In ETFs investieren: Einmal größerer Betrag und dann Sparplan dranhängen?

  • Hallo,


    ich möchte einen größeren Betrag in einen ETF investieren.

    Da einige Anlege- (und Entnahme-) Strategien mir contraintuitiv vorkommen.

    (ACHTUNG! Da steht "mir...vorkommen". Das ist nicht gleichbedeutend mit "sind"! ;) )

    und auch die Strategien auch immer mal weiterentwickelt werden, möchte ich hier

    kurz nochmal nachfragen:

    Ist eine Anlage eines einmaligen größeren Betrag mit einen anschließenden

    Sparplan in den gerade gekauften ETF sinnvoll...oder gibt es eine bessere,

    noch handhabbare Strategie?

  • Hallo microcommerce


    Wir wissen leider nicht was der Markt macht und wie er sich entwickelt. Kann sein, dass du heute mit einem Einmalbetrag reingehst und morgen geht der Markt schon runter und du ärgert dich. Oder anders herum und du freust dich.


    Ich bin der Meinung, dass die heutigen Höchststände die günstigsten Kaufpreise der Zukunft sind. Denn ich denke und investiere langfristig und gehe auch davon aus, dass sich der Aktienmarkt langfristig nach oben entwickelt. Von Rücksetzern und Volatilität ändern daran auch nicht, da ich einen langen Anlagehorizont noch habe.


    Geld was ich 15 Jahre und länger nicht benötige wird investiert. Dabei gilt der Betrachtungszeitraum von 15 Jahren mit jeder erneuten monatlichen Sparrate!


    Ich hatte damals einen Einmalbetrag getätigt und seit dem monatlich weiter bespart.


    Nur musst du wissen ob es zu dir und deiner Strategie, Anlagephilosophie und Vermögensstruktur bzw Risikotragfähigkeit passt.

  • Kann „man“ so machen. Gehen die Kurse anschließend deutlich hoch wäre „All-In“ besser gewesen. Fallen sie, dann wäre der nur Sparplan besser gewesen. Deine Vorgehensweise ist also ein guter Kompromiss.

  • Vielleicht ist dieser Artikel aus der Welt für dich interessant. Dort wird eine Auswertung von HQ-Trust aufgegriffen.


    In ihrer Kalkulation gehen die HQ-Trust-Experten von zwei Szenarien aus:


    Da ist zum einen der „Einmal-Investor“, der die komplette Summe auf einen Schlag anlegt, und zum anderen der „Raten-Investor“, der das Kapital in 24 gleiche Beträge aufteilt und es so binnen zweier Jahren nach und nach anlegt.


    Schaut man auf den Zeitraum seit 1971, hätte der Einmal-Investor in rund zwei Drittel aller Fälle die bessere Performance erzielt. Mutige Anleger, die alles auf einmal in den Markt investierten, kamen der Berechnung zufolge im Durchschnitt auf eine Rendite von 8,6 Prozent pro Jahr. Vorsichtige Sparer, die ratenweise investieren, gingen im Schnitt mit 6,6 Prozent Rendite pro Jahr nach Hause.


    Mit dem gestaffelten Einstieg konnte allerdings die Gefahr reduziert werden, dass Investoren in den ersten zwei Jahren eine ganz schwache Rendite oder sogar ein Minus machten. Insgesamt war bei den Vorsichtigen die Schwankungsbreite des Portfolios (Volatilität) geringer.


    Für die Mutigen stieg die Wahrscheinlichkeit von Extrem-Szenarien.

    Die Ergebnisse aller Zeiträume nähern sich an, werden die Raten nur auf einen kurzen Zeitraum, beispielsweise drei oder sechs Monate, aufteilt. Damit lässt sich gegebenenfalls vermeiden, ausgerechnet zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren.


    Eine Aufteilung auf 120 monatliche Raten à 100 Euro (also der klassische Sparplan) führte hingegen zu einem deutlich geringeren Endbetrag.

  • Es ist Dein Geld, und was Du damit machst, ist Deine Sache.


