CO2-Abgabe Anteil Vermieter, niemand scheint Ahnung zu haben.

  • Hallo zusammen,

    ich wohne in einem ungedämmten Backsteingebäude mit Gasetagenheizung auf 65m2 zur Miete. Nun beteilige ich meinen Vermieter schon im zweiten Jahr an der CO2-Abgabe, in dem ich ihm meine Gas-Rechnungen des Vorjahres zusenden mit der Bitte um anteilige Erstattung der Abgabe.

    Das Ergebnis hatte ich im letzten Jahr Mieter helfen Mietern zur Prüfung gegeben. Leider hatte ich den Eindruck, dass diese damit überfordert waren.

    Auch habe ich den Eindruck, dass mein Vermieter ebenfalls überfordert ist. Besonders, nachdem ich bei Finantip lese, dass bei einer Gasetagenheizug, wo ich eigenständig einen Vertrag mit einem Gasversorger abschließe, auch ich den Anteil des Vermieters an der CO2-Abgabe ermitteln muss. Derzeit tut das der Vermieter. Mein Eindruck, seine Rechnung stimmt nicht.

    Hier meine groben Daten aus 2024:

    Gasverbrauch 3591 kWh 24.03.2024 – 23.03.2025

    Kosten 419,48 €

    31,37€ CO2 Emissionsaufschlag

    --------

    Mein Vermieter errechnet:

    110,82€ CO2-Steuer

    32,86 kg CO2-Ausstoß/m2

    Erstattung 25% = 27,71€

    Beim oben angegebenen Gasverbrauch fehlt die Rechnung vom Frühjahr, die hat mein Vermieter natürlich erhalten. Somit musste er sich das Verbrauchsjahr 2024 als zwei Rechungen zusammenziehen, vielleicht ist das ein Problem?

    Ich würde gern grob einschätzen können, ob die Erstattung korrekt ist. Besonders im Hinblick auch steigende CO2-Abgabe. Mir kommt der Prozentsatz von 25% gemessen an den der schlechten Gebäudeklasse recht gering vor. Wobei sich dieser wohl ausschließlich an dem Verbrauch pro m2 ergibt? Allerdings scheint mir der Erstattungsbetrag gemessen an der Gesamtrechnung zu hoch.

    Vielleicht kann mir jemand eine Einschätzung geben.

    Danke

    Fuchs

  • Grundsätzlich sollte sich der Gesetzgeber, wenn er neue Gesetze macht, auch Mal ein paar Gedanken darüber machen, ob sich diese auch in die Tat umsetzen lassen.

    Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass es in den letzten Jahren immer seltener der Fall ist.

  • Grundsätzlich sollte sich der Gesetzgeber, wenn er neue Gesetze macht, auch Mal ein paar Gedanken darüber machen, ob sich diese auch in die Tat umsetzen lassen.

    Das stimmt, hierzu meine Gedanken:

    1. In der Regel wird mit Gas auch Warmwasser erzeugt, in seltenen Fällen auch gekocht. Das wird offenbar nicht getrennt.

    2. Die Energieeffizienz des Gebäudes wird über das verbrauchte Gas ermittelt. Benachteiligt ist der, das trotz schlechter Dämmung sparsam heizt. Bzw. wird er nicht belohnt.

    3. Warum lässt sich so etwas nicht über den Energiegebäudeausweis direkt auf die Nebenkosten umlegen. Denn auch wenn jemand gar nicht heizt, lebt er dennoch in einem den Ausweis entsprechenden Gebäude.

  • Fuchs73

    Deine obigen Angaben sind in meinen Augen ziemlich durcheinander und die Zahlen unplausibel.

    Wenn Du etwa 400 € für Gas bezahlt hast, sollen davon 110 € CO2-Steuer sein? Soviel ist es doch nicht. Du rechnest aus, daß Du 32 € CO2-Steuer bezahlt hat, davon soll der Vermieter ein Viertel tragen, das seien dann 28 €.

    Das paßt doch vorn und hinten nicht.

    Es gibt einen offiziellen Rechner des Bundes, hacke Deine Zahlen doch dort einmal ein!

