Beiträge von monstermania

    Welchen Wert hat denn deine bAV aktuell? Wie viel Einlage stammt von dir und vom AG?

    Ich bspw. habe meine bAV förderschädlich gekündigt und lege das Kapital in ETFs an.

    Nicht jede bAV kann gekündigt werden.
    Ich habe so eine Altlast aus den frühen 2000'ern. Vorzeitige Kündigung ist nicht möglich.
    bAV ist seit 2013 beitragsfrei gestellt und 2037 sehe ich dann mein Geld wieder. Also, dass was die Inflation und die magere Rendite dann davon übrig gelassen hat. :cursing:

    Hieß es das nicht auch mal bei Direktversicherungen oder so... und dann wurde rückwirkend von Staat das Steuerrecht geändert?

    In dem Fall nicht das Steuerrecht, aber das Sozialrecht.
    Auf alte Direktversicherungen wurden ab 2005 rückwirkend Beiträge zur GKV / PV fällig.

    Aber seit einigen Jahren wird bei steuerfreien Renten- bzw- Lebensversicherungen (Abschluss vor 2005) bei Inanspruchnahme der Rentenzahlung trotz der 'grundsätzlichen' Steuerfreiheit der Ertragsanteil besteuert.:rolleyes:
    Private Lebensversicherung: Renten aus Altverträgen doch nicht steuerfrei

    Der große Vorteil lt. Versicherung ist: Das geltende Steuerrecht wird zum Zeitpunkt des Vertragesabschlusses für die Dauer des Vertrages festgelegt. Das bedeutet wenn der Vertrag endet gilt das Steuerrecht von heute... Die Versicherung wirbt damit das die Steuern sicher steigen werden und man somit eine Sicherheit hat.

    Na, dann frag doch mal nach einer schriftlichen Garantie bei Deiner Versicherung, dass das heutige Steuerrecht unbegrenzt für die Zukunft gilt.
    Sollte ja kein Problem sein, wenn 'die Versicherung damit wirbt'.

    Aber lass mich raten: Wahrscheinlich hat Dir Dein freundlicher Versicherungsverkäufer diesen Floh ist Ohr gesetzt. ;)
    Ist die übliche Praxis des 'Sargdeckelklapperns'.

    Sich den Kursverlauf für ein Jahr anzusehen ist nicht wirklich zielführend!
    Hier mal der Kursverlauf seit Auflage der Fonds jeweils im Vergleich mit einem MSCI ACWI IMI (100% Aktien) und einem preiswerten ARERO Mischfonds (60% Aktien).

    Vergleichen - fondsweb

    Vergleichen - fondsweb

    Wenn man allein auf Fondskosten und Kursverlauf schaut bekommt man das kalte Grausen.:rolleyes: Solche Produkte sind natürlich dem Umstand geschuldet, dass eine bAV üblicherweise Deine Beiträge garantiert. Diese Garantie gilt aber auch nur nominal. Ob diese bAV allein nur einen Inflationsausgleich hinbekommt wage ich zu bezweifeln.

    Da kann man wirklich nur sagen: Wenn Du schon bis zu den Hüften in einem Loch stehst, dann höre wenigstens auf immer tiefer zu graben.

    Ich zum Beispiel habe Situationsbedingt einen Anlagehorizont von ca. 5 bis 8 Jahren - da sieht es mit den Währungsdifferenzen schon erheblich schlechter aus.

    Da muss man sich ehrlich fragen, ob bei einem solchen Anlagehorizont die Anlage in Aktien generell die richtige Wahl ist. :/
    Zumindest sollte man über den Anteil den Aktien im Anlagebaustein ausmachen nachdenken. Es gab eben auch mal lange Jahre in denen mit marktbreiten Aktieninvestments gar keine Renditen erzielt wurden. Und da spielten Währungsdifferenzen dann die kleinste Rolle.

    Bitcoin ist als Gegenentwurf zu diesem Modell entstanden – und genau das erkennen inzwischen erste Staaten und Institutionen. Bitcoin fixes this.

    Nun ja,
    es gab in der Vergangenheit mehrfach Währungssysteme die durch einen Sachwert hinterlegt waren (Gold). So war nach dem 2 WK. der US$ bis Anfang der 70'er mit Gold hinterlegt.
    In Deutschland gab es 1923 mit der Rentenmark sogar eine Währung die mit Zwangshypotheken auf Grund/Boden hinterlegt war.

