BAV Ist das rentabel?

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  • Liebe Community,


    ich möchte gerne Eure Meinung zu den Angeboten welche mein Arbeitgeber für die Altersvorsorge anbietet.


    Zu meiner Person: Ich bin 29 Jahre alt, Master in BWL, 6 Jahre Berufstätig, Alleinstehend.

    Die momentane Vermögensituation sieht wie fogt aus, Aktienfonds ca. 70.000 € (World), Festgeld 12.000 €, Sparrate monatlich ca. 1.200 -1.500 € in Aktienfonds (World), Einkommen Gehalt ca. Brutto/Netto 7.500/4.400 € + 250 € Miete aus 50 % Anteil eines vermieteten Appartments. Wohne selbst zur Miete, was auch in nächster Zeit so bleiben soll. So wie es momentan aussieht, habe ich noch 200 - 300 € zum Sparen über.


    Mein neuer Arbeitgeber bietet zwei Modelle an


    1.

    2 % vom Bruttogehalt würde er mit 2,3 % auf gesamt 4,3 % erhöhen und in eine Versicherung einzahlen, die mit mindestens 0,9 % verzinst wird. Das angesparte Kapital kann dann zum Rentenantritt in Summe oder in monatlichen Raten ausbezahlt werden.


    Meine Frage, ist dieses Modell trotz der geringen Verzinsung dennoch rentabel, da der Arbeitgeber meinen eingesetzten Betrag mehr als verdoppelt? Zudem spare ich mir noch etwas Lohnsteuer, da die Berechnungsgrundlage ja um die 2 % sinken wird.

    Bei der KV wird nichts eingespart, da über der Beitragsbemessungsgrenze.


    2.

    Tarifliche Leistung von 613,55 jährlich werden vom AG in eine Versicherung einbezahlt. Eine Garantieverzinsung gibt es hier nicht, da die Beitrage für eine höhere Rendite flexibel angelegt werden sollen. Wenn ich aus meinem eigenen Gehhalt zusätzlich was einzahlen möchte, wird dieser Betrag pro 100 € mit 13 € vom AG bezuschusst. Lohnsteuer und KV wie oben.


    Meine Frage, soll ich in dieses Modell zusätzlich investieren oder soll ich es nur bei der Arbeitgeberleistung belassen?


    Wenn überhaupt, welches Modell würdet ihr bevorzugen?

    Bin sehr gespannt auf eure Meinungen und bedanke mich schon vorab.


    Viele Grüße

    Joshua

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  • Kater.Ka

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    Ich möchte gerne Eure Meinung zu den Angeboten, welche mein Arbeitgeber für die Altersvorsorge anbietet.


    Vermutlich handelt es sich um eine betrübliche Altersvorsorge. Hast Du den entsprechenden Artikel im Blog von Hartmut Walz schon gelesen?

    Zu meiner Person: Ich bin 29 Jahre alt, Master in BWL, 6 Jahre berufstätig, alleinstehend.

    Aktienfonds ca. 70.000 € (World), Festgeld 12.000 €, Sparrate monatlich ca. 1.200 -1.500 € in Aktienfonds (World), Einkommen Gehalt ca. Brutto/Netto 7.500/4.400 € + 250 € Miete aus 50 % Anteil eines vermieteten Appartments. Wohne selbst zur Miete, was auch in nächster Zeit so bleiben soll. So wie es momentan aussieht, habe ich noch 200 - 300 € zum Sparen über.

    Solide Verhältnisse. :)

    In einer Art sind betrübliche Altersversorgungen alle gleich:

    - Du schließt einen langjährigen Vertrag ab, aus dem Du nicht mehr herauskommst. Du bist jetzt 29 und vielleicht mächtig überzeugt von einer Finanzkonstruktion. Niemand kann heute schon sagen, ob Du mit 39, 49, 59 und 69 von dieser Konstruktion immer noch überzeugt bist.

    - Die Versicherung, die den Vertrag verwaltet, nimmt sich einen reichlichen Schluck aus der Pulle, sprich von Deinem Geld.

