Geldanlage mit mtl. Rendite nach Hausverkauf

  • Erwähnen sollte man aber auch, dass es bis vor ein paar Monaten noch möglich war, sein Geld als Tagesgeld zu 2,9 - 3,5 % anzulegen oder als Festgeld für 179 Tage zu 3,4 % anzulegen. Derzeit muss man halt etwas suchen, um die Inflation zumindest durch Zinsen wieder reinzuholen.

    Stimmt natürlich, aber zu der ganzen Wahrheit gehört auch, dass die Inflation in den Jahren [...]:

    • 2021 (3,1 %)
    • 2022 (6,9 %)
    • 2023 (5,9 %)
    • 2024 (2,2 %)

    [...] so hoch war, dass selbst solche Angebote nicht gereicht hätten. - Was die Zukunft bringt, wird man sehen. Aber wir sind uns wahrscheinlich einig, dass Tagesgeldangebote die Kaufkraft im besten Fall auf lange Sicht erhalten, aber nicht großartig steigern können. Wem das reicht, der kann natürlich darauf zurückgreifen.


    Inflationsraten Deutschland: Tabelle von 1992 bis 2025

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Viel Erfolg, vielleicht ergeben sich in naher Zukunft ja noch konkretere Fragen oder das Interesse nach guter Literatur auf dem Gebiet.


    PS: Die private Altersvorsorge ist eigentlich gar nicht schwer, wenn man ein bis zwei Punkte beachtet.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ich finde übrigens auch die von monstermania genannte Idee "Kauf von Rentenpunkten" zumindest erwägenswert. Ich selbst kenne mich damit null aus.

    Nehmen wir mal an, eine Frau habe 1 Kind, aber bisher nie in gesetzliche Rente eingezahlt, etwa deswegen, weil sie als Juristin Pflichtmitglied in ihrem Versorgungswerk ist.


    Wenn sie in dieser Situation keine freiwilligen Rentenbeiträge leistet, um die Wartezeit zu erfüllen, gehen ihr letztlich die 36 Monate Standardverdienst (oder 3 Entgeltpunkte) flöten. Zahlt sie hingegen 24 Monate lang den Mindestbeitrag in die gesetzliche Rente ein, erfüllt sie zusammen mit den geschenkten 36 Monaten die Wartezeit von 60 Monate, und sie bekommt dereinst eine kleine Rente. Die geschenkten 36 Monate ("Mütterrente") machen aktuell um die 120 €/m Rente aus. Gemessen an ihrem eigenen, geringen Beitrag ist das vermutlich eine Geldanlage kleinen Volumens, aber erfreulicher Rendite.


    Die Rechtsanwältin ist in der gesetzlichen Rente keine Pflichtversicherte, daher kommen die Beschränkungen, die praktisch für alle anderen Leute gelten, für sie nicht zum Tragen. Andere Leute können nicht einfach so Rentenpunkte kaufen, sie kann.


    Sie könnte sich sogar überlegen, Geld, das sie in einen Riester oder ähnliche Konstrukte steckt, freiwillig in die gesetzliche Rente zu stecken. Vom Rentenfaktor her schlägt die gesetzliche Rente praktisch alles, was einem an kommerzieller Rentenversicherung angeboten wird.


    Es gibt nur einen kleinen Nachteil: Die Beiträge sind in gewissem Rahmen von der Steuer abzusetzen, aber sie werden von prinzipiell verbeitragtem Geld bezahlt. Die Rente dereinst muß sie aber nicht nur versteuern, sondern auch verbeitragen, was den Steuervorteil durch den voraussichtlich niedrigeren Steuersatz im Ruhestand (schätzungsweise 15% niedriger) praktisch kompensiert.


    Verdient sie in ihrer aktiven Zeit aber als gesetzlich Krankenversicherte über der Beitragsbemessungsgrenze, wird das Geld, das sie freiwillig in die Rente einzahlt, nicht verbeitragt. Dann zahlt sie darauf nur einmal Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag, nämlich in der Rentenzeit.


    Weiterhin sollte man die Steuergrenze im Auge behalten, in die übrigens auch die Arbeitgeberbeiträge hineinzählen. Wenn die Beiträge nicht von der Steuer absetzbar sind (und der Steuersatz nicht hoch ist), lohnt sich die Sache nicht. Man kann also im Endeffekt nur kleinere Beträge freiwillig in die gesetzliche Rente einzahlen. Mal eben 100 T€ aus einer Lebensversicherung in die gesetzliche Rente zu schieben, geht meistens nicht.


    Für unsere TE ist aber das ohnehin nichts: Sie dürfte mit 68 Jahren bereits eine Vollrente bekommen, und dann kann man cum grano salis nicht mehr freiwillig aufzahlen.


    Du siehst: Das muß man sich im Einzelfall genauer anschauen.