Bausparer evtl auflösen oder was anderes machen?

  • Guten Morgen und allen ein schönen Sonntag,

    wir haben mit unseren Hausbau 2019 einen Bausparer mit abgeschlossen. Ich muss dazu sagen da waren unsere Finanzen noch sehr unsortiert das hatte sich erst 2021 alles so richtig gerichtet. Wir haben im Bausparer nun 30K drin mit einer Verzinsung von 0,20%, wo wir glaube ich nicht drüber sprechen müssen.

    Nun erleben wir ja alle das die Zinsen wohl wieder gesenkt werden in den kommenden Jahren. Ich selbst stelle mir halt die Frage sollte man ggf. den Bausparer auflösen oder einfach weiterlaufen lassen. Zuteilung wird am 10.2034 sein.

    Bausparvertrag

    Bausparsumme über XXX.XXX

    Sollzins nach Zuteilung 2,450 %

    Effektivzins nach Zuteilung 2,684 %

    Tilgungsphase 17 Jahre

    Gesamtlaufzeit 32 Jahre

  • Hallo!

    Allgemein sind Bausparer eine Zinswette darauf, dass in Zukunft die Zinsen höher sein werden als das was bei dir im Bausparvertrag an Zinsen „gesichert“ wird. Und da es niemand vorhersehen kann wie die Zinsen sich entwickeln, erst recht nicht auf so lange Zeiträume wie Bausparer, also jetzt noch 10 Jahre bei dir, ist es zweifelhaft, ob es eine gute Idee ist. Kann aufgehen, kann aber auch nicht. Hinzu kommen die Opportunitätskosten, die aktuell natürlich besonders hoch sind… 0,2% im Vergleich zu 3 bis 4%, die man momentan am Geldmarkt bekommt. Es ist also auch hier eine Wette, dass während der Ansparphase der Zinssatz niedrig bleibt und eben erst genau wenn man das Darlehen braucht der Zinssatz in die Höhe schnellt. 2019 war man damit vielleicht noch „auf Kurs“, heute aber nicht mehr. Was in 10 Jahren ist? Weiß niemand. Die Inflation kommt ja eh noch hinzu und frisst das Geld auf.

    Da es bei dir um recht hohe Summen geht, die schon drin sind und die anscheinend noch rein gespart werden sollen, würde ich persönlich diese Wette nicht noch 10 Jahre eingehen wollen. Aber du solltest dir natürlich überlegen, warum der Bausparer abgeschlossen wurde damals. Anschlussfinanzierung schätze ich. Überlege dir, ob du mit Tagesgeld und Festgeld nicht auf einen besseren Zweig kommen könntest und natürlich das Risiko eingehen willst und kannst, dass die Zinsen auf das Darlehen in 10 Jahren eventuell höher als die jetzt „gesicherten“ 2,7% Effektivzinsen sind. Dafür hast du das angesparte Geld, also dein Eigenkapital, vermutlich vermehren können in dieser Zeit, was im Bausparer eben nicht ginge. Kannst du dir in verschiedenen Szenarien mal ausrechnen was das bedeuten würde. Da wir deine/eure Zahlen nicht genau kennen, ist es schwierig dir hier etwas Konkreteres zu raten. Und entscheiden musst du es ohnehin selbst.

  • Wir haben mit unseren Hausbau 2019 einen Bausparer mit abgeschlossen.

    Man baut ein Haus und braucht dafür einen Kredit, also schließt man einen Sparvertrag ab.

    Ich mache das auch so. Wenn ich zum Einkaufen gehen will, packe ich zuhause eine Menge Sachen ein, die ich dann in den Laden bringe.

    Ob die Zuteilung zu diesem Zeitpunkt tatsächlich sein wird, steht in den Sternen. Den Zuteilungszeitpunkt dürfen Bausparkassen nämlich nicht garantieren.

    Ob sich der Zinsverlust (aktuell fast 4% - bei 30.000 € Guthaben also über 1000 € pro Jahr) sich für Dich durch einen später niedrigeren Darlehenszins rechnet, müßtest Du Dir selbst ausrechnen. Ich halte das für unwahrscheinlich. Was man macht, müßte man sehen.

    Für einen guten Rat braucht man das ganze Bild und nicht nur einzelne Infobröckchen.