Einmalanlage oder Stückelung

  • Hallo,

    ich bin aktuell 65 Jahre alt und mittlerweile in Pension.

    Thema #1:

    Ich habe ca. 100.000,-Euro frei verfügbar, die ich noch einmal für ca. 10-15 Jahre vorzugsweise in ETF's anlegen möchte.

    In meinem Depot habe ich bereits Anteile des MSCI-World.

    Frage#1: macht es Sinn jetzt einmalig einen ETF zu kaufen und den diese 10-15 Jahre liegen zu lassen?


    Thema #2:

    ich möchte in ca. 10 Jahren meinem Vermögen jährlich ca. 15.000 - 20.000€ entnehmen können - möglichst ohne es abzuschmelzen.

    Bei einem Festgeldzins von (permanent) 4% und einem Anlagevermögen von 400.000 - 500.000 käme man auf 16.000 - 20.000 p.a. Das ist bei der aktuellen und absehbaren Zinslage schwer bis gar nicht erreichbar.

    Frage #2: welche Alternativen gäbe es? ...mehrere ETF's? Wäre das Ziel auch mit weniger Vermögen erreichbar?


    herzlichen Dank

    Hugo

  • Zur hilfreichsten Antwort springen
  • Hallo HAP58 und willkommen im FT Forum, Anlagen haben immer etwas mit eigener Zufriedenheit zu tun.

    Zu deiner 1.Frage, wie du schreibst investierst du schon in einen ETF, heißt du bist schon mal im Thema, nun musst du für dich entscheiden, kommst du in den 10-15 Jahren mit Rücksetzern klar, auch wenn auf dem Papier mal 30 oder gar 50% Minus stehen. Bisher war nach 15 Jahren noch nie ein Verlust im MSCI World Bereich, allerdings kennen wir nur die Vergangenheit. Wenn du das alles aushältst, spricht nichts gegen die Einmalanlage. Die Vergangenheit brachte einen durchschnittlichen Gewinn von 7% jährlich, Steuern nicht berücksichtigt.

    Zur Frage 2, mit erhöhter Gewinnerwartung steigt auch das Risiko, die Anlage für alle Eventualitäten gibt es nicht. Für mich ist die sinnvollste Anlage aufgeteilt in Welt-ETF auf der einen Seite und Sicherheit in Tages-, Festgeld, Geldmarkt ETF auf der anderen Seite. Ob damit dein Ziel von 16-20k Entnahme erreicht wird wissen wir wenn es soweit ist. Vorteil dieser Aufteilung ist, je nach Börsenlage entnimmst du von da oder dort.

  • Vermögen zu entsparen kann komplizierter sein als es anzusparen ;) Die erste Frage die du dir stellen solltest ist, ob du wirklich nur aus den Erträgen leben willst. Oder ob auch ein zumindest teilweiser Verzehr des angesparten Kapitals in Frage kommt. Das macht die Sache deutlich einfacher.

    Eine hohe Aktienquote kann man dabei durchaus machen, die kritische Phase sind aber die ersten wenigen Jahre der Entnahmephase. Wenn es in diesem kurzen Zeitraum einen starken Crash gibt, hast du ein Problem. Schau mal in dem Blog von Georg Wieninger. Etwas komplex, ich verstehe nicht immer so genau was er da so rechnet mit seinem Monte-Carlo Simulator. Aber bei ihm ist die zentrale Frage, wie man einen Totalverlust in der Entnahmephase möglichst vermeidet und welche sichere Entnahmequote dazu möglich ist.

    Er empfiehlt hier bspw. eine sehr hohe Aktienquote von 95%, die dann 5 Jahre vor Beginn der Entnahmephase schrittweise auf 75% reduziert wird.

  • HAP58

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • HAP58

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • HAP58

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.