Rente für langjährig Versicherte und Steuern sparen

  • Hallo zusammen,

    mein Vater erhält seit Oktober 2022 die Rente für langjährig Versicherte. Das heißt, er geht weiter normal arbeiten und bekommt aber schon seine Rente (Mit Abzug) ausgezahlt. Im Oktober 2024 geht er dann komplett in Rente, und erhält die volle Rentenzahlung.

    Jetzt habe ich mit ihm die Steuererklärung für 2023 angefangen, und er stellt jetzt natürlich fest, dass er über 4000€ Lohnsteuer nachzahlen muss, da er jetzt in Regionen in der Steuerprogression ist, wo er vorher nie war. Das war ihm so nicht bewusst und ich frage mich, ob es vielleicht Möglichkeiten gibt, dies zu mindern. Das Jahr 2023 ist ja bereits vorbei, aber vielleicht gibt es für dieses Jahr Möglichkeiten.

    Ich habe da nur ganz grob die Stichpunkte Riester-Rente oder Krankenkasse im Voraus (GKV versichert) zahlen im Kopf.

    Danke für eure Hilfe!

  • Es ist zumindest lohnender als die Rente gar nicht vorzeitig beansprucht zu haben.

    Die Rechnung haben wir hier schon einmal gemacht. (Kann den Beitrag noch raussuchen.)

    Bei einem Rentenbeginn in 2022 sind nur 82% der Rente zu versteuern, aber die Rentenbeiträge (auch die Sonderzahlungen) sind zu 100% steuerlich absetzbar (Höchstbetrag beachten).

    Classical Loophole. ;)

  • Ja gut, er hat es primär dafür gemacht, um noch etwas Geld vor der Rente zusätzlich zu haben, um es auf Seite zu legen. Und da tuen so hohe Steuerzahlungen natürlich weh :)

    Trotzdem kommt natürlich mehr für ihn herum, das stimmt.

    Hab mal grob gerechnet:

    Option 1: Wenn er beispielsweise 10.000 € in die Rente stecken würde und bei 42 % Steuersatz wäre, dann würde er 4.200 € Steuern sparen und dafür 1,25 Rentenpunkte extra erhalten. Also ca. 46 € pro Monat. Diese 46 € müssten versteuert werden. Die Steuerlast wird aber recht gering sein, da er in der Rente kein so hohes Einkommen hat. (ca. 2500-3000€ gesamt mit meiner Mutter.)

    Option 2: Wenn er die versteuerten 5.800 € dagegen mit 4 % verzinst anlegen würde, hätte er nur ca. 19 € pro Monat Erträge. Steuern sollten nicht anfallen, da er weit weg von 2000€ Pauschbetrag wäre.

    Option 1 klingt erst mal interessanter.

    Kann man das noch nachträglich noch für 2023 machen? Ich denke nicht oder?

  • Der Vater sollte schnellstmöglich eine entsprechende Auskunft für den Ausgleich von Abschlägen anfordern. (Suchbegriff: "DRV Formular V0210")

    Steuerlich gilt Zu- bzw. Abflussprinzip, also ist 2023 gelaufen, in der Rentenversicherung werden die Beiträge keinem bestimmten Zeitraum zugeordnet, daher besteht dort kein Problem. Die Rente wird zum Folgemonat einer Beitragszahlung neu berechnet und erhöht sich somit früher, wenn man früher zahlt.

  • Thread gefunden:

    Referat Janders
    5. Januar 2021 um 15:52

    Beiträge #1.342 und #1.343 enthalten etwas Rechnerei.