Kinder-Ersparnisse = Schenkung? Wo darf ich das Eigentum meiner Kinder parken?

  • Bis jetzt haben wir die Ersparnisse unserer Kinder (14/16J, je ca. 5000€) in je einem Sparschwein und auf je einem Tagesgeldkonto (Kontoinhaber=Elternteil) mit miserablen Zinsen separat von unserem eigenen Geld aufbewahrt.

    Wir haben einigermaßen Buch geführt, wann von Oma ein Fuffi oder das Taschengeld oder die Konfi-Kohle ins Sparschwein/aufs Konto gekommen ist.

    Meine Grundfrage ist: Ist das das Eigentum der Kinder, unabhängig davon, wo es liegt?

    • Gehört es dem Kind, auch wenn wir Eltern dieses Geld erstmal auf unserem Gehaltskonto oder als eigene ETF-Einmalanlage im Depot oder eben auf einem TG-Konto liegen haben? Oder ist es eine Schenkung, wenn wir jetzt dieses Geld von Kind 1 (oder eine entsprechende ETF-Menge) auf sein Konto/Depot überweisen?
    • Follow-Up Frage: Könnten wir auch für Kind 2 "seine" Ersparnisse im Depot von Kind 1 parken? Oder wäre es dann eine Schenkung, wenn Kind 2 volljährig ist und seine Ersparnisse auf sein eigenes Konto übertragen bekommt?

    Hintergrund dieser Fragen ist, dass Kinderdepots so viel komplizierter in der Einrichtung sind und so viel schlechtere Konditionen haben. Wir haben jetzt endlich zumindest für das jüngere Kind ein Depot angelegt (falls wir nicht doch noch vorher die Geburtsurkunde durch die Republik senden müssen). Ich habe keine Lust, für rund ein Jahr für das ältere Kind das ganze noch mal zu machen. Sein Geld bei uns oder besser dem anderen Kind (auf dessen Freistellungsfreibetrag) zwischenzuparken wäre einfacher.

  • Es gehört im Allgemeinen dem, auf dessen Namen es liegt.

    Es kann einiges dafür sprechen dass für das Kind gedachte Geld bei den Eltern liegen zu lassen und sich vorzunehmen das später den Kind zu schenken, aber rechtlich/steuerlich ist es dann nicht das Geld des Kindes.

    Es kann diesem aber natürlich jederzeit geschenkt werden.

    Das ist übrigens eine Einbahnstraße, Geld, das dem Kind gehört, darf nicht einfach wieder an die Eltern überwiesen werden.

    Was das schwierige an Kinder-Depots ist, verstehe ich nicht.

  • Es gehört im Allgemeinen dem, auf dessen Namen es liegt.

    Echt? Also wenn z.B. die Oma mir Geld überweist "für Kind1", dann gehört es rechtlich mir?

    Zitat

    Was das schwierige an Kinder-Depots ist, verstehe ich nicht.

    Der Verifikationsprozess ist aufwendiger und Kundenunfreundlicher mit Post-ident beim Postamt oder Verschicken der ORGINAL-Geburtsurkunde statt einfach Video-Ident.

    Die Kosten (entweder Depotführung, Mindestkauf oder Ordergebühr) sind höher als bei den günstigsten Erwachsenendepots, im Gegensatz z.B. zu Girokonten.

  • Der Verifikationsprozess ist aufwendiger und Kundenunfreundlicher mit Post-ident beim Postamt oder Verschicken der ORGINAL-Geburtsurkunde statt einfach Video-Ident.

    Die Kosten (entweder Depotführung, Mindestkauf oder Ordergebühr) sind höher als bei den günstigsten Erwachsenendepots, im Gegensatz z.B. zu Girokonten.

    Hmm, ich hab mal geguckt: DKB hat gleiche Konditionen wie normal, Kinderdepot kann aus eigenem Zugang mit eingescannter Geburtsurkunde eröffnet werden.

    Bei der Comdirect sieht es ähnlich aus.

    ING ebenso, aber dort muss eine physische KOPIE der Geburtsurkunde per Post geschickt werden.

    Den Aufwand finde ich für "einmal in 18 Jahren" jetzt nicht unbeherrschbar...

    Aber wie gesagt, es spricht auch einiges dafür, erstmal für das Kind auf eigenem Namen anzulegen (dazu gibt es Threads hier). Man verzichtet dann auf den Steuervorteil, aber bei thesaurierenden Fonds kann man viel "retten" indem man es vor dem Verkauf dem Kind mit Nichtveranlagungsbescheinigung schenkt.

  • Ich habe das Kinderdepot immer auch unseren Bildungsauftrag in Finanzdingen gesehen, da das in der Schule i.d.R. eher nicht auf dem Lehrplan steht. Insofern wäre es für mich keine Frage, für beide ein eigenes Depot anzulegen. Auch im Sinne der Gleichbehandlung. Zumal der Schenkungsweg von Geld für Kind 2 über Depot von Kind 1 zweimal schenkungsrelevant, auch wenn unterhalb der Freibeträge, wäre. Und auch argumentativ nicht mehr ganz unkritisch dem Finanzamt gegenüber, wenn das Geld für Kind 2 später von Kind 1 abgezweigt wird.

  • Ich habe das Kinderdepot immer auch unseren Bildungsauftrag in Finanzdingen gesehen, da das in der Schule i.d.R. eher nicht auf dem Lehrplan steht. Insofern wäre es für mich keine Frage, für beide ein eigenes Depot anzulegen

    Zumal die Kinder von fabbers schon 14 und 16 Jahre alt sind. Da kann (und meiner Meinung nach sollte!) man sie bei der Anlage ihres Geldes schon mal mit einbeziehen. Ich hatte mit 16 definitiv mein eigenes Konto und wusste sehr genau, wieviel Geld ich habe.

    Mit 16 haben viele schon einen Nebenjob (oder machen eine Ausbildung), da finde ich den Ansatz „alles Geld auf einem Konto der Eltern parken“ nicht mehr angemessen.

    Der Aufwand bei Depot- und Kontoeröffnung ist überschaubar, das muss man ja auch nicht ständig machen, sondern nur einmal.