Alles anzeigenDas heißt: Das Finanzamt hat bisher eine ganz offenkundige Umgehungskonstruktion toleriert. Als Betroffener würde ich mich darüber freuen: Die Steuervorteile der Vergangenheit werden Dir vermutlich bleiben, obwohl die Chose von Anfang an windig war (und man das auch erkennen konnte).
Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2024. Die Zuwendungsbestätigung für 2022 müßte spätestens Anfang des Jahres 2023 ausgestellt worden sein. Das heißt: Seit etwa 1 1/2 Jahren ist Dir die veränderte Handhabung bekannt.
Das Problem wird alle Eltern dieser Kita betreffen. Nach meinem Dafürhalten hätte es sich gehört, daß der Verein umgehend die geänderte Handhabung kommuniziert. Vielleicht hätte man gemeinsam eine Lösung gefunden, vielleicht sogar im Zusammenwirken mit dem Finanzamt. Auf jeden Fall wäre eine zeitnahe Reaktion der Elternschaft günstig gewesen.
Du hast es dann im Alleingang zu Fuß versucht, hast die Kosten, die Du sicherlich über Deine Kontoauszüge nachweisen kannst, in Deiner Steuererklärung als Kinderbetreuungskosten angegeben, was sachlich ja letztlich zutrifft.
Vermutlich wäre es besser gewesen, die Eltern hätten gemeinsam gehandelt, sich beispielsweise die Kosten für einen Steuerberater geteilt. Allgemein ist es keine schlechte Idee, schnell zu handeln, wenn so etwas vorkommt. Wenn das Finanzamt Deinen Ansatz nun nicht akzeptiert, hast Du erstmal lediglich 30 Tage für einen Einspruch. Ja, man könnte die Sache auch per Klage klären, aber eine solche ist meistens die schlechtere Option. Es ist meistens besser, man setzt sich zusammen und findet eine Lösung.
Es geht um 2000 € Absetzvolumen pro Jahr, das könnten dann 700 bis 1000 € Unterschied bei der Steuer sein (oder 50 bis 100 € pro Monat für die Kinderbetreuung eines Kindes). Ich würde einem solchen Betrag nachgehen, auf der anderen Seite ist ein Ende abzusehen. Kinder sind ja nur wenige Jahre in der Kita.
Das FA hat ja wahrscheinlich einfach nur geprüft, dass der Zuwendungsbescheid ordentlich war und was da für ein Konstrukt hinter steht, ist ja so gar nicht erkennbar. Letztlich war es so die Rettung für die Politik, weil sonst mehrere Kitas hätten schließen müssen und das bei ohnehin viel größerer Nachfrage als es Plätze in Berlin gibt.
Die Kontaktaufnahme mit anderen Eltern war schwierig, weil alle der Meinung waren es einfach weiterhin als Spende zu deklarieren. Das hatte ich im letzten Jahr bereits versucht. Meine Ansicht dazu wollte aber keiner recht teilen. Jetzt sieht die Sachlage natürlich anders aus.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage der Entlastung des Vorstands..