Franken in Euro wechseln

  • Hallo,


    in die obigen hochphilosophischen Überlegungen will ich mich nicht einmischen. Um ganz ehrlich zu sein, ich habe sie nicht in Gänze gelesen. Aber um einmal etwas näher an die Finanzpraxis zu kommen:

    Aber bei einem Kollaps einer Währung hättest du immer noch eine Ersatzwährung. Ist halt die Frage welcher Währung du mehr vertraust......

    Ich habe arge Zweifel, dass bei einem „Kollaps“ des Euro der Schweizer Franken überleben kann. Dazu ist die Schweiz viel zu sehr mit der Euro- Zone und der EU verwoben.


    Aber grundsätzlich, ob der Euro weich oder sehr weich ist, von einem „Kollaps“ ist er weit weg.

    Soviel Optimismus für 2024 muss sein.


    Gruß Pumphut

  • Ich habe arge Zweifel, dass bei einem „Kollaps“ des Euro der Schweizer Franken überleben kann.

    Verstehe ich gut. Gewisse bis erhebliche Zweifel habe ich da - ehrlich gesagt - auch.


    Für völlig ausgeschlossen halte ich es aber nicht (was dann auch in Europa für die norwegische Krone (NOK), die dänische Krone (DKK), die schwedische Krone (SEK) usw. gilt. Und auch für das englische Pfund (GBP). Und natürlich erst recht für den US-Dollar und ganz besonders natürlich für Gold) ...

    Aber grundsätzlich, ob der Euro weich oder sehr weich ist, von einem „Kollaps“ ist er weit weg.

    Das sehe ich, jedenfalls aktuell, ganz ähnlich (ganz im Gegensatz zum Jahr 2012 beispielsweise ...).


    Aber:


    Mit a) den Folgen einer Weichwährung (ob nun "weich" oder "sehr weich" - um Dich zu zitieren) umzugehen will gelernt sein. Ebenso b) mit den Folgen und Fehlanreizen, die aus dem ständigem Bruch der diesbezüglichen EU-Verträge (AEUV) sowie der Dauerrettungspolitik der (noch solventen) Euro-Länder sowie der EZB resultieren.


    Ausgerechnet das aber vermag ich mit Blick auf die Realität der Anlagen der Deutschen - angefangen von der Aktienquote (!) bis hin zur Immobilien-/Wohneigentumsquote (!) - nicht ansatzweise zu erkennen. Beide sind nämlich im internationalen Vergleich sehr bis ausgesprochen niedrig.


    Auch wenn aus meiner Sicht immer und überall gilt

    Ob sich nun die absoluten Stars und Giganten äußern (wie Warren Buffet, George Soros, Peter Lynch etc.) oder "nur die zweite oder dritte Reihe", oder Fondsmanager, oder Banken, oder Fondsgesellschaften, oder Assekuranzen etc. pp. - in aller Regel liegt ein (mehr oder weniger; meist eher mehr bis vollständiges) egoistisches Eigeninteresse vor (Akquisition, Verkauf, Vertrieb etc. - oder aber auch das Erlangen einer Art "publizistischen Marktführerschaft", um manche Dinge, Diskussionen usw. in die gewünschte Richtung zu lenken und/oder über (häufige) Medienpräsenz eine Art "Kompetenztransfer" (Richtung eigener "Produkte") hinzubekommen). Leider Fakt nach meinem Dafürhalten.

    erwähne ich aus sehr vielen Beispielen - in dem Kontext Franken/Euro - (ausnahmsweise mal einen direkt) wie den Dr. Andreas Beck (m. W. Mathematiker und Portfolio-Manager; GPO Global Portfolio One, Fixed Income One, sowie Gründer und CEO der Index Capital GmbH etc.). Als m. W. zudem gelernter Schlosser auch mit etwas Realitätssinn und Bodenhaftung ausgestattet ...


    Zur Vermeidung jeden Mißverständnisses: Habe persönlich keinen Cent bei ihm angelegt und würde das auch niemals tun. Nichtsdestotrotz kann man ihn wohl unter die Rubrik "anerkannt seriös" sowie "kompetent sprich mit Sach- und Fachkenntnis ausgestattet" subsumieren.


    Sehenswert z. B. sein Beitrag vor etwa einem Jahr (YouTube, Reihe: "Rene will Rendite", Titel: "Der Euro, die Börsen und ein Schlagabtausch zum Bitcoin"; insbesondere ab 9:30 ff) u. a.


    - "Euro nun konstruktionsbedingt Nachfolger der italienischen Lira"

    - "Wir sind einfach eine Weichwährung jetzt und werden auch so von der Schweiz gehandelt"

    - "Damit kann man leben. Der Vorteil der Italiener, die sind das gewohnt"

    - "die Deutschen davon eher überrascht"

    - "man hat es aufgegeben, den CHF in irgendeinem Verhältnis zum Euro zu halten"

    - "hat man mit der italienischen Lira ja auch nicht gemacht"

    usw.


    Insbesondere aber bei 16:50:


    - "mit dem Euro das wird nicht mehr" ...


    Dem würde ich in weiten Teilen folgen. Auch glaube ich, daß man alles tun und unternehmen wird, um das Projekt Euro (aus meiner Sicht eine Art "Esperantogeld") irgendwie weiter am Leben zu halten. So weit, so gut (bzw. schlecht - je nach Sichtweise).


    Man sollte sich dann nur über die Folgen für diese Währung (Euro) und auch für diesen Wirtschaftsraum (Euroraum) im Klaren sein.


    Womit wir wieder bei (siehe oben) Abs. 2 angekommen wären. Diese Erkenntnis bildet sich jedenfalls bei den Deutschen (Sparern, Anlegern, für das Alter Vorsorgenden usw.) nicht ansatzweise kongruent ab. So weit sie denn überhaupt vorhanden ist ...

    Soviel Optimismus für 2024 muss sein.

    Optimismus ist meistens gut. Bei Finanzthemen setze ich aber auf Realismus.