Unterstützung zu Produkten über Vermögensberater

  • Hallo liebe Community,

    ich habe mich leider in eine Situation gebracht, mit welcher ich mich aktuell zunehmend überfragt fühle.

    Ich hoffe, dass ihr mich bei der Sortierung meiner Gedanken unterstützen und eure Meinungen kundtun könnt.

    Und zwar habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, das Thema Versicherungen anzugehen und mich dahingehend besser aufzustellen. In Zusammenarbeit mit einem Vermögensberater auf Provisionsbasis haben sich dabei folgende Produkte ergeben:

    Selbstständige BU mit AU-Schutz bei der Nürnberger Versicherung

    • Garantierte Monatsrente 1.700€ mit 5% Dynamik
    • Keine abstrakte Verweisung
    • Kosten: 62,23€ mtl.

    DEMA Unfall exklusiv bei der Stuttgarter Versicherung

    • Kosten: 12,10€ mtl.

    DEMA Rechtsschutzversicherung Exklusiv - ARAG Komfort

    • Privatrecht, Arbeitsrecht und Verkehrsrecht
    • Selbstbeteiligung 150/300€ Flex
    • Kosten: 208,91€ jährlich

    So weit, so gut. Dies sind Versicherungen, mit welchen ich inhaltlich d'accord bin. Sind die Konditionen bzw. Leistungen und Versicherer eurer Meinung nach in Ordnung? Oder gibt es Bedenken?

    Vermutlich nicht unwichtig: Ich bin 25 Jahre alt und die 1.700€ der BU decken aktuell ca. 70% meines Nettogehalts.

    Allerdings habe ich auch vor Kurzem eine fondsgebundene Rentenversicherung abgeschlossen, bei welcher ich mir nun zunehmend unsicher bin. Hier würde ich mich über Meinungen freuen.

    Prinzipiell finde ich den Gedanken einer solchen Rentenversicherung als zusätzliche Vorsorge nicht schlecht (parallel investiere ich seit 2021 in ETF Sparpläne bei Scalable Capital), allerdings bereiten mir die Kosten des Ganzen ein paar Sorgen:

    Fondsgebundene Rentenversicherung VolkswohlBund FondsPur

    Daten dazu:

    Investition von 250€ mtl. aufgeteilt in

    50% Vanguard FTSE All-World

    30% iShares Core EURO STOXX 50

    20% iShares Core S&P 500

    Die Kosten:

    • Einstiegskosten: 4% der kumulierten Anlage

    Laufende Kosten pro Jahr:

    Verwaltungsgebühren und sonstige Verwaltungs- oder Betriebskosten:

    • 7,9% der eingezahlten Anlage
    • 0,33 - 2,36% des Werts Ihrer Anlage pro Jahr

    Transaktionskosten:

    • 0,04% - 1,08% des Werts Ihrer Anlage pro Jahr

    Mir erscheinen die Kosten doch sehr hoch. Bin ich dabei falsch beraten worden?

    Bisher hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl bei der Zusammenarbeit mit meinem Berater, allerdings verunsichert mich dieses Produkt aktuell etwas, weshalb bei mir ebenfalls Unsicherheiten bei den anderen Versicherungsprodukten entstehen.

    Was ist eure Empfehlung?

    Ich danke euch für die Zeit und jegliche Vorschläge!

    Einen schönen Abend euch.

  • Xenia 12. September 2024 um 10:56

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich habe mich leider in eine Situation gebracht, mit welcher ich mich aktuell zunehmend überfragt fühle.

    Aus Sicht des Finanzprodukteverkäufers ist es wichtig, daß Du erst unterschreibst und erst danach überlegst, ob das überhaupt sinnvoll war.

    [Ich] habe [...] mir für dieses Jahr vorgenommen, das Thema Versicherungen anzugehen und mich dahingehend besser aufzustellen. In Zusammenarbeit mit einem Vermögensberater auf Provisionsbasis [Finanzprodukteverkäufer] haben sich dabei folgende Produkte ergeben:

    Was heißt das: "Haben sich ergeben"? Hast Du schon unterschrieben oder hast Du noch nicht unterschrieben?

    Selbstständige BU mit AU-Schutz bei der Nürnberger Versicherung
    • Garantierte Monatsrente 1.700€ mit 5% Dynamik
    • Keine abstrakte Verweisung
    • Kosten: 62,23€ mtl.

    DEMA Unfall exklusiv bei der Stuttgarter Versicherung

    • Kosten: 12,10€ mtl.

    DEMA Rechtsschutzversicherung Exklusiv - ARAG Komfort

    • Privatrecht, Arbeitsrecht und Verkehrsrecht
    • Selbstbeteiligung 150/300€ Flex
    • Kosten: 208,91€ jährlich

    So weit, so gut. Dies sind Versicherungen, mit welchen ich inhaltlich d'accord bin. Sind die Konditionen bzw. Leistungen und Versicherer eurer Meinung nach in Ordnung? Oder gibt es Bedenken?

    Vermutlich nicht unwichtig: Ich bin 25 Jahre alt und die 1.700€ der BU decken aktuell ca. 70% meines Nettogehalts.

    70% des Nettogehalts ist wenig; wenn Du mal mehr Geld verdienen solltest, wie kannst Du die Versicherung dann aufbohren?

    Welchen Zweck verbindest Du mit der Unfallversicherung?

    Ob "Leistungen und Konditionen" in Ordnung sind, ersiehst Du aus Deinen Versicherungsunterlagen, die keinem von uns Foristen zur Verfügung stehen.

