Beiträge von Achim Weiss

    Finanzielle Risikotragfähigkeit ist ein Punkt. Ebenso wichtig ist aber auch die psychische Risikotragfähigkeit. Dir muss klar sein, dass Dein Depot quasi jederzeit um 50% einbrechen kann. 50% mag sich jetzt erstmal nicht so schlimm anhören. Wenn 50% aber 100.000€ bedeuten und Du nächsten Monat in Rente gehst, mag man anders darüber nachdenken!

    Ich habe mir neulich ein Video von Finanzfluss angeschaut, nämlich ein Interview mit dem Ex-Banker und langjährigen Privatier Helmut Jonen.

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    [Finanzfluss, Interview mit Helmut Jonen, Teil 1/3]

    Der sagt im Interview: Man muß als Aktionär damit rechnen, daß das Depot im Durchschnitt alle 50 Jahre zweimal auf 50% seines Wertes zusammenklappt. "Durchschnitt" heißt: Kann häufiger passieren. Im Zeitraum zwischen 2000 und 2010 etwa ist das schon zweimal passiert. Soviel also zu "Durchschnitt".

    Wenn man als Aktionär dann dabeibleibt, also nicht verkauft, stehen die Chancen gut, daß sie die Papiere erholen, und zwar am stärksten vom Tiefpunkt aus. Wer als Anleger die Nerven verliert (Privatanleger sind gut darin, mit ihrem Verkauf exakt den Tiefpunkt zu treffen!), realisiert den Verlust und geht dann vielleicht nie mehr an die Börse zurück (siehe die vielen neuen Telekom-Aktionäre der Jahrtausendwende).

    All das klingt auf dem Papier total locker. Wenn es einen tatsächlich trifft, ist es aber anders. Ich bin schon entsprechend lang dabei, und den Corona-Crash 2020 habe ich natürlich auch mitgenommen. Der war aber im Vergleich zu den beiden erstgenannten (Dot-Com-Krise und Subprime-Krise) ein lindes Lüftchen.

    Ich bin immer noch dabei, und es ist über alle Crashes hinweg nicht zu meinem Schaden gewesen.

    Macht es Sinn, das Auflagedatum des Ausschütters mit zu betrachten.

    Wenn man anfängt, ist es sinnvoll, mit der großen Masse zu laufen. Der Regel-Anfänger (Du darfst Dich angesprochen fühlen!) macht sich viel zu viele Gedanken über viel zu viele Details.

    Es gibt eine ganze Reihe breiter Aktien-ETFs, die sich teilweise in winzigsten Details unterscheiden. Es ist auf der Ebene von uns Kleinanlegern schlichtweg wumpe, welchen genau man nimmt (solange man im Mainstream bleibt).

    Die iShares Alternative habe ich nur aufgrund des Volumens angegeben. D.h. hieße, sich gegen EM zu entscheiden. Glaubt man Gerd Kommer ... gehören EM ins Depot.

    Ich glaube Gerd Kommer und habe trotzdem keine EM im Depot.

    Es ist ja egal, wo die betreffende Firma sitzt. Wenn es sich um eine Weltfirma handelt, macht sie Geschäfte auf der ganzen Welt.

    Der entscheidende Renditeunterschied ergibt sich daraus, daß Du vom Tagesgeld in Aktien gehst. Sofern Du im Mainstream bleibst (Ich wiederhole das, weil speziell Anfänger dazu neigen, sich exotische ETFs herauszusuchen!), ist es dann ziemlich egal, welchen breiten Welt-ETF Du kaufst.

    Habe mir die Finanztip-Seiten schon auch angeschaut, aber mich würde mal eure Meinung konkret als Tipp dazu interessieren.

    Wenn es denn der Wahrheitsfindung dient:

    Ich kaufe hauptsächlich den EFT IE00B4L5Y983, und zwar per Einzelkauf. Ich mache mir meinen Sparplan somit selber.

