ETF Anteile kurzfristig traden kann. Was meint Ihr denn dazu?
Kann man machen. Ob man es sollte, ist eine andere Frage.
Den Spread verlierst du trotzdem, auch wenn das nur 0,x% sind, aber die fallen bei jedem Trade an. Und dann hast du noch das Problem, dass du die Kurse vorhersehen konnenmusst. Auch das klappt bei den meisten Menschen eher schlecht als recht.
Daher würde ich eher beim langfristigeren halten der ETF bleiben.
Du hast mindestens 3 Effekte, die gegen dich arbeiten:
1. Im Schnitt steigen die Kurse. Mit jedem Tag, den du draußen bist, verlierst du im Schnitt Geld.
2. Die Gewinne sind ziemlich ungleichmäßig über die Zeit verteilt.
Meistens reichen ein paar wenige wichtige Tage im Jahr, die man verpasst hat, um die komplette Rendite zu zerstören.
3. Spreads und irgendwann auch frühzeitige Gewinnversteuerung
Nun kam es mir in den Sinn, dass man unter diesen Umständen auch ETF Anteile kurzfristig traden kann. Was meint Ihr denn dazu?
Du bist mit Sicherheit nicht der erste, der auf diese Bahnbrechende Idee gekommen ist. 
Nur warum ist das Internet dann nicht voll von den Erfolgsgeschichten der ETF-Trader?
Es geht nicht nur um die Transaktionskosten bzw. den Spread. In Deutschland erwartet Dich dann auch noch die Kapitalertragssteuer, die Du zahlen darfst. 1.000€ pro Jahr hat ja jeder Anleger frei (Freibetrag). Nehmen wir mal an, dass Du den Freibetrag ausgeschöpft hast. Dann musst Du auf den den Gewinn jedes Trades mindestens 19% Steuern zahlen (26,375% Kapitalertragssteuer bei einer Teilfreistellung von 30%).
Du magst dir jetzt selbst ausrechnen, wie groß die Aussicht auf Gewinne beim Traden ist, wenn Du automatisch immer 19% der Gewinne an Vater Staat zahlst. 
Wenn Du traden willst, solltest Du das mit Einzelwerten (Aktien, Kryptos, Rohstoffe) probieren, die eine entsprechend hohe Volatilität aufweisen. Und ja, so etwas kann durchaus funktionieren.
Ich kann das nicht bzw. habe es auch nie versucht. Ich muss das aber auch nicht tun, weil mir die (langweilige) langfristige Aktienmarktrendite ausreicht.
PS: Nimm dafür wirklich nur Geld, auf das Du jederzeit verzichten kannst (Spielgeld). Ich habe in der Zeit 1997-2003 im Freundeskreis erlebt, wie schnell man sich 'verzocken' kann und nachher sogar noch mit Schulden dastand.
Ich hab auch schon mit dem Gedanken gespielt. Wenn ich mal davon ausgehe, dass der Markt stets alle relevanten Informationen besitzt und die sind beim Marktkapitalisierten ETF auch stets bereits eingepreist, dann wäre ETF Trading deutlich Risikoärmer als das Traden mit Einzeltiteln. Denn anhand des Kursverlaufs ist ja im Schnitt auf den Index bezogen bereits das Optimum ober-, unterhalb oder exakt vom Mittelwert erreicht. So ist zumindest meine Theorie.
1.000€ pro Jahr hat ja jeder Anleger frei (Freibetrag). Nehmen wir mal an, dass Du den Freibetrag ausgeschöpft hast. Dann musst Du auf den den Gewinn jedes Trades mindestens 19% Steuern zahlen (26,375% Kapitalertragssteuer bei einer Teilfreistellung von 30%).
Du magst dir jetzt selbst ausrechnen, wie groß die Aussicht auf Gewinne beim Traden ist, wenn Du automatisch immer 19% der Gewinne an Vater Staat zahlst.
Naja, wenn man durch Traden zunächst mal 1000 Euro im Jahr Gewinn macht und dann noch zusätzlich die Ertragssteigerung des ETFs mit hinzunimmt... warum denn nicht? Ich zahle lieber ordentlich Steuern weil ich viel zu versteuern habe, als dass ich keine Steuern und keine Rendite habe.
