Gerd Kommer investiert in seinem "Gerd Kommer Captial" Robo Advisor gezielt in Immobilien

  • Unser geschätzter "ETF Papst" Gerd Kommer ist ja bekanntlich kein Freund (um es milde auszudrücken) von Immobilien zur Kapitalanlage, hat er ja in diversen Beiträgen auf seinem Blog kundgetan.

    Jetzt war ich einigermaßen erstaunt, als ich in der "Roboadviser" Diskussion den Robo-Vergleich von Finanzfluss gesehen habe und da unter Anlageklassen "Immobilien" beim "Gerd Kommer Capital" Robo Vermögensverwalter extra aufgeführt wurden.

    Hab mich dann mal auf die Suche gemacht und bin im pdf "Investmentphilosophie - Gerd Kommer Capital – Robo Advisor" tatsächlich fündig geworden.

    Dort schreibt er, dass sie gezielt den Immobilienmarkt im GKC Portfolio übergewichten, weil dieser Markt nur eine niedrige Korrelation zum übrigen Aktienmarkt hat.

    Leider findet man nichts dazu, wie genau er das tut bzw. wie er das macht. Ich gehe mal davon aus, dass er gezielt REITs in Portfolio nimmt...weiß da jemand mehr bzw. nutzt jemand den "GKC Robo Adviser" und kann sehen, welchen Immo ETF er da beimischt?

    Nicht dass ich das machen wollen würde, Immobilien halte ich direkt mehr als genug, aber ich finde es mehr als interessant, dass gerade Kommer hier gezielt doch Immos übergewichtet, wo er doch sonst gegen Immobilien als Anlage schreibt.

  • Bei deinen fast täglichen neuen Fässern, die du aufmachst, ohne (seit Monaten) wirklich zu einer Entscheidung zu kommen, fällt mir ein Zitat von Dr. Nikolaus Braun ein.

    Zitat von Dr. Nikolaus Braun

    Die Komplexität lockt mit scheinbarer Perfektion, aber führt eher zu Unruhe als zu besserer Performance.

  • Hab mich dann mal auf die Suche gemacht und bin im pdf "Investmentphilosophie - Gerd Kommer Capital – Robo Advisor" tatsächlich fündig geworden.

    Dort schreibt er, dass sie gezielt den Immobilienmarkt im GKC Portfolio übergewichten, weil dieser Markt nur eine niedrige Korrelation zum übrigen Aktienmarkt hat.

    Leider findet man nichts dazu, wie genau er das tut bzw. wie er das macht. Ich gehe mal davon aus, dass er gezielt REITs in Portfolio nimmt...weiß da jemand mehr bzw. nutzt jemand den "GKC Robo Adviser" und kann sehen, welchen Immo ETF er da beimischt?

    Ziemlich prominent platziert. Eigentlich dort wo man es auch erwarten würde:

    Strategie – Gerd Kommer Capital

    Er mischt dem risikibehafteten Teil 5% Immos bei.

  • Ich kenne mich jetzt im Kommer-Universum nicht soo gut aus, aber betrifft seine Skepsis nicht eine ganz andere Ebene? Also gemäß einem seiner Blog-Artikel:

    Zitat

    Der Titel eines Videos lautet "Keine Immobilien in Deutschland kaufen". Das scheint mir doch wesentlich differenzierter zu sein, als es manchen hier scheint. Aber ich bin in diesem Fall auch ein bisschen der Blinde, der von der Farbe redet.

  • Ich kenne mich jetzt im Kommer-Universum nicht soo gut aus, aber betrifft seine Skepsis nicht eine ganz andere Ebene?

    So ist es. Neben den Klumpenrisiken für Privatanleger, die nicht gewerbsmäßig im Immobilienbusiness sind, weist er u.a. noch auf die höheren Kosten hin, die das Vermieten von wenigen Einheiten mit sich bringt (weil man keine eigenen Handwerker hat oder attraktive Verträge für große Volumina mit einzelnen Betrieben), etc.

    Ob allerdings ein 5% Anteil im Portfolio irgendetwas nennenswertes bewirkt, wäre noch einmal eine andere Frage...