    Mein Wunsch:

    weltweite Aktien, thesaurierend, nachhaltig, keine Waffen und CO2 Schleudern

    in Deutschland gut versteuerbar. Will keine Dokumentenschlacht mit dem Finanzamt beginnen.

    Euer konkreter Tipp als persönliche Meinung?

    Die Wörter "nachhaltig", "keine Waffen und CO2-Schleudern" aus Deiner Anforderungsliste streichen (so ehrenhaft Deine Motive auch sein mögen), und zwar vor allem deswegen, weil mit diesen Begriffen aktuell sehr viel Schindluder getrieben wird. Du verschlechterst damit die Diversifizierung, erhöhst somit das Risiko - und ob Du tatsächlich das bekommst, was Du aus weltanschaulichen Gründen gern haben möchtest, ist die Frage.

    Aktuell fehlt es der Kriegspartei Rußland an Mikroprozessoren für ihre Waffen. Die Russen besorgen sich diese aber trotz offiziellem Lieferstop auf verschlungenen Wegen. Ich habe gelesen, es würden aktuell unerwartet viele westliche Waschmaschinen und zugehörige Ersatzteile nach Rußland importiert - dort stecken unter anderem die Mikroprozessoren drin, die die russische Rüstungsindustrie braucht. Wenn Du den Gedanken zu Ende denkst, mußt Du Bauknecht und Bosch zur Rüstungsindustrie zählen. Die Weltwirtschaft ist derart vernetzt, derart viele Produkte können sowohl zivil, als auch militärisch genutzt werden, daß Du Waffenproduktion vermutlich aus keinem vernünftig diversifizierten Portfolio herausbekommst.

    "Dokumentenschlacht mit dem Finanzamt" ist seit der Einführung der Abgeltungssteuer zum 01. Januar 2009 nicht mehr.

    Außerdem hatte ich als Depot Finanzen Net Zero überlegt, oder auch

    Scalable Capital, was davon ist günstiger?

    Keins. Beide gleich.

    Sollte bis 2026 kostenlose Sparpläne abgeschafft werden, kann ich mir 2025 nochmal über eine Änderung Gedanken machen, oder?

    Oder.

    Orders kosten Geld.

    Immer.

    Fragt sich halt, wer sie bezahlt.

    In letzter Konsequenz immer der Anleger.

    Fragt sich halt, wie man das darstellt.

    Im Rahmen von Sparplänen kauft man die Fondsanteile bei einem sog. "Market Maker", der die Anteile billiger kauft, als er sie verkauft. Den Unterschied zwischen beiden Preisen nennt man "Spread". Von diesem Spread geben manche Market Maker einen Teil an den Käufer ab, also an die Bank, die in Deinem Auftrag kauft. Davon finanziert sie die vermeintlich "kostenlose" Ausführung Deiner Order.

    Diese Abrechnungsmethode ist ein Etikettenschwindel, die dem Letztkäufer - also Dir als Anleger - vorgaukeln soll, daß Deine Order kostenlos sei. Das ist natürlich nicht der Fall, selbstverständlich bezahlst Du den Market Maker. Die Kosten werden aktuell nur nicht ausgewiesen.

    Die EU wird dieses Abrechnungsmethode verbieten, hat aber den deutschen Banken eine Galgenfrist bis 2026 gewährt (Das Verfahren ist speziell in Deutschland verbreitet, weil die Deutschen besondern spesensensibel sind). Es ist zu erwarten, daß beim Ablauf der Frist Sparpläne selbst bei den super-billigen Brokern "kostenpflichtig" werden. Genauer: Sie werden dann die Kosten ausdrücklich ausweisen, aktuell stecken sie im Kurs der gekauften Papiere.

    Kein Grund zur Panik also.

