Welche Details beim einmaligen ETF-Einmalkauf (100.000 €) beachten?

  • Mir scheint, dass Sie sich über die Transaktionskosten schon sehr gut informiert haben und die richtigen Weichen gestellt haben. Wenn Sie die Spreads an verschiedenen Börsen nicht in Echtzeit angezeigt bekommen, dann gehen Sie einfach direkt auf die Webseiten der Börsen und lassen Sie sich dort Brief- und Geldkurs anzeigen, um das richtige Limit zu setzen. Ich setze typischerweise knapp (ca. 0,1%) über dem Briefkurs. Es sollte hier nicht darum gehen, das letzte Quentchen rauszuholen, sondern nur darum, nicht durch eine unerwartere Illiquidität im Markt einen Mondpreis zu bezahlen.


    Nur noch ein Hinweis: Was Sie zu den Transaktionskosten schreiben klingt, als wollten Sie alles rausholen. Ohne zu wissen, wo sie das Depot eröffnet haben: Das würde ich bei der Wahl des Depotanbieters bei einer so großen Buy-and-Hold-Anlage eher nicht machen. Bezahlen Sie lieber einmalig etwas (20 Euro?) mehr, sind damit aber bei einer Onlinebank mit etwas Service statt bei einem Neobroker. Im unwahrscheinlichen, aber möglichen Fall, dass es irgendwelche Probleme gibt, werden Sie froh sein, wenn auf der anderen Seite jemand antwortet.


    Ich wünsche gutes Gelingen bei der Anlage!

  • Achim, Hut ab für dein Engagement hier, ich bin mir sicher, dass du mit deinen Beiträgen viele Menschen zum Nachdenken anregst (hoffentlich bevor sie handeln)!


    Ich hätte vielleicht etwas mehr Informationen geben sollen, aber so wie du anfangs richtig eingeschätzt hast, bin ich "wild entschlossen", mein Portfolio durch einen größeren Aktienanteil noch breiter aufzustellen. Mir geht es nicht wirklich um die historisch höhere Rendite sondern ums breitere aufstellen an sich. Mit Portfolio hatte ich mich im Vorfeld durchs Lesen eines Gerd Kommer Buchs schon beschäftigt und die Größe des "Aktienanteils" sehr bewusst und zu meinem Leben passend gewählt.

    Jetzt gehe ich sorgsam die letzten Schritte zur Umsetzung, mach mir aber kein Druck, weil ich nicht mehr zu den jungen Wilden gehöre 😉.


    Festgeld habe ich in Form einer Festgeldtreppe angelegt, letztes Jahr gabs dafür noch zwischen 4 - 4,5% Zinsen je nach Laufzeit (Deutschland, Frankreich, Österreich).


    Danke auch für deinen Einblick in die Geld-ETFa, zinshopping werde ich mit Sicherheit auch nicht machen. Fürs Tagesgeld überlege ich mir momentan noch, auch bei Trade Republic ein Depot zu eröffnen, aber ehrlich gesagt empfinde ich deren Verifizierungsprozess nicht sonderlich sicher, diesbezüglich fand ich Scalable Capital am vorbildlichsten. Bei dsr Depotwahl wars mir einfach wichtig, eine kostenlose Variante zu haben, werde vermutlich ja jahrelang einfach nichts mit dem Depot machen, wenn die ETFs da mal schön ruhen. 😊

  • Mir scheint, dass Sie sich über die Transaktionskosten schon sehr gut informiert haben und die richtigen Weichen gestellt haben. Wenn Sie die Spreads an verschiedenen Börsen nicht in Echtzeit angezeigt bekommen, dann gehen Sie einfach direkt auf die Webseiten der Börsen und lassen Sie sich dort Brief- und Geldkurs anzeigen, um das richtige Limit zu setzen. Ich setze typischerweise knapp (ca. 0,1%) über dem Briefkurs. Es sollte hier nicht darum gehen, das letzte Quentchen rauszuholen, sondern nur darum, nicht durch eine unerwartere Illiquidität im Markt einen Mondpreis zu bezahlen.


    Nur noch ein Hinweis: Was Sie zu den Transaktionskosten schreiben klingt, als wollten Sie alles rausholen. Ohne zu wissen, wo sie das Depot eröffnet haben: Das würde ich bei der Wahl des Depotanbieters bei einer so großen Buy-and-Hold-Anlage eher nicht machen. Bezahlen Sie lieber einmalig etwas (20 Euro?) mehr, sind damit aber bei einer Onlinebank mit etwas Service statt bei einem Neobroker. Im unwahrscheinlichen, aber möglichen Fall, dass es irgendwelche Probleme gibt, werden Sie froh sein, wenn auf der anderen Seite jemand antwortet.