    Ich wäre an Deiner Stelle jedenfalls zufrieden, wenn mir mein Vermieter von 32 € CO2-Steuer 28 € verrechnen würde.

  • Deine obigen Angaben sind in meinen Augen ziemlich durcheinander und die Zahlen unplausibel.

    Das sage ich ja.

    Wenn Du etwa 400 € für Gas bezahlt hast, sollen davon 110 € CO2-Steuer sein?

    Hier in meinem Post fehlt ja nun das Frühjahr 24, dafür ist das Frühjahr 25 mit drin, ganz anders wird der Verbrauch nicht sein. Mein Vermieter hat 110€ Steuern ausgerechnet. Ich behaupte ja auch, dass das nicht stimmt. Davon abgesehen schreibt FT, dass ich den Wert errechnen muss, nicht der Vermieter.

    Du rechnest aus, daß Du 32 € CO2-Steuer bezahlt hat,

    Nein, das ist so in der Rechnung ausgewiesen, dort heißt es Emissionsaufschlag. Gehe davon aus, dass das die Steuer ist.

    Es gibt einen offiziellen Rechner des Bundes, hacke Deine Zahlen doch dort einmal ein!

    Danke, den hatte ich auch schon bemüht, da bekam ich nichts zurück. Auch bei dem Rechner von FT, wird sicher der gleiche sein.

    Ich wäre an Deiner Stelle jedenfalls zufrieden, wenn mir mein Vermieter von 32 € CO2-Steuer 28 € verrechnen würde.

    Im letzten Jahr meinte Mieter helfen Mietern, ich solle es einfach so mitnehmen.

    Dennoch etwas eigenartig.

  • Deine Zahlen sind unplausibel.

    Die CO2-Steuer auf Erdgas betrug 2024 0,97 ct/kWh, 2025 beträgt sie 1,19 ct/kWh, also grob gesagt 10% des Erdgaspreises. Du hast um die 400 € für Erdgas bezahlt, also reden wir über etwa 40 € Steuer/a, deretwegen a) ich einen Vermieter nicht ärgern würde und b) deren gesetzlich vorgeschriebene Teilerstattung mit Sicherheit keinen Handlungsdruck beim Vermieter auslösen wird.

    Der CO2-Steuerrechner des Bundeswirtschaftministeriums gibt bei mir schnell ein Ergebnis, allerdings kann ich die Rechnung für Dich nicht durchführen, da ich nicht alle Eingabedaten kenne.

    Würde mir ein Vermieter für gezahlte 31€ CO2-Steuer im Rahmen einer Nebenkostenerstattung 28€ erstatten, würde ich (Ich habe es oben schon erwähnt) vermutlich keinen Zirkus darum machen.

  • Würde mir ein Vermieter für gezahlte 31€ CO2-Steuer im Rahmen einer Nebenkostenerstattung 28€ erstatten, würde ich (Ich habe es oben schon erwähnt) vermutlich keinen Zirkus darum machen.

    Das hatte mir MhM ja auch empfohlen. Ich hab meine Daten noch mal grob in deinen Link eingegeben, eigentlich würde ich keine Erstattung bekommen.

    Wie schon gesagt,,offenbar hat auch der Vermieter keine Ahnung. Er dürfte mich um Rechnungstellung bitten, dann käme halt heraus, dass ich Null Euro Anspruch habe.

    So hat er es selbst errechnet, wie auch immer, und macht mir ein kleines Geschenk.

    Aus meiner Sicht ist die Regelung grundsätzlich falsch. Richtig wäre, wenn der Vermieter je nach Gebäudeenergieausweis seine Nettokaltmiete mindern müsste. Denn heizen muss ein Mieter, bei schlechter Energiebilanz des Gebäudes halt mehr als bei guter.

  • Aus meiner Sicht ist die Regelung grundsätzlich falsch. Richtig wäre, wenn der Vermieter je nach Gebäudeenergieausweis seine Nettokaltmiete mindern müsste.

    Es wird allgemein geklagt, daß zu wenig gebaut werde im Lande. Ich könnte mir vorstellen, daß noch mehr Bürokratie die Bautätigkeit nicht eben anschieben würde.