    Wir wollen einen Energieausweis für unser Haus erstellen (lassen). Im Internet findet man Angebote von Firmen, die einen solchen Service kostengünstig anbieten. Dabei füllt man selbst die entsprechenden Formulare aus ... und man bekommt innerhalb von ein paar Stunden einen entsprechenden Ausweis. Die Firmen werben damit, dass sie insoweit berechtigt und lizenziert sind, solche Dokumente rechtsgültig zu erstellen. Wer hat insoweit Erfahrung? Ist das "reell"?

    Wenn Du so fragst: Die ganze Geschichte mit dem Energieausweis ist nicht reell. :)

    Sehr viel Info steht in dem redaktionellen Text von Finanztip, der oben schon verlinkt ist.

    Es gibt von diesen Energieausweisen zwei Typen: einen sog. "Verbrauchsausweis" und einen sog. "Bedarfsausweis".

    Der erste ist einfach: Man gibt an, was man in den vergangenen Jahren verbraucht hat, daraus wird der Energieausweis erstellt.

    Der zweite ist hochkompliziert, wenn man ihn tatsächlich richtig machen wollte: Hier muß man sich das Haus genau anschauen, es eigentlich sogar begehen. Um diesen zu erstellen, braucht man einen Baufachmann, also einen Ingenieur, und der braucht viel Zeit und Sorgfalt. Deswegen ist ein "Bedarfsausweis" einige hundert Euro teuer (und damit eigentlich noch zu billig, wenn man bedenkt, was eine Ingenieursstunde kostet). Nach meinem physikalischen Verständnis gehören auch Messungen dazu, um festzustellen, ob die Planangaben wirklich stimmen, aber solche sind dabei nicht vorgesehen.

    Mir liegt ein Bedarfsausweis meines Hauses vor, der unglaublich technisch aussieht und mit Sicherheit jede amtliche Stelle beeindruckt. Ich weiß aber, wie dieser Ausweis entstanden ist, nämlich allein aus einem Jahrzehnte alten, historischen Bauplan des Objekts heraus, in dem etliche Baumaßnahmen zur Wärmedämmung schlichtweg nicht verzeichnet sind.

    Gemäß diesem Energieausweis braucht das Objekt mehr als das Doppelte dessen, was ich langjährig verbraucht habe. Wohlgemerkt: Man sagt, ein Grad Raumtemperatur mehr oder weniger verändere den Heizbedarf um etwa 6%. Man kann einen doppelten oder halben Heizmittelverbrauch also nicht damit erklären, daß ein Bewohner des Objekts sich mit 19° Raumtemperatur zufrieden gibt, ein anderer aber 23° haben will.

    Tarnen und Täuschen halt. :)

    schau doch mal bei der ... die haben gestern ihre Festgeldzinsen erhöht.

    Ratschläge würden besser, wenn die Leute, die um Rat fragen, ihre Anfrage nicht regelmäig so obfuszifizieren würden. Es hilft, wenn man weiß, wieviel Geld angelegt werden soll und was die ausländische Bank für Zinsen bietet. Was hierzulande üblich ist, kann man ja leicht nachschlagen. Mit diesen Informationen könnte man den Gewinn ausrechnen und fragen:

    "Lohnt sich der Aufwand für 50 € Zinsertrag mehr?"

    Angenommen beide Immobilien wären zu 50% kreditfinanziert, dann könnte ich bei Anschlusskrediten fast alle Mittel/Raten in das eigene Haus lenken und die vermietete Wohnung mit einem endfälligen Kredit praktisch gar nicht mehr tilgen. Das hieße doch, relativ gesehen immer mehr Schulden (anteilig) auf der vermieteten Wohnung zu haben, was steuerlich sinnvoll scheint. Das wäre dann zulässig, aber eine zusätzliche Kreditaufnahme mit dem gleichen Endergebnis nicht? :/

    Im Recht und im Steuerrecht kommt es teilweise extrem aufs Detail an. Das überblickt ein Steuerlaie nicht. Da lohnt sich dann ggf. ein Steuerberater. Aber man soll auch schon Steuerberater erlebt haben, die sich mit dem Finanzamt über die Frage gestritten haben, ob eine bestimmte Gestaltung Gestaltungsmißbrauch ist oder nicht. Meistens geht es dabei ja um erheblich Geld.

