Neulich hat mal einer eine PKV-Basher-Seite verlinkt, auf der stand, daß man als PKV-Versicherter im Ruhestand allein für die Bezahlung des Beitrags einige hunderttausend Euro auf der Seite haben sollte (samt Sparrechnung über Jahrzehnte). Ich halte das für Sargdeckelklappern.
M.E. war die Stiftung Warentest / Stiftung Finanztest, die ich schon für halbwegs seriös in ihrem Urteil halte.
Die Stiftung Warentest ist schon so sehr pro GKV, daß man sie getrost als PKV-Basher bezeichnen kann. Alle Naselang warnt sie, man sollte um Himmelswillen nicht in die
PKV gehen, die Beitragsentwicklung sei unkalkulierbar. Ist die Beitragsentwicklung der GKV denn leichter kalkulierbar? Ich kann mir sehr wohl vorstellen, daß das Privileg der KVdR in nicht allzuferner Zukunft gekippt wird, die Kapitalerträge nicht verbeitragen zu müssen. Geschähe das, würde so mancher ETF-Sparer dumm aus der Wäsche schauen. Vermutlich würde das sogar noch als "Gerechtigkeit" verkauft werden, denn es gilt ja als gerecht, wenn "starke Schultern" mehr tragen als schwache. Und Leute, die "leistungsloses Einkommen" einstreichen haben ja per definitionem "starke Schultern".
Ich weiß es (wie gesagt) nicht, ob der Finanzprodukteverkäufer mir damals wirklich einen Komforttarif verkauft hat (wie er es behauptet hat). Soviel Mühe mit den Tarifen, wie Dr. Schlemann sich damit zu geben scheint, hat er sich eher nicht gemacht. Aber ich kann das nach all den Jahren ja nicht mehr ändern, und bisher habe ich Leistungsmängel nicht zu beklagen gehabt. Soviel wie die GKV zahlt, wird der Tarif wohl schon leisten (natürlich zu höherem Honorar für die Ärzte) und zumindest in meiner Gehaltsklasse vermutlich nicht teurer als die GKV (oder wenigstens nicht viel). Man sollte ja nicht vergessen, daß auch die GKV so manchem Mitglied so manche wünschenswerte Leistung nicht gewährt, was dann immer wieder zu Gerichtsverfahren führt.
Ein wichtiger und mächtiger Teil unserer Gesellschaft ist PKV-versichert (und legt Wert darauf, das auch zu bleiben). Sollte diesbezüglich heftig etwas aus dem Lot geraten, würde gerade diese Bevölkerungsgruppe sich schon melden - und sie hätte auch die Mittel, der Versicherungswirtschaft hinreichend Ärger zu bereiten.
Ich lasse mich jedenfalls nicht ins Bockshorn jagen.