    Ich bin generell kein Freund von Rechtsschutzversicherungen. Mit Ausnahme des Arbeitsrechts zahlt in Deutschland der Unterlegene den Prozeß. Wenn dann wirklich ein Prozeß droht, muß ich halt selber in die Tasche greifen. Unter anderem dazu habe ich ja mein Geld.

    Allerdings habe ich auch vor Kurzem eine fondsgebundene Rentenversicherung abgeschlossen, bei welcher ich mir nun zunehmend unsicher bin. Hier würde ich mich über Meinungen freuen.

    Rentenversicherungen sind in aller Regel teure Sparinstrumente. Ich würde mit 25 eher keinen Finanzvertrag abschließen, der 70 Jahre lang gilt. Außer vielleicht den Trauschein.

    Prinzipiell finde ich den Gedanken einer solchen Rentenversicherung als zusätzliche Vorsorge nicht schlecht (parallel investiere ich seit 2021 in ETF Sparpläne bei Scalable Capital), allerdings bereiten mir die Kosten des Ganzen ein paar Sorgen:

    Prinzipiell finde ich eine solche Rentenversicherung schlecht. Sparen kann ich auch selber, dazu brauche ich keine dazwischengeschaltete Instanz und auch keinen Finanzprodukteverkäufer.

    Bisher hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl bei der Zusammenarbeit mit meinem Berater.

    Ich habe immer ein schlechtes Gefühl, wenn Leute einen Finanzprodukteverkäufer als Berater bezeichnen und ein Verkaufsgespräch als Zusammenarbeit mißdeuten. Inwiefern hast Du denn mit dem Finanzprodukte zusammengearbeitet? Er hat Dir Dein Geld aus der Tasche gezogen und Du hast das mit Dir machen lassen. Aber sonst?

  • Mir erscheinen die Kosten doch sehr hoch. Bin ich dabei falsch beraten worden?

    Moin tenten10 ,

    willkommen im Forum.

    Du bist nicht beraten worden, sondern dir wurde etwas sehr teures verkauft.

    Kann passieren weil du an einen Vertriebsprofi geraten bist jetzt musst du dir überlegen wie du mit deiner Entscheidung umgehst.

    Mir helfen Zahlen immer bei der Entscheidungsfindung:

    250€ mtl, bei 5% Rendite und 0,3% Kosten p.A. für 40 Jahre machen ca. 340.000€

    Fondsrechner zum Fondssparen

    Alleine mit dem Ausgabeaufschlag (7,9%) kommst du nur auf 319000€ :

    Fondsrechner zum Fondssparen

    Dann noch mit 1% Verwaltungskosten landest du bei: 267.000€

    Fondsrechner zum Fondssparen

    Das sind mal eben über 75000€ weniger nach 40ig Jahren.

    Musst du selber wissen ob dir der Vertrag soviel wert ist.

    Zur Rechtschutzversicherung: Spare die Kohle weg auf ein "Scheißegalkonto" und wenn du dann mal Geld für eine Rechtsberatung o.ä. brauchst nimmst du es genau davon.

    Unfallversicherung ergeben für mich keinen Sinn, das mag für dich anders sein.

    BU-Versicherung ist wichtig, da kenne ich mich aber nicht aus und würde einen Experten nach Rat fragen.

    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

    P.s.: Buchtip: Hartmut Walz- Ihre Finanzen Fest im Griff ( 2.Auflage) kostet 11,99€

  • Hallo Horst Talski

    Danke dir vielmals für deine konstruktive und hilfreiche Antwort. Das weiß ich zu schätzen!

    Ja, das Rechenbeispiel ist eindeutig. Da gibt es durchaus Investitionen mit höherer Rentabilität. Das Lehrgeld aus einer Kündigung werde ich wohl zahlen müssen. Danke dir für die Darstellung!

    Zur Rechtsschutzversicherung: Es hat in meinem Bekanntenkreis Fälle gegeben, in welchen sich der Arbeitsrechtsschutz durchaus gelohnt hat. Das "Gefühl", bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber zusätzliche Absicherung zu haben wirkte für mich erst einmal beruhigend.

    Den Verkehrsrechtsschutz habe ich zusätzlich aufgenommen, da ich auch beruflich regelmäßig mit dem Auto unterwegs bin und es für mich fast "absehbar" erscheint, dass früher oder später auch mal etwas passieren wird.

    Dass es sich dabei insgesamt um Eventualitäten ist durchaus wahr.

    Die Möglichkeit, die bestehenden Versicherungen zum Ende der Laufzeit zu kündigen und sich bei Bedarf neu aufzustellen, sollte ja bestehen.

    Die Unfallversicherung war für mich bei dem überschaubaren Preis "ok", da ich mir sowieso meine Abos wie Netflix und Co. spare und das Geld stattdessen in die eigene Absicherung investieren wollte.

    Allerdings gilt auch dort natürlich die Frage der Notwendigkeit und auch dieses Geld summiert sich auf lange Sicht. Da werde ich noch einmal drüber nachdenken.

    Die BU halte ich definitiv auch für sinnvoll. Da werde ich mich um weitere Beratung (ohne Verkaufsgespräch) bemühen bzw. Quellen wie dieses Forum zu Hilfe nehmen.

    Im Zweifelsfall werde ich meine aktuelle BU wohl kündigen und eine neue aufnehmen müssen.

    Da diese auch erst drei Monate alt ist, hoffe ich auf einen überschaubaren Aufwand.

    Deinen Buchtip werde ich mir definitiv anschauen, habe ich nötig..

    Ich danke dir noch einmal für deinen Rat und werde aus meinen Entscheidungen lernen.