    Eigene Erfahrung:

    Eigenes Haus bewohnt, 2016 zweites Haus für 300.000 gekauft, Finanzierung mit 200.000 auf neuem Haus und 100.000 auf altem Haus, neues Haus vermietet, Zinszahlungen von beiden Darlehen steuerlich absetzbar.

    2019 Umzug in neues Haus, 2020 Tilgung des Darlehens auf neuem Haus, altes Haus nach Umzug vermietet, Zinszahlung des Restdarlehens auf altem Haus nicht von der Steuer absetzbar.

    Ich könnte mir vorstellen, daß Du das zu kurz dargestellt hast.

    Zinszahlungen auf fremdvermietete Immobilien sind steuerlich absetzbar.

    Zinszahlungen auf selbstbewohnte Immobilien nicht.

    Ob Darlehen mit selbstbewohnten oder fremdvermieteten Immobilien besichert sind, ist zweitrangig.

    Du hast das zweite Haus offensichtlich komplett mit Geld der Bank finanziert. Dafür war der Bank der Immobilienwert nicht genug, sie wollte mehr Sicherheiten. Also hast Du als weitere Sicherheit Dein erstes, damals selbstbewohntes Haus bereitgestellt.

    Die Zinsen für die beiden Darlehen (mit denen das zweite Haus bezahlt wurde), waren logischerweise steuerlich absetzbar.

    Dann hast Du die Häuser getauscht. Du bist ins zweite Haus gezogen und hast das erste Haus vermietet. Der ehemalige Kaufpreis (wenn es den überhaupt gab) war bezahlt, für dieses Haus besteht kein Darlehen. Also keine Zinsen, keine steuerliche Absetzbarkeit.

    Das zweite Haus gehört aber immer noch zum größten Teil der Bank. Für die beiden Darlehen, mit denen es bezahlt wurde, fallen Zinsen an. Die kannst Du jetzt aber nicht mehr bei der Steuer ansetzen, weil Du selbst drin wohnst.

    Es ist jetzt so, wie es ist. Aber ich könnte mir vorstellen, daß man das mit der rechtzeitigen Konsultation eines Steuerberaters auch anders hätte gestalten können. Ob man daran nachträglich noch etwas ändern kann? Ob vielleicht jetzt noch der Besuch beim Steuerberater etwas bringen kann? Keine Ahnung. Ich bin schließlich kein Steuerberater. :)

    ich bin neu beim Investieren und habe für den Start ein Depot bei Finanzen.net Zero eröffnet.

    Öhm. Ja.

    Und weil Du neu beim Investieren bist, solltest Du Deine Anlage erstmal völlig simpel halten und die lange Kriterienliste, die Du Dir (wie viele Anfänger-Anleger) ausgetüftelt hast, erstmal in die Schublade legen. Wenn Du schon in Aktien gehst (was ja auch schon einmal eine Anlageentscheidung ist!), kauf den langweiligsten ETF, den Du überhaupt kriegen kannst und bleib erstmal dabei. Keine Länderwetten, keine Sektorwetten, keine Motivwetten.

    Damit fällt der "nachhaltige" ETF aus Deiner Liste schonmal raus.

    Verzettele Dich nicht: Kauf erstmal 1 ETF und bleib dabei. Außer dem nachhaltigen könntest Du von Deiner Liste jeden nehmen.

    Übrigens: "Ihr bei Finanztip" und die Privatleute, die hier in diesem Forum schreiben, haben miteinander so gut wie nichts zu tun (außer daß die Privatleute hier im Forum gelegentlich auch redaktionelle Beiträge auf finanztip.de lesen).

    PS: Mach Dich mal mit der Forensoftware vertraut. Dein Posting sieht komisch aus.

    Ich verstehe nicht, was die Leute gegen eine hohe Nachzahlung haben.