    Diese Teilerstattung der CO2-Steuer durch den Vermieter ist eine treuherzige grüne Gutmenschenidee. Du siehst ja, wie klein diese Beträge sind. Welche Steuerungswirkung kann man sich von zweistelligen Euros erwarten?

    Würde Dein Vermieter das Haus "energetisch sanieren" (wovon ich auch nicht so richtig viel halte), ist der Preis dafür mindestens fünf- oder sechsstellig - und der Vermieter kann das außer der Reihe auf die Mieter umlegen. So viel Gas sparen, wie Dich die Isolierung mehr an Miete kostet, kannst Du überhaupt nicht.

  • Würde Dein Vermieter das Haus "energetisch sanieren" (wovon ich auch nicht so richtig viel halte), ist der Preis dafür mindestens fünf- oder sechsstellig - und der Vermieter kann das außer der Reihe auf die Mieter umlegen. So viel Gas sparen, wie Dich die Isolierung mehr an Miete kostet, kannst Du überhaupt nicht.

    Das stimmt, vielleicht kommt die Regelung noch aus der Gaskrise nach dem Ukrainekrieg.

    Die neue Regierung will doch auch gerade die Gasumlage abschaffen. Ich würde mich da über eine generelle Regelung über den Energieausweis freuen. Denn wie du sagst, diese individuelle Regelung nach Gasrechnung ist super bürokratisch und lohnt derzeit den Aufwand nicht.

    Das Problem ist:, die CO2-Steuer wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Dann ist eine Aufteilung der Kosten relevant. Da ist es nur fair, wenn der Vermieter einen Anteil trägt, nämlich den, der der schlechten Bausubstanz geschuldet ist. Da geht es mir nur um eine Komprnsation. Nur sollte es wie oben beschrieben aufgeschlüsselt werden. Da geht es nicht um Anreize zur Sanierung.

    Am Ende zähle ich auch auf den Klimawandel.

  • Die neue Regierung will doch auch gerade die Gasumlage abschaffen. Ich würde mich da über eine generelle Regelung über den Energieausweis freuen. Denn wie du sagst, diese individuelle Regelung nach Gasrechnung ist super bürokratisch und lohnt derzeit den Aufwand nicht.

    Das Problem ist:, die CO2-Steuer wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Dann ist eine Aufteilung der Kosten relevant. Da ist es nur fair, wenn der Vermieter einen Anteil trägt, nämlich den, der der schlechten Bausubstanz geschuldet ist. Da geht es mir nur um eine Komprnsation. Nur sollte es wie oben beschrieben aufgeschlüsselt werden. Da geht es nicht um Anreize zur Sanierung.

    Am Ende zähle ich auch auf den Klimawandel.

    Der Klimawandel ist angeschoben, wir erleben ihn bereits. Die Erde ist allerdings ein träges Schiff. Selbst wenn die Menschen heute aufhören würde, fossile Brennstoffe in CO2 umzusetzen, würde die eingeleitete Entwicklung weitergehen (ob noch hunderte von Jahren oder tausende von Jahren, darüber streitet sich die Wissenschaft. Uns zwei kann das jedenfalls egal sein.)

    Nach einem Wandel sieht es bisher noch nicht aus. Selbst das gutmenschlichste Land dieser Erde - nämlich Deutschland - setzt weiter wacker fossile Brennstoffe in CO2 um, schließlich zählen das Autofahren und die jährliche Fernreise nach Bali zu den Menschenrechten, und es kann schließlich keiner erwarten, daß man für seinen Verbrenner ein E-SUV kauft, wenn es dafür keine staatliche Förderung gibt. Zum Glück ist diese elende Schuldenbremse jetzt weg, in Zukunft muß man also das, was man unbedingt haben will, nicht mehr bezahlen, sondern kann es mit der Druckerpresse begleichen, wie es andere europäische Länder schon lange vormachen.

    Die eigentlich notwendige Einschränkung der Lebensführung ist halt für alle Wähler total unattraktiv.