    Das Problem ist aber, dass Staaten irgendwann mehr Geld benötigen. Häufig um damit Kriege zu finanzieren (z.B. 1 WK und die Goldmark). Die Hinterlegung des US$ mit Gold ist u.A. auch an der galoppierenden Staatsverschuldung der USA infolge des Vietnamkriegs zerbrochen.

    Und das würde sich auch mit dem Bitcoin nicht ändern. Geld muss fließen. Und wenn es irgendwo auf Konten oder im Tresor liegt, kann es dass nicht tun. Was ist, wenn alle 21 Mio. BTC geschürft sind und niemand mehr seine BTC handeln will? So funktioniert Wirtschaft eben nicht.

    Da nun aber nahezu 85% aller ETFs die wir hier so gerne besparen in US-Dollar notieren, ist diese Tendenz für unsere Rendite auf den Eurokurs schlecht und könnte sich in den kommenden Monaten noch deutlich weiter verschlechtern.

    Wie seht ihr denn das, haltet ihr eure Anteile (Buy and hold) oder denkt ihr über Alternativen nach (ETFs die in EURO notieren, Hedged ETFs...)?

    In welcher Währung der ETF notieren spielt keine Rolle. Wichtig ist was in den ETF drin steckt. Und wenn der ETF 60% USA beinhaltet, hängt man eben auch zu 60% am US-Dollar.
    Und Währungsabsicherung machen exportorientierte Unternehmen dieser Welt ohnehin schon. Ich habe einige Jahre bei einem mittelständischen Maschinenbauer gearbeitet. Wenn es ein Projekt in Fremdwährung gab, wurde das entsprechend abgesichert. Geht auch gar nicht anders, wenn zwischen Auftragseingang und (Teil)Rechnungstellung teilweise Monate liegen.

    Langfristig gleichen sich die Währungsunterschiede eh wieder aus. Wie fuchsen schon schrieb. Langfristig auf die Charts schauen.

    PS: Als der Dollar jahrelang gegenüber dem Euro an Wert gewonnen hat, hat sich auch niemand darüber beschwert, dass die Renditen in Euro höher waren als in US$ ;)

    Immer schön skeptisch bleiben und nicht vorschnell Dinge glauben, die man gern glauben möchte!

    ...evtl. auch weil ein Mensch mit einem gewissen Eigeninteresse auch genau in die Kerbe haut. Der Steuerspartrieb soll ja bei vielen Deutschen ausgeprägter sein wie der Se6ualtrieb. ;)

    Ich zahle später lieber viel Steuern auf hohe Gewinne als wenig Steuern auf geringere Gewinne. Und selbst, wenn irgendwann die Kapitalertragssteuer erhöht wird, gilt immer noch der Grundsatz, dass entweder der persönliche Steuersatz oder die Kapitalertragssteuer zieht. Je nachdem was dann günstiger ist.
    Und meinen persönlichen Steuersatz als Rentner kenne ich heute auch noch nicht.

    In anderen Ländern kann man zwischen den ETFs wechseln, ohne dabei Gewinnsteuer zu zahlen.

    Kannst Du in Deutschland auch, wenn Du die ETF in einen Versicherungsmantel packst. ;)
    Problem ist aber, dass der Versicherungsmantel Geld kostet und Du nur die ETF auswählen kannst, die Dir die Versicherung anbietet. Ob es schon den 2 Fach gehebelten MSCI World bei einem Versicherer im Angebot gibt? :/

    Wie bzw. wo das?

    Z.B. in den USA im Rahmen eines 401K. Da werden Steuern erst fällig, wenn man tatsächlich anfängt Geld zu entnehmen. Wäre ja ein Traum, wenn es so etwas auch in D geben würde.
    Aber das wird wohl nicht passieren, da die Versicherungslobby bei uns viel zu vernetzt mit der Politik ist.

    ..., möchte ich die Bedeutung von Gewerkschaften insgesamt unterstreichen.

    Ich arbeite bei einem, sagen wir mal ziemlich gewerkschaftsnahem gemeinnützigen Arbeitgeber.
    Selbstverständlich fällt es unserem Arbeitgeber schwer einen Tarifabschluss der zuständigen eigenen Gewerkschaft zu übernehmen. Man möchte lieber einen eigenen Haustarif...
    Man sollte ja eigentlich annehmen, dass unser Arbeitgeber besonders darauf achtet, dass geltende Tarifvereinbarungen eingehalten werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Besonders in der Metallbranche sehe ich zumindest einen gewissen Wohlstand, den es so in anderen Bereichen dieses Feldes nicht gibt.