    Die Steuerschuld, die man dadurch stundet, kann man doch mittlerweile schön aufs TG legen und so zumindest noch ein kleines Bonbon mitnehmen.

    Finanzen sind immer auch viel Psychologie. Mir ist heute morgen eine Dividende aufs Konto geflattert. Nüchtern betrachtet ist das ein berechenbarer Kapitalertrag, von dessen Zahlung ich monatelang im voraus weiß. Ich habe mich trotzdem gefreut :)

    Für viele Leute sind Steuern wie das Wetter: Von einer überirdischen Instanz nach nicht nachvollziehbaren Regeln angeordnet, im einzelnen nicht nachvollziehbar, aber unausweichlich. Das stimmt natürlich nicht. Man kann genau ausrechnen, welche Steuern fällig sind.

    Manche Leute überzahlen Monat für Monat bewußt die Steuer (die sie auf diese Weise angeblich nicht spüren), damit sie eine möglichst fette Rückzahlung bekommen. Das ist - wie Du völlig richtig feststellst - finanzmathematisch ungünstig, es wäre besser, die Leute würden jeden Monat z.B. 100 € zur Seite legen und dafür Zinsen kassieren, damit sie das Geld für die erwartbare Steuernachzahlung flüssig haben.

    Aber so ticken viele Leute halt nicht. Kommt das Geld aufs Konto, wird es auch ausgegeben - und wenn dann die Steuer- (oder auch eine Nebenkosten-)Nachzahlung kommt, geht das große Wehklagen los.

    Zwangssparen hat etwas für sich. Manche Leute brauchen das. Der Threadersteller sollte meines Erachtens auf Steuerklasse IV/IV gehen. Damit überzahlt er im Lauf des Jahres die Steuer und darf sich dann jedes Jahr über eine Steuererstattung freuen.

    Auf den Rest gehe ich wie angekündigt nicht mehr ein, aber das ist definitiv falsch:

    Du möchtest gelegentlich mal nachschauen, was "cum grano salis" heißt.

    Daß Du auf den Rest nicht mehr eingehen willst, halte ich für einen ausgesprochen sinnvollen Entschluß. Ein Forum böte schließlich nicht den Raum, alles Entsprechende geradezurücken.

    Heute morgen bin ich zufällig auf die Meldung gestoßen, daß in Österreich die dortigen Beamten seit 2005 graduell in das allgemeine Alterssicherungssystem übergeführt werden. Da mußte ich schmunzeln und habe an Dich gedacht.

    Es ist lobenswert, wenn du die Kautionen Deiner vielen Mieter, jeweils auf einem extra Sparbuch anlegst.

    Es entspricht halt den rechtlichen Vorgaben:

    Die Mietkaution ist getrennt vom Vermögen des Vermieters anzulegen.

    Bei mir ist es so, dass aus reiner Bequemlichkeit ... meine Mieter ihre Kaution auf mein normales Bankkonto einzahlen.

    Da hat bisher noch kein Mieter daran Anstoss genommen.

    Irgendwann einmal kommt einer, der daran Anstoß nimmt, und dann hast Du (gemessen am Betrag) einen überproportionalen Ärger.

    Den rechtlichen Vorgaben zufolge ist die Mietkaution nach den Bedingungen für ein Sparbuch mit gesetzlicher Kündigungsfrist anzulegen. Die Zinsen aus dem Betrag stehen dem Mieter zu, allerdings "erhöhen sie die Kaution". Das heißt: Mit dem Ende des Mietverhältnisses mußt Du die Kaution einschließlich Zinsen zurückzahlen. Tust Du das? Wir sind uns darüber einig, daß es sich hier um einen minimalen Betrag handelt. Will ein ehemaliger Mieter nachtreten, hakt er hier ein.

    Ich halte das Gewese um die Mietkaution für Theaterdonner. Andererseits gibt es viel Theaterdonner im Land. Man stellt sich dennoch allgemein besser, wenn man die rechtlichen Vorgaben einhält. Im vorliegenden Fall ist das ja einfach.

