Hier ein Artikel zu kfw Auslauf und Bausparen. Vielleicht hilfts.
Der Artikel ist eine Lobeshymne auf Bausparverträge, bei der ich nicht so gern mitgehen mag.
Der Staat verschenkt typischerweise kein Geld an seine Bürger, und wenn doch, dann wenig. Er weiß aber, daß seine Bürger unglaublich auf staatliche Förderung anspringen und ihre Geldbeutel öffnen, wenn er staatliche Förderung verspricht. Sie wollen diese mitnehmen, koste es, was es wolle! Volkswirtschaftlich resultiert daraus ein Skaleneffekt: Der Staat zahlt einen Euro staatliche Förderung, die Bürger legen geradezu leidenschaftlich fünf Euro drauf, um die staatliche Förderung ja mitzunehmen, Geld, das sie ohne staatliche Förderung nie ausgegeben hätten. Der Staat bekommt seine staatliche Förderung schon allein über die Mehrwertsteuer wieder herein, von anderen Steuern und Abgaben ganz zu schweigen.
Speziell die energetische Sanierung von Bestandsbauten ist über die Lohnkosten horrend teuer, so daß sie sich über die Energiepreisersparnis über Jahrzehnte nicht rentiert. Aber mit staatlicher Förderung machen es die Leute trotzdem.
Der Artikel ist von 2019. Damals war das Zinsniveau ein ganz anderes als heute. Damals lohnte sich die Inanspruchnahme eines Bauspardarlehens nicht, so daß Leute, die ihren Bausparvertrag 15 Jahre früher abgeschlossen hatten, den Zinsverlust in der Ansparphase völlig vergeblich in Kauf genommen haben. Schlechte Zeiten für Bausparvertragsverkäufer im Jahre 2019, sollte man denken. Aber nein! Man hat prospektiven Kunden Angst vor dem Auslauf ihres KfW-Darlehens gemacht. Denn dessen Zinsfestschreibung betrage ja nur 10 Jahre. Was, wenn in 10 Jahren (also 2029) der Zins durch die Decke gegangen ist? Da schließt man doch besser einen unverzinsten (Bau-)Sparvertrag ab in einer Zeit, in der man kaum weiß, woher man das Geld für die Darlehensrate hernehmen soll.
Immerhin ist die Stiftung Warentest ehrlich, indem sie schreibt, daß der mikroskopische Zins in der Ansparphase noch nicht einmal die Verkaufsprovision deckt.
Besser man läßt die Finger vom altbewährten Bausparvertrag und tilgt stattdessen das Immobiliendarlehen. Jeder Euro, der die Schuld mindert, mindert auch die Zinslast und reduziert die Abhängigkeit des Häuslebauers von der Bank.