    Dem ist unzweifelhaft so. Was dann lange Zeit dazu führte, dass es offenbar mehr Wert schafft wenn ein ungelernter Mensch irgendwo am Fließband ein paar Schrauben eindreht, als dass eine ausgebildete Fachkraft einen alten Menschen pflegt.
    Ich fände es ja toll, wenn die Gewerkschaft für alle Mitglieder die gleichen Ansprüche durchsetzen würde. Also z.B. die Verpflichtung zur Teilnahme an Altersteilzeitprogrammen oder eine einheitliche kostengünstige bAV für alle Gewerkschaftsmitglieder. :evil:
    Deckt sich mit meinen Erfahrungen auf Betriebsratstreffen. Da gibt es Betriebsräte, die sich mit Beschwerden darüber auseinander setzten müssen, dass es jetzt nur noch 2-lagiges Toilettenpapier im Unternehmen gibt, während anderswo die Mitarbeiter Ihre Arbeitskleidung selbst zahlen sollen. :/

    Ich bin Neuling im Thema und möchte gerne einen ETF-Sparplan einrichten. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, mich in alles genauestens einzulesen und viel Zeit zu investieren, möchte aber natürlich trotzdem gerne zumindest die Grundprinzipien der Materie verstehen.

    Ja, wer schwimmen lernen will, muss erstmal anfangen überhaupt den Fuß ins Wasser zu halten!
    Also fang an!
    Du bist bei der DKB. Gut, dann eröffne dort ein Depot, such Dir einen der kostenlosen Welt ETF raus (z.B. MSCI ACWI IMI (A1JJTD)) und richte einen Sparplan ein.

    Und dann besparst Du den ETF erstmal einige Monate und lernst im Wasser zu stehen.

    Ob Du nun für die nächsten Jahre/Jahrzehnte mit Deinem Depot bei der DKB bleibst, oder ob es dieser ETF auf ewig sein muss. Keine Ahnung.
    Aber mit jedem Tag den Du investiert bist, lernst Du mehr dazu. Über Dich und Deine Verhalten wenn der Depotwert schwankt. Über die Steuern, usw. Du kannst hier Fragen, wenn Du konkrete Fragen hast, die sich auch der Praxis ergeben.
    Du lernst Schwimmen!
    Also los fang an. Jetzt!

    PS: Wir haben alle mal angefangen. Und jeder von uns hat das Schwimmen nur gelernt, weil wir irgendwann ins Wasser gegangen sind. Better done than perfekt!

    Ich wäre auch vorsichtig mit der Annahme, dass Du mit einer Versicherungspolice die aktuelle Steuer- und Abgabenregelungen für alle Zeit sicherst.:/
    Diesem Irrtum Unterlagen auch diverse Menschen, die in den 80'er und 90'er Jahren Direktversicherungen abgeschlossen haben. Bei Abschluss waren diese Versicherungen frei von Sozialabgaben zur KV und PV.
    2004 wurde dann in einer Nacht-und Nebelaktion eine rückwirkende Pflicht auf Sozialabgaben für solche Versicherungen beschlossen. Besitzer solcher Versicherungen durften ab 2005 aus Ihren Renten oder Einmalzahlungen den Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteil zahlen, was einer Rentenminderung von rund 20% entsprach.
    Erst 2018 wurden dann nach langjährigen Protesten von Betroffenen Freibeträge eingeführt. Diese Freibeträge wurden aber nicht rückwirkend eingeführt!;)

    Über den Link https://zendepot.de/etf/etf-steuerrechner habe ich die Steuervorteile verglichen und simuliert. (28 Jahre, 100€/Monat). Ergebnis war das die private ETF Geldanlage besser ist, jedoch nicht so gravierend das man den Steuervorteil bei der Versicherung ausschließen kann.

    Habt ihr da einen Tip für mich? Oder habt ihr dies schonmal verglichen?

    Das Thema ist höchst komplex. Niemand dürfte seinen konkreten Steuersatz in der Rentenzeit in 30, 40 oder gar 50 Jahren kennen.:/
    Dann kannst Du in der Ansparphase bei einem ETF-Depot den jährlichen Freibetrag nutzen. Bei einer ETF-Police geht das nicht! Außerdem fallen bei einer ETF-Police auf jedem Fall Kosten für den Versicherungsmantel an. Diese Kosten fehlen dann an der Rendite. Auf 30 Jahre kommt da auch eine Menge Geld zusammen!
    Dagegen kannst Du bei einer ETF-Police steuerfrei in einen anderen ETF umschichten. Die Frage ist, ob man das überhaupt muss, wenn man alle 10 Jahre mal einen anderen ETF im Depot bespart?