    Ich höre noch das Rufen nach dem "Klimageld". In weiten Kreisen der Bevölkerung herrscht die absonderliche Vorstellung, daß das Steueraufkommen der CO2-Steuer individuell an jeden Steuerbürger ausgekehrt werden müßte, so daß der kleine Mann (für den sich praktisch jeder hält) davon profitieren würde, was dieser elende Besserverdienende zuviel an Fossilenergie umsetzt. So viele Besserverdienende kann es in diesem Land überhaupt nicht geben, daß diese Rechnung funktionieren könnte.

    Es gibt auch nicht genügend dieser bösen Vermieter (man sieht es am Wohnungsmangel), denen man die CO2-Steuer für den Fossilverbrauch ihrer Mieter auferlegen könnte.

    Verursacherprinzip heißt in diesem Fall nicht: Besteuerung des bösen Vermieters, der eine nach Gutmenschenvorstellung unzureichend isolierte Wohnung vermietet, sondern Besteuerung des Mieters nach dessen Fossilverbrauch.

    Energie ist billig. Wäre sie teuer, würden die Leute ja sparen. Das tun sie aber nicht. Das mag schon angenehm sein, auch im tiefsten Winter im T-Shirt im Wohnzimmer sitzen zu können. Aber es ist halt teurer, die Wohnung aufzuheizen, als einen Pullover überzuziehen.

    Etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung lebt von der Hand in den Mund. Sie gibt konjunkturwirksam alles aus, was sie verdient. Klar: Wer so lebt, merkt bei jeder Preissteigerung sofort, daß ihm das Geld nicht mehr reicht. Es ist dann aber oft einfacher, zu klagen und für billigere Preise zu "kämpfen", statt sich einzuschränken.

    Ich bemühe mich aus ökologischen Motiven um einen sparsamen Umgang mit möglichst allen Ressourcen, nicht nur mit Energie. Wenn das alle so täten - wo kämen wir da nur hin?

    Ich hatte im letzten Herbst einen Gast. Während er bei mir war, hat sich der Wasserverbrauch verfünffacht. Warum? Ich dusche morgens wenige Minuten, er hat sich morgens und abends je mindestens eine halbe Stunde unter die Dusche gestellt. Mich hat das in der einen Woche nicht arm gemacht, aber es hat mich sehr wohl bestärkt in der Ansicht, daß man einen ökologischen Hochverbrauch im eigenen Geldbeutel spüren muß. Nicht im Geldbeutel des Vermieters oder anderer Leute.

  • Energie ist billig. Wäre sie teuer, würden die Leute ja sparen. Das tun sie aber nicht. Das mag schon angenehm sein, auch im tiefsten Winter im T-Shirt im Wohnzimmer sitzen zu können. Aber es ist halt teurer, die Wohnung aufzuheizen, als einen Pullover überzuziehen.

    Energie ist nicht billig. Ich kann meine Wohnung nicht seriös beheizen. Ich habe hier in der Wohnung im letzten Winter 15 bis 18 Grad je nach Raum gehabt. Würde ich jeden Raun auf 21-23 Grad beheizen, würden die Kosten durch die Decke gehen. Da ist noch kein Warmwasser mit drin.

    Und das liegt am Zustand des Gebäudes und der Gasetagenheizung.

    Da ist es schon richtig beide zu beteiligen, Vermieter und Mieter.

    Zum Klimawandel: Weltweit wird Klimaneutralität Ziel sein müssen. Ungeachtet dessen ist der Zug bereit abgefahren. Das heiß: Die Welt muss auch Metoden finden mit den Folgen zu leben.

    Wir haben Anfang Juli schon Hitzerekorde und werden im Herbst wieder Überschwemmungen erleben, weil das jetzt verdunstende Wasser der Weltmeere irgendwann wieder abregnen muss.

    Und das wird sich in den nächsten Jahren verstärken.

    Ungeachtet dessen, ob wir zukünftig alle eAuto fahren und Wärmepumpen nutzen.

  • Energie ist nicht billig. Ich kann meine Wohnung nicht seriös beheizen. Ich habe hier in der Wohnung im letzten Winter 15 bis 18 Grad je nach Raum gehabt. Würde ich jeden Raum auf 21-23 Grad beheizen, würden die Kosten durch die Decke gehen.