    Ich wünsche gutes Gelingen bei der Anlage!

    Vielen Dank für diese Gedanken!

    Die Frage dabei ist, gibt es eine Onlinebank, die besser erreichbar und hilfsbereiter wäre als z. B. Salable Capital oder Traders Place? Comdirect sind mir die Kaufgebühren zu teuer mit 254,90 Euro ebenso die ING. Andere Anbieter sagen mir nichts und die ganzen Depot-Tests sind für Sparplaner gemacht und nicht für meine Konstellation. Aber ich behalte den Gedanken mal im Hinterkopf, Deopt-Übertrag ist ja später auch noch problemlos möglich, manchmal soll es dafür ja sogar Übertragungsprämien geben (ob das dann ein neues Hobby wird: Depotübertragen, Prämie mitnehmen und paar Jahre später wieder Depot übertragen 😆, ne Spass, da solls schönere Hobbies geben, aber einmal ist keinmal 😉) , werde den Gedanken die Depotauswahl nochmal zu hinterfragen, auf jeden Fall im Hinterkopf behalten

  • Die Frage dabei ist, gibt es eine Onlinebank, die besser erreichbar und hilfsbereiter wäre als z. B. Scalable Capital oder Traders Place?

    Ich habe keine Vorstellung, was Du unter "besser erreichbar" und "hilfsbereiter" vorstellst, anworte daher vorsichtshalber mit einem klaren Nein.

    [Bei der] Comdirect sind mir die Kaufgebühren zu teuer mit 254,90 Euro ebenso die ING.

    Discount-Broker berechnen typischerweise um 5 € Grundpreis plus 0,2% vom Volumen. Die Handelsspesen sind allerdings meistens gedeckelt bei irgendwas zwischen 50 und 70 €.

  • Die Kaufgebühren sind doch bei denen auch gedeckelt, oder ? Bei maxblue würde mich die 100.000 Euro-Order 59 Ezro kosten.

    Ah, Deckelungen sind mir noch nicht bekannt, ich schau mal, aber da ich jetzt eh schon das Depot Scalable Capital und bei Traders Place aufgemacht habe, würde ich bei einem der beiden kaufen (bzw. Testkauf bei beiden und danach irgendwann verschieben)

  • Börsenfeiertage in den USA bitte auch beachten…

    Wie kommst Du drauf? So viele sind das ja nicht. Ist da denn demnächst einer?































    Ich gehe davon aus, daß es mindestens einen Leser gibt, der nicht zwischen den Zeilen lesen kann:


    Ja, demnächst ist da einer, nämlich der Truthahn-Gedächtnis-Tag. Der ist immer am Donnerstag vor dem berühmten Black Friday. :)

  • Ich habe keine Vorstellung, was Du unter "besser erreichbar" und "hilfsbereiter" vorstellst, anworte daher vorsichtshalber mit einem klaren Nein.

    Discount-Broker berechnen typischerweise um 5 € Grundpreis plus 0,2% vom Volumen. Die Handelsspesen sind allerdings meistens gedeckelt bei irgendwas zwischen 50 und 70 €.

    Danke für das schöne Nein 😁


    Und Danke auch für die Links vom letzten Beitrag, die hab ich eben gelesen (der von Finanztip kam mir bekannt vor, vermutlich schon mal gelesen, aber gedanklich vertagt). Geldmarkt-ETFs machen so gesehen dann wohl doch keinen Sinn für mich, letztendlich brauch ich den nur für kurzfristig Ausnahmesituationen, als Puffer bis zum Fälligkeit des nächsten Festgelds (1/Jahr). Vermutlich also doch Trade Republic oder mit wenig Zinsen zufrieden geben.


    Ist Scalable Capital ein "Discount Broker"?

    Was wäre deine Empfehlung für einen Broker für meine Situation?

    (Ich hab noch ein kleine Summe "geerbter" Aktien und einen kleinen DWS-Fond im comdirect depot, die will ich bei Gelegenheit mal verkaufen und das Geld lieber in den ETF stecken, aber nicht mehr dieses Jahr, eilt nicht, nur der Vollständigkeit halber.)