    Ich empfehle Dir einfach erstmal mit einem ETF-Depot anzufangen bis Du zumindest Deinen Freibetrag ausschöpfst. So eine ETF-Police kann man auch mit 40-50 Jahren noch abschließen. Dann weiß man evtl. schon näher wie es um die eigene Einkommensituation im Rentenalter bestellt ist. Evtl. kommt dann noch ein kleines Erbe und man kann dieses dann in eine ETF-Police einzahlen und das Geld dann noch 20 Jahre in der Police liegen lassen und beginnt dann mit 75 oder 80 mit der Verrentung daraus.

    Interessant sind die 30% Gewinnsteuer beim Abverkauf und ETF-wechsel.

    Bei einem Fonds (ETF) mit einem dauerhaftem > 50%igem Aktienanteil fallen dank Teilfreistellung rund 19% Steuern auf den Gewinn an (ohne Kirchensteuer).
    Woher Du die 30% hast. Keine Ahnung.:rolleyes:

    Langfristig wirkt aber der Steuerstundungseffekt. Wer also möglicherweise nach 30 Jahren umschichtet und auf die Gewinne 19% Steuern zahlt, verzichtet darauf, dass diese 19% an gezahlten Steuern auch noch die nächsten Jahre/Jahrzehnte weiter Rendite im Depot erzielen können.

    Mein "Notgroschen" den ich auch so lasse, ist aktuell im unteren 6stelligen Bereich.

    Evtl. solltest Du wirklich einmal Deine Vermögensaufstellung genau erfassen. :rolleyes:
    Wenn ich oben von einem Depot von 180K und Risikoaufteilung 80:20 lese denkt man zunächst ja nicht unbedingt, dass es dann noch einen niedrig 6-stelligen 'Notgroschen' gibt.

    Dann ist Deine Risikoaufteilung eben nicht 80:20 sondern deutlich niedriger. Ich halte von solchem Schubladendenken was Geld angeht nix. Ich kann einen Euro entweder im 'sicheren' Vermögensteil haben oder im Risikoteil. Wobei das Risiko sich dann durch die Art der Anlage steuern lässt.

    PS: Wenn Du im risikoteil 80:20 anstrebst, dann schau Dir mal den Vanguard LS 80 an. Damit hättest Du das mit einem Produkt im Depot erledigt und auch das Rebalancing läuft automatisch ab.
    Einzig mit 'nachhaltig' ist dann essig, wobei ich davon persönlich eh nix halte.

    Es gibt viel zu viele Bürgergeldempfänger (Wähler) als dass man da ernsthaft groß was dran ändern würde. Das wird nicht passieren. Da redet man seit Jahrzehnten von und es passiert nicht. Im Gegenteil, die Regeln werden sogar noch gelockert.

    Darauf würde ich mich lieber nicht verlassen wollen. Irgendwoher muss das Geld für Sozialleistungen kommen.
    Und in den nächsten Jahrzehnten wird eine Kostenlawine auf Deutschland zukommen. Schlichtweg weil die heutigen Boomer dann alt sein werden (steigende Pflege- / Gesundheitskosten).
    Mein Vater hat in den 50'er Jahren nach seiner Flucht aus dem Osten einige Jahre in einen städtischen Männerwohnheim leben dürfen/müssen. Einfach weil es kaum Wohnraum gab. Da war es nix mit 'Das Amt muss mir ja die Wohnung' zahlen. :/
    Wer weiß, welche Regierungen wir in den nächsten Jahrzehnten erleben werden und welchen finanziellen Zwänge bestehen werden. Zumal die finanziellen Mittel zukünftig von immer weniger arbeitenden Menschen aufgebracht werden müssen.

    PS: Es geht bei dem Thema BU m.E. auch nicht um eine 100%ige Absicherung vor allen Risiken des Lebens. Aber wer sich mit 50 ein privates Vermögenspolster für den späteren Ruhestand aufgebaut hat, möchte evtl. zumindest diesen Vermögenstand abgesichert wissen. Und wenn dann im Falle des Falles eine BU in einer Höhe vorhanden ist, die zumindest einen Bürgergeldbezug und damit die Anrechnung des privaten Vermögens verhindern kann, mag das für viele Menschen schon reichen.
    Wer in jungen Jahren (z.B. im Studium) eine vernünftige BUV abschließt, macht damit mit Sicherheit keinen Fehler. Und kündigen, wenn man dann der Ansicht ist, man benötigt aus verschiedensten Gründen die BUV nicht mehr kann man ja jederzeit.