    Okay, jetzt bin ich ein wenig überrascht, dass du nicht den Link einer Hausbank gepostet hast, sondern... Galileo. ?(

    Dann ist der Informationsfluss das Problem. Also das filtern, welches seriöse Quellen sind. Aber das bekommen wir hin. :) Dann gibt's auch keine Probleme mehr im Urlaub (nächstes Jahr).

    Ach Jottchen! Wir wollen die Sache nicht zu hoch hängen.

    Ich finde - wie geschrieben - im Netz widersprüchliche Angaben zum Sachverhalt. Die genannten sind ja nicht die einzigen. Ich habe keine konkrete Info von meiner Bank erhalten, was in meinen Augen die Sache klargestellt hätte. Nachdem ich mehrere wohlfeile Alternativen habe - wieso sollte ich im Urlaub ausprobieren wollen, welche von beiden Versionen jetzt stimmt. also in einer Sondersituation, in der mich das Versagen eines meiner Systeme in sehr viel mehr Schwierigkeiten bringen kann als zuhause?

    Bisher war ich ein ganz simpler ETF-Besparer. D.h. zunächst Notgroschen gebildet, ab da die Sparrate zu 100% in den All-World-ETF gesteckt.

    Nun bin ich in der SEHR frühen Planungsphase eines Grundstückskaufs / Hausbaus und stelle mir wie viele angehende Häuslebauer die Frage, welchen Betrag ich im Monat abbezahlen könnte.

    Klar ist mir, dass ich theoretisch jeden Euro ... in das Abbezahlen des Kredits stecken könnte. Ich stolpere allerdings über die simple Frage, wovon ich denn unvorhergesehene Ausgaben ... bezahlen soll?

    Tut mir leid, wenn das eine wirklich grundlegende Frage ist, aber wie handhabt man das?

    "Man" handhabt das individuell.

    Generell ist es eine gute Idee, lieber großzügig zu planen, also etwa 10 oder 20 k€ z.B. als Tagesgeld in der Hinterhand zu halten, auch wenn das heißt, daß man dafür dann mehr Kredit aufnehmen muß. Ich würde auch die Kreditrate nicht ausreizen, also sie eher knapper planen, was dann heißt, daß der Kredit entweder kleiner oder länger sein muß.

    Das ist aber (wie alle Finanzentscheidungen) sehr individuell.

    Wie gut, dass ich [bei der comdirect] vor kurzem gekündigt habe. Zum Abschluß bekam ich noch eine Nachricht, dass neue Nachrichten in meiner Postbox [seien]. Nur kann man sich da als gekündigter Kunde nicht mehr einwählen (auch nicht 2 Min nach Erhalt der E-Mail). Im Gegensatz dazu kann ich bei meinen ganzen ehemaligen Stromanbietern noch immer das Kundenkonto und die Postfächer aufrufen.

    Das ist genauso freundlich oder nicht freundlich wie bei jedem Telekommunikationsanbieter, Gaslieferantenr, Stromlieferanten, Zeitungsabo usw usf :)

    Ich habe in letzter Zeit mehrfach erlebt, daß der Kundenzugang noch z.B. 3 Monate nach der Kündigung des Liefervertrags aktiv geblieben ist. An sich sollte das immer so sein, und zwar genau aus dem Grund, den Dein Vorredner nennt: Oftmals stellen die ehemaligen Vertragspartner nach Ende der Lieferung noch Dokumente in das Postfach (etwa die Schlußrechnung), die der ehemalige Kunde dann natürlich noch abrufen können muß.

    Rechtlich halte ich das für eine nachvertragliche Pflicht, und wenn die Firmen das nicht von sich aus machen, muß vielleicht in diesem bereits jetzt überregulierten Land mal wieder der Gesetzgeber regulierend eingreifen. :)

    Die folgende Frage kann ich mittels Google nicht herausfinden: Was gehört zu den Werbungskosten?