    Selbstverständlich ist Energie billig. Wäre sie teuer, würden die Leute ja sparen, was sie aber nicht tun.

    Ich habe es oben schon geschrieben: Wenn alle Leute meinen Verbrauch hätten - wo kämen wir denn da hin?

    Ein Grad höhere oder niedrigere Raumtemperatur ändert den Energiebedarf um etwa 6%. Würdest Du einen Raum statt auf 15° auf 21° beheizen, hättest Du einen um etwa 30% höheren Heizungsbedarf. Du hast Deinen Energieverbrauch ja genannt: etwa 3600 €, Kosten aktuell um die 410 €. Ein Drittel mehr wären etwa 130 € mehr oder pro Monat 10 € mehr. Das ist völlig überschaubar.

    Was zahlst Du an Miete? Würdest Du die Wohnung auch nehmen, wenn sie 10 €/m teurer wäre? Ja? Siehste.

    Und das liegt am Zustand des Gebäudes und der Gasetagenheizung.

    Da ist es schon richtig beide zu beteiligen, Vermieter und Mieter.

    Ob das richtig ist, werden wir beide hier im Forum nicht vereinbaren können.

    Aktuell wird Dein Vermieter beteiligt. Den Vorschriften gemäß müßte er Dir im Jahr (!) um 10 € erstatten. Durch einen Rechenfehler erstattet er Dir aber um die 30 €. Portokasse.

    Zum Klimawandel: Weltweit wird Klimaneutralität Ziel sein müssen. Ungeachtet dessen ist der Zug bereit abgefahren. Das heiß: Die Welt muss auch Methoden finden mit den Folgen zu leben.

    Wir haben Anfang Juli schon Hitzerekorde und werden im Herbst wieder Überschwemmungen erleben, weil das jetzt verdunstende Wasser der Weltmeere irgendwann wieder abregnen muss.

    Wäre gut, das Jahr 2025 ist in Deutschland bisher supertrocken.

    Ungeachtet dessen, ob wir zukünftig alle eAuto fahren und Wärmepumpen nutzen.

    Jou.

    Dieser Thread ist ein reiner Dialog zwischen Dir und mir, offenbar hat kein anderer Forist Interesse, sich zu beteiligen.

    Wir haben uns gegenseitig unsere unterschiedlichen Standpunkte erklärt, ich glaube, wir sind damit durch.

  • Selbstverständlich ist Energie billig. Wäre sie teuer, würden die Leute ja sparen, was sie aber nicht tun.

    Ich habe es oben schon geschrieben: Wenn alle Leute meinen Verbrauch hätten - wo kämen wir denn da hin?

    Ein Grad höhere oder niedrigere Raumtemperatur ändert den Energiebedarf um etwa 6%. Würdest Du einen Raum statt auf 15° auf 21° beheizen, hättest Du einen um etwa 30% höheren Heizungsbedarf. Du hast Deinen Energieverbrauch ja genannt: etwa 3600 €, Kosten aktuell um die 410 €. Ein Drittel mehr wären etwa 130 € mehr oder pro Monat 10 € mehr. Das ist völlig überschaubar.

    Was zahlst Du an Miete? Würdest Du die Wohnung auch nehmen, wenn sie 10 €/m teurer wäre? Ja? Siehste

    Ich glaube, ob Leute sparen oder nicht, kann man nicht pauschalisieren. Ich tu es, obwohl ich es nicht müsste. Andere können es vielleicht nicht, obgleich sie es müssten. Weil sie vielleicht kleine Kinder haben oder alt und/oder krank sind und daher eine warme Wohnung brauchen.

    Im letzten Jahr habe ich ca. 3600 kwh verbraucht. Ich erinnere mich dass ich ohne zu sehr auf das Sparen zu achten bei 20.000 kwh lag. Daher stimmt deine Rechnung nicht.

    Ich zahle zur Zeit etwas über 8€/m2 netto kalt. Für 18 würde ich ganz sicher nicht hier wohnen, ich meine, das sind in HH gehobene Neubauwohnungspreise.

    Rechenfehler erstattet er Dir aber um die 30 €. Portokasse.

    Ich meine, er müsste nichts beitragen, hat u.a. dein Link ergeben.