    Ich habe 2020 während Corona erlebt, wie bei einigen meiner Bekannten plötzlich die private Altersvorsorge per Vermögensaufbau ins Wanken geriet. Die Einnahmen brachen quasi über Nacht weg, das Depot rauschte gen Süden und man musste auf die Ersparnisse zugreifen um das Leben zu finanzieren, die eigentlich für das Alter gedacht waren.
    Und wie die Versicherungen sich selbst bei einer vorhandenen Betriebsschließungsversicherung um die Zahlungen gedrückt haben, dürfte ja bekannt sein. Das waren teilweise schlaflose Monate für meine Bekannten.

    eher moderat im Risiko, das stimmt. Aber ich habe wie gesagt einen ausreichenden Notgroschen, der nicht da reinwandert. Vom Hausverkauf wird auch ein Puffer übrig bleiben. Das ist aber Zukunftsmusik, da mache ich mir dann Gedanken, wie ich damit umgehe. Ich werde mir das mal in Ruhe anschauen und drüber nachdenken. Danke! Im Grunde ist alles unter der Voraussetzung, dass man Job hat, gesund bleibt und das Rentenalter erreicht.

    Ich empfehle Dir einfach mal folgende Seiten zu lesen:

    Geld anlegen mit Finanztest: Das Pantoffel-Portfolio – bequem und erfolgreich
    Pantoffel-Portfolio: Einfach und sicher anlegen mit der Anlage-Strategie der Stiftung Warentest!
    www.test.de


    Demnach wird ein 75:25 Portfolio von Finanztest als Risikoorientiert eingestuft. :/
    Das ist aber kein Dogma. M.E. kann man auch als Mensch im höheren Alter durchaus eine sehr hohe Aktienquote haben, wenn man auf das Geld im Risikoteil viele Jahre nicht angewiesen ist. Blöd wird es immer dann, wenn man finanzielle Mittel benötigt und das Aktiendepot gerade gen Süden läuft. Es empfiehlt sich daher immer einen ausreichenden Puffer an Liquidität vorzuhalten um auch mal eine mehrjährige Durststrecke entspannt aussitzen zu können.

    Und klar. Einigermaßen gesund alt zu werden ist wichtiger als Vermögen. Aber mit etwas Geld, macht das Leben einfach mehr Spaß. Und wenn es einem nur die Möglichkeit eröffnet sich später ein etwas besseres Pflegeheim leisten zu können.

    Angst vor Bürgergeldbezug habe ich nicht, so lange ich gesund bin. Irgendwo und irgendwas werde ich immer arbeiten können. Arbeitslos war ich noch nicht einen Tag in meinem Leben.
    Und wenn ich irgendwo Pakete packe oder am Fließband stehe (was ich Beides auch schon gemacht habe).

    Ich würde mir in dem Zusammenhang eher Gedanken um die Absicherung der eigenen Arbeitskraft machen (Berufsunfähigkeitsversicherung). Zumindest in einer Höhe um den Bürgergeldbezug und damit dem evtl. vorzeitigen Vermögensverbrauch zu entgehen.
    Eine vorzeitige Berufsunfähigkeit mit Mitte 50 kann die selbstgebaute ETF-Altersvorsorge zerstören.

    ..., dass man sich ggf. lieber für ein Riester Produkt entscheiden sollte. Mit allen Nachteilen...

    Riester wäre das letzte Produkt, wofür ich mich entscheiden würde. Riester lohnt sich nur für sehr wenige Menschen.
    Man kann aber auch eine private ETF-Police sicher vor dem Zugriff der Sozialämter machen (Basisrente, Rürup). Nur muss man hier die Kröte des Verrentungszwangs schlucken. Auch sind die Rentenfaktoren unterirdisch, so dass nur Schildkröten überhaupt wieder Ihr eingezahltes Kapital wieder sehen werden.
    Die Summen, die sich so 'schützen' lassen sind aber beschränkt. Die Idee die ererbten 1 Mio. € in so eine Rentenpolice zu stecken und dann die nächsten 20 Jahre bis zum eigentlichen Rentenbezug von Sozialleistungen zu leben, funktioniert nicht. ;)
    Daher ja auch die Empfehlung von Finanztip, dass man sich zeitig im Leben um eine BU-Versicherung kümmern sollte, wenn man privaten Vermögensaufbau betreibt, um diesen abzusichern.

