NASDAQ CC-ETF - wo ist der Haken?

  • Sorry wegen der kryptischen Abkürzung des Titels und des ETF-Namens. Das abgekürzte Wort ist zensiert..

    Hallo!

    Ich habe in den letzten Monaten diverse Quellen zum Thema "Covered C."-ETFs im Allgemeinen und dem "Global X NASDAQ 100 Covered C. UCITS ETF" (QYLE) im Speziellen durchgearbeitet und finde irgendwie keinen wirklichen "Haken" dabei.

    Folgende Situation derzeit:

    - 110T EUR in ETFs (60% MSCI World, 30% MSCI EM, 10% Global X CC)

    - Sparrate: 2000 - 4000 EUR pro Monat

    - Spardauer: noch ca. 10 Jahre aktiv, danach ca. 10 Jahre ohne weitere Sparraten

    - keine gesetzliche Rente

    - Wohneigentum in 10 Jahren abbezahlt

    Die ungewöhnlich hohen und zeitlichen begrenzten Sparraten kommen von einem Unternehmensverkauf auf Raten. Nebenbei habe ich jedoch noch Einkommen aus neuer selbständiger Tätigkeit und kann damit meinen Lebensunterhalt bestreiten.

    Jetzt habe ich mal folgendes Gedankenexperiment vollzogen:

    Wenn ich 200T EUR in diesen CC-ETF stecke, dann bekäme ich dafür derzeit 14.500 Anteile. Die Ausschüttungen lagen seit Auflage bei ca. 0,15 EUR/Anteil pro Monat. Das heißt, ich bekäme dann pro Monat Dividenden i. H. v. 2.175 EUR brutto 8|

    Klar erwarte ich bei derart hohen Dividenden und durch die Funktionsweise des ETFs keinerlei positive Kursentwicklung der Anteile, aber es geht mir ja auch darum, mittelfristig ein passives Monatseinkommen zu generieren.

    Was würde also Eurer Meinung nach dagegen sprechen, eine der folgenden Strategien umzusetzen:

    - MSCI World und EM jetzt steuerschädlich veräußern und alles in den CC-ETF stecken

    - MSCI World und EM halten, die Sparrate zukünftig komplett für CC-ETF verwenden

    In beiden Fällen würde ich die (Netto-)Dividenden bis zum Renteneintritt immer wieder reinvestieren und beim Renteneintritt alle MSCI Anteile verkaufen um davon CC-ETFs zu kaufen.

    Bin gespannt, was ihr dazu denkt ;)

  • Nur kurz:

    - der QYLD schüttet die gesamten Optionsprämien aus, daher nimmst du Abwärtsbewegungen beim NASDAQ im Kurswert voll mit, hast aber nur ein sehr geringes Aufwärtspotential. Beim US Vorbild des ETF zeichnet sich ab, dass der Wert pro Anteil immer weiter absinkt, man spricht von NAV Erosion.

    - Bei aufwärtssteigenden Marktphasen erhältst du zwar auch Prämienzahlungen von etwa 1% je Monat, aber der NASDAQ steigt in guten Phasen auch mal schneller. Das lässt der ETF liegen, sodass du langfristig hinter dem Index her läufst. Es wäre also möglicherweise günstiger einen Entnahmeplan auf einen normalen NASDAQ ETF anzulegen.

    - wie bei allen Ausschüttungen unterliegen die Zahlungen der Steuer. Es ist daher generell nicht sinnvoll eine einkommenorientierte Strategie zu betreiben während man noch Spart. Entweder auszahlen oder einzahlen, aber beides gleichzeitig macht keinen Sinn.

  • Ich halte davon absolut nichts.

    Du hast mit dem MSCI World und MSCI Emerging Markets eine gute (im Sinne risikoadjustierte Rendite) Strategie und das kostengünstig und pflegeleicht.

    Warum der Sinneswandel? Was ist der Grund sich von seinem langfristigen Plan abbringen zu lassen? Finanzporno ? FOMO ? Gier ?

  • Danke für Eure Einschätzungen. Ich schließe daraus, dass ihr zumindest in der Ansparphase (und der bei mir folgenden Haltephase) solche Konstruktionen nicht empfehlen würdet.

    Warum der Sinneswandel? Was ist der Grund sich von seinem langfristigen Plan abbringen zu lassen? Finanzporno ? FOMO ? Gier ?

    Tja, das ist eine gute Frage. Ich denke, es ist eine Mischung aus allem.

    Derzeit bekäme ich bei dem ETF ja 10% Rendite p.a. und ich bin mir nicht sicher, ob World/EM das in den nächsten Jahren auch schaffen könnten.

    Aber Du hast schon Recht. Letzten Endes kann ich mit einem späteren Entnahmeplan das gleich erreichen.

    - wie bei allen Ausschüttungen unterliegen die Zahlungen der Steuer. Es ist daher generell nicht sinnvoll eine einkommenorientierte Strategie zu betreiben während man noch Spart. Entweder auszahlen oder einzahlen, aber beides gleichzeitig macht keinen Sinn.

    Hinzu kommt bei mir aber der Sondereffekt, dass ich beim Finanzamt noch einen "Gutschein" von etwa 12T EUR aus früheren Verlusten mit mir rumschleppe. Dieser bezieht sich aber nicht auf Aktienverkäufe (sondern z. B. Dividenden). Den könnte ich prima mit den Dividenden der nächsten Monate/Jahre verrechnen.

    Vielleicht wäre daher die Idee, den CC-ETF trotzdem so weit auszubauen bis ich durch die Ausschüttungen obige Verluste steuerlich ausgeglichen habe.

    Aber ich merk schon, ist alles komplizierter, als ich gedacht habe.

  • Ein recht umfangreiches Video zu CC-ETFs:

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