    Wäre gut, das Jahr 2025 ist in Deutschland bisher supertrocken.

    Nennt sich Extremwetterereignis: zu trocken, zu heiß, zu nass. Und ob die Leute das im Herbst gut finden, wenn ihnen je nach Wohnlage das Haus wegschwimmt, weil der Bach im Dorf zu einem reißenden Strom angewachsen ist, vor lauter Regen, weiß ich nicht. Und jetzt gibt es schon wieder die ersten Waldbrände, wegen: zu trocken.

    Dieser Thread ist ein reiner Dialog zwischen Dir und mir, offenbar hat kein anderer Forist Interesse, sich zu beteiligen.

    Vielleicht weil wir zwei diskussionsfreudige Menschen sind. Freit mich in jedem Fall.

    Entschuldige, dass ich noch mal geantwortet habe, aber da war ja einiges geradezurücken.

  • Ich hatte im letzten Herbst einen Gast. Während er bei mir war, hat sich der Wasserverbrauch verfünffacht. Warum? Ich dusche morgens wenige Minuten, er hat sich morgens und abends je mindestens eine halbe Stunde unter die Dusche gestellt.

    War das der Mensch, der mit deinem Festnetztelefon auch mal etwas Unfug getrieben hat?

    Die Duschproblematik kennt jeder mit Gästen. Auswärts sind die Menschen oft duschfreudiger….

    Ein Kollege meiner Frau an der Uni hat öfters Gäste zuhause, teilt denen aber gleich mit, dass was mit der Warmwasseraufbereitung leider derzeit nicht in Ordnung ist….

    Nach 10 Minuten wird das Wasser kalt.

  • Ich glaube, ob Leute sparen oder nicht, kann man nicht pauschalisieren. Ich tu es, obwohl ich es nicht müsste. Andere können es vielleicht nicht, obgleich sie es müssten. Weil sie vielleicht kleine Kinder haben oder alt und/oder krank sind und daher eine warme Wohnung brauchen.

    Jeder gibt sein Geld nach seiner eigenen Vorstellung aus und darf das in einem freiheitlichen Staat auch. Allerdings hat das typische Budget seine Grenzen, die man sinnvollerweise einhält. Ich bin beispielsweise keineswegs finanziell unabhängig, weil - wie einer der Mitforisten immer wieder betont - ich die von mir überhaupt nicht gewünschte 100-m-Yacht nicht mal eben so aus der Portokasse bezahlen kann.

    Meine Gasrechnung allerdings kann ich bezahlen, und ich bezahle sie auch aus meinen Mitteln (nicht etwa von Staatsknete). Nicht selten komme ich allerdings in Wohnungen von Leuten, denen der Staat die Wohnung bezahlt und pralle mit meiner gesellschaftsfähigen Kleidung fast wieder zurück, weil die Wohnräume auf 25° erwärmt sind, die ich in meiner Wohnung noch nicht einmal im Badezimmer habe.

    Braucht man 25° in der Wohnung? Auch im Winter? Aktuell habe ich eine solche Temperatur hier, mir wäre lieber, es wäre weniger.

    Du bewohnst eine Wohnung von etwa 65 m², für die Du um die 8 €/m² Kaltmiete bezahlst, also an die 600 € Miete. Du schreibst, das sei ein unisolierter Backsteinbau, dafür sind die 55 kWh/m²a recht wenig, aber Du klagst ja auch über niedrigere Raumtemperaturen. Warum drehst Du die Heizung nicht hoch? Du wirst nicht gleich unrealistisch hohe 20 MWh verbrauchen (also das Fünffache des aktuellen Verbrauchs). Die Hälfte mehr könnte sein, also 5500 kWh. Deine Heizung so niedrig zu fahren, ist Deine bewußte Entscheidung. 15° Raumtemperatur ist bei bewohnten Räumen übrigens kritisch, das ist eine Einladung für den Schimmel.

    Du zahlst für die Heizung aktuell um die 400 €/a (oder 35 €/m); brauchtest Du die Hälfte mehr, wären es etwa 50 €/m (zu 600 €/m Kaltmiete). Damit wäre man von der "zweiten Miete" weit entfernt, von der sozial Engagierte immer erzählen.