    Wer einen größeren Betrag hat, den er in ETFs investieren möchte, der erzielt im Durchschnitt das beste Ergebnis, wenn er diesen größeren Betrag umgehend investiert, denn time in the market beats market timing. Davor haben viele Anleger aber Angst und fragen immer wieder danach, ob sie denn nicht in Tranchen investieren können. Das können sie normalerweise, das sollten sie auch, wenn sie sich damit wohler fühlen, wenngleich ein fraktioniertes Investieren typischerweise nicht den Vorteil bringt, den sie sich davon erhoffen.


    Sinngemäß das gleiche gilt für einen folgenden Sparplan: Auch hier ist es sinnvoll, die geplante Sparrate in einem zu investieren. Wenn sich ein Anleger damit aber nicht wohlfühlt, kann er gern die Hälfte zum jeweils 1. und die andere Hälfte zum 15. investieren.


    Es ist Dein Geld, und was Du damit machst, ist Deine Sache.

  • Vielleicht ist dieser Artikel aus der Welt für dich interessant.


    Da ist zum einen der „Einmal-Investor“, der die komplette Summe auf einen Schlag anlegt, und zum anderen der „Raten-Investor“, der das Kapital in 24 gleiche Beträge aufteilt und es so binnen zweier Jahren nach und nach anlegt.


    Schaut man auf den Zeitraum seit 1971, hätte der Einmal-Investor in rund zwei Drittel aller Fälle die bessere Performance erzielt.

    Ein zögerlicher Anleger wird Dir darauf antworten: "Ich fürchte aber, daß ich zum letzten Drittel gehöre!" Wichtiger als das ist meines Erachtens, daß der Anleger sich mit seinem Vorgehen gut fühlt. Jeder legt sein eigenes Geld selber an.


    Dadurch, daß er sich traut überhaupt in ETFs zu investieren statt in ultrasicheres Tages- oder Festgeld, wird er vermutlich (aber nicht sicher!) mehr Ertrag erwirtschaften. Wenn er nun seinen größeren Betrag in drei oder vier Tranchen aufteilt, reißt es das auch nicht mehr heraus.

  • Ein zögerlicher Anleger wird Dir darauf antworten: "Ich fürchte aber, daß ich zum letzten Drittel gehöre!" Wichtiger als das ist meines Erachtens, daß der Anleger sich mit seinem Vorgehen gut fühlt. Jeder legt sein eigenes Geld selber an.


    Dadurch, daß er sich traut überhaupt in ETFs zu investieren statt in ultrasicheres Tages- oder Festgeld, wird er vermutlich (aber nicht sicher!) mehr Ertrag erwirtschaften. Wenn er nun seinen größeren Betrag in drei oder vier Tranchen aufteilt, reißt es das auch nicht mehr heraus.

    Klar, aber das muss eben jeder selbst entscheiden. Ich persönlich schaue nicht nur auf die Rendite, sondern auch auf die Volatilität bzw. Sharpe Ratio. Mit zunehmendem Alter gewinnt außerdem der Werterhalt an Bedeutung.

  • Es geht bei diesen Anfragen immer um das gleiche: Ich habe plötzlich einen Betrag zur Verfügung, der meine Vorstellung übersteigt. Ich will diesen Betrag nun in ETFs anlegen, habe aber Angst davor, das in einem Schritt zu tun.


    Für diese Angst muß man als Mitforist Verständnis haben. Letztlich ist es die Entscheidung des Anlegers selbst, was er macht. Ich als anonymer Forist kann wunderbar Reden schwingen, der Anleger aber ist mit seinem Depotstand allein. Morgen fällt die Börse auch nur um 2%, da sieht sich ein Börsenanfänger bereits vor der Pleite stehen.


    Es ist für diesen Anleger besser, daß er den größeren Betrag drittelt und gleich mal ein Drittel investiert, die beiden anderen Drittel dann nach vier und acht Wochen. Wenn man ihm sagt: Fraktioniertes Investieren ist ungünstig, man muß das auf einen Sitz machen! dann dümpelt das Geld in einem Jahr immer noch auf dem Girokonto herum.