    - Du bekommst das Geld aus dem Vertrag nicht mehr heraus (außer per monatlicher Rentenzahlung)

    - Du kannst oftmanls nicht beeinflussen, wie das Geld angelegt wird.

    - Die Entgeltumwandlung kostet Dich Rente, weil eben weniger Geld verbeitragt wird. Den Effekt müßte man fairerweise gegenrechnen.


    Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung ist, was der Arbeitgeber Dir dazugibt.


    Er spart in Deinem Fall immerhin seine anteiligen Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung (also etwa 10% des fraglichen Beitrags). Bei einem Angestellten unter der Beitragsbemessungsgrenze für die Krankenversicherung kommen noch etwa 20% für ersparte Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge dazu, das heißt: Die gesetzlich vorgeschriebenen 15% sind kein Geschenk bzw. kein großes Geschenk.


    Die zweite Option (600 € jährlich) ist ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das kann man machen oder lassen, das macht keinen großen Unterschied.


    Die erste Option würde ich mir an Deiner Stelle mal genauer anschauen.


    Renten allgemein (auch die staatliche) sind "Sicherheitsbausteine". Renten (also festverzinsliche Papiere) in einem Versicherungsmantel rechnen sich eher schlechter als Renten, die Du selbst kauft, die Versicherungsgesellschaft knappst ja etwas ab. Schau Dir doch mal genauer an, worin die Versicherungsgesellschaft investiert. Wenn das blanke Renten sind (vielleicht Staatsanleihen), dann frage Dich, ob Du selbst einen derartigen Betrag zum Vermögensaufbau in Renten stecken würdest.


    Du selbst steckst pro Monat 1500 € in einen Aktienfonds, 2% Deines Einkommens wären 7500 * 0,02 = 150€/m oder 1800 €/m, also etwa 10% der eigenen Sparrate. Zusammen mit dem Zuschuß des Arbeitgebers etwa 20%.


    Ich selber würde mir auch anschauen, wie das mit der Kapitalabfindung ist. Die müßtest Du dann zwar beim Renteneintritt voll versteuern, aber Du hättest das Geld damit in der Hand und könntest es dann selbst anlegen statt es tröpfchenweise zurückzuerhalten. Meine Option wäre da die erstere.


    Das sind meine Gedanken dazu. :)


    Eine Empfehlung spreche ich ganz bewußt nicht aus, weil die Entscheidung ja von Dir abhängt (und beispielsweise von Deinem Anlageverhalten). Frag doch mal eine Betriebswirtschaftler in Deiner Bekanntschaft, ob der Dir da durchrechnen kann. Ach so! Du bist ja selber einer! :)

  • Bitte zu 1+2 Produktnamen und Anbiete nennen.

    Kannst Du alle Einzahlungen auf 2 konzentrieren?


    Bitte zu 1+2 Produktnamen und Anbiete nennen.

    Kannst Du alle Einzahlungen auf 2 konzentrieren?

    Aus den Unterlagen die mir der AG zur Verfügung gestellt hat, geht nicht viel hervor.

    Anbeiter bei der Variante 1 ist die R + V, bei der Variante 2 ist es die Allianz, weiter steht nichts dabei.


    Die Einzahlungen können nur wie von mir beschrieben geleistet werden.

    Bei Variante 2 ist es auf max. 4 % der Beitragsbemessungsgrenze monatlich begrenzt.


    Wäre es ein Vorteil alles in Variante 2 zu investieren?

    Ich dachte eher die Variante 1 ist die lukrativere, da der AG meine Einzahlungen mehr als verdoppelt.

  • Achim Weiss, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.


    Zitat

    Vermutlich handelt es sich um eine betrübliche Altersvorsorge. Hast Du den entsprechenden Artikel im Blog von Hartmut Walz schon gelesen?


    Den Artikel werde ich mir am kommenden Wochenende durchlesen.


    Viele Grüße

    Joshua