  • Maximale Order-Kosten bei der Comdirect sind 60 EUR, bei der ING 70 EUR. Ob das jetzt ein Entscheidungskriterium sein sollte, wenn man schon weiß dass man sehr wenig bis nie traden wird...

    Die laufenden Depotkosten sind natürlich Entscheidungskriterium Nr. 1 (bei mir), aber es gibt auch noch andere Kriterien und eines davon eben auch die Orderkosten. (Könnte jetzt meine Oma zitieren). Letztendlich habe ich Stand jetzt den Zugang zu drei Depots und werde das nutzen, das mir persönlich am "angenehmsten" ist. Der große Vorteil, die ETFs nicht bei der comdirect zu lagern, ist das "aus den Augen - aus dem Sinn" - Prinzip.

    Ich schau mir morgen mal alle drei an, so das Geld bis dahin schon angekomen ist, sonst halt nächste Woche - und danach weiss ich vermutlich, wo/wie ich den Großeinkauf machen werde.

  • Geldmarkt-ETFs machen so gesehen dann wohl doch keinen Sinn für mich, letztendlich brauch ich den nur für kurzfristig Ausnahmesituationen, als Puffer bis zum Fälligkeit des nächsten Festgelds (1/Jahr). Vermutlich also doch Trade Republic oder mit wenig Zinsen zufrieden geben.

    Eine Liquiditätsreserve ist sinnvoll. Die meisten Leute halten sie auf einem Tagesgeldkonto, da gibts mittlerweile wenigstens ein bißchen Zinsen dafür. Werbezinsen liegen um 3%, Dauerzinsen liegen um 1%. Bei 10 T€ Liquiditätsreserve sind das 300 bzw. 100 € Zinsen pro Jahr vor Steuern.


    Manche Leute arbeiten intensiv mit ihrer Liquiditätsreserve, haben etliche Buchungen pro Monat auf diesem Konto. Ich habe etwa eine pro Monat. Ich buche spesenfrei drauf, eine "Abbuchung" kostet mich 99 Cent, sie dauert letztlich 4 Tage. Beides halte ich für tolerabel. Ich spare mir dafür das Hopping.


    Trade Republic bietet das quasi automatisch. Sie simulieren Dir ein Verrechnungskonto mit einem Zins etwa in dieser Größenordnung. In Wirklichkeit legen sie Dein Geld zum Teil in einem solchen Geldmarktfonds an, woran sich die hiesigen Foristen unablässig abarbeiten. Für Dich sieht das wie ein normales Konto aus, auf dem Du Tagesgeldkonditionen bekommst.

    Ist Scalable Capital ein "Discount Broker"?

    Discount-Broker sind ING, comdirect, consorsbank, flatex, maxblue, DKB und noch ein paar. Scalable Capital, Smartbroker und Trade Republic sind Neo-Broker. Die sind von den Spesen (und vom Kundenservice) noch eine Stufe drunter.

    Was wäre deine Empfehlung für einen Broker für meine Situation?

    Keine Ahnung. Du hast doch schon mehrere Depots, wenn ich Dich recht verstanden habe. Mach doch Deine ersten Schritte mit einem Depot, das Du hast! Ich kenne weder die comdirect, noch Trade Republic von innen.

    (Ich hab noch ein kleine Summe "geerbter" Aktien und einen kleinen DWS-Fonds im comdirect depot, die will ich bei Gelegenheit mal verkaufen und das Geld lieber in den ETF stecken, aber nicht mehr dieses Jahr, eilt nicht, nur der Vollständigkeit halber.)

    Planung ist notwendig und sinnvoll. Aber irgendwann sollte man zur Realisierung übergehen.


    Geerbte Aktien könnten steuerfreier Altbestand sein, bei denen man überlegen könnte, ob man sie der Steuerfreiheit wegen hält oder der Übersicht und des geringen Betrags wegen umsetzt.

  • Eine Liquiditätsreserve ist sinnvoll. Die meisten Leute halten sie auf einem Tagesgeldkonto, da gibts mittlerweile wenigstens ein bißchen Zinsen dafür. Werbezinsen liegen um 3%, Dauerzinsen liegen um 1%. Bei 10 T€ Liquiditätsreserve sind das 300 bzw. 100 € Zinsen pro Jahr vor Steuern.

    Hab vorhin mal geschaut, die BMW xxx Bank und die Merkur Privatbank bieten für alle Kunden 3%, scheint ne angenehme Alternative für Trade Republic zu sein. Zwar etwas weniger und Zinsgutschrift nur einmal jährlich, aber dafür "normale" Bank in Deutschland.


