Erfahrungen mit Copy Trading à la eToro oder wikifolio

  • Liebe Community,


    mich interessieren Eure Erfahrungen mit dem Thema Copytrading und entsprechenden Anbietern, bei wikifolio gibt es ja sehr spannende Strategien, die man nachmachen kann, leider sind die Kosten in meinen Augen etwas intransparent und über ein Zertifikat bildet man die Strategie ja nach und repliziert sie nicht 1 zu 1. Ich würde mich sehr über Antworten und einen regen Austausch freuen.


    Liebe Grüße


    MD

  • svenja147

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich habe gerade mal interessehalber bei Wikifolio nachgeschaut. Was es mit den "Zertifikaten" auf sich hat, ist mir noch nicht so klar.


    Aber 0,95% "Zertifikategebühr" auf den Depotwert und 5% bis 30 (!!!)% "Performancegebühr" auf erzielte Gewinne (sobald ein neuer Jahreshöchststand erreicht wird, d.h. aber faktisch aufs Jahr gesehen auf die gesamten erzielten Gewinne) sind krass viel. Das alleine wäre für mich schon ein Grund, die Finger davon zu lassen.


    Wenn ich das richtig verstehe, wären das z.B. folgende Kosten:

    Depotwert am Jahresanfang: 100.000 EUR

    Depotwert am Jahresende: 120.000 EUR

    Gewinn: 20.000 EUR

    Zertifikategebühr: 950 - 1.140 EUR (taggenaue Berechnung, je nachdem wie das Depot übers Jahr von 100.000 EUR auf 120.000 EUR steigt)

    Performancegebühr: 1.000 EUR bis 6.000 EUR


    Und dann bekommt man noch nichtmal Aktien, sondern ein "Zertifikat", d.h. eine Schuldverschreibung von Lang & Schwarz?!


    Wer macht sowas?

  • Der Vorteil von Wikifolio ist z.B., dass es keinen Steuerabzug nach Trades innerhalb des Zertifikats gibt.


    Auch keine Vorabpauschale. Erst bei Verkauf des Zertifikates wird besteuert. Damit ist die Wahrscheinlichkeit nicht immer gering, die Kosten outzuperformen. Ähnliches Prinzip wie bei der Spardosen-GmbH. Oder wenn man für Freunde etwas anlegen soll, die können einfach das Zertifikat kaufen.


    Diese Konstruktion ist z.B. gut, wenn man ansonsten Krankenkassenbeiträge auf Kapitalerträge zahlen müsste. Unrealisierte Kapitalerträge in Zertifikaten interessiert weder Finanzamt noch Krankenkasse.


    Nur so als Idee.

  • Wahrscheinlichkeit nicht immer gering, die Kosten outzuperformen

    Aber das kann doch keine Grundlage für eine Geldanlage sein.

    Diese Konstruktion ist z.B. gut, wenn man ansonsten Krankenkassenbeiträge auf Kapitalerträge zahlen müsste. Unrealisierte Kapitalerträge in Zertifikaten interessiert weder Finanzamt noch Krankenkasse.

    Für wen kommt das ernsthaft in Betracht? Rentner oder Studenten ohne Einkommen?

    Erst bei Verkauf des Zertifikates wird besteuert.

    Okay, das heißt erst werden von meinen sämtlichen Kapitalerträgen laufend bis zu 30% (!!!) an Gebühren einbehalten, und dann zahle ich bei Verkauf des Zertifikats nochmal gut 25% Kapitalertragsteuer und Soli. Das heißt mir bleibt effektiv weniger als die Hälfte des Gewinns.


    Nochmal, in welcher Welt soll das für den Anleger ein sinnvolles, geschweige denn attraktives Modell sein?