Hallo FT,
ich hab mich dagegen entschieden in den veralteten Thread zu schreiben, um meine Erfahrungen mit der TK anzuschließen und einen neuen Thread mit gleichem Titel erstellt.
Meine Erfahrungen mit der TK waren gut, schnell erreichbar, bequeme Optionen über die TK-App, einige Bonusleistungen die hilfreich sind (auch wenn andere KK da spendabler sind). War Jahrzehnte dort zufrieden und Kontakte zu mal hier Zahnreinigung, mal da spezielle Impfung lief alles glatt.
Bis ich länger erkrankte, da macht man leider völlig andere Erfahrungen. Von Ärzten wurde ich sogar darauf angesprochen, ob die TK mir schon das Leben (u. damit die Gesundung) schwer machen würde. Denn es sei unter Ärzten bekannt, dass "die TK die schlimmste KK bei länger Erkrankten ist, danach kommt die DAK". Es hätte schon Patienten gegeben, bei deren ICD die TK nach 4 Wochen Krankengeld meinte es besser zu wissen und die Patienten per Aktenprüfung wieder für arbeitsfähig erklärte. Wohlgemerkt natürlich ohne konkrete Daten zur Erkrankung (das ist etwas zw. Arzt und Patient; und ggf. dem hinzugezogenen Arzt des MDK), pauschal ohne den MDK anzufordern. Solche Stories kamen von verschiedenen Ärzten u. Fachrichtungen, kein Einzelfall, häufig proaktiv von dem Arzt.
Meine eigene Erfahrung beinhaltet:
- KG einfach abgedreht bekommen und viel Zeit, Geld und Energie einsetzen zu müssen, dass AUCH DIE TK sich an das gesetzliche Anrecht auf 72 Wochen KG innerhalb von 3 Jahren hält.
- Briefe: sie würden meine Unterschrift benötigen um mich anrufen zu dürfen „weil sie mir helfen wollen“. Man fühlt sich verpflichtet dazu, es ist aber reine Taktik der TK. Mein Arzt: „ignorieren Sie das und werfen es einfach weg“
- nach mehreren solcher Briefe habe ich erfahren, dass man der KK die Erlaubnis rechtlich entziehen kann, einen Versicherten einfach anzurufen (ohne Konsequenzen für den Versicherten), hab ich dann getan.
- es gab dennoch danach verschiedene Drangsalierungen per Telefonanruf, immer freundlich und àla „wir wollten nur mal hören wie es Ihnen geht und was sie uns zu Ihrer Erkrankung sagen können, weil wir ja nur helfen wollen“. Aber dass man keine Auskunftspflicht gegenüber einem Sachbearbeiter (!) der KK hat, der medizinisch sowieso nichts versteht, den das nichts angeht und der im Zweifel daran interessiert ist die Unternehmensziele der Geschäftsleitung zu erfüllen, wissen die meisten Versicherten nicht. Und das nutzen sie schamlos aus.
- die eigenen Anstrengungen, wieder arbeitstätig zu werden, wurden damit erheblich konterkariert
- am Ende musste ich einen Anwalt einschalten, nachdem meine Schreiben zu meinem KG-Anspruch einfach ignoriert wurden. Der hat dann ganz einfach dargelegt, dass jeder Versicherte (logisch: wenn der Arzt das bescheinigt) Anrecht auf 72 Wochen KG hat. AUCH von der TK… 
- die wiederholten Male um den Lebensunterhalt zu fürchten waren nicht nur sehr belastend, sondern haben effektiv die Erkrankung verschlimmert. So führte die TK selbst dazu, dass der notwendige KG-Anspruch immer länger wurde.
- ich halte es für wahrscheinlich, dass das Verhalten der TK dazu dient, dass man die KK wechselt. Aber das kam dann für mich schon aus Prinzip nicht in Frage, sie auch noch für die Drangsalierungen zu 'belohnen'.
Mich ärgert, dass dieses Geschäftsgebaren weitgehend unbekannt ist, weil die TK für relativ gesunden Versicherte tolle Programme und Leistungen hat. Aber wenn es darauf ankommt, dass man nur mit deren gesetzlicher Leistung weiter ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Teller hat, wird es teilweise ganz schnell duster… Nicht zu vergessen, dass der Gesetzgeber sowieso nur über max. 1,5 von 3 Jahren (6 Wo. Entgeltfortzahlung durch AG + 72 Wo. KG) per KK aushilft. Danach: Erwerbsminderungsrente bzw. …Sozialhilfe.
Übrigens, lange Phasen der Wiedereingliederung scheinen hauptsächlich dem AG entgegenzukommen. Der Arbeitnehmer erhält - egal ob man schon wieder z. B 80% arbeitet, nur den KG-Betrag, es zählt zu den 72 Wochen (wer weiß was später noch passiert) und man erhält später natürlich auch nicht entsprechende Rentenansprüche. Wiedereingliederung kann auch mal über ein Jahr gewählt werden, zu den negativen Konsequenzen wird man aber nicht aufgeklärt.
Da hapert es im System, der Arzt hat weder Zeit noch die sozialrechtlichen Kenntnissen, die KK hat kein Interesse den Versicherten vollständig aufzuklären, wenn sie selbst davon profitieren und als Erkrankter ist man eh häufig völlig ausgelastet, mit der Erkrankung…
Ich hoffe, sowohl die Redaktion liest das bei Gelegenheit, als auch, dass es evtl. anderen hilft, von dieser Erfahrung zu erfahren
. Mir hätte das in der Situation sehr geholfen zu wissen, wie ich damit umgehen muss und worauf ich alles nicht eigehen brauche.
Mir ist bewußt, dass Finanztip die Techniker Krankenkasse empfiehlt, aber die Erfahrungen von Versicherten, die auf die Leistungen angewiesen sind, können in die KK-Prüfung kaum einfließen.
Man kann wohl Erfahrungen mit Anbietern, auch der Techniker Krankenkasse, auf der Finanztip-Seite in einem Portal angeben. Vielleicht möchte das jemand tun (mein Text ist dafür leider zu lang geworden
).
VG
Sasove