Wieso nehmen eigentlich offenbar viele an, dass Anleger in ausschüttende ETFs die Ausschüttungen grundsätzlich und immer verjubeln würden? Oder noch besser, dass die Ausschüttungen quasi irgendwie weg wären...
Die Diskussion Acc vs. Dis lebt wie viele andere Glaubenskriege auch davon, dass man bestimmte Voraussetzungen einfach dauerhaft annimmt und Entwicklungen nur insofern vorhernimmt dass sie zur eigenen Ansicht passen. Wer heute vor der Entscheidung steht (oder meint stehen zu müssen), ob man sich lieber eine thesaurierende oder eine ausschüttende Variante ins Depot holt, muss für sich selbst entscheiden, was er sich davon verspricht.
Die Frage, wie sich die Kurse in den nächsten 10, 20, 30 Jahren entwickeln lässt sich vermutlich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit richtig einschätzen wie die, wie sich der Markt der ETF-Anbieter entwickeln wird, oder wie sich das Steuerrecht entwickeln wird. Das wird von Verfechtern der Thesaurierer-sind-besser-Fraktion gerne so vereinfacht, in dem man feststellt, man kann das ja nicht wissen, geht daher einfach davon aus dass es so bleibt wie heute. Was aber mit größter Sicherheit gesagt werden kann: Nix bleibt so wie heute. Deshalb bin ich (bis auf einen Ausreißer im ETF-Wirrwarrdepot) Ausschüttungs-Verfechter.