Viele fondsgebundene Riester-Versicherungen verkauften ihre Aktienbestände während des jüngsten Kurzrückgangs aufgrund der Corona-Krise. Dies ist für die langfristige Geldanlage ungünstig. Die Anbieter mussten allerdings so handeln, weil sie ihren Kunden eine Beitragsgarantie geben müssen. Dies ist Teil der staatlichen Vorgaben für Riester-Produkte.
Angesichts dessen ärgerten sich hier viele Forums-Teilnehmer und brachten Ideen für eine Riester-Reform vor. Ich kopiere nun die genannten Beiträge:
(von mir selbst:)
Mein Ziel wäre, Informationen über solche Aktionen zusammenzutragen und
als Datengrundlage zu verwenden, um eine Petition zur Abschaffung der
Beitragsgarantie zu organisieren. Beim letzten solchen Versuch gabe es
viel zu wenige Unterzeichner. Wenn diesmal eine bessere Lobby
organisiert würde... Wichtig wäre, genügend einflussreiche Unterstützer
zu finden. Leider fällt der klassische Finanzvertrieb dafür aus, weil
sie ohne Versicherungsmantel zu wenig daran verdienten.
Grobmodell (das dürfen Profis gerne verfeinern):
- Riester-Sparer investiert sein Geld in einen "Deutschland-Fonds"
- "Deutschland-Fonds" darf von zertifizierten Anbietern angeboten werden (Bafin)
- Anbieter müssen passiv anlegen (globale ETF, bei politischem Wunsch leichte Übergewichtung in DE)
- Verwaltungskosten minimal (max. 0,1% zusätzlich zu den ETF-Kosten)
- Staat garantiert Beitragserhalt (gerne gestaffelt nach Haltedauer)
Vorteile:
- Sparer: bekommen statistisch deutlich höhere Rendite
- Anbieter: bekommen trotzdem kleine Provision, ohne Risiko
- Staat: verringerte Altersarmut, die sonst mit Steuermitteln bezahlt werden müsste
(von @Spaceman
den von dir beschriebenen Deutschland-Fonds gibt es schon: Nennt sich "DAX ETF". [Blockierte Grafik: https://community.finanztip.de/wcf/images/smilies/wink.png]
Ich finde es nicht gut, wenn der Staat Garantien für alles und jeden
übernimmt. Dann würde ich nämlich eine Bank gründen und folgendes
Riester-Produkt anbieten:
- Investiert in irgendwelche hoch spekulativen Finanzprodukte
- Ich kassiere dafür reichlich Gebühren jedes Jahr
- Ups, das Geld ist weg. Was soll's, der Staat haftet ja dafür!
Alle Tendenzen in der Regierung gehen in Richtung "all inclusive Staat":
- Grundrente
- Grundeinkommen
- Thomas Cook Pleite: Staat bezahlt den Bürgern den ausgefallenen Urlaub
- Condor Pleite: Staat vergibt Kredite (die wahrscheinlich nicht zurückgezahlt werden)
- Kulturveranstaltungen fallen wegen Corona aus: Staat haftet für Gutscheine
Ich bin dafür, dass die Bürger mehr Eigenverantwortung für ihr Leben übernehmen.
Das hat jetzt allerdings überhaupt nichts mehr mit dem Thema zu tun.
Hier hat übrigens jemand genau beschrieben, wie das Risiko bei
Riester-Produkten berechnet wird und wieso das mit "in 15 Jahren hat
noch niemand Geld mit dem MSCI World verloren" nicht mit dem Gesetz
vereinbar ist:
finanzwesir.com/blog/wochenueberblick-kw16-2020 (Suche nach Beitrag von ChrisS)
(von @Cortadillo1977
Der DAX wurde mal entwickelt als Richtschnur.
Aber wie der DOW JONES eher nicht geeignet als Anlage-Index - wenn auch aus verschiedenen Gründen.
Der DAX ist zu klein nach Anzahl der Firmen und nicht ausgewogen nach Branchen.
Ich habe 4 Jahre in der Schweiz gearbeitet - das dortige System finde ich gut.
Schaut mal hier: Schweiz - 3te Säule
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Vermögen zu verwenden. U.a. Finanzmarkt - incl. Verlustrisiko