VwL - Beitrag reduzieren

  • Hallo liebes Forum,

    ich habe 2003 nach meiner Ausbildung einen Vertrag für Vermögenswirksame Leistungen abgeschlossen. 40 Euro fließen monatlich in eine fondsgebundene Lebensversicherung (LU0100847929). Mein AG bezuschusst mit 26 Euro, der Vertrag läuft noch bis 2038. Ich würde den monatlichen Betrag gerne auf die 26 Euro AG-Zuschuss reduzieren. Kann mir jemand sagen, ob das rechtlich so möglich ist? Im Originalantrag steht, dass die Differenz (40-26) von 14 Euro aus meinem Entgelt erbracht wird.

    Auf die Restlaufzeit gesehen würde ich so noch über 2000 Euro in ein Produkt einzahlen, von dem ich mittlerweile (hat ja eh lang gedauert...) nicht mehr überzeugt bin.

    Könnte ich einfach unser Personalwesen bitten die Überweisung anzupassen?


    Vielen Dank für Euren Input hierzu!

  • Hallo und herzlich WIllkommen :)


    fondsgebundene Lebensversicherung (LU0100847929)

    Hui... Generali. Den Finanzprodukteverkäufern der Deutschen Vermögensberatung ggf. ins Netz gelaufen? Grundsätzlich sind die meisten Lebensversicherungen bzw. privaten Rentenversicherungen viel zu teuer und der aktive Fonds der bei dir in der Versicherung steckt ist es wohl leider auch. Ausgabeaufschlag 4% und 2% p.a. laufende Kosten. Ich hab ihn nun nicht mit einem normalen Standard-ETF verglichen, aber vermutlich wird die Performance zumindest nicht besser sein. Nach Kosten erst recht nicht.


    Mein AG bezuschusst mit 26 Euro, der Vertrag läuft noch bis 2038. Ich würde den monatlichen Betrag gerne auf die 26 Euro AG-Zuschuss reduzieren. Kann mir jemand sagen, ob das rechtlich so möglich ist? Im Originalantrag steht, dass die Differenz (40-26) von 14 Euro aus meinem Entgelt erbracht wird.

    Könnte ich einfach unser Personalwesen bitten die Überweisung anzupassen?

    Das ist gar kein Problem. Der Arbeitgeber darf entscheiden ob und wieviel VL er zahlen will. Von 0 bis unendlich theoretisch rechtlich alles möglich. Du suchst dir dann ein Produkt deiner Wahl aus, in das die VL rein fließt. In der Regel haben diese Produkte dann die "magische Grenze" von 40€, was aber kein Gesetz ist, sondern eher historisch bedingt. Du darfst dann bis zu dieser Grenze aus deinem Netto aufstocken. Du kannst das aber auch jederzeit wieder auf 0€ Netto-Eigenanteil zurückgehen. Da gibt es keine rechtliche Hürde. Dein Arbeitgeber kann wenn du zu häufig im Jahr wechselst ggf. irgendwann sagen, dass er das Hin und Her nicht mehr mitmacht. Aber das ist hier ja nicht der Fall. Also stell einen Antrag an deinen Arbeitgeber (die Personalabteilung), in dem du ihn darum bittest nur noch die Arbeitgeber-VL einzuzahlen ab Monat X.


    Aufstocken ergibt bei VL grundsätzlich nur dann Sinn, wenn du dann irgendwelche staatlichen Förderungen bekommen kannst, die Arbeitnehmersparzulage (ANSZ) im Fall der VL. Weiß gerade gar nicht, ob man die bei einer solchen Fondspolice bekommen kann. Ich glaub nicht.

    Auf die Restlaufzeit gesehen würde ich so noch über 2000 Euro in ein Produkt einzahlen, von dem ich mittlerweile (hat ja eh lang gedauert...) nicht mehr überzeugt bin.

    Das kann ich bei diesem Produkt nachvollziehen. Die Kosten der Versicherung selbst hast du hier ja gar nicht genannt. Der Fonds darin ist schon sehr teuer auf den ersten Blick. An deiner Stelle würde ich mir überlegen, ob es überhaupt sinnvoll ist da irgendetwas einzuzahlen. Eventuell ist es besser das Produkt beitragsfrei zu stellen oder sogar je nach Situation es zu kündigen. "Raus mit Applaus" sozusagen. Schlechtem Geld sollte man nicht noch mehr Gutes hinterher werfen. Jeder macht in seinem Leben finanzielle Fehlentscheidungen, über die man sich ärgert, aber die man als Lehrgeld verbuchen und die Sache dann abhaken sollte. Ohne Details über deinen Vertrag kann dir hierzu aber auch niemand viel sagen.


    Deine Arbeitgeber-VL würde ich an deiner Stelle wenn du die Arbeitnehmersparzulage gesichert über mehrere Jahre bekommen kannst in einen Standard-Welt-ETF bei Finvesto investieren und wenn du die ANSZ nicht bekommst einfach in den ING-VL-Banksparplan, um die Arbeitgeber-VL einfach mitzunehmen, zwar ohne große Rendite, aber auch ohne Kosten. Die Rendite dann in einem selbst verwalteten "freien" Depot einfahren.


    Zu guter Letzt auch im Zusammenhang mit dem letzten Satz: nicht zu sehr auf die VL versteifen. Ist letztlich ein Mini-Baustein im Vermögensaufbau :)