Geldmarktfond vs geldmarktnahe Fonds

  • Der Inhalt des Trägerportfolios kann dir doch völlig egal sein. Nochmal: Das Risiko des Trägerportfolios trägt der Swap-Kontrahent. Und wenn der Swap-Kontrahent zahlungsunfähig werden würde, trägt das Risiko der Fondsemittent. Nur wenn Swap-Kontrahent und Fondsemittent gleichzeitig insolvent gehen sollten, dann würde der Inhalt des Trägerportfolios dich betreffen. Es ist also sehr unwahrscheinlich.

    Einen STR (https://www.bundesbank.de/de/s…ro-short-term-rate-793046) aufzulegen, der hauptsächlich auf Anlagen ausserhalb des Euro-Raumes in GBP basiert, ist auf jeden Fall ein anschauliches Beispiel dafür, was es mit

    Zitat
    Replikationsmethode Synthetisch (Unfunded Swap)

    auf sich haben kann.


    Zitat

    Nur wenn Swap-Kontrahent und Fondsemittent gleichzeitig insolvent gehen sollten, dann würde der Inhalt des Trägerportfolios dich betreffen. Es ist also sehr unwahrscheinlich.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/DWS_Group:

    Zitat

    Die DWS Group GmbH & Co. KGaA (DWS Group) mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein zur Deutschen Bank gehöriger, börsennotierter Vermögensverwalter. Das Unternehmen wurde 1956 gegründet, verwaltet über 902 Mrd. Euro, und gehörte von 2004 bis zu seinem Börsengang 2018 vollständig zur Deutschen Bank.

    D.h. hier ist der Fondemittent eine Tochter des Swap-Kontrahenten?

  • Am Ende muss Jeder selbst abwägen welchen Risiko für ihn/sie am größten ist. Man hat bei JEDER Anlage Risiken. Das ist zwar eigentlich etwas abgedroschen inzwischen, aber man kann es glaub ich nicht oft genug sagen. Auch Bankeinlagen haben Risiken und zwar welche, die regelmäßig gerade in Deutschland, hab ich den Eindruck, unterschätzt werden. Die Einlagensicherung, wenn man denn unter 100.000 ist, ist eben nicht staatlich garantiert, sondern ist ein gesetzlicher/rechtlicher Anspruch auf eine private Organisation einer solchen Sicherung, bei dem es in gewissen Grenzen wahrscheinlich ist, dass der Staat versucht zu helfen, Banken zu stützen, aber es bei einer richtigen Bankenkrise im Zweifel auch nicht vollumfänglich könnte. Das mal mit meinen Worten.


    Ist es ein größeres Risiko, dass die Deutsche Bank UND der Emittent UND die Anleihen im Trägerportfolio gleichzeitig abschmieren? Ich weiß es nicht, bezweifle es aber ein bisschen.


    Als Alternative kann man ja zu den Geldmarkt-nahen ETFs greifen, Finanztip empfiehlt hier ja einen von iShares und Deka. Die sind dann garantiert und physisch in deutschen Staatsanleihen, dafür haben sie eben ein etwas höheres Zinsänderungsrisiko und sind nicht ganz so nah am Leitzins/Referenzzins dran.


    Hat am Ende alles Vor- und Nachteile.

  • Es war auf jeden Fall hilfreich, sich mal ein Beispiel intensiver anzuschauen. Z.B. weil ich mir unter "synthetischer Fond/ETF" bisher nicht wirklich etwas vorstellen konnte. Und auch dass ich hier die Funktion eines Swap-Kontrahenten einmal greifbar beschrieben bekommen habe, war auch gut:

    Zitat

    Der Swap-Kontrahent liefert die Indexrendite und erhält dafür die Rendite des Trägerportfolios.

    Zitat

    Das Risiko des Trägerportfolios trägt der Swap-Kontrahent.

    Danke für die Information und Hilfe!

  • D.h. hier ist der Fondemittent eine Tochter des Swap-Kontrahenten?

    DWS gehört zur Deutschen Bank, zumindest mehrheitlich soweit ich weiß. Insofern kann man denke ich „ja“ sagen. Dennoch halte ich das Risiko für überschaubar. Ist nur meine persönliche Meinung und Einschätzung. Wenn die Deutsche Bank und DWS pleite gehen, haben wir glaub ich so große Probleme, dass auch die Einlagensicherung nicht sicher ist.


    Wie wäre es denn damit was das Thema angeht, wenn man Bedenken hat, auch zu diversifizieren? Einen Teil auf einem Tagesgeldkonto lassen, auf das man schnell zugreifen kann, ist eh sinnvoll. Und dann kann man ja auch statt nur den einen Swapper noch zusätzlich einen physischen nehmen. Also zwei Geldmarkt-ETFs unterschiedlicher Replikationsmethoden und unterschiedlicher Emittenten.