    Zu den Werbungskosten gehört alles, was Du für Deinen Beruf brauchst. :)

    Ich habe Dir oben schon geschrieben: Du mußt und darfst da kreativ sein. Schreib Dir auf, was Du für Deinen Beruf brauchst und reiche das dann ein.

    Sind es die Fahrtkosten, Arbeitsmaterialien usw. zusammen-"summiert"? Oder ist es eine Pauschale für einen bestimmten Fall (z.B. nur Arbeitsmaterialien)?

    Letztlich kommt eine Summe bei all dem heraus. Im Steuertarif eingearbeitet ist eine Pauschale von 1230 € (für 2023). Die zieht das Finanzamt automatisch ab. Wenn Du für Deinen Beruf im Jahr 2022 also 1830 € Kosten hattest und die bei der Steuer angibst, sparst Du nur Steuer für die 600 € über der Pauschale.

    Lies Dich im Netz ein, was das alles für Kosten sein könnten, oder kauf Dir ein Steuerbuch (etwa "Der kleine Konz"). Es hilft nichts: Du mußt Dich selbst in die Materie einlesen. Sie ist eigentlich nicht schwer, aber wir hier im Forum können Dich hier nicht durchbugsieren, zumal niemand weiß, welche Kosten Dir für Deine Umzug überhaupt entstanden sind.

    Auch der Steuerberater oder ein Lohnsteuerhilfeverein kann das übrigens nicht. Auch die würden Dich fragen: "Welche Kosten sind Ihnen denn durch den Arbeitsplatzwechsel entstanden?" - und dann mußt Du Deine Zusammenstellung präsentieren.

    Die gleiche ärztliche Leistung wird bei einem Privatversicherten deutlich höher bezahlt als bei einem gesetzlich Versicherten. Gleiches Leistungsvolumen unterstellt (und es gibt keinen Grund, das nicht zu tun), sind die Gesundheitskosten eines Privatversicherten somit deutlich höher als die eines gesetzlich Versicherten.

    Sorry, dass ich das so deutlich sage, aber dir fehlt offenbar das Wissen um das System der Beamtenversorgung.

    Ich laß Dir mal Deinen Irrglauben.

    Die Beihilfe ist auf Niveau der GKV + ein paar Goodies. Da sie nur zahlt, wenn tatsächlich der Leistungsfall eintritt (und nicht noch zig Leistungen anbietet, die in einer Versicherung nichts verloren haben) ist sie naturgemäß billiger.

    Sorry, daß ich das so deutlich sage, aber dir fehlt offenbar das Wissen um das System der Struktur der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung und die Struktur der ärztlichen Vergütung.

    Im Bereich der PKV (da gehören fast alle Beamten dazu!) gilt das Prinzip der Einzelleistungsvergütung, weiterhin ist der Patient Vertragspartner des Arztes. Im Bereich der GKV gilt weithin das Prinzip der Pauschalvergütung, die Kasse ist Vertragspartner des Arztes. Du suggerierst, daß Du als Beihilfeberechtigter etwas anderes wärest als ein Privatpatient. Das ist aber nicht der Fall.

    Kommt ein GKV-Patient in eine Arztpraxis, steckt er seine Karte ins Lesegerät, daraufhin macht es einmal im Quartal "Ping!" und eine pauschale Vergütung in meist zweistelliger Euro-Höhe landet beim Arzt. Damit ist alles bezahlt, was diesem Patienten in diesem Quartal zugutekommt.

    Bei einem Privatpatienten aber gilt das Prinzip der Einzelleistungsvergütung, die Du ja kennst: Jeder Handgriff hat ein Preisschild, das dann auch auf der Rechnung auftaucht.

    In aller Regel beträgt die Rechnung eines Privatpatienten bei gleicher Leistung ein Mehrfaches der GKV-Vergütung.

