Einmaleinzahlung in die DRV (Rentenversicherung) oder Anlage in konservativen ETF

  • Für mich gilt da, wie bei allen Anlagen, mehrere Säulen zu haben. In meinem Fall für die zwingenden Ausgaben die GRV und Betriebsrente, für die schönen Dinge des Lebens sind ETF und Tagesgeld zuständig. Mit zunehmendem Alter wird dann letzteres wahrscheinlich für die gesundheitlichen Kosten benötigt. So zumindest die Erfahrung im Familien- und Freundeskreis. Momentan spricht vieles für den ETF, allerdings wissen wir alle nicht wie es in den nächsten Jahren weitergeht, dann könnten auch die Ausgleichszahlungen in die GRV besser sein. Da es meine Altersvorsorge ist, ist mir in dieser Hinsicht auch egal wie alt ich werde. Erbe ist für mich eine Art Geschenk, wie groß es wird, spielt für mich eine untergeordnete Rolle und sollte auch so von meinen Erben gesehen werden.

  • Ich kann verstehen, dass man als Pflichtversicherter die GRV als einen Baustein von vielen sieht. Es bleibt einem ja nichts anderes übrig.


    Ich finde es allerdings schwierig sich z.B. als Selbständiger bewusst für die GRV zu entscheiden. Es ist ein Langfristinvestment mit einer Rendite von 3% vor Steuern und Abgaben. Wenn überhaupt ist es Inflationsausgleich.


    Man weiss natürlich nie was passiert. Aber ist es wahrscheinlich, dass ein ETF, der global Tausende von Unternehmen, also die Weltwirtschaft abbildet, langfristig schlechter rentiert als ein staatliches Rentenversicherungssystem, das von diesen Unternehmen und seinen Angestellten gespeist wird? Steuern und Abgaben sind ja keine Wertschöpfung. Mir fällt es schwer ein solches Szenario zu skizzieren.


    Ich dachte immer die GRV läge bei 5-6% p.a. In dem Fall wäre es akzeptabel, weil man sich mit der Minderrendite eine hohe Planbarkeit erkauft. Aber 3%? Das ist eine der schlechtesten Renditen, die es bei Assets gibt. Selbst wenn man die Aktienquote auf unter 30% senkt, kommt mehr raus.


    Habe ich da einen Denkfehler oder ist die Zahl falsch? Ich kann mir schwer vorstellen, dass so viele Menschen freiwillig Zahlungen leisten, wenn es sich nicht lohnen würde. :/

  • Die 3% kommen ja aus der Berechnung mit einem modellhaften Lebenslauf. (Und sind nur für den Versicherten, nicht aber für die Hinterbliebenen berechnet.)


    Wenn man direkt vor Rentenbeginn freiwillige Beiträge leistet, so ergeben sich (bezogen auf diese freiwilligen Beiträge) Renditen deutlich oberhalb der 3%. Aber wer schaut sich die eigene Rente denn schon schichtweise an?