Hallo Zusammen,
ich habe Ende letzten Jahres mit dem Investieren in ETFs (MSCI World und MSCI EM mit Sitz in Irland) begonnen.
Beim Blick auf meinen Jahresdepotauszug habe ich festgestellt, dass als Verwahrart Wertpapierrechnung bzw. Wertpapierrechnung in Deutschland und als Lagerland Großbritannien bzw. Irland aufgeführt ist.
Ein Argument für die Investition war für mich, dass mein Geld durch die rechtliche Stellung als Sondervermögen besonders geschützt sei.
Muss ich mir wegen der Verwahrart Wertpapierrechnung nun ernstliche Gedanken um die Sicherheit meines Geldes machen ?
Wie verhält sich das genau mit der Wertpapierrechnung ?
Ich habe wohl nur einen schuldrechtlichen Anspruch auf die Wertpapiere. Andererseits sei diese Verwahrart typisch für ETFs mit Sitz im Ausland.
Ist es daher eher ratsam in ETFs mit Sitz im Inland zu investieren ?
Wer kann mir hiermit weiterhelfen ?
Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Christian
Wertpapierverwahrart
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MaPaRi -
4. März 2021 um 16:54 -
Erledigt
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Hallo MaPaRi , willkommen im Finanztip-Forum.
In Deiner Frage stecken zwei Aspekte:
Sondervermögen heißt, dass die Wertpapiere nicht von der Depotbank verwahrt werden sondern von einer Verwahrstelle. Das ist in D Clearstream Frankfurt (CBF). Unabhängig von der Lagerart ist diese Trennung gewährleistet, eine Insolvenz der Depotbank bedroht damit nicht Deinen Wertpapierbestand.
Der zweite Aspekt ist das Eigentumsverhältnis. Bei ausländischen Wertpapieren bedient sich CBF der Clearstream Luxemburg (CBL) und diese wiederum lokaler Einheiten im Ausland, die die Wertpapiere treuhänderisch verwahren. Du hast den Herausgabeanspruch für Deine Wertpapiere. Das ist mit dem schuldrechtlichen Anspruch gemeint.
Das Ganze ist in den Sonderbedingungen für Wertpapiergeschäfte beschrieben, denen Du bei der Depoteröffnung zugestimmt hast.
Wie immer gibt es theoretische Risiken. Angenommen Großbritannien oder Irland würden ETF für illegal erklären und die verwahrten Wertpapiere beschlagnahmen dann würde Dir der Herausgabeanspruch nichts helfen. Allerdings wären diese Länder dann als Finanzplatz tot und die großen Jungs hätten das vorher schon gemerkt und was dagegen gemacht. Deswegen würde ich mir bei den zwei Lagerländern keine Sorgen machen.
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Hallo Kater.Ka,
vielen herzlichen Dank für die prompte und für mich hilfreiche Antwort. -
Ich nutze dieses Thema gleich mal, auch wenn die Antworten schon länger her sind.
Ich habe vor kurzem mein erstes Depot bei der ING eröffnet und einen Sparplan für den iShares Core MSCI World angelegt. Die erste Ausführung war jetzt Anfang November.
In der Wertpapierabrechnung steht nun: Handelsplatz Xetra, Wertpapiere zugunsten Wertpapierrechnung Großbritannien
Jetzt meine Fragen dazu: Ich habe gelesen, dass manche bei einem Depotübertrag Probleme hatten und Anteile vom ETF nicht über deutsche Handelsbörsen verkaufen konnten, sondern nur über ausländische. Ist das ein Problem, was jetzt beim Depotwechsel auftreten könnte (Fehler seitens der Bank) oder ist das eine generelle Sache beim Verkauf? Fallen da Gebühren für den Lagerstättenwechsel an, wenn ich das über Direkthandel verkaufen will oder über andere mir vorgeschlagene Börsen in Deutschland?
Muss ich sonst noch etwas beachten beim Verkauf?
Nicht, dass ich jetzt gleich verkaufen will. Aber ich will keine unliebsamen Überraschungen beim Verkauf haben, außer die, die mir bereits bekannt sind (Abgeltungssteuer z. B.) -
Ich nutze dieses Thema gleich mal, auch wenn die Antworten schon länger her sind.
Ich habe vor kurzem mein erstes Depot bei der ING eröffnet und einen Sparplan für den iShares Core MSCI World angelegt. Die erste Ausführung war jetzt Anfang November.
In der Wertpapierabrechnung steht nun: Handelsplatz Xetra, Wertpapiere zugunsten Wertpapierrechnung Großbritannien
Jetzt meine Fragen dazu: Ich habe gelesen, dass manche bei einem Depotübertrag Probleme hatten und Anteile vom ETF nicht über deutsche Handelsbörsen verkaufen konnten, sondern nur über ausländische. Ist das ein Problem, was jetzt beim Depotwechsel auftreten könnte (Fehler seitens der Bank) oder ist das eine generelle Sache beim Verkauf? Fallen da Gebühren für den Lagerstättenwechsel an, wenn ich das über Direkthandel verkaufen will oder über andere mir vorgeschlagene Börsen in Deutschland?
Muss ich sonst noch etwas beachten beim Verkauf?Bei der ING sind deine ETFs ja an der XETRA Börse (Deutschland) erworben worden.