    2. Mein Plan (Sicherheitsorientierte Umschichtung)

    Mein Ziel ist die Umschichtung auf einen einzigen, globalen nachhaltigen All-World-Index. Verteilung 80:20 Aktien-ETF und Geldmarkt-ETF (mein Sicherheitsbedürfnis). Die Umschichtung der Depot-Bestände (v.a. der wg. Haltefristen) soll über 2-3 Jahre verteilt erfolgen. Geplant ist ein neuer monatlicher Sparplan von 300 € (mehr geht aktuell nicht) auf den ETF.

    Ich würde bei allem verständlichen 'Sparkassen-Bashing' auf obigen Punkt näher eingehen.
    Ein Verhältnis von 80:20 würde ich bei allem Wohlwollen kaum als 'sicherheitsorientiertes Umschichten' bezeichnen wollen.:/
    Das soll nicht heißen, dass ich die Risikoquote als zu hoch für Dich erachte, nur sollte man sich vorher genau ansehen woher man kommt und wohin man will.
    Wie war den das bisherige Depot risikotechnisch aufgestellt?
    Wenn Du Deine eigene Risikotragfähigkeit analysiert hast ist ja Alles fein.

    Ich bin selbst aktuell bei einer Quote 75:25, habe mich dahin aber auch von rund 60:40 hingearbeitet, wobei die heutigen 25% im 'sicheren' Teil größer sind wie die 40% von früher.
    Ich verfolge seit einigen Jahren das Modell des 'Safe-Floor-Rebalancing', dass Gerd Kommer hier vorgestellt hat: https://gerd-kommer.de/blog/alternatives-rebalancing/

    Zumindest bis zur Fälligkeit meiner alten Lebensversicherung 2031 habe ich vor diesem Prinzip treu zu bleiben.

    Nein ich kenne beides nicht. Weder AU noch BU. Und du meinst bei der BU ist es einfacher? Ich weiß es halt auch nicht. Viele Berichte sagen was anderes. Dann gibts da wieder irgendwelche Statistiken (von denen ich nichts halte).

    Es gibt Statistiken, wie häufig eine BU anerkannt wird. Die Statistik sagt aber wie Du richtigerweise bemerkt hast nix darüber aus, wie lange es gedauert hat bis die Versicherung letztlich die BU anerkannt hat.
    Auch wenn Du es nicht glauben magst, aber die Anerkennungsquoten der BU liegen weit über den Anerkennungsquoten der Teil- und Vollerwerbsminderungsrenten der GRV.

    Es ist eben eine Sache, ob Du durch einen Unfall eine BU erleidest oder ob Du durch eine psychische Erkrankung BU wirst. Psychische Erkrankungen haben generell eine geringere Anerkennungsquote. Egal ob Dun nun versuchst eine BU bei einer Versicherung oder eine AU bei der Rentenversicherung durchzusetzten.
    Und BU zu sein bedeutet ja auch nicht, dass Du 40 Jahre lang nicht mehr arbeiten kannst! Oftmals ist es ja so, dass Du wieder einen anderen Beruf ausüben kannst. Unter Umständen ist dieser Beruf dann aber deutlich schlechter bezahlt wie Dein ursprünglicher Beruf. Die BU soll ja dazu dienen Deinen erreichten Lebensstandard abzusichern. Daher sollte man eine BU ja auch regelmäßig an steigende Gehälter anpassen.

    Betteln musst du für die EMR und die BU. Das Bürgergeld ist das was du mit dem wenigsten Stress ausgezahlt bekommst. Je nach Situation halt. Und dafür ist es ja auch da und dafür hast du eingezahlt. Das ist dann halt wirklich ein Fall wo du dich mit Sicherheit nicht für schämen musst.

    Das Problem mit dem Bürgergeld ist, dass Du häufig gar keinen Anspruch darauf hast. Wenn Du in einer Partnerschaft lebst, springt zunächst mal der Partner für Dich ein (Bedarfsgemeinschaft). Weder meine Partnerin noch ich hätten so einen Anspruch auf Bürgergeld. Da müssten wir schon beide nicht mehr arbeiten können.:/

    PS: Ich bin nicht in der Versicherungsbranche tätig und stehe Versicherungen auch eher kritisch gegenüber (z.B. Lebens- und Rentenversicherungen). Aber eine BUV ist neben der privaten Haftpflichtversicherung eine sinnvolle Versicherung.