    Eine Wohnung ohne Heizung ist in unseren Breiten unbrauchbar, deswegen betrachte ich die Heizkosten als integralen Bestandteil des Kostenblocks "Wohnen". Ich beheize mein Quartier auf mehr als Deine 15° und zahle deswegen prozentual mehr Heizung. Dennoch: Die Heizkosten sind bei mir mit etwa 8% der Kaltmiete nachgeordnet. Gemessen daran, daß die Wohnung erst mit der Heizung ihren Wert gewinnt, sind die Heizkosten billig. Natürlich habe ich mich nicht gefreut, daß im Zuge des Ukraine-Kriegs die Heizkosten sich verdoppelt haben, aber sie sind trotz der Verdopplung immer noch billig.

    In diesem Thread geht es aber um die CO2-Steuer. Sie beträgt momentan etwa 10% der Gaskosten, ist also ein kleiner Teil eines kleinen Teils und damit völlig unbedeutend. Ich wüßte nicht, wie ein solch kleiner Kostenanteil überhaupt eine Steuerungswirkung haben könnte.

    Wärest Du mein Mieter und würdest von mir als Vermieter im Jahr 10 € CO2-Steuer-Teilerstattung haben wollen, würde ich mich möglicherweise darüber ärgern, daß Du mir damit Arbeit machst. Vermutlich würde ich in die Portokasse greifen und Dir einfach diesen Kostenanteil überweisen, damit die Sache erledigt ist (So macht es ja wohl Dein Vermieter auch). Ansonsten würde ich das Thema emotional unter "Ärgernisse durch Mietverhältnis allgemein" buchen.

    Die CO2-Steuer-Teilerstattung durch den Vermieter ist in meinen Augen ein bürokratisches Monstrum, bei dem der Ärgerfaktor und die erwünschte Steuerungswirkung in einem schlechten Verhältnis stehen.

    Vielleicht auch deswegen interessiert dieses Thema hier im Forum auch nur Dich und mich.

    PS: Mir erschließt nicht, was Du für zurechtrückenswert hieltest (und in der Folge auch zurechtgerückt hast).

  • Du bewohnst eine Wohnung von etwa 65 m², für die Du um die 8 €/m² Kaltmiete bezahlst, also an die 600 € Miete. Du schreibst, das sei ein unisolierter Backsteinbau, dafür sind die 55 kWh/m²a recht wenig, aber Du klagst ja auch über niedrigere Raumtemperaturen. Warum drehst Du die Heizung nicht hoch? Du wirst nicht gleich unrealistisch hohe 20 MWh verbrauchen (also das Fünffache des aktuellen Verbrauchs). Die Hälfte mehr könnte sein, also 5500 kWh. Deine Heizung so niedrig zu fahren, ist Deine bewußte Entscheidung. 15° Raumtemperatur ist bei bewohnten Räumen übrigens kritisch, das ist eine Einladung für den Schimmel.

    Sorry, die ca. 8€ sind Nettekaltmiete, dazu kommen die Nebenkosten. So ist man dann aktuell bei ca. 850€. Ich schrieb 15 bis 18 Grad, je nach Zimmer. Das mit dem Schimmel weiß ich, hab ich im Blck. Da sie Wände hier keine Tapete tragen und mit Silikatfarbe gestrichen sind, neigen sie nicht zu Schimmel.

    In diesem Thread geht es aber um die CO2-Steuer. Sie beträgt momentan etwa 10%

    Die werden Jahr für Jahr steigen, so ist es von der EU geplant. Daher übe ich das Ritual der Erstattung mit dem Vermieter ein. Wie schon geschrieben kennt sich niemand aus. Dir Hausverwaltung würde sich lieber ein Bein abschneiden, als mir etwas zu schenken. Daher gehe ich von der Richtigkeit deren Rechnung aus oder von Unwissen.

    PS: Mir erschließt nicht, was Du für zurechtrückenswert hieltest (und in der Folge auch zurechtgerückt hast).

    Wie du hier wieder siehst, möchte ich deine Aussagen teilweise korrigieren.