach jeder Urlaubsreise, und es ist so ziemlich das einzige was er auf ebay macht. Hat regelmäßig trotz der Gebühren unterm Strich mindestens den Kurswert rausbekommen, Mecker gab es noch nie.



    Wie alt waren denn die Schweizer Münzen?

    Die meisten relativ aktuell, und bei den etwas älteren hatte ich auch erstmal Kataloge gegengecheckt, war nicht ein "Treffer" dabei.

  • Brennholzverleih

    Ich wollte auch nur darauf hinweisen.

    Ich kenne z.B. jemanden (zwar nur flüchtig) den sie "Hops genommen" haben beim Dollar verkauf.


    Wie bei allem: eigenes Leben, eigene Entscheidung und eigene Mögliche Konsequenzen. Es steht halt jedem frei eigene Entscheidungen zu treffen, gute wie schlechte.


    Warum dort aber so viel gezahlt wird kann ich auch nicht beantworten. Wer weiß wer sein Gegenüber ist und es kauft und was mit dem Geld dann gemacht wird.

    Bei Kleinstbeträgen eher unwahrscheinlich, aber vielleicht fliegt man deshalb unter dem Radar. Ansonsten macht es für Käufer halt wenig sinn das Geld mit Restrisiko zu "tauschen" obwohl man es auch bei der Bank für weniger haben könnte.