Genügt euch ein Depot bei einem Neobroker?

  • Entschuldige Pumphut, ich nehme meine Aussage komplett zurück. Denn ich hatte eher an das Erweiterte Führungszeugnis gedacht und dies auf die Bankkonten verschoben.

    Ich glaube nicht, dass hier ein großer Umbruch erfolgt. Der Geist ist aus der Flasche und Broker werden es schwer haben, mehr als eine symbolische Gebühr zu verlangen. Der Wegfall von PFOF wird eher dazu führen, dass sich der Wettbewerb der Handelsplätze intensiviert. Ein Handelsplatz mit niedrigen Gebühren lässt dem Broker mehr Luft. Und da der Handelsplatz jetzt keine Provision mehr an den Broker zahlen darf, kann er sich auch den Tel der Gebühren sparen.

    Das wäre doch etwas, da hast du Recht. Wenn sie aktuell eine Bezuschussung vornehmen können, dann können sie dies auch streichen und günstigere Preise anbieten. An diese Denkrichtung hatte ich nie gedacht, aber es wäre vor allem sehr logisch.

  • Hallo zusammen,

    Wenn ich die vielen Kommentare hier richtig verstanden habe, dann ist es wohl so, dass das Hauptargument für einen so genannten NeoBroker ist, dass dort fast keine Kauf- oder Verkaufsgebühren entstehen.

    Wer Aktien als Spekulation sieht und sein Glück mit regelmäßigem kaufen und verkaufen sucht - am besten noch jeden Tag - für den ist tatsächlich entscheidend, dass keine oder nur geringe Gebühren entstehen.

    Ich bezweifle allerdings dass mit dieser Strategie auch ohne Gebühren auf Dauer ein Gewinn erzielt wird.

    Für einen echten Kapitalanleger sind die Kauf-Gebühren unwesentlich.

    Viel wichtiger für ihn sind die regelmäßigen laufenden Kosten.

    Die sind nun mal bei den Hausbank immer noch vorhanden und betragen in der Regel von 0,1 - 0,25 % pro Jahr,

    bei kleinen Depots sogar noch höher.

    Da online-Banken auf diese jährlichen VerwahrGebühren verzichten, ist es kein Wunder, dass diese in den letzten Jahren einen riesigen Kundenzuwachs erzielt haben. Auch ich gehöre dazu.

    Bei meiner Hausbank habe ich nur noch mein Girokonto, Kreditkarten, sowie falls erforderlich Immobilienfinanzierungen, und in einem speziellen Fall noch die europäischen Aktien, weil die Hausbank automatisch die Steuer Rückerstattung erledigt.

    Die gelegentliche Einladung zu einem Mittagessen oder Kaffee mit dem persönlichen Berater ist eine angenehme Gelegenheit für einen Gedankenaustausch auf Augenhöhe.

    Viele Grüße McProfit

  • Hallo McProfit,

    ich denke, dass diejenigen, die die niedrigen Gebühren bei den Neobroker schätzen nicht zwingend Daytrader sein müssen und durchaus Buy and Hold praktizieren, daher würde ich das zurückweisen. Nur besteht die Gefahr, dass man viel häufiger handelt und möglicherweise früher aussteigt sowie Gewinne verpasst. (Das habe ich selbst an mir beobachten können.)

    Die Kaufkosten sind nie unwesentlich, denn diese müssen immer berücksichtigt werden, falls man mal aussteigen will... Sie sind nur weniger wichtig, wenn über einen langen Zeitraum die Position gehalten wird...

    Der Kontakt mit einem oder einer ausgebildeten Bankkaufmann-/frau muss nicht stets problematisch sein und kann durchaus bereichern.

    Auf jeden Fall wünsche ich dir schöne Ostern und danke für deine Positionierung.

  • Hallo McProfit,

    ich denke, dass diejenigen, die die niedrigen Gebühren bei den Neobroker schätzen nicht zwingend Daytrader sein müssen und durchaus Buy and Hold praktizieren, daher würde ich das zurückweisen. Nur besteht die Gefahr, dass man viel häufiger handelt und möglicherweise früher aussteigt sowie Gewinne verpasst. (Das habe ich selbst an mir beobachten können.)