  • Er mischt dem risikibehafteten Teil 5% Immos bei.

    Schon krass was Immobilien in ihrer besten Phase aller Zeiten so gebracht haben.;)

    Aber....Kredithebel . . .und jedes Objekt ist anders . . . und ich kenne mich da aus.... und das kann man gar nicht vergleichen . . .ganz anderer Markt . . . und wenn du meine Zahlen wüsstest. . . .aber die niedrige Korrelation . . .und ich mache das gerne, also das Klo reparieren kostet mich gar nix . . . bla bla bla....


  • Ziemlich prominent platziert. Eigentlich dort wo man es auch erwarten würde:

    Strategie – Gerd Kommer Capital

    Er mischt dem risikibehafteten Teil 5% Immos bei.


    ah, Danke...hab ich tatsächlich nicht gesehen...

    5% im risikobehafteten Teil nur für Real Estate find ich gar nicht so wenig im Vergleich zu 20% "entwickelte Länder ex USA", gerade für jemand der sonst nichts von Immos als Anlage hält

  • Der Titel eines Videos lautet "Keine Immobilien in Deutschland kaufen". Das scheint mir doch wesentlich differenzierter zu sein, als es manchen hier scheint. Aber ich bin in diesem Fall auch ein bisschen der Blinde, der von der Farbe redet.

    ne nicht nur, gibt diverse Blog Artikel von Ihm wo er auch generell von Immos abrät weil zu wenig Rendite und trotzdem Wertschwankung die man halt nur nicht sofort sieht wie bei Aktien z.b.

  • Da bin ich mir wie gesagt nicht so sicher. Hast du da mal einen ertragreichen Link?

    In seinen Büchern führt er ,,Vermietungsimmobilien“ unter ,,Finanzanlagen, von denen man die Finger lassen soll“. Das sagen übrigens fast alle seriösen Vermögensverwalter und Honorarberater. Sehr wahrscheinlich kennen sie die ungefärbten und von Wunschvorstellungen und falschen Rechnungen bereinigten Anlagen ihrer Kunden.

  • Ja, da steht drin, dass die Wertsteigerung von Immobilien geringer ist als vielfach und besonders in Deutschland angenommen. Ich sehe da nichts, was gegen Global Real Estate im Portfolio spricht. Aber so wichtig ist es mir dann auch nicht.

    Man kann das Pferd auch andersrum aufsatteln: Was spricht dafür, dass man eine einzige Branche übergewichtet? Immobilienunternehmen sind bereits in allen marktkapitalisierenden Indizes enthalten. Bedenkt man dann, dass auch fast alle anderen Aktiengesellschaften Immobilien in ihren Bilanzen stehen haben oder damit Geld verdienen (Bsp. Mc Donald's), stellt sich schon die Frage warum man das dann als Privatperson noch gezielt erhöhen soll? Warum nicht Pharma oder die Baubranche?

    Zitat von fabioso

    Warum dann nicht auch 5% Global Real Estate beimischen? Ich sehe da keinen Widerspruch.

    Weil die Renditen eine Katastrophe sind und man im Endeffekt sagt: ,,Ich bin schlauer als der Markt und hole mir mehr Immobilien ins Portfolio, als ich ohnehin schon mit meinen breiten Aktien-ETFs habe."

  • Man kann das Pferd auch andersrum aufsatteln: Was spricht dafür, dass man eine einzige Branche übergewichtet? Immobilienunternehmen sind bereits in allen marktkapitalisierenden Indizes enthalten. Bedenkt man dann, dass auch fast alle anderen Aktiengesellschaften Immobilien in ihren Bilanzen stehen haben oder damit Geld verdienen (Bsp. Mc Donald's), stellt sich schon die Frage warum man das dann als Privatperson noch gezielt erhöhen soll? Warum nicht Pharma oder die Baubranche?

    Okay.

  • Portfolio-Diversifikation ist doch noch mal was ganz anderes.

    für mich ist das keine Diversifikation...

    die Titel in dem ETF sind doch auch in einem "normalen" Welt-Aktienportfolio enthalten.