  • DWS gehört zur Deutschen Bank, zumindest mehrheitlich soweit ich weiß. Insofern kann man denke ich „ja“ sagen. Dennoch halte ich das Risiko für überschaubar. Ist nur meine persönliche Meinung und Einschätzung. Wenn die Deutsche Bank und DWS pleite gehen, haben wir glaub ich so große Probleme, dass auch die Einlagensicherung nicht sicher ist.


    Wie wäre es denn damit was das Thema angeht, wenn man Bedenken hat, auch zu diversifizieren? Einen Teil auf einem Tagesgeldkonto lassen, auf das man schnell zugreifen kann, ist eh sinnvoll. Und dann kann man ja auch statt nur den einen Swapper noch zusätzlich einen physischen nehmen. Also zwei Geldmarkt-ETFs unterschiedlicher Replikationsmethoden und unterschiedlicher Emittenten.

    Diversifizieren

    Z.B. auf https://www.finanzfluss.de/geldanlage/geldmarkt-etfs/ bzw. https://www.finanzfluss.de/inf…?asset_class=money_market gibt es (nur) 2 physisch replizierende Geldmarkt ETFs.

    Die haben beide ein relativ niedriges Fondvolumen.

    Vielleicht liegt es auch daran, das sie eine schlechterer Rendite haben(?)

    DE000ETFL227 hat im Jahresvergleich + 2,5 %

    IE00B3BPCH51 hat im Jahresvergleich + 3,0%

    Allerdings haben die Zinsen ja auch erst im Laufe von 2023 angezogen. Insofern ist die Rendite gar nicht mal so schlecht und eine Steigerung wäre vielleicht noch drin, wenn man anhaltende oder sogar steigende Zinsen erwarten würde (Ansonsten wäre Geldmarkt Fond/ETF ja eh uninteressant)

  • Denke auch, dass das niedrige Fondsvolumen daran liegt, dass 1. Geldmarkt-Fonds erst seit ein paar Monaten wieder interessant sind - noch kürzer ist die Zeit seitdem Verbraucherportale vermehrt darauf verweisen bzw. Empfehlungen aussprechen und 2. dass es eben andere Alternativen gibt: für die, die nah am "besten Tageszins" sein wollen den Xtrackers und für die, die Bedenken haben und, ob nun zurecht oder unrecht, Bankeinlagen als sicherer sehen, ganz normal Tagesgeldkonten.


    Finanztip empfiehlt übrigens noch einen iShares (DE000A0Q4RZ9), der bei Scalable.Capital genauso wie der Xtrackers und der Invesco den Vorteil haben, im Gegensatz zum Deka, dass er kostenlos zu kaufen und verkaufen ist (bzw. genauer: nur die Spread-Kosten, die sich aber in Grenzen halten bei so einem ETF). Dieser iShares hat ein deutlich höheres Fondsvolumen, falls dir das wichtig ist. https://www.finanztip.de/blog/…alternative-zu-tagesgeld/


    Ich würde es im Übrigen so einschätzen, dass das geringere Fondsvolumen bei Geldmarkt-ETF kein großes Risiko darstellt, wenn es für dich eine Alternative zum Tagesgeld ist. Das schlimmste was passieren könnte wäre doch, dass du am Ende die Kapitalertragssteuer dann bei einer Auflösung und damit "Zwangsverkauf" auf einen Schlag zahlen müsstest. Und wie hier im Forum häufig richtig gesagt wird: letztlich sollte man sich freuen, Steuern zu zahlen, denn dann hat man ja auch Gewinn gemacht. Und beim Tagesgeldkonto zahlst du Steuern eben monatlich, quartalsweise oder jährlich je nach Bank und Konto. Wobei sich das, falls man es auf den Freibetrag absieht, ja auch mit ausschüttenden Geldmarkt-ETFs und/oder (finde ich persönlich besser!) mit Teilverkäufen optimal regulieren lässt. Dass das Fondsvolumen häufig als Kriterium bei Aktien-ETFs genannt wird hat doch vor allem den Hintergrund, dass es hier um eine langfristige Anlage und Buy&Hold für möglichst lange Zeiträume geht. Das ist bei einem Geldmarkt-ETF nicht unbedingt der Fall und der steuerliche Vorteil durch die Stundung hält sich wie gesagt auch in Grenzen. Das ist bei 7% p.a. (Welt-Aktien-ETF) schon etwas anderes.


    Aber klar: ein höheres Fondsvolumen wäre für mich zumindest auch ein weiches Kriterium. Drum wären meine persönlichen Favoriten der Xtrackers (thesaurierend oder ausschüttend, eher ersteren) oder der iShares. Letzterer aber nur, wenn man einen Ausschütter will und vor allem einem die physische Replikation mit deutschen Staatsanleihen sehr wichtig ist. Ich persönlich würde für meine Risikoeinschätzung wie gesagt trotzdem zum Xtrackers, dem Swapper, tendieren. Der Deka fällt für mich wegen der Gebühren eher raus. Ich möchte so flexibel wie möglich rein oder raus aus einem Geldmarkt-ETF, der sowieso per Definition keine hohe Rendite bringt.