Daher, wenn du irgendwann die Wertpapiere hier in Deutschland wieder verkaufst, dann ist das gleichgültig, denn deine iShares haben immer Wertpapierrechnung in Großbritannien.
Solltest du dein ING Depot zu einer Auslandsbank verlegen, dann kann es dort unter Umständen (...die ich nicht kenne...) Probleme geben und es muss dann eventuell eine Verlagerung der Wertpapiere geben.
Fazit: ... alles ist GUT
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Hallo MaPaRi ,
ich habe noch einmal nachgesehen und folgende Informationen gefunden (ohne Garantie und Gewährleistung):
Die Gefahr eines Insolvenzrisiko bei ETFs und des Verlustes der eigenen Kapitalanlage besteht NICHT, wenn der Anbieter Pleite geht. Denn sie gelten als Sondervermögen und sind vor einer Insolvenz des Emittenten geschützt. Das Anlagekapital der Anleger ist vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt.
Bei einer Bank, wenn diese aufgrund einer finanziellen Schieflage nicht mehr in der Lage ist, die Einlagen auszuzahlen, gilt in der EU die Einlagensicherung. Es gibt bei Girokonto, Tages- und Festgeld bis zu einer Höhe von 100.000 Euro eine Garantie ür das eigene Geld pro Person und Institut.
Und so wie ich es gelernt habe, sind ETFs, die in Irland und Luxemburg angesiedelt sind, besonders günstig und empfehlenswert, etwa wegen vergleichsweise niedrigerer Steuern und Kosten.
Ich hoffe, das ich dir damit helfen konnte. Du solltest natürlich alles selbst noch einmal genau prüfen, damit du auf der sicheren Seite bist.
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Hallo hans

Danke dir für die schnelle Antwort! Ein Wechsel zu einer ausländischen Bank kommt für mich in Zukunft nicht in Frage, ich bin schon froh, wenn ich mit einer deutschen Bank einen ETF bespare und so ein bisschen was fürs Alter ansparen kann.
Ich war nur etwas verunsichert wegen der Angabe mit Großbritannien. Ich weiß, dass das Fondsdomizil auch im Ausland, in Irland, liegt, aber ich hatte kurz die Befürchtung ich müsste zusätzliche Gebühren für einen Lagerstellenwechsel zahlen und könnte das dann nicht ohne Weiteres über einen Direkthandel oder eine deutsche Börse verkaufen.
Daher bin ich erstmal beruhigt, danke dir!
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Ich nutze dieses Thema gleich mal, auch wenn die Antworten schon länger her sind.
Sich nach Jahren an fremde Threads zu hängen ist generell unglücklich.
Ich habe vor kurzem mein erstes Depot bei der ING eröffnet und einen Sparplan für den iShares Core MSCI World angelegt. Die erste Ausführung war jetzt Anfang November.
In der Wertpapierabrechnung steht nun: Handelsplatz Xetra, Wertpapiere zugunsten Wertpapierrechnung Großbritannien
Ich habe gelesen, dass manche bei einem Depotübertrag Probleme hatten und Anteile vom ETF nicht über deutsche Handelsbörsen verkaufen konnten, sondern nur über ausländische.
Für die Handelbarkeit ist der Standort der Wertpapierrechnung maßgebend. Manche Banken berechnen bei einem Depotübertrag Gebühren für die Standortverlagerung, andere nicht. Ich habe neulich mal einen Posten mit Wertpapierrechnung USA zu Scalable Capital verlagert. Sie haben die Papiere über den Atlantik geholt und dafür nichts berechnet. Jetzt Wertpapierrechnung Clearstream.
Ist das eine generelle Sache beim Verkauf? Fallen da Gebühren für den Lagerstättenwechsel an, wenn ich das über Direkthandel verkaufen will oder über andere mir vorgeschlagene Börsen in Deutschland?
Das ist bei Verkäufen generell so.
Wenn das Bankinginterface vernünftig gestaltet ist, werden Dir nur die möglichen Börsen angezeigt. Probier das doch einfach mal aus! Leite einen Verkauf ein, dann siehst Du die Optionen. Solange Du nicht auf das letzte OK drückst, passiert da nichts. Das Abbrechen darfst Du aber natürlich nicht vergessen!
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Habs mal gemacht, zum Glück muss ich ja die Order zusätzlich bestätigen, daher ist da zum Glück nichts mit aus Versehen verkaufen

Angezeigt werden mir tatsächlich der Direkthandel und deutsche Börsen wie Xetra oder München. Bei Xetra hab ich jetzt, bei einem Probe-Auftragsgegenwert von 210,65 (hab als Limit 109€ eingestellt), folgende Kosten bekommen:
Verkaufskosten: 7,35 €
davon Wertpapierdienstleistungskosten 7,35€ (setzt sich zusammen aus Provision 5,45 € und der Handelsplatzgebühr von 1,90 €).
Gut, ich sehe nirgendswo was von Lagerstellenwechsel o.ä.
Unabhängig davon würde ich mir beim tatsächlichen Verkauf ja nie den Samstag auswählen.
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Unabhängig davon würde ich mir beim tatsächlichen Verkauf ja nie den Samstag auswählen.
Eigentlich kann man das versuchen, wenn man eine sinvolle Limit-Order platziert. Zumindest bei den Brokern mit der Baader Bank im Rücken, die mit dem neuen Samstagshandel werben.