    Dazu ist das ein ETF mit 100 Titel, die 10 größten machen schon 43% aus und sind zu 70% in den USA die er in seinem ETF extra stark runterfährt.

    Er fängt hier an, eine Branche / einen Sektor überzugewichten, weil er niedriger mit dem allgemeinen Aktienmarkt korreliert (er will also "Risiko" im Sinne von Schwankung reduzieren)...dann könnte man auch z.B. einen "Dividenden-Aristokraten" o.ä. beimischen oder Konsumgüter, weil die idR auch nicht so stark schwanken wie z.B. Tech.

    Er sagt doch auch, dass man die Schwankung des Portfolios über den risikoarmen Teil steuern sollte und nicht innerhalb des risikoreichen Teils, also warum dann hier?

    Ich verstehe das wirklich nicht. Gold lehnt er auch ab, obwohl das auch niedrig korreliert mit dem Gesamtaktienmarkt, aber einen Immo ETF. Ok, Gold hat keine innere Rendite und die Immoaktien ggf schon etwas, aber Sinn ergibt das für mich keinen und steht im Gegensatz zu dem, was er sonst immer so propagiert.

    Kann man ja schon diskutieren, ob eine 50% BIP Gewichtung in seinem ETF wirklich sinnvoll ist (aber das verstehe ich noch), aber eine einzelne Branche über zu gewichten um die Schwankung zu reduzieren gibt keinen Sinn....ok, mag Sinn ergeben um am Ende sagen zu können: ok, wir haben zwar eine schlechtere Performance als ein ACWI im Aktienteil, aber dafür auch weniger Schwankung. Aber für die Schwankung des Gesamtportfolios sollte doch der risikoarme Teil da sein...dann muss er halt da 5% mehr Staatsanleihen machen...

    Wobei mich da auch wundert, wieso er da US Staatsanleihen drin hat...er sagt doch immer: Im risikoarmen Teil nur möglichst sichere Staatsanleihen in der Heimatwährung...Sogar Unternehmensanleihen sind hier auch plötzlich im "risikofreien" (wie er selber es bezeichnet) Teil...

    Komisches Ding dieser GKC Robo


    edit: eine mögliche Erklärung ist mir gerade gekommen, wenn ich mir das Portfolio so anschaue. Die Ausrichtung auf alle möglichen Faktorprämien und sogar EM Gov Bonds im Risikoteil...das Zeug schwankt mehr als der normale WeltAktienMarkt, deswegen will er mit den Immos ggf ein Gegengewicht und hofft trotzdem eine Überrendite im Risikoteil zu bekommen....

    Durch die US Staatsanleihen und die Unternehmensanleihen im "angeblich sicheren" Teil, könnte er später sagen, er schlägt ein klassisches 50/50 Portfolio aus 50% Aktien Welt und 50% dt. kurze Staatsanleihen....ob die Faktordinger im Risikoteil jemals was bringen ist offen.

  • für mich ist das keine Diversifikation...

    die Titel in dem ETF sind doch auch in einem "normalen" Welt-Aktienportfolio enthalten.

    Dazu ist das ein ETF mit 100 Titel, die 10 größten machen schon 43% aus und sind zu 70% in den USA die er in seinem ETF extra stark runterfährt.

    Als ich genau die gleiche Kritik an deiner Beimischung vom VanEck Dividend Leaders gebracht habe, hast du gemeint ich würde das nicht verstehen. Aber der hat auch nur 100 Titel und alle diese Titel sind im ,,normalen" Welt-Aktienportfolio enthalten. Und er ist sehr Banken-lastig. :/ Du argumentierst sehr selektiv. Wenn ich du wäre, würde ich aufhören jeden Tag eine neue Strategie auseinanderzunehmen und mich in immer mehr Komplexität zu verstricken und endlich beginnen anzulegen. Du bist noch kaum im Markt und diskutierst seit Monaten darüber was denn nur ideal wäre. Ich habe das Gefühl, dass du in 10 Jahren immer noch diskutierst...