Baumkredit: Eigenkapital zum Kredit vs. selbst Anlegen

  • Hallo,

    Ich besitze 50% eines bereits abbezahlten Hauses und möchte nun die zweite Hälfte abkaufen.

    Anfangs war ich der Überzeugung, für den Kredit zusätzlich zu meiner Haushälfte auch 100k als Eigenkapital einzubringen. Den Kredit somit schneller tilgen zu können. Ein Kreditberater hat mir nun empfohlen lieber einen um 100k höheren Kredit aufzunehmen und das Eigenkapital stattdessen lieber sinnvoll anzulegen.

    Am Kredit Zinssatz (ca 3%) würde sich dabei nichts ändern. Ob dieses Kapitel in zb ETF oder eine vermietete Wohnung fließen soll, bin ich mir noch unschlüssig, aber das wäre eh erst der zweite Schritt.

    Wie seht ihr das? Könnte das eine vernünftige Strategie sein?

  • Elena H. 20. Dezember 2024 um 15:28

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wie seht ihr das? Könnte das eine vernünftige Strategie sein?

    Für deine Kreditverkäufer ist das eine sehr vernünftige Strategie! Er verkauft so nämlich mehr Kredite… :rolleyes:

    Hast du mal ausgerechnet, wie viel Bruttorendite du brauchst, um netto auf das Level zu kommen, das du an Zinsen zahlen musst? Und Risikoaspekte dabei berücksichtigt?

    Du gehst damit kreditgehebelt zusätzliche Risiken ein und nicht die Bank (!), der musst du nur auf Gedeih und Verderb ihren Zins und die Tilgung zahlen, egal wie deine anderen Investments gerade laufen…

  • Hast du mal ausgerechnet, wie viel Bruttorendite du brauchst, um netto auf das Level zu kommen, dass du an Zinsen zahlen müsstest? Und Risikoaspekte dabei berücksichtigt?

    Eben! Rechnen wäre hier wirklich sinnvoll. Es gibt genug Rechner im Netz, die kostenlos sind, die eine Gegenüberstellung und damit eine gewisse Basis für eine Entscheidung erlauben.

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup:

  • Hallo Hans_Wurst,

    neben den von den Mitforisten angeführten harten Fakten, wie fühlen Sie sich mit den 100k höherem Kredit? Wie ist Ihre sonstige finanzielle Situation? Haben Sie neben den ggf. einzubringenden 100k Eigenkapital ausreichend Puffer für unvorhergesehene Fälle? Und anders herum gefragt, was ist bei ungeplanten Ausfällen (Arbeitslosigkeit, Krankheit), können Sie da noch die höhere Kreditrate stemmen?

    Die Fragen sollten sie sich alle selbst beantworten und dann rechnen.

    Gruß Pumphut

  • Die einzige Frage ist:

    Würde ich 100.000 Euro Kredit aufnehmen um damit Aktien zu kaufen?

    Das ist definitiv die zentrale Frage des Threads! Nur würde ich die Frage bei 3,x% Zinsen nochmal sehr viel eindeutiger mit „nein“ beantworten als bei 0,x% Zinsen…

    Ich kenne im Bekanntenkreis Wirtschaftswissenschaftler mit Familie und Kindern und gutem (aber nicht extrem gutem) Job/Einkommen, die haben vor 2020 bewusst entschieden, das Eigenheim zu 90+% mit 0,7% über 20 Jahre durchzufinanzieren und gleichzeitig das Aktien-ETF-Depot im mittleren 6-stelligen Bereich stehen zu lassen. Stand heute war es die richtige Entscheidung. Mal schauen, wie es ausgeht!

    Bei einem Zins von über 3% würde ich persönlich über so eine Kreditfinanzierung von Aktien nicht mal ansatzweise nachdenken…