Kinderbetreuungskosten geltend machen: Problem beim Nachweis

  • Das FA hat ja wahrscheinlich einfach nur geprüft, dass der Zuwendungsbescheid ordentlich war und was da für ein Konstrukt hinter steht, ist ja so gar nicht erkennbar. Letztlich war es so die Rettung für die Politik, weil sonst mehrere Kitas hätten schließen müssen und das bei ohnehin viel größerer Nachfrage als es Plätze in Berlin gibt.


    Die Kontaktaufnahme mit anderen Eltern war schwierig, weil alle der Meinung waren es einfach weiterhin als Spende zu deklarieren. Das hatte ich im letzten Jahr bereits versucht. Meine Ansicht dazu wollte aber keiner recht teilen. Jetzt sieht die Sachlage natürlich anders aus.


    Jetzt stellt sich natürlich die Frage der Entlastung des Vorstands..

  • Ich würde da den Ball ganz flach halten, was soll es da schon zu gewinnen geben? Du hast in der Vergangenheit von einer zumindest fragwürdigen Konstruktion profitiert. Freu dich, dass das beim Finanzamt früher durchging. Jetzt ist es eben so, wie es eigentlich schon immer hätte sein müssen.

  • Jetzt stellt sich natürlich die Frage der Entlastung des Vorstands..

    Also nach den weiteren Infos, die du hier jetzt geteilt hast, trifft den aktuellen Vorstand wohl keine Schuld. Die sind jetzt nur die dummen, die die Suppe auslöffeln müssen. Schuld ist hier eher das kranke System in Berlin, dass ein Förderverein Personalkosten für die Kita übernehmen muss. Sprich da haben schon bei Gründung des Vereins einige Leute Böcke gebaut, die aber heute vermutlich nicht mehr im Amt sind.


    Wie schon FinanzPanda geschrieben hat, freu doch darüber, dass die Kosten in der Vergangenheit als Spende akzeptiert wurden. Jetzt ist es halt jemandem beim Finanzamt aufgefallen und es darf kein Abzug als Spende mehr erfolgen.


    Im Nachhinein ärgere ich mich schon, dass ich überhaupt das Thema mit der Entlastung des Vorstands in den Raum gestellt habe.


    Thebat: Das hoffe ich doch stark, dass er es dann selber macht. Wie oben schon gesagt, dürfte der aktuelle Vorstand keine Schuld an der aktuellen Situation haben.

  • Übernimmst du dann den Vorstandsjob?

    Mir geht es nicht darum, jemandem, der ein Ehrenamt übernommen hat, zu schaden. Ganz Im Gegenteil, ich habe da auch meine Unterstützung angeboten. Letztlich haftet der Verein aber für die Ausstellung der falschen Zuwendungsbescheinigungen (auch) mit dem Vereinsvermögen und daher muss es ja geklärt werden.


    Nochmal zur Klarstellung: es geht schon um die gleichen Personen, damals wie heute. Ich denke man kann von jemandem, der ein Ehrenamt übernommen hat, nicht erwarten das er oder sie sich in Steuersachen auskennen oder in Fragen der Gemeinnützigkeit etc.


    Und ja, ich freue mich, dass es bisher geklappt hat :)


    Meins23: Das Thema Entlastung steht schon auf der Agenda, das kam jetzt nicht neu von dir, alles gut.

  • Die Kontaktaufnahme mit anderen Eltern war schwierig, weil alle der Meinung waren, es einfach weiterhin als Spende zu deklarieren. Das hatte ich im letzten Jahr bereits versucht. Meine Ansicht dazu wollte aber keiner recht teilen. Jetzt sieht die Sachlage natürlich anders aus.

    Jetzt stellt sich natürlich die Frage der Entlastung des Vorstands..

    "Liebe Leute von heute,


    da kommt offensichtlich etwas auf uns zu. Jeder von uns zahlt jeden Monat x € an die Kita Kunterbunt. Bisher haben wir dafür eine Spendenquittung bekommen, die zumindest ich bei der Steuer eingereicht und auch akzeptiert bekommen habe. 2022 hat der Vorstand diese Quittung erstmals nicht ausgestellt, auf ausdrückliche Nachfrage mir dann mitgeteilt, daß dies nun 'nicht mehr möglich' sei. Ich habe die Kosten beim Finanzamt trotzdem eingereicht. Das Finanzamt hat mir den Betrag gestrichen. Dann habe ich die Kosten als Kinderbetreuungskosten deklariert. Das hat das Finanzamt auch nicht akzeptiert. Vermutlich gilt für Euch alle das gleiche. Wir sollten uns zusammensetzen und darüber reden."


    Wenn mir als Kindergartenkindelter ein solches Schreiben eines offensichtlich Mitbetroffenen ins Haus flattern würde, würde mich das sehr wohl interessieren.


    Your mileage (oder die mileage Deiner Mitkindergartenkindereltern) may vary.


    Ich hätte als Vorstand vermutlich anders gehandelt als Eurer (damaliger?) Vorstand es getan hat. Der Vorstand muß irgendwann mal ein Schreiben vom Finanzamt bekommen haben, daß er keine Spendenquittungen mehr ausstellen darf. Er hätte zu diesem Zeitpunkt erkennen können, welche Konsequenzen das für die Mitglieder hat und eine Versammlung anregen können (vielleicht müssen). Ihm nun deswegen die Entlastung zu verweigern, halte ich für vergebene Liebesmüh. Er hat zwar vielleicht unglücklich gehandelt, aber letztlich nicht rechtswidrig. Wofür wollte man ihn rechtlich verantwortlich machen?


    Das Hauptproblem ist ohnehin deutlich weiter oben anzusetzen, nämlich bei der bescheuerten Regulierung seitens der Landesregierung, nach der nicht sein darf, was man nicht sehen will. In letzter Konsequenz kann man zwei oder drei Jahre lang 2000 € im Jahr halt nicht absetzen, somit kostet die Kinderbetreuung in der Zeit nicht ganz unerhebliche 70 € im Monat mehr. Kinder kosten Geld. Schön ist es nicht, wenn man mehr zahlen muß, aber ein solcher Betrag sollte einen Gutverdiener nicht umbringen (und bei einem Wenigverdiener ist die Steuererstattung geringer, somit sind auch die rechnerischen Mehrkosten geringer).


    Und wie oben schon geschrieben: Freu Dich über die bestandskräftigen Steuererstattungen der Vorjahre, die Konstruktion war ja in meinen Augen von Anfang an fraglich.