  • Trade Republic bietet das quasi automatisch. Sie simulieren Dir ein Verrechnungskonto mit einem Zins etwa in dieser Größenordnung. In Wirklichkeit legen sie Dein Geld zum Teil in einem solchen Geldmarktfonds an, woran sich die hiesigen Foristen unablässig abarbeiten. Für Dich sieht das wie ein normales Konto aus, auf dem Du Tagesgeldkonditionen bekommst.



    Rein rechtlich ist es aber trotzdem Geld und kein Geldmarktfonds oder? Sprich im Fall der Fälle würde die Einlagensicherung greifen? (zur zum Verständnis)


  • Geerbte Aktien könnten steuerfreier Altbestand sein, bei denen man überlegen könnte, ob man sie der Steuerfreiheit wegen hält oder der Übersicht und des geringen Betrags wegen umsetzt.

    Danke für den Hinweis, hab mich (wen wunderts) bisher noch gar nicht damit beschäftigt - hört sich auf jeden Fall spannend an, prüfe ich, wenn ich das ETF-Thema abgeschlossen habe.

  • Ein ETF auf Deinen Namen ist als Sondervermögen mehr wert als die Einlagensicherung. Trade Republic hat versprochen, daß man Dein Geld auf dem Verrechnungskonto auf Deinen Namen in Geldmarktfonds anlegt. Ok, Betrüger gibts bis hinauf in den DAX, siehe Wirecard.


    So sehr Du Dich auch bemühen magst, Du kannst nicht jedes Restrisiko beseitigen.


    Bist Du Dir denn ganz sicher, daß Du morgen früh fröhlich Deinem Bette entspringst?

  • Trade Republic hat versprochen, daß man Dein Geld auf dem Verrechnungskonto auf Deinen Namen in Geldmarktfonds anlegt.


    So sehr Du Dich auch bemühen magst, Du kannst nicht jedes Restrisiko beseitigen.


    Bist Du Dir denn ganz sicher, daß Du morgen früh fröhlich Deinem Bette entspringst?

    Ah, auf meinen Namen, okay, also nix Geld.


    Bemühen würde ich das übrigens nicht nennen, ich finde das Thema gerade nur spannend und Wissen schadet nie.


    Bin mir ansonsten sicher, dass ich morgen früh nicht fröhlich aus dem Bette erspringe, das entspricht so gar nicht meinem Typus 😉.


    Was ich gerade aber echt lustig finde ist, dass Saidi heute ein neues Video hochgeladen hat, zwar nicht so ausführlich, wie mein Wissensdurst es spannend fände, aber trotzdem cool, dass es jetzt gerade kommt 😁.

    Mal sehen, ob ich morgen schon selbst handeln kann (so das Geld auch da ist).

  • "Zirkus" ist für den einen Illusion, der andere will einfach wissen, wie es gemacht wird. Besonders förderlich ist so ein Kommentar für einen Anfänger wie mich nicht, aber schön für dich, dass du die Situation schon beurteilen kannst, ich kann es noch nicht, aber ich arbeite daran und bin jetzt - dank der hilfreichen Kommentare - auch schon wieder ein Stück näher am Ziel.

    Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Kurz gesagt die paar "Kröten" die da einsparst hättest längst für andere Dinge verwenden können.


    Der Größte Vermögenswert der ein Mensch je haben kann ist Zeit.


    Deswegen ist es auch Ratsam nicht jedem "vermeidlichen spar Angebot" hinter zu rennen da es eine Menge Zeit kostet, und der Wert deiner Zeit viel höher ist als das Angebot an sich.

  • Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Kurz gesagt die paar "Kröten" die da einsparst hättest längst für andere Dinge verwenden können.


    Der Größte Vermögenswert der ein Mensch je haben kann ist Zeit.


    Deswegen ist es auch Ratsam nicht jedem "vermeidlichen spar Angebot" hinter zu rennen da es eine Menge Zeit kostet, und der Wert deiner Zeit viel höher ist als das Angebot an sich.

    So geht jeder seinen Weg und gestaltet seine Zeit, manche Informationen sich über Geldanlagen, andere kümmern sich um ihre Gesundheit, manche um die Familie und Freunde, andere schauen stundenlang Serie/TV.. Was immer jemand tut, ich hoffe, er tut es aus voller Überzeugung.