    Die Kaufkosten sind nie unwesentlich, denn diese müssen immer berücksichtigt werden, falls man mal aussteigen will... Sie sind nur weniger wichtig, wenn über einen langen Zeitraum die Position gehalten wird...

    Der Kontakt mit einem oder einer ausgebildeten Bankkaufmann-/frau muss nicht stets problematisch sein und kann durchaus bereichern.

    Auf jeden Fall wünsche ich dir schöne Ostern und danke für deine Positionierung.

    Okay, ist deine Meinung, wenn ich im Jahr 10€ an Kaufkosten habe und 25 Jahre investiere, interessieren mich diese nicht. Es ist für mich ähnlich wie wegen 0,x% bei TG/FG Kopfstände zu machen. Für mich zählt da die Übersicht mehr, aber jeder wie er mag.

  • Die Kaufkosten sind nie unwesentlich, denn diese müssen immer berücksichtigt werden, falls man mal aussteigen will... Sie sind nur weniger wichtig, wenn über einen langen Zeitraum die Position gehalten wird...

    Sehe ich anders. Ich investiere einfach in nichts, bei dem die Kosten spürbare Relevanz hätten, somit nur in hinreichende Mengen. Wenn die Kaufkosten wie bei mir unter einem Promille liegen, könnte ich auch am nächsten Tag wieder verkaufen. Doch ich betreibe ausschließlich Buy-and-Hold.

  • Hallo ika  Phlip und ichbins

    Bei allem Respekt vor ein paar Zehntel Prozent Punkte mehr oder weniger Kauf-Kosten will ich ganz nebenbei auch mal daran erinnern wie hoch die Kaufkosten für einen Immobilien Käufer sind.

    Will dieser zum Beispiel sich eine Wohnung als Kapitalanlage zum vermieten kaufen dann sieht die Rechnung so aus:

    5 % Grunderwerbsteuer, dazu noch oft

    3 % Maklergebühr, und mindestens

    1 % für Notar und Grundbuch Eintrag,

    dazu oft noch Finanzierungskosten der Hausbank.

    Das sind dann schnell 10 %.

    Bei Immobilien würde daher kein Mensch auf die Idee kommen diese ständig kaufen oder verkaufen zu wollen.

    Wenn die Miete gesichert ist und zudem noch regelmäßig erhöht werden kann, dann behält man eine solche Anlage oft über Jahre und Jahrzehnte.

    Ich wünsche mir, dass auch bei Aktien das immer mehr Anleger so sehen würden und die Dividende nicht ignorieren würden.

    Echte Kapital ist eine regelmäßig dazu noch steigende Defizite, ohnehin wichtiger als die Kursentwicklung.

    Vielleicht wären für eine solche langfristiganlage sogar höhere Kaufgebühren hilfreich.

    Das soll keine Aufforderung an die Banken sein, sondern eher an die Anleger über ihre Strategie nachzudenken .

    Viele Grüße. McProfit.

  • ichbins Du hast vollkommen recht, dass die 10 Euro Kaufgebühr in diesem Sachverhalt nicht zu Buche schlägt.

    ika In dem Fall würden die Kaufkosten bei einem täglichen Kauf und Verkauf ebenso deinen potentiellen Gewinn anknabbern, im Vergleich zu Ordergebühren in Höhe von 0-1 Euro. Dennoch hast du meiner Meinung nach den wichtigsten Aspekt in diesem Thread angesprochen, dass es alles eine Frage der eigenen finanziellen Ausstellung ist.

    Denn LebenimSueden hat vollkommen Recht, dass das Sparen von regelmäßigen Gebühren durchaus sich über einige Jahre "läppern" kann. Daher befinde ich mich vermutlich thematisch bei dir, da es nicht darum geht, dass so viel wie möglich gespart wird, aber das, was sich sparen lässt, kann man doch sich ersparen ;).


    McProfit Die Geldanlage muss nicht unbedingt teurer sein bzw. werden. Es existieren ebenso Anleger, die keine Dividenden-Strategie fahren, daher können diese nicht mit einbezogen werden. Dennoch verstehe ich deine gute Einstellung, dass so wenig handeln wie möglich deine Empfehlung darstellt, das ist auch richtig so.(Auch 10 Transaktionen á 1 Euro sind 10 Euro ;)).