    Aber das bezieht sich alles wie immer nur auf meine persönliche Situation und Sichtweise.

  • Es gibt noch klassische Fonds, die physisch abbilden und höhere Fondsvolumen haben:


    973498 -> 3,4 Mrd.

    A0F426 -> 4,1 Mrd.

    977020 -> 1,6 Mrd.

    Warum sollte man denn klassische (aktiv gemanagte) Fonds nehmen, die, ohne sie mir alle drei im Detail angeschaut zu haben, vermutlich teurer sind und keinerlei Garantie dafür haben, dass das Aktive Management over- oder (langfristig sehr wahrscheinlich) underperformen wird? Erschließt sich mir nicht. Zumal beim ersten Fonds etwas von einem "Mindestbetrag für die Erstanlage" von "10.000 USD" steht. Zumal man diese Fonds vermutlich nicht überall einfach handeln kann?


    Also danke für den Hinweis, aber die Vorteile sehe ich nicht. Es wird auch gewiss noch deutlich mehr Geldmarkt-ETFs geben, die hier noch nicht genannt wurden.


    Wenn du da Vorteile siehst, lese ich mir die aber gerne durch :)

  • Warum sollte man denn klassische (aktiv gemanagte) Fonds nehmen, die, ohne sie mir alle drei im Detail angeschaut zu haben, vermutlich teurer sind und keinerlei Garantie dafür haben, dass das Aktive Management over- oder (langfristig sehr wahrscheinlich) underperformen wird? Erschließt sich mir nicht. Zumal beim ersten Fonds etwas von einem "Mindestbetrag für die Erstanlage" von "10.000 USD" steht. Zumal man diese Fonds vermutlich nicht überall einfach handeln kann?


    Also danke für den Hinweis, aber die Vorteile sehe ich nicht. Es wird auch gewiss noch deutlich mehr Geldmarkt-ETFs geben, die hier noch nicht genannt wurden.

    Wenn man sie sich vor einem Urteil nicht im Detail anschaut, kann man sich ja zumindest den Vgl. mit zwei Finanztip-Empfehlungen oberflächlich anschauen: https://www.fondsweb.com/de/ve…LU0335044896,DE000A0Q4RZ9

  • Wenn du da Vorteile siehst

    Der Vorteil ist einfach, dass klassische Geldmarktfonds bei einem entsprechenden Broker ohne Ordergebühren und Spread direkt über die KVG handelbar sind.


    Die Performance ist je nach Risiko der enthaltenen Papiere leicht unterschiedlich. Aber alle performen in Richtung eines €STR-Swap-ETF, und das bei physischer Replikation.


    Letztendlich ist es aber Geschmackssache.

  • Wenn man sie sich vor einem Urteil nicht im Detail anschaut, kann man sich ja zumindest den Vgl. mit zwei Finanztip-Empfehlungen oberflächlich anschauen: https://www.fondsweb.com/de/ve…LU0335044896,DE000A0Q4RZ9

    Ich hab ja nicht gesagt was das "Detail" bei mir ist und ich habe auch nicht im Detail geurteilt, sondern eine grundsätzliche Frage gestellt, da sich die Vorteile nach allem was ich u.a. von Finanztip gelernt hab mir eben nicht erschließen ;) Natürlich hab ich einen Blick auf die groben Zahlen geworfen. Aber ich hab mir nicht alle drei o.g. Fonds im Detail angesehen, was genau drin ist, was genau die Strategie etc.


    Ich sehe anhand der (groben) Zahlen erstmal keinen Vorteil im Vergleich zu den ETFs und es geht erstmal gegen die Empfehlung ETFs und eben keine aktiven Fonds zu kaufen, die sicherlich recht generell ist. Aber damit mich ein aktiver Fonds überzeugt vorteilhaft zu sein, muss er doch einen wesentlichen Vorteil bieten und das wäre für mich nicht ein paar 0,0x% mehr oder weniger. Und deshalb hab ich um Information gebeten - ein abschließendes Urteil kann ich mir vielleicht danach bilden.


    Der Vorteil ist einfach, dass klassische Geldmarktfonds bei einem entsprechenden Broker ohne Ordergebühren und Spread direkt über die KVG handelbar sind.


    Die Performance ist je nach Risiko der enthaltenen Papiere leicht unterschiedlich. Aber alle performen in Richtung eines €STR-Swap-ETF, und das bei physischer Replikation.


    Letztendlich ist es aber Geschmackssache.

    Ok danke! Das ist zumindest nachvollziehbar, auch wenn ich diesen Vorteil nicht für so groß halte und mich dann eher auf einen passiven ETF verlassen würde, bei dem ich weiß, dann nicht irgendein Fondsmanager versucht aktiv etwas zu machen. Natürlich ist es letztendlich Geschmackssache, da stimmen wir überein :)