    Es gibt hinreichend Statistiken über die durchschnittlichen Krankheitskosten von GKV- und PKV-Patienten im Verlauf von deren Lebenslauf. Unbestreitbar verursachen junge, gesunde Patienten geringere Krankheitskosten als alte, kranke. Jede Krankenversicherung sorgt daher für eine Umverteilung von Jung zu Alt. Die Aufsicht sorgt auch dafür, daß das so ist.

    Wenn Du als junger oder als älterer, aber dennoch gesunder) Mann glaubst, daß man Deine vermutlich geringen Krankheitskosten auf alle Patienten extrapolieren könnte, so bist Du damit im Irrtum. Es mag schon sein, daß Du jetzt weniger Krankheitskosten von der Beihilfestelle erstattet bekommst als Du Krankenkassenbeitrag bezahlst. Das wird sich im Alter aber mit Sicherheit ändern. Nicht ohne Grund erhöhen die meisten Bundesländer den Beihilfesatz im Ruhestand. Sie zahlen im Ruhestand den Großteil der Krankheitskosten, was die PKV-Prämie der Pensionäre niedrig hält.

    Es gibt Beamte, die den Wunsch nach einem "Arbeitgeberzuschuß" für die GKV geäußert haben. Das mögen nur wenige Beamte sein, aber es gibt eben welche, die das wollten, also haben einige Bundesländer diesem Wunsch entsprochen. Ich bin erstaunt über die Vehemenz, mit der Du gegen diese Möglichkeit argumentierst.

    "Familienversicherung" ist so übrigens einfach nicht. Dazu müßte der Ehepartner des Beamten erstmal GKV-Mitglied sein, was ohne sozialversicherungspflichtiges Entgelt nicht so einfach, auf jeden Fall aber nicht billig ist. Die Kinder eines Ehepaares sind cum grano salis immer beim besserverdienenden Elternteil versichert. In einer Ein-Verdiener-Ehe verdient aber nur einer.

    Na, lass dir ruhig helfen. Was ist denn genau widersprüchlich?

    Siehe Beitrag #2.

    Stiftung Warentest schreibt in

    https://www.test.de/Bankkarte-Maes…card-5999318-0/

    [Zitat]

    Wird meine bisherige Girocard ab Juli fürs Ausland wert­los?

    Nein, das ist nicht der Fall. Sie können die Maestro-Funktion Ihrer Girocard bis zum Ablauf des Gültigkeitsdatums weiter nutzen. Das gilt auch für Karten, die bis Ende Juni mit dem Maestro-Verfahren ausgegeben werden. Das Maestro-Akzeptanzzeichen wird daher zum Teil bis 2027 auf der Girocard zu finden sein. Für diese Kunden ändert sich also fürs Erste nichts.

    [Zitatende]

    Galileo.tv (als Beispiel für die gegenteilige Behauptung) schreibt in

    https://www.galileo.tv/life/maestro-f…t-es-fuer-dich/


    [Zitat]

    Ab dem 1. Juli 2023 werden keine Karten mehr mit der Maestro-Funktion hergestellt oder von Banken ausgegeben. Alle bis dahin ausgestellten Karten können wie gewohnt bis zum Ende ihre Laufzeit genutzt werden - allerdings nur innerhalb Deutschlands.

    Für Reisen im Ausland musst du nach Wegfall dieser Funktion auf die Kredit- oder Debitkarte zurückgreifen.

    [Zitatende]


    Mir persönlich ist es egal, was in diesem Fall tatsächlich stimmt. Ich habe meine diesjährigen Auslandsurlaube hinter mir. Und für die Zukunft werde ich es nicht darauf ankommen lassen, sondern (wie schon bisher) mehrere andere Karten in den Urlaub mitnehmen. Der erfahrene Reisende weiß schließlich, daß es immer wieder vorkommt, daß eine bestimmte Karte aus unerfindlichen Gründen nicht akzeptiert wird, und es dann im Urlaub einen ausgesprochen schlanken Fuß macht, wenn man eine weitere Karte zücken kann, die funktioniert.